-
Federsprungbrett Die bisher zum Sprung z. B. über die größte Höhe
des Sprungpferdes benutzten Federsprungbretter stehen hinsichtlich Größe und Federkraft
nicht im richtigen Verhältnis zum Sprunggerät, denn ihre Schleuderkraft ist viel
zu groß. Hierdurch wird der ungeübte Springer unnütz gefährdet, während für den
geübten Springer der Sprung über das hohe Längspferd, abgesehen vom freien Überschlag,
mit einem solchen Brett keine besondere Leistung bedeutet. Wegen der großen Schlagwirkung
der Federn und des starken hierdurch bedingten Rückschlages mußten diese Federbretter
mit einem schweren Unterbau ausgestattet sein. Sie hatten deshalb ein großes Gewicht
und waren aus diesem Grunde unhandlich und besonders für das f)"bungsturnen bei
Schülern und Jugendlichen ungeeignet. Dameben bestand bei diesen bekannten Federsprungbrettern
die Gefahr des Übertretens und Abrutschens.
-
Es liegt somit das Bedürfnis nach einem handlichen, kleinen Federsprungbrett
vor, das die Freude am Sprung erhält und steigert und das auch die volle Ausnutzung
des Anlaufs, der zum Sprung gehört, gestattet.
-
Dieses Bedürfnis wird durch das neue Federsprungbrett befriedigt,
das den Gegenstand der Erfindung bildet. Das neue Federsprungbrett besteht aus einer
auf Federn gelagerten Aufsprungfiäche,
die durch Scharniere mit
einer mitfedernden LTbertrittfläche verbunden ist, die ihrerseits auf dem Unterbau
des Federsprungbrettes abgestützt und gegen ein Hochsprinigen beim Rückschlag der
Federn gesichert ist.
-
Die Konstruktion des neuen Federbrettes ist in den Fig. i bis 7 der
Zeichnungen beispielsweise erläutert, aber auf die dort dargestellten I-inzelheiteii
naturgemäß nicht beschränkt. In Fig. i ist das Brett in der Aufsicht gezeigt; Fig.
2 erläutert die Anordnung der Federn nach dem Schnitt <4-h der Fig. i ; Fig.
3 zeigt, wie die Übertrittfläche gegen den t.Tnterbau des Federbrettes abgestützt
wird (Schnitt C-D durch Fig. i) ; Fig, 4 zeigt im Schnitt F-F der Fig. i einerseits
Einzelheiten dieser Abstützung der Übertrittfläche und andererseits der Sicherung
dieser Fläche gegen das Hochspringen beim Rückschlag der Federn; Fig. 5 dient als
Schnitt durch die Linie G-H der Fig. i zusammen mit Fig. 4 der Erläuterung der Scharnierverbindung
der Aufsprungfläche mit der Übertrittfläche; endlich stellen Fig. 6 und 7 einen
Schnitt durch die Linie ,l-li bzw. L-1' der Fig. i dar und dienen dazu, die Anordnung
der Scharniere, mit denen die Aufsprungfläche und die I'bertrittfläche verbunden
sind, und die Abstützung der Federn des Brettes durch einen Steckbolzen zu veranschaulichen.
-
Im einzelnen sei zu diesen Darstellungen folgendes ausgeführt: Das
Federsprungbrett besteht nach der Fig.i aus der Aufsprungfläche i und der l?bertrittfläche
2, die miteinander über Scharniere verbunden und auf den Federn 3 gelagert sind.
Die Federn 3 sind befestigt in dem Unterbau des Sprungbrettes, der zweckmäßig aus
zwei U-Schienen i. besteht, die mit Verbindungsrohren 5 und 6 miteinander verbunden
sind.
-
Die Aufsprungfläche i besteht zweckmäßig aus federnden Eschenholzbrettern,
an deren Unterseite Querleisten 7 und 8 so aufgeschraubt sind, daß zwi-Schen den
einzelnen Brettern Dehnungsfugen verhleiben, die dem Arbeiten des Holzes entsprechen
und die natürliche Federung des Holzes nicht hemmen.
-
Der Abstand des Federsprungbrettes vom Sprunggerät, z. I3. dem Pferd,
wird entweder durch eine Verstellvorrichtung festgelegt, in deren Rohre g das Federsprungbrett
mit Zapfen i i eingreift, oder durch besondere Abstandshalter geregelt, die z. B.
mit Bajonettverschluß in die mit Schlitz versehenen Löcher io der U-Schienen q:
eingreifen: In der Fig. 2 ist die Anordnung der Federn dargestellt.
-
Die Blattfedern 3 sind durch eine Öffnung in den Steg der U-Schienen
4 eingeführt und von unten gegen den Steg der Schienen mit Schrauben 12 auf einer
Auflageplatte 13 verschraubt. Durch Steckbolzen 14, die durch entsprechende
Bohrungen in den Flanschen der U-Schienen 4 geführt werden. können die Federn 3
unterstützt werden. Bei Benutzung dieser Steckbolzen wird beispielsweise durch einen
Springer mit 75 kg Körpergewicht eine Einfederung von 8o mm erreicht. Werden die
Bolzen entfernt, so wird durch einen Springer mit nur 5o kg Körpergewicht die gleiche
Einfederung und damit Schleuderhöhe erzielt. Der Sicherung der Federn 3 gegen eine
Überbelastung in dieser durch die Steckbolzen 14 nicht unterstützten Stellung durch
einen schweren Springer dient die abgerundete Kante 15 im Steg der U-Schienen -..
Der Ausschnitt für den Durchtritt der Federn 3 durch die U-Schienen 4. ist so zu
wählen, daß sich bei einer Überbelastung die Federn 3 auf die runde Kante 15 aufsetzen,
so daß sie nicht an der Auflageplatte 13 überbeansprucht werden können. In
die U-Schienen 4, die durch den Ausschnitt im Steg für die Durchführung der Federn
3 und die Bohrungen in den Flanschen für die Steckbolzen 14 geschwächt sind, werden
Flacheisenplatten 16 zwischen den Flanschen eingeschweißt, wodurch ihre volle Tragkraft
gesichert wird (s. hierzu auch Ff'g- 7).
-
Eine gute und geräuschlose Lagerung des Brettes auf dem Boden wird
dadurch erzielt, daß in die U-Schienen 4 die Holzlager 17, 18 eingeschraubt
werden, in denen die Gummipuffer i9 festgeschraubt sind.
-
Die Fig. 3 zeigt im Schnitt C-D der Fi-g. i, wie die Übertrittfläche
2 auf dem Unterbau des Federsprungbrettes in zweckmäßiger Weise abgestützt wird.
-
Die Übertrittfläche 2 ist zweckmäßig so breit wie die Aufsprungfläche
i und besteht wie diese aus mehreren Einzelbrettern, die auf eine Ouerleiste 2o
unter Freilassung von Dehnungsfugen für das Arbeiten des Holzes aufgeschraubt sind.
Die Übertrittfläche ist in einem Abstand von etwa z o ein von ihrem dem Sprunggerät
zugekehrten Ende gegen den Unterbau des Brettes abgestützt. Die Stütze 2@i ist in
der Längsachse der Übertrittfläche 2 angeordnet und gegen eine Scharnierachse 22
dieser Fläche konsolartig verstrebt. Die Scharnierachse 22 selbst ist an ihren Enden
in zwei auf die Querleiste 2o aufgeschraubten Scharnierbändern 23 gelagert. Die
Stütze 2i ist in der aus Fig.4 (Schnitt .i-F durch Fig. i) ersichtlichen Weise auf
das Verbindungsrohr 6 der beiden U-Schienen .4 aufgesetzt. Am unteren Ende der Stütze
21 ist ein gabelförmiges Rund- oder Flacheisen 24 angebracht, das über das Verbindungsrohr
6 übergreift und so den Stand sichert.
-
Die durch das Aufspringen auf das Brett verursachte Einfederung des
Brettes bewirkt eine Verschiebung der Aufsprung- und Übertrittfläche in der Richtung
zum Sprunggerät. Erfolgt der Aufsprung außerhalb der Brettmitte, so wird die eine
Feder stärker belastet als die andere, und es sinkt entsprechend die eine Seite
der Aufsprung- und Übertrittfläche stärker ein als die andere, wodurch lediglich
eine kleine seitliche Verschiebung der Stütze 21 auf dem Rohr 6 hervorgerufen wird.
Erfolgt der Aufsprung nicht auf der Aufsprungfläche i, sondern auf der Übertrittfläche
2, so springt zwar die Übertrittfläche 2 etwas mehr von dem Verbindungsrohr 6 hoch,
fällt aber
infolge der Abstützung durch die Stütze 21 und die Gabel
24 auf das Verbindungsrohr 6 sofort wieder in die Ausgangsstellung zurück.
-
Die Höhe der Stütze 21 auf dem Verbindungsrohr 6 wird so bemessen,
daß die Übertrittfläche 2 bei stärkster Beanspruchung und Einsenkung der Federn
3 nicht unter .die in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnete Linie 25 gedrückt wird.
Hierdurch wird verhindert, daß beim Übertreten über die Aufsprungfläche i der Neigungswinkel
der Übertrittfläche 2 steiler wird als der der Aufsprungfläche i, und damit wird
die Gefahr ausgeschlossen, daß der Springer rückwärts von der Übertrittfläche 2
abrutscht.
-
Die Fig. q., 5 und 6 der Zeichnung zeigen, wie die Scharnierverbindung
der Aufsprung- und Übertrittfläche bewirkt und die Aufsprung- i und Übertrittfläche
2 gegen das Hochspringen beim Rückschlag der Federn 3 gesichert werden (Fig. 5:
Schnitt G-H, Fig. 6: Schnitt J-K durch Fig. i).
-
Die Aufsprungfläche i ist an ihrem oberen Ende auf dem Verbindungsstab
26 gelagert, und zwar mit Hilfe eines Profilbleches 27, das von unten an die Aufsprungfläche
i angeschraubt ist. Das Profilblech 27 und das Aufsprungbrett i sind an der Auflagestelle
der Form des Verbindungsstabes 26 angepaßt. So wird ein vorzügliches Auflager für
den beim Aufsprung auf das Brett auftretenden Schub erreicht. Der über den Verbindungsstab
26 überhängende Teil des Profilbleches 27 sichert die Aufsprungfläche i gegen ein
Durchbiegen in Richtung der Querachse des Brettes an dieser Stelle. Die an beiden
Seiten der Aufsprungfläche i überstehenden Teile 28 des Profilbleches 27 dienen
der Anbringung von Scharnierbacken 29. Die in diesen gelagerte Scharnierachse
30 ist über die Scharnierarme 31 mit dem Winkeleisen 32 verbunden. Dieses
bildet das Auflager der Übertrittfläche 2, mtit der es durch Schrauben verbunden
ist, die zweckmäßig durch schlitzartige Bohrungen des Winkeleisens geführt sind
und so das Arbeiten der einzelnen Bretter der Übertrittfläche gestatten. Das obere
Ende der Übertrittfläche ist, wie aus Fig. 4. ersichtlich, lose auf das Profilblech
27 aufgelegt, dessen Form es angepaßt ist.
-
Die Scharniera-chse 30 muß in den Scharnierbacken 29 so angebracht
sein, daß ihr Mittelpunkt dort liegt, wo die Oberflächen der an dieser Stelle leicht
abgerundeten Aufsprungfläch,e i und Übertrittfläche 2 aneinanderstoßen. Die Verlagerung
der beiden Brettkanten beim Einfedern ist dadurch auf das Mindestmaß beschränkt
und die Gefahr des Einklemmens deshalb ausgeschlossen.
-
In der Mitte des als Auflager für die Übertrittfläche 2 dienenden
Winkeleisens 32 ist an der der Aufsprungfläche i zugekehrten Seite eine Sicherungszunge
33 angeschweißt, die erfindungsgemäß das Hochspringen der Übertritt- und Aufsprungfläche
beim Rückschlag der Federn 3 verhindert. Die Sicherungszunge 33 gleitet durch eine
entsprechende Öffnung, die in der Mitte des überhängenden Teils des Profilbleches
27 angebracht ist, unter den Verbindungsstab 26, wenn die Übertrittfläche 2 in die
Sprungbereitschaft des Federbrettes heruntergeklappt ist. Die Form der Sicherungszunge
33 ist die eines Kreisbogens 34 mit dem Radius gleich dem Abstand von der Mitte
der Schatnierachse 30 bis zur Unterkante des Verbindungsstabes 26, wie dies in der
Fig. q. angedeutet ist. Beim Einfedern des Brettes gleitet deshalb die Sicherungszunge
33 unter dem Verbindungsstab 26 weg.
-
Die Fig. 6 zeigt im Schnitt J-K durch Fig. i die Scharnierverbindung
der Aufsprungfläche i mit der Übertrittfläche 2. Hierbei bedeutet 26 wieder den
Verbindungsstab, auf dem die Aufsprungfläche i über das Profilblech 27 gelagert
ist, dessen überhängender Teil 27 sich in dem über das Brett überstehenden Teil
28 fortsetzt. Dieser letztere Teil trägt die Scharnierbacken 29, in denen die Scharnierachse
30 gelagert ist.
-
In der Fig.7 ist endlich noch der Steckbolzen 14 dargestellt, der
zur Unterstützung der Federn 3 dient. Er ist durch Bohrungen der U-Schiene q. geführt
und, wie bei 35 gezeigt, durch Bajonettverschluß gesichert.
-
Das gemäß diesen Angaben konstruierte neue Federsprungbrett besitzt
eine Gesamthöhe von nur 20 cm bei guter Federung bis i o cm Einsenkung. Die gegen
das Hochspringen gesicherte Übertrittfläche verhindert Unfälle, die durch Übertreten
und Abrutschen des Springers entstehen können, so daß dieser die höchste Stelle
des Brettes und damit dessen volle Federkraft beim Sprung ausnutzen kann. Ferner
bewirkt die auf dem Verbindungsrohr 6 de; %lnterbaues abgestützte Übertrittfläche
2 beim l@iickstoß der Federn, daß das störende Hochspringen des Unterbaues an diesem
dem Sprunggerät zugekehrten Teil stark gemindert wird. Auch hierdurch wird die Lagesicherheit
des Sprungbrettes sehr begünstigt. Das Gewicht :des Brettes ist so gering, daß es
mühelos transportiert werden kann.