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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fersenniederhalter, bestehend aus einem im Querschnitt etwa U-förmigen Tragkörper, in bzw. an dem ein von einer Auslösefeder beaufschlagter einarmiger Steuerhebel auf einer und eine aus einem Sohlenhalter und einem Trittsporn bestehende Einheit sowie ein Gehäuse od. dgl. für die Auslösefeder auf einer andern Achse schwenkbar gelagert ist bzw. sind, wobei die Einheit über eine Gelenklasche mit dem Steuerhebel verbunden ist, dessen Schwenkachse im Tragkörper nahe der Skioberseite angeordnet ist.
Bei einem bekannten Fersenniederhalter dieser Art (vgl. DE-PS Nr. 1810013) erfolgt der Angriff der Auslösefeder am freien oberen Ende des Steuerhebels. Ausserdem ist der Abstand zwischen der Schwenkachse des Steuerhebels und dem Anlenkpunkt der Gelenklasche am Steuerhebel, welcher Abstand für den Auslösepunkt des Fersenniederhalters massgebend ist, verhältnismässig gering. Dies hat aber zur Folge, dass der sogenannte elastische Bereich des bekannten Fersenniederhalters relativ klein ist, was unerwünscht ist. Weiters ist hier das Federgehäuse nicht nur schwenkbar, son- dern gegenüber dem Tragkörper auch in Richtung der Federachse verschiebbar gelagert, was im rauhen Betrieb des Skilaufes mitunter ein Verklemmen des Federgehäuses gegenüber seiner Führung zur Folge hat.
Schliesslich wird bei der bekannten Konstruktion das Ende des Federgehäuses von einer Rast am Steuerhebel aufgenommen, aus der es bei einer willkürlichen Auslösung des Fersenniederhalters von Hand herausgedrückt wird. Dies bewirkt aber bei längerem Gebrauch Verschleisserscheinungen, die eine ordnungsgemässe Lagerung des Endes des Federgehäuses in der Rast in Frage stellen.
Es ist weiters ein Fersenniederhalter schon vorgeschlagen worden (s. DE-OS 2535528), bei dem die aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehende Einheit auf der dem Skischuh abgewendeten Seite mit einer in Draufsicht rechteckigen Führungsplatte versehen ist, welche bei einer Verschwenkung der Einheit mit ihrer äusseren unteren Ecke zwangsläufig an der Bodenplatte des Bindungsgehäuses zur Anlage kommt. Aus diesem Grunde ist der Schwenkwinkel, den die Einheit bzw. die Führungsplatte in der Einsteiglage des Fersenniederhalters mit der Skioberseite einschliesst, gegenüber dem Winkel, der von der Einheit bzw. der Führungsplatte gegenüber der Skioberseite in der Fahrtstellung eingenommen wird, relativ klein. Das Einsteigen des Skischuhs in den Fersenniederhalter ist daher äusserst beschwerlich.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die angeführten Nachteile der bekannten Ausführungen zu beseitigen und einen Fersenniederhalter der eingangs umrissenen Art zu schaffen, der über eine kleine Einsteigkraft und über einen grossen elastischen Bereich verfügt, der einfach in seinem Aufbau ist und der auch bei harter Beanspruchung zuverlässig funktioniert. Darüber hinaus soll der erfindungsgemässe Fersenniederhalter auch ein leichtes Einsteigen des Skischuhs ermöglichen, indem der Winkel, den der Sohlenhalter in der Einsteiglage mit der Skioberseite einschliesst, gegen- über den bekannten Lösungen relativ gross ist.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss vor allem dadurch erreicht, dass die wirksame Länge des Steuerhebels, nämlich der Abstand seiner Schwenkachse von der Anlenkachse der Gelenklasche, zumindest angenähert dem Abstand der Schwenkachse von der Schwenkachse des Federgehäuses entspricht, und dass die Anlenkachse, wie an sich bekannt, sich stets über derjenigen Ebene befindet, welche durch die Längsachse der Auslösefeder und die diese schneidende Schwenkachse des Federgehäuses definiert ist.
Nach einer weiteren erfindungsgemässen Ausgestaltung ist an der aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehenden Einheit auf der dem Skischuh abgewendeten Seite eine ebene Anschlagfläche vorgesehen, an der die Gelenklasche in der Fahrtstellung des Fersenniederhalters mit ihrer einen Schmalseite anliegt. Durch diese Massnahme wird der Vorteil erreicht, dass im sogenannten elastischen Bereich, wenn also die aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehende Einheit wieder zurückfedert, von den beiden Gelenken der Gelenklasche das eine nicht in Funktion tritt und daher sehr geschont wird.
Um die Einsteiglage der aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehenden Einheit genau festzulegen, sieht die Erfindung ferner vor, dass an der aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehenden Einheit auf der dem Skischuh abgewendeten Seite ein mit einer ebenen Anschlagfläche ausgestatteter Ansatz vorgesehen ist, an dem die Gelenklasche in der Einsteigstelle des Fersenniederhalters mit ihrer andern Schmalseite abgestützt ist. Diese Lösung hat gegenüber einer Begrenzung des Feder-
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weges der die Einheit in die Steiglage drückenden Rastfeder den Vorteil, dass durch den Ansatz die Steiglage genau definiert wird, dass es daher nicht zu unerwünschten Relativbewegungen zwischen der Einheit und dem Steuerhebel kommen kann, welche Relativbewegungen die verschiedenen Gelenke ausleiern.
An sich ist der Gedanke, eine aus Sohlenhalter und Trittsporn bestehende Einheit auf der dem Skischuh abgewendeten Seite mit einer gewölbten Schulter zu versehen, nicht mehr neu, wie die AT-PS Nr. 312476 zeigt. Doch dient diese Schulter ausschliesslich dazu, zwei durch ein Gelenk miteinander verbundene Hebel, von denen der eine an der Einheit und der andere am Tragkörper angelenkt ist, aus ihrer Lage, die sie in der Einsteigstellung des Fersenniederhalters einnehmen, in diejenige Lage zu bringen, in der sie sich in der Fahrtstellung des Fersenniederhalters befinden.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den Fersenniederhalter in der Fahrtstellung, Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 ein Längsschnitt, in dem die Einsteiglage des Fersenniederhalters nach einer unwillkürlichen Auslösung dargestellt ist.
Der in den Zeichnungen dargestellte, in seiner Gesamtheit mit-l-bezeichnete Fersenniederhalter besitzt einen Tragkörper --2--, der einen etwa U-förmigen Querschnitt aufweist und der entweder unmittelbar an der Skioberseite oder aber auf einer nicht dargestellten Grundplatte befestigt ist, welche in einer Führungsschiene in Skilängsrichtung geführt und an der Schiene in der gewünschten Lage feststellbar ist.
Im Tragkörper --2-- ist ein Steuerhebel --3-- auf einer Achse --4-- schwenkbar gelagert.
Weiters tragen die beiden Schenkel des Tragkörpers --2-- zwei Achszapfen --5a, 5b-- einer Schwenkachse --5--, auf denen einerseits ein Gehäuse --6-- für eine Auslösefeder --7-- und anderseits eine einen Sohlenhalter --8-- und einen Trittsporn --9-- aufweisende Einheit --10-- unabhängig voneinander verschwenkbar gelagert sind. Die Einheit --10-- steht unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Öffnungsfeder, welche vorzugsweise als Schenkelfeder ausgebildet ist.
Auf der Oberseite des Federgehäuses --6-- ist ein Auslösehebel --11-- befestigt. Auf seiner Unterseite trägt das Federgehäuse --6-- einen Federteller --12-- für eine Zentrierfeder-13-, deren anderes Ende sich an einem Ansatz --2a-- des Tragkörpers --2-- abstützt. Die Zentrierfeder --13-- hat die Aufgabe, das Federgehäuse --6-- stets in seine Mittellage zu drücken, wenn nach einer willkürlichen Auslösung des Fersenniederhalters --1-- der Auslösehebel --11-- und damit das Federgehäuse in die eine oder andere Richtung verschwenkt worden ist.
Der Steuerhebel --3-- trägt auf der der Auslösefeder --7-- zugewendeten Seite einen Ansatz --3a--, an dem das abgerundete Ende eines von der Auslösefeder --7-- beaufschlagten Schiebers --14--, der in Führungsschlitzen --15-- des Federgehäuses --6-- geführt ist, anliegt. Am oberen Ende des Steuerhebels --3-- ist eine Schwenkachse --16-- angeordnet, auf der eine Gelenklasche --17-- schwenkbar gelagert ist. Das andere Ende der Gelenklasche --17-- ist mittels einer Achse-18-in der Einheit --10-- schwenkbar gelagert.
An der Einheit --10-- befindet sich auf der dem Trittsporn --9-- gegenüberliegenden Seite ein Ansatz --10a--, der zur Anlage der Gelenk-
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lastung des Sohlenhalters-8-auf, welche die Einheit --10-- in Fig.1 um die Schwenkachse --5-- im Uhrzeigersinn zu verschwenken sucht, so bleibt die Gelenklasche --17-- in Anlage an der Auflagefläche-lOb-der Einheit-10-. Durch das Nach-oben-Schwenken der Ein- heit -10-- wird aber auch der Steuerhebel --3-- im Uhrzeigersinn etwas verschwenkt, was ein Zusammendrücken der Auslösefeder --7-- zur Folge hat, mit der der Steuerhebel --3-- über den Schieber --14-- gekoppelt ist.
Der sogenannte "elastische Bereich" des Fersenniederhal- ter -1-- zist dabei durch den Abstand der Achse --18-- von dem Auslösepunkt, der sich über der durch die Längsachse der Rastfeder --7-- und die Schwenkachse --5-- definierten Ebene befindet, festgelegt und bei dem erfindungsgemässen Fersenniederhalter --1-- relativ gross.
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Bewegt sich jedoch die Achse -18-- durch die genannte Ebene hindurch, so wird im Anschluss daran der Auslösepunkt überschritten, und die Einheit --10-- schwenkt unter dem Einfluss der Auslösefeder --7-- sowie der nicht dargestellten Schenkelfeder in die Einstieglage, in der die Gelenklasche --17-- an dem Ansatz -10a- der Einheit anliegt. Da die Ausbildung dieses An- satzes -10a-- dem Konstrukteur überlassen ist, ist es möglich, den Öffnungswinkel des Fersen- niederhalters-l-verhältnismässig gross zu wählen und damit das Einsteigen des Skiläufers mit dem Skischuh zu erleichtern.
Soll eine willkürliche Auslösung des Fersenniederhalters-l-herbeigeführt werden, so wird der Auslösehebel -11-- z. B. nach oben geschwenkt. Dabei gleitet das abgerundete Ende des Schie- bers --14-- vom Ansatz --3a- des Steuerhebels --3-- herab, so dass sich dieser im Uhrzeigersinn verschwenken kann. Dadurch wird aber auch die Einheit --10-- unter dem Einfluss der nicht dargestellten Schenkelfeder in die Offenstellung geschwenkt. Der Skischuh kann daher den Fersenniederhalter-l-ungehindert verlassen.
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an das in den Zeichnungen dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind verschiedene Varianten möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise sollen auch Ausführungsformen, bei denen die in den Zeichnungen als Schraubenfeder ausgebildete Rastfeder durch ein Tellerfedernpaket ersetzt ist, unter den Schutz der Erfindung fallen.
Weiters besteht keine zwingende Notwendigkeit, die Gelenklasche in dem in Fig. 3 dargestellten Ausmass über ihren Totpunkt hinaus zu verschwenken. Vielmehr wäre es durchaus möglich, dass die Längsachse der Gelenklasche mit der durch ihre Schwenkachse am Steuerhebel hindurchgehenden Komponente der von der Auslösefeder herrührenden Kraft einen kleinen Winkel von etwa 5 bis 100 einschliesst.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fersenniederhalter, bestehend aus einem im Querschnitt etwa U-förmigen Tragkörper, in bzw. an dem ein von einer Auslösefeder beaufschlagter einarmiger Steuerhebel auf einer und eine aus einem Sohlenhalter und einem Trittsporn bestehende Einheit sowie ein Gehäuse od. dgl. für die Auslösefeder auf einer andern Achse schwenkbar gelagert ist bzw.
sind, wobei die Einheit über eine Gelenklasche mit dem Steuerhebel verbunden ist, dessen Schwenkachse im Tragkörper nahe der Skioberseite angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wirksame Länge des Steuerhebels (3), nämlich der Abstand seiner Schwenkachse (4) von der Anlenkachse (16) der Gelenklasche (17), zumindest angenähert dem Abstand der Schwenkachse (4) von der Schwenkachse (5) des Federgehäuses (6) entspricht, und dass die Anlenkachse (16), wie an sich bekannt, sich stets über derjenigen Ebene befindet, welche durch die Längsachse der Auslösefeder (7) und die diese schneidende Schwenkachse (5) des Federgehäuses (6) definiert ist.