DE910862C - Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber - Google Patents
Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus SilberInfo
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- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
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Description
CTiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 6. MAI 1954
O 1/68 VI a 148 d
Jean Loiseleur, Paris
ist als Erfinder genannt worden
aus Silber
Neue Silbergegenstände erleiden bekanntlich sofort nach ihrer Herstellung einen raschen Angriff
durch aggressive Bestandteile der Luft, insbesondere durch Sauerstoff und Derivate des Schwefelwasserstoffs.
Gleichzeitig überziehen sich solche Gegenstände mit einer sehr dünnen Fettschicht, die
bei den verschiedenen Arbeitsgängen entsteht, z. B. mit einer Fettsäureschicht, wenn die Gegenstände
mit Seife behandelt werden.
Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, durch einfaches Eintauchen in ein einziges Bad
zugleich das Entfetten und Schützen der Silberflachen zu bewirken, damit sie nachträglich aggressiven
Einwirkungen widerstehen können. Es handelt sich also darum, durch eine einzige Behandlung,
d. h. durch einmaliges Eintauchen in ein geeignetes Bad, einerseits die Silibernächen zu entfetten
und andererseits diese Flächen gegen spätere Einflüsse zu schützen.
Zu diesem Zweck besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, die Silbergegenstände in ein
Bad zu tauchen, das im wesentlichen aus einem Gemisch zweier verschiedener Bestandteile besteht,
die jeweils eine besondere Rolle spielen.
Einerseits enthält das Bad ein Entfettungsmittel, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Strontiumhydroxyd
und andere Hydroxyde der Alkali- und Erdalkalimetalle oder deren Gemische mit einer
Konzentration von 2 bis 20%, jedoch mit ausdrücklichem Ausschluß des Ammoniaks in jeder
Gestalt, mit oder ohne Zusatz eines Netz- oder Schäummittels von der Art der zu diesem Zweck
üblichen organischen Produkte zur Lösung der Lipoide oder sonst ein organisches Lösungsmittel
für Flüssigkeiten oder auch ein Gemisch beider Mittel.
Andererseits enthält das Bad Zinn in der zweiwertigen Form.
Beide Bestandteile haben jeweils einen genau
bestimmten Zweck: a) Der alkalische oder organische Bestandteil bewirkt das Entfetten und
ίο Reinigen der Silberfläche; b) das zweiwertige
Zinn, das stets im Bad mit einer Konzentration von 0,5 bis i-o°/o vorhanden ist, bildet auf der
Silberfläche eine festhaftende und unlösliche Schicht ähnlich dem Kassiuspurpur. Diese festhaftende
und unlösliche Schicht bewirkt den Schutz der Silberfläche.
Die Metallfläche wird dadurch vollkommen gereinigt. Dieser Vorgang bewirkt die fast sofortige
Entstehung einer oberflächlichen Silberoxydschicht, die jedoch bei der Berührung mit der im Bad befindlichen
Zinnverbindung in Zinn und Silberverbindung übergeführt wird, die ähnlich wie
Kassiuspurpur beschaffen ist und nicht den Angriffen aggressiver Einflüsse unterliegt. Ferner ist jede
spätere Reaktion ausgeschlossen, weil das Silberoxyd, das zu jeder exothermen Reaktion unbedingt
notwendig ist, bei der Entstehung der oberflächlichen Zinn-Silber-Schicht aufgezehrt wird und sich
nicht neu bilden kann. Von diesem Augenblick an ist nämlich die Silberfläche vom Luftsauerstoff durch
die oberflächliche, jedoch sehr fest haftende Schicht aus Kassiuspurpur getrennt.
Die bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung bestehen in der Zugabe einer zweiwertigen anorganischen
oder organischen Zinnverbindung 1. zu einem alkalischen und schäumenden Entfettungsbad, 2. zu einem organischen, wäßrigen oder nichtwäßrigen
Lösungsmittel, 3. zu einem Gemisch aus diesem Bad und dem Lösungsmittel.
Der Zweck dieser Ausführungsarten ist der gleiche. Durch gänzliche Beseitigung der oberflächlichen
Lipoidschicht soll die Berührung der Silberfläche mit dem zinnhaltigen Reaktionsmittel gesichert
werden. Es wird besonders betont, daß die Erfindung ausschließlich zur Behandlung
neuer Silbergegenstände dienen soll, so wie sie sich nach der Herstellung ergeben und dann gewöhnlich
in den Handel gegeben werden, also mit einer Silberfläche, die als vollkommen poliert und
rein angesehen wird, abgesehen von einer sehr dünnen Fettschicht, die von der Verarbeitung
herstammt. Diese oberflächliche Verunreinigung läßt sich sehr leicht entfernen, entweder auf
chemischem Wege mit Hilfe eines alkalischen Bades aus Natrium-, Kalium-, Strontionhydroxyd
oder anderen Hydroxyden der Alkali- oder Erdalkalimetalle
mit oder ohne Zusatz von Netz- oder Schäummitteln:, wie Seife od. dgl., oder durch ein
physikalisch wirkendes organisches Lösungsmittel, wie Alkohole (Methanol, Äthanol, Butanol od. dgl.),
Ketone, Methylal usw., oder aromatische Produkte der Destillation (Kohlenwasserstoffe) in reiner
Lösung oder in Gegenwart einer Wassermenge, die sich mit der Beständigkeit und der Wirksamkeit
des Gemisches verträgt. Im ersten Fall handelt es sich um eine chemische Verbindung des Fettstoffes
mit dem alkalischen Mittel, im zweiten Fall ist die unmittelbare physikalische Lösungswirkung vorwiegend.
Die beiden Ausführungsarten können natürlich in einem Arbeitsgang vereinigt werden,
Im Sinne der Erfindung· haben die beiden Ausführungsarten
den gleichen Zweck, d. h. die Silberfläche soll vollkommen gereinigt und in den Zustand
versetzt werden, im dem sie vom Zinnderivat beeinflußt wird, das in beiden Fällen vorhanden ist.
Beispielsweise besteht eine praktische Ausführungsart
der Erfindung darin, ein Zinnderivat, wie Oxyd, Hydrat, Stannit, oder organische Zinnsalze,
insbesondere die Zinnverbindungen der Lipoidlösungsmittel, schließlich organische Metallverbindungen,
die das Zinn in zweiwertiger Form enthalten, in ein Entfettungsbad einzuführen, das
aus einem Alkali in reinem Zustand (Lithium-, Natrium-, Strontiumhydroxyd od. dgl.) mit oder
ohne Zusatz eines netzenden oder schäumenden Lösungsmittels oder aus einem organischen Lösungsmittel,
wie Methanol, Äthanol, Butanol, Propanol, Keton, Methylal usw., der aromatischen
Reihe von Kohlenwasserstoffen oder einem Gemisch beider besteht. Als Beispiel bringt man in 1 1
destilliertes Wasser nacheinander 50 g Zinnsulfat und 300 g Kali in Stabform ein. Nach dem
Schütteln und Filtrieren gibt man 80 cm3 Methanol
und 100 cm3 Methylal zu. Es genügt, dann den neuen Silbergegenstand sofort nach
der Herstellung in dieses Bad annähernd während 5 Minuten einzutauchen und dabei
das Bad auf einer Temperatur von 20 bis 250 zu halten. Nach dem Eintauchen spült man mit
destilliertem Wasser und trocknet. Durch dieses einfache und einmalige Eintauchen wird die Silberfläche
in die Lage versetzt, der Schwefelung und Oxydation zu widerstehen, die sonst bei einer Erwärmung
an der Luft auf 100 bis 2500 entstehen könnte.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfetten und Schützen eines neuen, soeben hergestellten Gegenstandes
aus Silber in einem Arbeitsgang, dadurch ge- no kennzeichnet, daß der Silbergegenstand in ein
Entfettungsbad getaucht wird, das in einer Konzentration von 0,5 bis io°/a einen Zusatz
aus Zinnderivat, d. h. einer zweiwertigen anorganischen oder organischen Zinnverbindung,
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bad auf einer Temperatur zwischen 20 und 25'0 gehalten und der
Silbergegenstand nach dem Eintauchen mit iao
Wasser abgespült und getrocknet wird.
3. Bad zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gemisch
aus einer entfettenden Lösung und einem Zinnderivat mit einer Konzentration von 0,5 bis 1*5
10%.
4· Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die entfettende Lösung chemisch wirksam ist und aus Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Strontiumhydroxyd und anderen Hydroxyden der Alkali- und Erdalkalimetalle besteht.
5. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung physikalisch
wirksam ist und aus Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Butanol od. dgl., oder aus
aromatischen Produkten der Destillation besteht.
6. Bad nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus
einem Gemisch eines chemisch wirkenden und eines physikalisch wirkenden Bestandteiles besteht.
7. Bad nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die entfettende Lösung als Zusatz einen netzenden und schäumenden Stoff enthält.
8. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zinnderivat aus einer Oxyd-,
Hydrat-, Stannit-, Sulfat-, Chloridverbindung oder aus einem in einem alkalischen Mittel
löslichen Mineralsalz besteht oder organischer Natur ist.
9. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus einem
Zinnderirat von organischen lipoidlösenden Produkten besteht.
10. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus einem
organischen metallischen Zinnderivat besteht.
θ 9515 4.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR910862X | 1951-07-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE910862C true DE910862C (de) | 1954-05-06 |
Family
ID=9414884
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO1768A Expired DE910862C (de) | 1951-07-03 | 1951-08-25 | Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE910862C (de) |
FR (1) | FR1039328A (de) |
-
1951
- 1951-07-03 FR FR1039328D patent/FR1039328A/fr not_active Expired
- 1951-08-25 DE DEO1768A patent/DE910862C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1039328A (fr) | 1953-10-06 |
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