DE910862C - Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber - Google Patents

Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber

Info

Publication number
DE910862C
DE910862C DEO1768A DEO0001768A DE910862C DE 910862 C DE910862 C DE 910862C DE O1768 A DEO1768 A DE O1768A DE O0001768 A DEO0001768 A DE O0001768A DE 910862 C DE910862 C DE 910862C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bath
degreasing
degreasing solution
tin
bath according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEO1768A
Other languages
English (en)
Inventor
Jean Loiseleur
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Orfevrerie Christofle SA
Original Assignee
Orfevrerie Christofle SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Orfevrerie Christofle SA filed Critical Orfevrerie Christofle SA
Application granted granted Critical
Publication of DE910862C publication Critical patent/DE910862C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/14Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with alkaline solutions
    • C23G1/20Other heavy metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)

Description

CTiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 6. MAI 1954
O 1/68 VI a 148 d
Jean Loiseleur, Paris
ist als Erfinder genannt worden
aus Silber
Neue Silbergegenstände erleiden bekanntlich sofort nach ihrer Herstellung einen raschen Angriff durch aggressive Bestandteile der Luft, insbesondere durch Sauerstoff und Derivate des Schwefelwasserstoffs. Gleichzeitig überziehen sich solche Gegenstände mit einer sehr dünnen Fettschicht, die bei den verschiedenen Arbeitsgängen entsteht, z. B. mit einer Fettsäureschicht, wenn die Gegenstände mit Seife behandelt werden.
Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, durch einfaches Eintauchen in ein einziges Bad zugleich das Entfetten und Schützen der Silberflachen zu bewirken, damit sie nachträglich aggressiven Einwirkungen widerstehen können. Es handelt sich also darum, durch eine einzige Behandlung, d. h. durch einmaliges Eintauchen in ein geeignetes Bad, einerseits die Silibernächen zu entfetten und andererseits diese Flächen gegen spätere Einflüsse zu schützen.
Zu diesem Zweck besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, die Silbergegenstände in ein Bad zu tauchen, das im wesentlichen aus einem Gemisch zweier verschiedener Bestandteile besteht, die jeweils eine besondere Rolle spielen.
Einerseits enthält das Bad ein Entfettungsmittel, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Strontiumhydroxyd und andere Hydroxyde der Alkali- und Erdalkalimetalle oder deren Gemische mit einer Konzentration von 2 bis 20%, jedoch mit ausdrücklichem Ausschluß des Ammoniaks in jeder Gestalt, mit oder ohne Zusatz eines Netz- oder Schäummittels von der Art der zu diesem Zweck
üblichen organischen Produkte zur Lösung der Lipoide oder sonst ein organisches Lösungsmittel für Flüssigkeiten oder auch ein Gemisch beider Mittel.
Andererseits enthält das Bad Zinn in der zweiwertigen Form.
Beide Bestandteile haben jeweils einen genau
bestimmten Zweck: a) Der alkalische oder organische Bestandteil bewirkt das Entfetten und
ίο Reinigen der Silberfläche; b) das zweiwertige Zinn, das stets im Bad mit einer Konzentration von 0,5 bis i-o°/o vorhanden ist, bildet auf der Silberfläche eine festhaftende und unlösliche Schicht ähnlich dem Kassiuspurpur. Diese festhaftende und unlösliche Schicht bewirkt den Schutz der Silberfläche.
Die Metallfläche wird dadurch vollkommen gereinigt. Dieser Vorgang bewirkt die fast sofortige Entstehung einer oberflächlichen Silberoxydschicht, die jedoch bei der Berührung mit der im Bad befindlichen Zinnverbindung in Zinn und Silberverbindung übergeführt wird, die ähnlich wie Kassiuspurpur beschaffen ist und nicht den Angriffen aggressiver Einflüsse unterliegt. Ferner ist jede spätere Reaktion ausgeschlossen, weil das Silberoxyd, das zu jeder exothermen Reaktion unbedingt notwendig ist, bei der Entstehung der oberflächlichen Zinn-Silber-Schicht aufgezehrt wird und sich nicht neu bilden kann. Von diesem Augenblick an ist nämlich die Silberfläche vom Luftsauerstoff durch die oberflächliche, jedoch sehr fest haftende Schicht aus Kassiuspurpur getrennt.
Die bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung bestehen in der Zugabe einer zweiwertigen anorganischen oder organischen Zinnverbindung 1. zu einem alkalischen und schäumenden Entfettungsbad, 2. zu einem organischen, wäßrigen oder nichtwäßrigen Lösungsmittel, 3. zu einem Gemisch aus diesem Bad und dem Lösungsmittel.
Der Zweck dieser Ausführungsarten ist der gleiche. Durch gänzliche Beseitigung der oberflächlichen Lipoidschicht soll die Berührung der Silberfläche mit dem zinnhaltigen Reaktionsmittel gesichert werden. Es wird besonders betont, daß die Erfindung ausschließlich zur Behandlung neuer Silbergegenstände dienen soll, so wie sie sich nach der Herstellung ergeben und dann gewöhnlich in den Handel gegeben werden, also mit einer Silberfläche, die als vollkommen poliert und rein angesehen wird, abgesehen von einer sehr dünnen Fettschicht, die von der Verarbeitung herstammt. Diese oberflächliche Verunreinigung läßt sich sehr leicht entfernen, entweder auf chemischem Wege mit Hilfe eines alkalischen Bades aus Natrium-, Kalium-, Strontionhydroxyd oder anderen Hydroxyden der Alkali- oder Erdalkalimetalle mit oder ohne Zusatz von Netz- oder Schäummitteln:, wie Seife od. dgl., oder durch ein physikalisch wirkendes organisches Lösungsmittel, wie Alkohole (Methanol, Äthanol, Butanol od. dgl.), Ketone, Methylal usw., oder aromatische Produkte der Destillation (Kohlenwasserstoffe) in reiner Lösung oder in Gegenwart einer Wassermenge, die sich mit der Beständigkeit und der Wirksamkeit des Gemisches verträgt. Im ersten Fall handelt es sich um eine chemische Verbindung des Fettstoffes mit dem alkalischen Mittel, im zweiten Fall ist die unmittelbare physikalische Lösungswirkung vorwiegend. Die beiden Ausführungsarten können natürlich in einem Arbeitsgang vereinigt werden, Im Sinne der Erfindung· haben die beiden Ausführungsarten den gleichen Zweck, d. h. die Silberfläche soll vollkommen gereinigt und in den Zustand versetzt werden, im dem sie vom Zinnderivat beeinflußt wird, das in beiden Fällen vorhanden ist.
Beispielsweise besteht eine praktische Ausführungsart der Erfindung darin, ein Zinnderivat, wie Oxyd, Hydrat, Stannit, oder organische Zinnsalze, insbesondere die Zinnverbindungen der Lipoidlösungsmittel, schließlich organische Metallverbindungen, die das Zinn in zweiwertiger Form enthalten, in ein Entfettungsbad einzuführen, das aus einem Alkali in reinem Zustand (Lithium-, Natrium-, Strontiumhydroxyd od. dgl.) mit oder ohne Zusatz eines netzenden oder schäumenden Lösungsmittels oder aus einem organischen Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol, Butanol, Propanol, Keton, Methylal usw., der aromatischen Reihe von Kohlenwasserstoffen oder einem Gemisch beider besteht. Als Beispiel bringt man in 1 1 destilliertes Wasser nacheinander 50 g Zinnsulfat und 300 g Kali in Stabform ein. Nach dem Schütteln und Filtrieren gibt man 80 cm3 Methanol und 100 cm3 Methylal zu. Es genügt, dann den neuen Silbergegenstand sofort nach der Herstellung in dieses Bad annähernd während 5 Minuten einzutauchen und dabei das Bad auf einer Temperatur von 20 bis 250 zu halten. Nach dem Eintauchen spült man mit destilliertem Wasser und trocknet. Durch dieses einfache und einmalige Eintauchen wird die Silberfläche in die Lage versetzt, der Schwefelung und Oxydation zu widerstehen, die sonst bei einer Erwärmung an der Luft auf 100 bis 2500 entstehen könnte.

Claims (10)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Entfetten und Schützen eines neuen, soeben hergestellten Gegenstandes aus Silber in einem Arbeitsgang, dadurch ge- no kennzeichnet, daß der Silbergegenstand in ein Entfettungsbad getaucht wird, das in einer Konzentration von 0,5 bis io°/a einen Zusatz aus Zinnderivat, d. h. einer zweiwertigen anorganischen oder organischen Zinnverbindung, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad auf einer Temperatur zwischen 20 und 25'0 gehalten und der Silbergegenstand nach dem Eintauchen mit iao Wasser abgespült und getrocknet wird.
3. Bad zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gemisch aus einer entfettenden Lösung und einem Zinnderivat mit einer Konzentration von 0,5 bis 1*5 10%.
4· Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung chemisch wirksam ist und aus Lithium-, Natrium-, Kalium-, Strontiumhydroxyd und anderen Hydroxyden der Alkali- und Erdalkalimetalle besteht.
5. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung physikalisch wirksam ist und aus Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Butanol od. dgl., oder aus aromatischen Produkten der Destillation besteht.
6. Bad nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus einem Gemisch eines chemisch wirkenden und eines physikalisch wirkenden Bestandteiles besteht.
7. Bad nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung als Zusatz einen netzenden und schäumenden Stoff enthält.
8. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zinnderivat aus einer Oxyd-, Hydrat-, Stannit-, Sulfat-, Chloridverbindung oder aus einem in einem alkalischen Mittel löslichen Mineralsalz besteht oder organischer Natur ist.
9. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus einem Zinnderirat von organischen lipoidlösenden Produkten besteht.
10. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entfettende Lösung aus einem organischen metallischen Zinnderivat besteht.
θ 9515 4.
DEO1768A 1951-07-03 1951-08-25 Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber Expired DE910862C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR910862X 1951-07-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE910862C true DE910862C (de) 1954-05-06

Family

ID=9414884

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEO1768A Expired DE910862C (de) 1951-07-03 1951-08-25 Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE910862C (de)
FR (1) FR1039328A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
FR1039328A (fr) 1953-10-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE655700C (de) Verfahren zur Herstellung opaker, emailaehnlicher Schutzschichten auf Aluminium und dessen Legierungen
DE2536404A1 (de) Saure waessrige loesung fuer die selektive entfernung von zinn oder zinn-blei-legierungen von kupfersubstraten
DE2941997A1 (de) Verfahren zur behandlung von substraten aus kunststoff vor dem stromlosen plattieren
DE1815148C3 (de) Verfahren zum Verbinden einer wenigstens 50 Gewichtsprozent Kupfer enthaltenden Oberfläche mit einem organischen Material
DE69014789T2 (de) Zusammensetzung und verfahren zur entfernung von zinn oder zinn-bleilegierungen von kupferflächen.
DE2711429A1 (de) Verfahren zur reinigung von zinn- oberflaechen
DE2711056A1 (de) Verfahren zum passivieren von metallflaechen
DE2758629C3 (de) Verfahren zum Reinigen der verzinnten Oberfläche eines eisenhaltigen Metalls
DE1546161A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Metallgegenstaenden
DE3116446A1 (de) "behandlung von titanwerkstuecken vor einer verklebung"
DE910862C (de) Verfahren und Bad zum Entfetten und Schuetzen neuer Gegenstaende aus Silber
DE1295962B (de) Verfahren und Zusatzmittel zur Herstellung von Boehmit auf Aluminiumoberflaechen
DE856663C (de) Verfahren zur Herstellung von Selen-Gleichrichtern
DE3435799A1 (de) Thallium enthaltende zusammensetzung, waessrige loesung hiervon und ihre verwendung zur entfernung von belaegen aus gold und/oder palladium oder palladium-nickel von traegern
DE1810424C3 (de) Verfahren zur feuerungsseitigen Reinigung von Heizkesseln
DE1958331C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Nahrungsmittelriickständen von Metallgeräten
DE2521737C3 (de) Verfahren und Lösung zum Phosphatieren von Eisen- und Stahloberflächen
DE709932C (de) Mittel zum Bleichen lebender Haare
DE856817C (de) Verfahren zur Herstellung von korrosionsschuetzenden oder einen Haftgrund fuer Anstriche bildenden UEberzuegen auf Aluminium oder Aluminiumlegierungen
DE1621597A1 (de) Verfahren zur Entkonservierung von lackierten und metallischen Gegenstaenden
DE570876C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Erd- und Teeroelen
DE1185780B (de) Verfahren zum Polieren von Gegenstaenden aus Kristall- oder Bleikristallglas
DE887138C (de) Verfahren zur Herstellung von festhaftenden UEberzuegen auf rostfreiem Stahl zur Erleichterung von Ziehvorgaengen
DE898651C (de) Metallbehandlungsfluessigkeiten
DE754221C (de) Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer elektrolytische Kondensatoren, die zwecks Oberflaechenvergroesserung geaetzt oder sonstwie chemisch behandelt sind