DE9106129U1 - Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Ausbringen von Auftaumittel auf Verkehrsflächen - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Ausbringen von Auftaumittel auf VerkehrsflächenInfo
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Description
Ing. Alfred Schmidt GmbH
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Ausbringen
von Auftaumittel auf Verkehrsflächen.
Derzeit werden im Winterdienst zum Abstumpfen und/oder Auftauen vereister Verkehrsflächen
Streufahrzeuge eingesetzt, bei denen es sich um normale LKW-Fahrgestelle mit auf die Ladepritsche
aufgesetzten Streugutbehältern handelt. In diesen Behältern wird Sand, Splitt oder Salz oder eine Mischung hiervon transportiert;
das Streugut wird über mechanische Transporteinrichtungen wie Schnecken oder Förderbänder
auf einen rotierenden Streuteller gefördert, welcher das Streugut auf der Fahrbahnoberfläche
verteilt. Die bekannten Winterdienstfahrzeuge mit Streuaufsatz haben eine große Nutzlast, damit eine möglichst lange
Strecke gestreut werden kann, bevor das Winterdienstfahrzeug zur Wiederbefüllung des Vorratsbehälters
das Streugutdepot ansteuern muß. Die bekannten Streufahrzeuge haben sich unter Einsatzbedingungen, wo lange Strecken gestreut
werden müssen, gut bewährt; unter diesen Bedingungen arbeiten sie wirtschaftlich.
Insbesondere zum Ende des Winters, bei entsprechenden meteorologischen Verhältsnissen
aber auch gelegentlich während des Winters, sind die Straßen weitgehend schnee- und eisfrei;
innerhalb eines Bezirkes bestehen dann nur noch wenige, spezifische Punkte (schattige
Kurven, Walddurchfahrten und Brücken), welche wegen der Gefahr einer Glatteisbildung mit
auftauenden Mitteln behandelt werden müssen. Besonders verkehrsgefährdend sind Stellen mit
Schmelzwasserbildung infolge Sonneneinstrahlung, mit der Folge der Vereisung bei
sinkenden Temperaturen. Um diese Gefahrenpunkte abzustreuen, haben die Winterdienstfahrzeuge
häufig einen Anweg von vielen Kilometern Wegstrecke über trockene Fahrbahnen zurückzulegen. Unter diesen Bedingungen ist
ein Streueinsatz mit den bekannten Streufahrzeugen, deren Gesamtgewicht im allgemeinen
über 10 t liegt, außerordentlich unwirtschaftlich. Aus Kostengründen wird deshalb
zum Teil darauf verzichtet, zum Ende des Winters hin die wenigen verbleibenden Gefahrenstellen
innerhalb eines Streubezirkes abzustreuen. Für die Verkehrsteilnehmer erwachsen daraus besondere Gefahren, weil sie nach län-
geren Fahrtstrecken auf trockener Fahrbahn nicht mehr damit rechnen, daß sich z.B. in
einer im Schatten liegenden Kurve oder auf einer Brücke, Glatteis bildet. Wer hier zu
schnell fährt, ist besonders unfallgefährdet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Straßenverhältnissen mit nur wenigen,
vereinzelten glatteisgefährdeten Stellen diese im Interesse der Verkehrssicherheit
und unter wirtschaftlichen Bedingungen mit Auftaumittel zu behandeln.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Kraftfahrzeug ein Streckenkontrollfahrzeug
ist, daß die Vorrichtung einen Vorratsbehälter für flüssiges Auftaumittel, eine Pumpe sowie ein Leitungssystem mit an einem
Sprührohr angeordneten Sprühdüsen umfaßt, daß das Fassungsvermögen des Vorratsbehälters
je nach verfügbarem Nutzlastanteil des Fahrzeugs begrenzt ist und daß an der Vorrichtung
bzw. ihren Komponenten und an dem Streckenkontrollfahrzeug Befestigungsmittel vorgesehen
sind, welche die Schnellmontage der Vorrichtung an dem Streckenkontrollfahrzeug ermöglichen.
Streckenkontrollfahrzeuge sind zumeist geschlossene Kastenwagen mit einem zulässigen
Gesamtgewicht bis zu etwa 3,5 t, in deren
Nutzraum Werkzeug, Verkehrsschilder, Absperreinrichtungen und dergleichen transportiert
werden; sie sind üblicherweise über Funk gesteuert und nahezu ständig im Einsatz. Im
Sinne der vorliegenden Anmeldung sind "Streckenkontrollfahrzeuge" ihrem Typ nach
Transporter, Klein- und Kleinst-LKW.
Gemäß der Erfindung werden also solche kontinuierlich oder periodisch im Einsatz befindliche
Streckenkontrollfahrzeuge zusätzlich mit einer Vorrichtung zum Ausbringen von flüssigem
Auftaumittel versehen; die ohnehin durchzuführenden Kontrollfahrten können somit gleichzeitig
der Behandlung der wenigen Gefahrenpunkte mit Auftaumittel dienen. Die Vorrichtung
zum Ausbringen von Auftaumittel ist weitgehend an den speziellen Einsatzzweck angepaßt. Durch die Verwendung eines flüssigen
Auftaumittels kann die Vorrichtung besonders kompakt aufgebaut sein, wobei gleichzeitig das
Auftaumittel besonders rasch wirkt. Durch das entsprechend der vorhandenen Nutzlastreserve
begrenzte Fassungsvermögen des Vorratsbehälters wird der Erkenntnis Rechnung getragen, daß bei den genannten Straßenverhältnissen
selten mehr als zwei Kilometer Sprühstrecke als Summe aller einzelnen Sprüheinsätze
anfällt. Z.B. würde bei einer Fahr-
bahnbreite von 5 m und einer Ausbringmenge von 20 g/m2, d.h. 100 g Salzlauge pro gefahrenem
Meter Fahrbahnlänge, ein Tankinhalt von nur 200 1 für eine Sprühstrecke von aufsummiert
km Fahrbahnlänge ausreichen. Gleichzeitig erlaubt es das begrenzte Fassungsvermögen des
Vorratsbehälters, den Raumbedarf der Vorrichtung gering zu halten, so daß noch ausreichend
Laderaum für die sonstige Zuladung von Streckenkontrollfahrzeugen verbleibt. Nachdem das Streckenkontrollfahrzeug nur unter
den geschilderten speziellen Bedingungen zum Auftauen vereister Flächen eingesetzt wird,
ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung schließlich mittels eine Schnellmontage ermöglichender Befestigungsmittel an dem
Streckenkontrollfahrzeug befestigt. Die Vorrichtung kann somit unter geringstem Aufwand
an dem Streckenkontrollfahrzeug angebracht werden, wenn die Wetter- und Straßenverhältnisse
dies geboten erscheinen lassen bzw. abgebaut werden, um außerhalb der saisonbedingten
Einsatzzeit Ladegewicht zu sparen.
Dazu ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, daß der Vorratsbehälter an dem Streckenkontrollfahrzeug in Unterfluranordnung,
bevorzugt neben dem Reserverad, montiert ist. Mit wenigen Handgriffen können
der Vorratsbehälter und die übrigen Komponenten an der Unterseite des Fahrzeuges befestigt
werden. Die Ladefläche des Streckenkontrollfahrzeuges steht im vollem Umfang zum Transport
anderer Gegenstände zur Verfügung. Die Sprüheinrichtung kann ohne Eingriffe, insbesondere
ohne Durchbrüche für Leitungen und dgl. vom Laderaum nach außen in das vorhandene
Streckenkontrollfahrzeug eingebaut werden.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Pumpe in dem Vorratsbehälter integriert ist.
Durch dieses Merkmal wird die Montage der Sprüheinrichtung abermals vereinfacht und beschleunigt,
nachdem eine gesonderte Befestigung der Pumpe an dem Streckenkontrollfahrzeug entbehrlich ist.
Das mit den Sprühdüsen bestückte Sprührohr ist bevorzugt an, unter- oder innerhalb der hinteren
Stoßstange des Streckenkontrollfahrzeuges quer zur Fahrtrichtung angeordnet. Diese Anordnung gestattet einerseits eine besonders
einfache Montage, andererseits ist das Sprührohr geschützt und verdeckt untergebracht
.
Die an dem Sprührohr angeordneten Sprühdüsen sind zweckmäßigerweise unabhängig voneinander
jeweils mittels eines Elektromagnetventils zu- bzw. abschaltbar. Hierdurch wird die Flexibilität
beim Einsatz der Sprüheinrichtung erhöht, indem das flüssige Auftaumittel gezielt
eingesetzt werden kann, beispielsweise nur am rechten, im Schatten liegenden Fahrbahnrand.
Gleichzeitig wird, nachdem eine Anpassung der Sprühbreite und somit des ausgebrachten Auftaumittels
an die örtlichen Gegebenheiten möglich ist, die Umwelt geschont und die maximale
Sprühstrecke vergrößert.
Zur Betätigung der Pumpe ist in dem Fahrerhaus des Streckenkontrollfahrzeuges zweckmäßigerweise
ein Steuerpult angeordnet, mit welchem vorteilhaft auch die Fördermenge der Pumpe
eingestellt werden kann, wobei bevorzugt eine wegeabhängige Mengenregelung infrage kommt.
Auch die Elektromagnetventile der individuell zu- und abschaltbaren Sprühdüsen werden zweckmäßigerweise
von dem Steuerpult im Fahrerhaus aus betätigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Streckenkontrollfahrzeug
mit Sprüheinrichtung in Seitenansicht und
Fig.2 das Fahrzeug gemäß Fig. 1 in der Draufsicht.
Das Streckenkontrollfahrzeug 1 besteht aus einem geschlossenen Kastenwagen. In seinem Heckbereich,
d.h. hinter der Hinterachse ist unterhalb des Unterbodens ein Vorratsbehälter
2 für Salzlauge angebracht. Dazu sind an der Unterseite des Unterbodens Befestigungspunkte
3 vorgesehen, welche eine rasche Montage und Demontage des Vorratsbehälters gestatten. An
dem Vorratsbehälter 2 ist seitlich eine elektrisch angetriebene Pumpe 4 installiert, welche
über eine Saugleitung 5 mit dem Vorratsbehälter 2 und über eine Druckleitung 6 mit dem Sprührohr 7 in Verbindung steht.
Am Sprührohr 7 sind vier Sprühdüsen 8 angeordnet, welche nach hinten, unten gerichtet sind.
Die beiden inneren Sprühdüsen sind dabei gerade nach hinten gerichtet, während die beiden
äußeren Sprühdüsen seitwärts, auswärts gerichtet sind. Jeder Sprühdüse 8 ist dabei ein
Elektromagnetventil 9 zugeordnet, mittels welchem die Zufuhr von Salzlauge zu der entsprechenden
Sprühdüse ein- und ausgeschaltet werden kann.
Im Fahrerhaus des Streckenkontrollfahrzeuges ist ein Steuerpult 10 angeordnet. Von dem
Steuerpult aus kann einerseits über eine Pumpensteuerleitung 11 die Pumpe 4 ein- und ausgeschaltet
sowie der Durchsatz reguliert werden. Mittels der Düsensteuerleitung 12 kann vom Steuerpult 10 aus jede der vier Sprühdüsen
8 zu- bzw. abgeschaltet werden, wodurch die Sprühbreite gesteuert werden kann.
Claims (11)
1. Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Ausbringen von Auftaumittel auf Verkehrsflächen
mit folgenden Merkmalen:
Das Kraftfahrzeug ist ein Streckenkontrollfahrzeug (1).
Die Vorrichtung umfaßt einen Vorratsbehälter (2) für flüssiges Auftaumittel, eine
Pumpe (4) sowie ein Leitungssystem (5, 6,
7) mit an einem Sprührohr (7) angeordneten Sprühdüsen (8).
Das Fassungsvermögen des Vorratsbehälters (2) ist je nach verfügbarem Nutzlastanteil
des Fahrzeugs begrenzt.
An der Vorrichtung bzw. ihren Komponenten und an dem Streckenkontrollfahrzeug sind
Befestigungsmittel (3) vorgesehen, welche die Schnellmontage der Vorrichtung an dem
Streckenkontrollfahrzeug ermöglichen.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sprührohr (7), welches die Sprühdüsen (8) trägt, an, unter- oder innerhalb
der hinteren Stoßstange quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist.
-2-
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in seinem Fahrerhaus ein Steuerpult
(10) zur ferngesteuerten Betätigung der Pumpe (4) angeordnet ist.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (8) unabhängig voneinander
mittels jeweils eines Elektromagnetventils (9) zu- bzw. abschaltbar sind und daß die Elektromagnetventile (9)
von dem Steuerpult (10) im Fahrerhaus aus gesteuert werden können.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (2) an dem Streckenkontrollfahrzeug
(1) in Unterfluranordung montiert ist.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (4) in den Vorratsbehälter
(2) integriert angeordnet oder direkt an diesem angebaut ist.
-3-
7. Sprühvorrichtung zum Ausbringen von flüssigem Auftaumittel auf Verkehrsflächen von
einem Kraftfahrzeug aus, mit folgenden Merkmalen:
Die Sprühvorrichtung umfaßt einen Vorratsbehälter (2), eine Pumpe (4) sowie ein
Leitungssystem (5, 6, 7) mit in einem Sprührohr (7) angeordneten Sprühdüsen (8 ).
Das Fassungsvermögen des Vorratsbehälters (2) ist je nach verfügbarem Nutzlastanteil
des Fahrzeugs begrenzt.
An der Sprühvorrichtung bzw. ihren Komponenten sind Befestigungsmittel zu ihrer
Schnellmontage an einem Steckenkontrollfahrzeug vorgesehen.
8. Sprühvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (4) in den Vorratsbehälter (2) integriert angeordnet ist.
9. Sprühvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel zu einer Schnellmontage der Sprühvorrichtung an dem
Streckenkontrollfahrzeug in Unterfluranordnung vorgesehen sind.
10. Sprühvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Sprühdüse (8) ein Elektromagnetventil (9) zugeordnet ist.
11. Sprühvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Steuerpult (10) vorgesehen ist, welches mit der Pumpe (4) über eine Pumpensteuer
leitung (11) und mit den Elektromagnetventilen (9) über eine Düsensteuerleitung
(12) verbunden ist.
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