DE9102219U1 - Rinnenbauteil für eine extrem dichte Abflußrinne - Google Patents
Rinnenbauteil für eine extrem dichte AbflußrinneInfo
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Description
A 1096
Anmelder: Hauraton Betonwarenfabrik GmbH & Co.KG,
Rastatt, DE
Rinnenbauteil für eine extrem dichte Abflußrinne
Die Erfindung betrifft einen Rinnenbauteil für eine extrem dichte Abflußrinne, insbesondere zur Verlegung in
einem Ortbetonläufer, wobei aus einer Formmasse ein Rinnenkörper mit einer Rinnenausnehmung gebildet ist, der
ebene Stirnflächen aufweist.
Extrem dichte, nach Vorschrift sogar absolut dichte,
Abflußrinnen werden vor allem zum Sammeln von flüssigen Chemieabfällen sowie bei schadstoffbeladenen
Abwässern zum Schütze des Grundwassers benötigt. Für die Abführung derartiger Flüssigkeiten sind extrem
dichte Abflußrinnen erforderlich, so daß eine sichere und unter Betriebsbedingungen dauerhafte Abdichtung gegen
das unkontrollierte Austreten chemischer Stoffe bzw. schadstoffbeladener Abwasser erreicht wird.
Chemiebeständige Entwässerungsrinnen aus Keramik, Steingut bzw. aus kunstharzbeschichteten Betonformteilen sind
bekannt. Es gehört ferner zum Stande der Technik, Rinnenauskleidungen, Auffangsammelschächte und dergleichen,
die als Betonformteile hergestellt sind, an ihrer Oberfläche mit Kunststoffplattenmaterial, z.B. aus Polyvinylchlorid-hart,
Polyäthylen und Polypropylen auszukleiden. Derartige Kunststoffauskleidungen für Abflußrinnen werden
u.a. in der US-PS 4 378 177 und in der DE-OS 25 57 beschrieben.
Da die Abflußrinne in den meisten Fällen nicht einstückig ausgeführt werden kann, besteht die Aufgabe, die aus einer
Formmasse,vorzugsweise aus Beton, geformten Rinnenbauteile
dicht auszubilden und an ihren Stoßflächen dicht aneinander anzuschließen.
Eine vorbekannte Abdichtung zwischen aneinanderstoßenden Rinnenbauteilen ist u.a. in der DE-OS 23 47 869 beschrieben.
Dort handelt es sich um eine Verbindung mit Nut- und Feder, wobei an den entgegengesetzten Stirnflächen des
Rinnenbauteils eine U-förmige Feder und eine angepaßte U-förmige Ausnehmung geformt sind. Diese Teile greifen
beim Zusammensetzen der Abflußrinne aus den Rinnenbauteilen ineinander und die Abdichtwirkung wird durch eine
zwischengelegte gummielastische Dichtung verbessert. In der Praxis bereitet jedoch die einwandfreie Verlegung
von Rinnenbauteilen unter Verwendung von derartigen Dichtungselementen erhebliche Schwierigkeiten und
bringt die Gefahr mit sich, daß bei unsachgemäßer Verlegung an den Stoßfugen Spaltöffnungen entstehen, durch
welche die abzuführende Flüssigkeit unkontrolliert austritt.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen
Rinnenbauteil für eine extrem dichte, praktisch absolut dichte, Abflußrinne zu schaffen, der einfach zu verlegen
ist, und bei dem eine sichere Abdichtung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in den Stirnflächen Stoßfugennuten zur Aufnahme einer
spritzfähigen Abdichtmasse vorgesehen sind, welche in wenigstens einer Einspritzausnehmung münden. Derartige
Stoßfugennuten können in verschiedener Ausbildung, ein- oder mehrsträngig angeordnet sein, wobei darauf geachtet
werden soll, daß sich die Stoßfugennuten im wesentlichen über die gesamte Breite der Stirnflächen des
Rinnenkörpers erstrecken. Der volle Querschnitt der Stoßfugennuten entsteht beim stirnseitigen Aneinandersetzen
der Rinnenbauteile, welche jeweils als Stoßfugennut die halbe Querschnittsfläche in ihrer Stirnfläche ausbilden^
und kann bevorzugt kreisförmig, aber auch eckig oder in verschiedenen anderen Querschnittsformen ausgeführt werden
.
Der Rinnenkörper der Rinnenbauteile wird zweckmäßig aus einer nichtmetallenen, gießfähigen Formmasse, insbesondere
aus Beton, glasfaserverstärktem Beton, Kunstharzbeton, Kunststoff oder dergleichen geformt.
Außerdem sind die Rinnenbauteile vorteilhaft mit winkelförmigen Zargen aus Eisen oder Kunststoff versehen,
welche in den Seitenwandteilen des Rinnenkörpers im Bereich der oberen Randflächen eingebettet werden. Die
Rinnenbauteile können dabei zweckmäßig so ausgebildet sein, daß die Stoßfugennuten im Bereich der auf die oberen
Randflächen des Rinnenkörpers aufgesetzten Zargen münden, und dort Einspritzausnehmungen bilden.
Die Einspritzausnehmungen können vorteilhaft im Bereich des oberen Rinnenrandes angeordnet sein. Zweckmäßig liegen
solche Ausnehmungen entweder in einer äußeren Seitenwandflache
der Rinne, oder die Mündung liegt im oberen Randbereich des Seitenwandteils innenwandseitig bzw.
in der horizontalen Auflagefläche der durchbrochenen
Zarge.
Da der Verwendungszweck des Rinnenbauteils durch die Planung festliegt, ist es möglich und gegebenenfalls
vorteilhaft, die Rinnenbauteile an der Oberfläche der Rinnenausnehmung mit chemie-resistentem Werkstoff, beispielsweise
flüssigem Kunststoff bis zur Unterkante der oberen Zargen bereits werksseitig zu beschichten.
Das Beschichtungsmaterial und das Verfahren richten sich nach den Anforderungen an die chemische Resistenz.
Die spritzfähige Abdichtmasse kann erhärtend oder besonders zweckmäßig dauerelastisch ausgebildet sein. Bei
erhärtenden Abdichtmassen besteht die Gefahr der Rißbildung durch bodenmechanisch bedingte, gegenseitige Verschiebungen
der Rinnenbauteile. Dies wird durch die Verwendung einer dauerelastischen Abdichtmasse vermieden.
Als dauerelastische Abdichtmasse eignen sich verschiedene im Handel erhältliche Abdichtmassen.
Um eine vollkommen dichte Abflußrinne aufzubauen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
1. Die Rinne, d.h. die Rinnenausnehmung muß dicht sein, und dies wird durch den Werkstoff der Rinne
bzw. eine entsprechende Beschichtung der Rinnenausnehmung erreicht.
2. Die stirnseitigen Stoßfugen der aneinanderstoßenden Rinnenbauteile sind sicher abzudichten; hierzu
dient die in die Stoßfugennuten eingespritzte Abdichtmasse.
3. Nach der Verlegung muß der übergang vom Bodenteil
zur Rinne, d.h. dte Abflußrinne in Längsrichtung abgedichtet werden.
Sämtliche angegebenen Voraussetzungen lassen sieht mit
dem angegebenen Rinnenbauteil erfüllen.
Ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung einer solchen extrem dichten Abflußrinne unter Verwendung der oben angegebenen
Rinnenteilstücke sieht daher vor, daß zwischen
den ebenflächig aneinanderstoßenden Stirnflächen der Rinnenteilstücke nach dem Versetzen durch Einspritzen
von Abdichtmasse in die Stoßfugennuten Dichtungsbahnen gebildet werden, durch welche die Stoßfugen stirnseitig
abgedichtet werden.
Zur Erzielung der Längsabdichtung bei der Verwendung eines Betonläufers oder eines sonstigen Bodenbelages
z.B. Asphaltbelag oder Keramikbelag als seitlich anschließender Bodenteil kann das Verfahren vorteilhaft
so ausgeführt werden, daß gegenüber den Außenseiten der Rinne je eine Längsnut gebildet wird, und daß die
Längsseiten der Rinnenteilstücke gegenüber dem seitlich anschließenden Bodenteil bevorzugt mit der gleichen
Abdichtmasse abgedichtet werden, wie sie in den Stoßfugennuten
verwendet wird, wobei Stoßfugenabdichtmasse und Längskantenabdichtmasse zweckmäßig miteinander verbunden
werden können.
Dabei kann das Herstellungsverfahren zweckmäßig so durchgeführt
werden, daß nach dem Versetzen der Rinnenteilstücke auf einem als Betonstuhl bezeichneten Fundament
ein Betonläufer betoniert wird, welcher gegenüber den Rinnenteilstücken eine durchgehende Längsnut bildet,
daß danach die Stoßfugennuten durch Einspritzen der Abdichtmasse stirnseitig abgedichtet werden, daß eine Abdichtung
der äußeren Seitenwände der Rinnenteilstücke gegenüber dem Betonläufer durch Ausfüllen des Nutgrunds
der Längsnut mit dem" gleichen, vorzugsweise dauerelastischen Abdichtmaterial erfolgt, und daß die Längsnut anschließend
mit einem Fugenverschluß zum Schütze des Abdichtmaterials bodenseitig abgedichtet wird. Dabei kann
es ferner vorteilhaft sein, zum Schutz des im Nutgrund der Längsnut liegenden Abdichtmaterials oberhalb der Abdichtmasse
in die Längsnut des Betonläufers eine elastische Schnurdichtung einzulegen. Diese schützt gegen
das Eindringen von Steinen, Bruchstücken und dergleichen.
Soll der Betonläufer mit einem anschließenden Betonboden oder dgl. verbunden werden, so erscheint es ferner zweckmäßig,
die gleiche, vorzugsweise dauerelastische Abdichtmasse in den Nutgrund einer Längsnut zwischen Betonboden und
Betonläufer einzuspritzen und oberhalb einer eingelegten elastischen Schnurdichtung einen weiteren Fugenverschluß
anzubringen.
Mit den angegebenen Rinnenbauteilen lassen sich unter Beachtung der angegebenen Verfahrensweise extrem dichte
Abflußrinnen aufbauen, welche bei Verwendung dauerelastischer Abdichtmasse auch gegenüber bodenmechanischen
Verschiebungen des Untergrundes eine sichere Abdichtung beibehalten. Die Einbringung der Abdichtmasse
erfolgt vorteilhaft nach dem Verlegen der Rinnenbauteile durch besonders geschulte Spezialarbeiter.
Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 eine isometrische Ansicht eines Rinnenbauteils mit freiliegender Stoßfugennut;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Stoßfuge zwischen zwei Rinnenbauteilen,
Fig. 3 eine Ausschnittsdarstellung des Rinnenbauteils nach Fig. 1.
In Fig. 1 erkennt man einen Rinnenbauteil 1, welcher aus einem aus Beton geformten Rinnenkörper 2 besteht,
der eine Rinnenausnehmung 3 bildet. Die Rinnenausnehmung 3 ist je nach dem gewünschten Verwendungszweck
werksseitig bereits mit einer entsprechenden Beschichtung versehen. Im Bereich der oberen Randflächen des
Rinnenkörpers 2 sind Zargen 4,5 aus Metall oder Kunststoff in die Seitenwandteile des Rinnenkörpers 2 eingeformt
und mit diesen fest verbunden.
Als Fundamentauflage der stirnseitig, ebenflächig aneinander
anschließenden Rinnenbauteile 1 dient ein Betonläufer 6 aus Ortbeton, auf dem die Rinnenbauteile
1 versetzt werden. An der Stirnfläche 7 ist eine Stoßfugennut 8 eingeformt, welche über die Breite der
Stirnfläche durchgehend gestaltet ist und in Einspritz-(bzw. Luftauslaßöffnungen) 9,10 mündet. An den Betonläufer
6 schließt sich ein Betonboden 11 an.
Zwischen den vertikalen Außenwänden der Zargen 4,5 und dem Betonläufer 6 ist je eine Längsnut 12 (vgl.Fig. 3)
ausgebildet, deren Nutgrund 13 ebenso wie die Stoßfugennut 8 mit dauerelastischer Abdichtmasse 15 ausgefüllt ist,
Die dauerelastische Abdichtmasse 14 aus den Stoßfugennuten 8 der aneinanderstoßenden Rinnenbauteile ist mit der
im Nutgrund 13 durchgehenden Abdichtmasse 15 verbunden. Oberhalb dieser Abdichtmasse 15 liegt in der Längsnut
eine elastische Schnurdichtung -16 und oberhalb dieser Schnurdichtung ist die Längsnut 12 durch einen Fugenverschluß
17 zusätzlich abgedichtet.
Fig. 2 läßt die Ausbildung der jeweils aus zwei Hälften 8a und 8b bestehenden Stoßfugennut 8 erkennen. Das Einspritzen
der spritzfähigen Abdichtmasse erfolgt,gegebenenfalls
nach dem vorherigen Ausblasen der Nuten mit Druckluft ,aus einer Vorratskartusche, die über ein entsprechendes
schlauchförmiges Ansatzstück mit einer seitlichen Einspritzausnehmung, z.B. 9 verbunden wird.
Der Anschluß der Bodenplatte 11 an den Betonläufer 6 erfolgt ebenfalls in der in Fig. 3 beschriebenen Nutenausbildung
mit eingelegter Schnurdichtung.
Claims (5)
1. Rinnenbauteil (1) für eine extrem dichte Abflußrinne, insbesondere zur Verlegung in einen Ortbetonläufer (6),
wobei aus einer Formmasse ein Rinnenkörper (2) mit einer Rinnenausnehmung (3) gebildet ist, der ebene Stirnflächen
(7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in den ebenen Stirnflächen (7)
Stoßfugennuten (8) zur Aufnahme einer spritzfähigen Abdichtmasse (14) vorgesehen sind, welche in wenigstens
einer Einspritzausnehmung (9,10) münden.
2. Rinnenbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtmasse (14,15) dauerelastisch ist.
3. Rinnenbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspritzausnehmungen (9,10) im Bereich der auf die oberen Randflächen des Rinnenkörpers (2) aufgesetzten Zargen (4,5) münden.
4. Rinnenbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnenausnehmung (3) an ihrer Oberfläche mit chemie-resistentem Werkstoff
beschichtet ist.
5. Abflußrinne aus zusammengesetzten Rinnenbauteilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnenbauteile (1) stirnseitig durch in Stoßfugennuten (8) liegende Dichtungsbahnen aus spritzfähiger
Abdichtnasse (14) abgedichtet sind.
JI
Rinnenbauteil nach Anspruch l,dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Außenseite der Rinne (1) und dem seitlich anschließenden Bodenteil
(6) eine Längsnut (12) vorgesehen ist, deren Nutgrund (13) mit Abdichtmasse (15) ausgefüllt
ist, und daß die die Stoßfugenabdichtmasse (14) und die Langsnutenabdichtmasse (15) miteinander verbunden
sind.
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