DE909952C

DE909952C - Einrichtung fuer Profilwalzen zur Verformung von Leitern, insbesondere von Litzenleitern fuer Starkstromkabel

Info

Publication number: DE909952C
Application number: DEA11894D
Authority: DE
Inventors: Karl Dobbrick
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1944-05-24
Filing date: 1944-05-24
Publication date: 1954-04-26

Description

Einrichtung für Profilwalzen zur Verformung von Leitern, insbesondere von Litzenleitern für Starkstromkabel Um den Kabelquerschnitt bei Mehrleiterstarkstromkabeln, insbesondere Drei- und Vierleiterkabeln, möglichst gut auszunutzen, verwendet man bekanntlich Leiter mit sektorförmigem Querschnitt. Bei geringen Querschnitten finden hierbei vorzugsweise Massivleiter, bei größeren Querschnitten aus einzelnen Drähten verseilte Litzenleiter Verwendung.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung der Sektorleiter besteht darin, daß man den zu verformenden Leiter durch ein Walzenpaar hindurchführt, dessen Walzen an ihrer Oberfläche ein der gewünschten Sektorform entsprechendes Rillenprofil aufweisen. Das Walzenpaar kann dabei bekanntlich, je nachdem, ob der verformte Leiter eine Vordrehung erhalten soll (um den isolierten Leiter später mit Rückdrehung zum Kabel zusammenschlagen zu können) oder nicht, um die Leiterachse rotieren oder stillstehen.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei diesem Verfahren, wenn gleichzeitig mit der Verformung eine stärkere Verdichtung des Leiters erreicht werden soll, leicht ein allzu starkes Fließen des Leitermetalls nach den Seiten zu (quer zur Walzrichtung) eintritt und als Folge davon am Leiter ein ein- oder doppelseitiger Grat entsteht. Eine solche Gratbildung ist aber insbesondere bei Verwendung der Leiter in Kabeln für höhere Spannungen aus elektrischen Gründen höchst unerwünscht. Außerdem sind die Leiter an den Gratstellen so stark deformiert, daß sie leicht reißen.
Bei Litzenleitern zeigt sich darüber hinaus häufig der Übelstand, daß die einzelnen Drähte vor dem Walzen auseinandergehen, so daß unter Umständen ein 1_Tberschlagen der Drähte und ein Durchwalzen der Kreuzungsstellen eintreten kann, was unregelmäßig verlaufende Hohlräume an der Oberfläche des verformten Leiters zur Folge hat, die ebenfalls unerwünscht sind.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, die die genannten Mängel beseitigt. Erfindungsgemäß besteht sie aus einem unmittelbar vor den Verformungswalzen angeordneten, aus festem Werkstoff hergestellten Einführungsnippel derartiger Form, daß der zu verformende Leiter praktisch bis zu .der Stelle, an der der Eingriff der Walzen beginnt, fest geführt und in seinem Profil zusammengehalten wird.
Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf ein in den Fig. i und 2 der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel erläutert. Fig. i zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Fig.2 eine Vorderansicht (ohne Leiter) und Fig. 3 eine Draufsicht des mit der Einrichtung nach der Erfindung ausgestatteten Walzenpaares.
Die in Pfeilrichtung umlaufenden Verformungswalzen sind mit i und 2 bezeichnet. Ihr Außenrand weist umlaufende Rillen 3, 4 von derartigem Profil auf, daß der in Pfeilrichtung eingeführte kreisrunde Litzenleiter 5 in einen sektorförmigen Leiter mit einem öffnungswinkel von 1200 (für Dreileiterkabel) verformt wird. Dabei wird der Leiter durch einen- unmittelbar vor den Walzen angeordneten Einführungsnippel 6 aus festem Werkstoff, insbesondere Stahl, geführt, der aus montagetechnischen Gründen zweckmäßig zweiteilig ausgeführt wird. Im dargestellten Fall ist der Nippel in der senkrechten Mittelebene geteilt. Der Nippel ist in einem Kaliberhalter 7 gelagert, der auf dem Walzenbock befestigt ist und daher eine feste Lage gegenüber den Walzen besitzt, d. h. zusammen mit den Walzen im Raum stillsteht oder um die Leiterachse rotiert. Der Nippel ist an seinem den Walzen zugekehrten Ende verjüngt ausgeführt und tief zwischen die Walzen hineingeführt. Der Nippel trägt ferner am verjüngten Ende außen ein derartiges Profil, daß er bei der Einführung des Nippels zwischen die Walzen noch in deren Rillen hineinragt. Hierdurch wird erreicht, daß der zu verformende Leiter praktisch bis zu der Stelle, an der der Eingriff der Walzen beginnt, fest geführt ist. Die Längsbohrung des Nippels hat einen lichten Durchmesser, der nur wenig größer ist als der Außendurchmesser des Leiters, so daß dieser in seinem Profil bis dicht vor der Walzeneingriffsstelle fest zusammengehalten wird und die einzelnen Drähte daher nicht auseinandergehen können. Hierdurch ist es aber gleichzeitig möglich, den Leiter stärker als bisher zu verdichten, was einen wesentlichen Vorteil darstellt. Der Einführungsnippel 6 wird zweckmäßig so eingestellt, daß das seitliche Abfließen des Leitermaterials, das bekanntlich schon einsetzt, bevor der Leiter durch die Mittelebene der Sektorwalzen hindurchtritt, die volle Sektorbreite (Breite der Rillen 3 und 4) erst in der genannten Ebene erreicht. Dann ist gewährleistet, daß sich kein Grat bildet.
Der Einführungsnippel 6 kann gleichzeitig als Verseilnippel Verwendung finden. Dieser Fall ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Die Einrichtung nach der Erfindung kann auch bei der Verformung von massiven Leitern Verwendung finden. Der zu verformende Leiter braucht nicht kreisrund zu sein, er kann vielmehr ein beliebiges anderes, z. B. sektorförmiges Profil besitzen. In diesem Fall erhält die Längsbohrung des Nippels 6 ein entsprechendes Profil.
Im übrigen kann die Einrichtung nach der Erfindung mit Erfolg auch bei der Herstellung von Leitern mit anderem als sektorförmigem Profil benutzt werden, z. B. bei der Herstellung von sechskantigen oder quadratischen Leitern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung für Profilwalzen zur Verformung von Leitern, insbesondere von. Leitern für Starkstromkabel, gekennzeichnet durch einen unmittelbar vor den Walzen (i, 2) angeordneten, aus festem Werkstoff hergestellten Einführungsnippel (6) derartiger Form, daß der zu verformende Leiter (5) praktisch bis zu der Stelle, an der der Eingriff der Walzen beginnt, fest geführt und in seinem Profil zusammengehalten ist.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Nippel an seinem den Walzen zugekehrten Ende derart verjüngt ausgebildet ist, daß er tief zwischen die Walzen eingeführt werden kann.
3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nippel an seinem verjüngten Ende außen ein derartiges Profil aufweist, daß er bei der Einführung des Nippels zwischen die Walzen noch in deren Rillen (3, 4) hineinragt.
4. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführungsnippel gleichzeitig als Verseilnippel dient.
5. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbohrung des Nippels einen Profilquerschnitt aufweist.