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Auswechselbare und temperaturgeregelte elektrisch beheizte Kochplatte
Elektrisch beheizte Kochplatten ohne Temperaturregler haben in der üblichen Ausführung
den Nachteil, daß sie im Leerlauf, also während des Betriebes, ohne Wärmeentzug
Temperaturen erreichen, die im Glühgebiet liegen. Damit nun hierbei keine Schäden
entstehen, müssen die Kochplatten entsprechend stark gebaut sein und aus einem Werkstoff
bestehen, der im Glühgebiet noch eine genügend hohe Festigkeit aufweist. Solche
Platten haben wegen der Materialanhäufung eine erhöhte Wärmekapazität und außerdem
den weiteren Nachteil, daß sie nicht stufenweise geregelt werden können, sondern
nur mittels eines Schalters, der lediglich die Leistungen einstellt, die den in
der Platte eingebauten Heizwicklungen entsprechen.
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Die vorgenannten Nachteile können, wie an sich bekannt, durch Einbau
eines Temperaturreglers in die Kochplatte vermieden werden, wodurch man in der Wahl
des Baustoffes der Kochplatte freier wird und diese selbst wesentlich leichter gestalten
kann, da durch die Begrenzung der Temperatur nach oben eine thermische Überbeanspruchung
des Materials bei der Bemessung der Kochplatte nicht mehr berücksichtigt werden
muß.
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Noch vorteilhafter als die vorgeschilderte Kochplatte mit einfacher
Temperaturbegrenzung ist eine solche, bei der durch den Regler innerhalb eines gewissen
Bereiches jede beliebige Temperatur stufenlos eingestellt werden kann, was vor allem
bei Back- und Bratvorgängen wünschenswert ist.
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Bekanntgeworden ist zwar schon eine Kochplatte mit stufenloser Regelung
der Temperatur mit Hilfe eines um die Platte herumgelegten verstellbaren Ringes.
Diese Ausführung hat aber den Nachteil, daß sie von den Normen abweicht und der
Ring
während des Kochens unter Umständen vom Topf verdeckt wird. Ferner nimmt der Verstellring
von der Kochplatte Wärme auf und kann somit nicht ohne Hilfsgerät von Hand aus bedient
werden. Im übrigen ist der Ring und das ihm zugeordnete Verstellorgan der Verschmutzung
durch überlaufendes Kochgut ausgesetzt.
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An eine in ihrer Temperatur stufenlos regelbare Kochplatte sind folgende
Forderungen zu stellen, wenn sie praktisch brauchbar sein soll: Sie muß einmal in
ihren Abmessungen den bestehenden Norrnen gerecht werden und auswechselbar sein.
Die Erfüllung dieser Forderungen bedingt, daß das Verstellorgan im zugänglichen
Teil angeordnet ist und daß trotz der Auswechselbarkeit der Kochplatte die Temperatureinstellung
nicht beeinträchtigt werden darf.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Einstellung
einer beliebigen Temperatur durch einen der Kontaktstifte, vorzugsweise den Erdungsstift
der Kochplatte, bewirkt wird. An sich kann jeder der Kontaktstifte der Kochplatte,
also auch ein stromführender, für die Einstellung der Temperatur benutzt werden,
sofern für die Sicherheit des Bedienenden die entsprechenden Maßnahmen getroffen
werden. Die Verstellung des Kontaktstiftes kann ohne Schwierigkeiten von einer im
Unterteil der Kochplatte, z. B. in der Gegenkontaktrichtung eines Herdes angebrachten
Vorrichtungen erfolgen, z. B. durch Anordnung eines mit einer Skala versehenen Bedienungsknopfes
an der Frontseite des Herdes.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Als temperaturempfindliches Glied dient im vorliegenden Falle eine
in der Mitte der Kochplatte gelegene Faltenmembran i. Diese kann ebensogut durch
einen anderen Ausdehnungskörper, z. B. einen Zweimetallkörper, ersetzt werden. Die
von dem temperaturabhängigen Organ i ausgeführte Bewegung wird bei der vorliegenden
Anordnung durch eine Hebelübersetzung vergrößert und auf die Schaltkontakte :2 übertragen.
Man kann, die Schaltkontakte ein- oder mehrpolig ausführen. Ferner besteht die Möglichkeit,
die Anordnung von vornherein so zu gestalten, daß in der Nullstellung des an der
Vorderseite des Herdes vorgesehenen Verstellknopfes 3 die Kontakte voneinander getrennt
sind, wodurch eine ein- oder allpolige Abschaltung der Kochplatte erzielt werden
kann. Die Dehnungskraft des temperaturempfindlichen Organs i wird, wie schon erwähnt,
auf ein Hebelsystem übertragen, und zwar zunächst auf den zweiarmigen Hebel 4, dessen
eines Ende das Öffnen oder Schließen der Schaltkontakte 2 veranlaßt. Das zweite
Ende dieses zweiarmigen Hebels 4 ist auf einem weiteren zweiarmigen Hebel 5 gelagert,
der unter dem Einfluß des axial verschiebbaren Kontaktstiftes 6 steht. Durch die
axiale Verschiebung des Kontaktstiftes bzw. durch seine Gegenbewegung wird der für
die Betätigung der Schaltkontakte 2 erforderliche Dehnungsweg des temperaturempfindlichen
Organs i vergrößert oder verkleinert. Zweckmäßigerweise wird man dafür sorgen, daß
der Erdungsstift seine eigentliche Aufgabe, nämlich die einer guten Erdung, immer
erfüllen kann, was durch die Anordnung einer besonderen Verbindungslitze 7 erreicht
werden kann. Diese sorgt dafür, daß zwischen dem Erdungsstft und den zu erdenden
Teilen der Kochplatte stets ein guter Kontakt vorhanden ist. Die Verstellbarkeit
des Erdungsstiftes 6 wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich, wie folgt erreicht:
Der Erdungsstift hat an seinem freien Ende den Schlitz 8, der auf ein entsprechendes
Gegenstück der Verstellachse g eingreift und durch den Querdorn io mitgenommen wird.
Die Übertragung der Drehbewegung des an der Vorderseite des Herdes vorgesehenen
Verstellknopfes 3 auf die Verstellachse g erfolgt unter Zwischenschaltung der Regelräder
i i.
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Zweckmäßig wird man durch entsprechende Anschläge od. dgl. dafür sorgen,
daß die Temperatureinstellung der Kochplatte auch dann bestehenbleibt, wenn sie
aus dem Herd herausgenommen wird. Im Ausführungsbeispiel könnte dies dadurch erreicht
werden, daß man dem von Hand verstellbaren Betätigungsarm einen kleineren Winkel
als i 8o° zuweist. Macht man die Kupplung zwischen dem Erdungsstift und der Verstellachse
unsymmetrisch, so kann für den von Hand betätigten Verstellknopf ein größerer Drehwinkel
in Anspruch genommen werden, der jedoch kleiner bleiben muß als 36o°. Jedenfalls
muß die Bewegungsfreiheit sowohl des Erdungsstiftes als auch des Verstellorgans
durch entsprechende Anschläge begrenzt werden.
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Die neue Einrichtung bietet mancherlei Vorteile. Die Einstellung der
Temperatur der Kochplatte kann jederzeit ohne Inanspruchnahme besonderer Hilfsmittel
während des Betriebes von Hand erfolgen. Eine Verschmutzungsgefahr besteht nicht,
wie aus dem dargestellten Beispiel ohne weiteres ersichtlich ist. Darüber hinaus
kann bei der neuen Einrichtung auf den sonst üblicherweise im Herd vorgesehenen
Regelschalter verzichtet werden, und zwar dann, wenn man die in der Kochplatte eingebaute
Temperaturregeleinrichtung so ausführt, daß sie in eingeschaltetem Zustand alle
Zweige der Kochplatte vom Netz trennt, was ohne Schwierigkeiten durchführbar ist.
Im übrigen kann die bandbetätigte Verstelleinrichtung mit einem einfachen ein- oder
mehrpoligen Ausschalter verbunden werden, so daß auch in der Nullstellung die Gegenkontakte
der Kochplatte spannungsfrei sind.