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Drosselvorrichtung für hydraulische Getriebe Bei hydraulischen Getrieben
ergibt sich häufig die Aufgabe, aus einem HochdrucköIstram eine geringe Menge
01 abzuzweigen, wofür eine enge Drosselstelle nötig ist. Diese hat nun die
Eigenschaft, sich durch mitgeführte Fremdkörper zu verstopfen oder falls man sie
in die laufenden Gleitflächen verlegt, durch den Abrieb oder andere Umstände zerstört
zu werden.
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In vielen Fällen, insbesondere dann, wenn ein hydraulisches Getriebe
des öfteren entlastet oder reversiert wird, ist es nun möglich, eine durchaus einwandfrei
arbeitende Drosselvorrichtung auch außerhalb der Gleitflächen zu bauen, wenn man
sie nach Art eines Ventils so einrichtet, daß sie im drucklosen Zustand des Getriebes
oder bei Reversieren desselben oder auch bei Stillstand oder geringen Geschwindigkeiten
so weit geöffnet ist, daß die verstopfenden Fremdkörper die Drosselstelle durchlaufen
können. Die Erfindung beruht dabei auf Öhr Erkenntns, daß selten eine solche Drosselstelle
sich plötzlich verlegt, sondern selbst bei Einschwemmung eines großen Fremdkörpers
erst nach einiger Zeit so völlig öldicht wird, daß eine Betriebsstörung etwa der
daraus gespeisten Lagerungen oder Steuereinrichtungen entsteht.
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Abb. i zeigt eine Ausführungform der erfindungsgemäßen Drosselvorrichtung.
G ist das Gehäuse eines Drosselventils, in welchem in dem Einsatzstück E, durch
einen Deckel nach außen abgeschlossen, die eigentliche Ventilnadel Na mit
dem Ventilkegel K arbeitet. Diese wird durch eine Feder F in der geöffneten Stellung
gehalten, bis
der bei Ei eintretende und bei A austretende Ölstrom
entsprechend kräftig geworden ist und den Kegel K so mitnimmt, daß: er sich dicht
gegen das entsprechend ausgestaltete Gehäuse G legt. In dem Kegel K ist nun in Form
einer Nut Dr die eigentliche Drosselstelle ausgearbeitet; statt dessen kann
auch eine entsprechende Drosselnut in dem Gehäusesitz, in welchem das Ventil dichten
soll, vorgesehen «-erden.
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Die Wirkung der Einrichtung ist folgende: Solange wenig Öldruck herrscht,
öffnet die Feder F j das Ventil Na mit dem Ventilkegel K. Beim Auf- I kommen des
Öldrucks wird daher zunächst ein I kräftiger Ölstrom eingeleitet; der etwa Fremdkörper,
die noch von dem vorhergehenden Betrieb in der Umgebung der Drosselstelle
Dr abgelagert wurden, mitreißt. Erst mach einiger Zeit, gegebenenfalls auch
nur verzögert durch einen Dämpfungskölben D, schließt sich das Drosselventil, so
daß nur noch die durch die DrosselnutDr bestimmte Ölmenge durch das Ventil durchgelassen
wird. Sobald das Getriebe entlastet oder auch reversiert wird, derart, daß das betreffende
Drosselventil keinen Hochdruck mehr erhält, öffnet sich jedesmal die Nadel
Na mit dem Ventilkegel K I
und sorgt für eine dauernde Freihaltung
der Drosselstelle Dr. Die Art der Ausbildung der Drosselnadel D und der darin
oder in dem Gehäuse vorgesehenen eigentlichen Drosselstelle kann nach sehr verschiedenartigen
Gesichtspunkten vorgenommen werden, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung verändert
zu werden braucht. Beispielsweise ist in Abb. 2 in vergrößertem Maßstab eine Drosselnadel
Na dargestellt, die nur kegelförmig zugeschärft ist und unmittelbar über
der dichtenden Fläche ,des Gehäuses schwebt. In Abb. 3 ist eine Nadel dargestellt,
die in geöffnetem Zustand noch teilweise in die Gehäusebohrung hineinragt, um etwa
den Schluß des Drosselventils schon bei verhältnismäßig kleinen Ölströmungen zu
erreichen. Man kann statt dessen auch die Nadel auf aihren ganzen Hub zylindrisch
iin der Gehäusebohrung führen, wenn man dafür sorgt; daß die eigentliche Drosselnut
Dr sich zum Ende der Nadel so weit erweitert, daß im drucklosen Zustand genügend
Querschnitte für den Durchtritt von Fremdkörpern freigelegt werden (vgl. beispielsweise
hierzu die Ausführung nach Abb. q.).
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Anstatt durch Ölströmung an der Drosselstelle selbst den Abschluß
des Drosselventils zu bewirken, kann auch eine vom Öldruck betätigte Vorrichtung
ausgebildet werden, die beim Aufkommen des Öldrucks das Ventil schließt, auch ohne
von der Ölströmung an der Drosselstelle selbst abhängig zu sein. Die Abb. 5 zeigt
beispielsweise eine derartige Vorrichtung, bestehend aus einer Drosselnadel
Na, welche in diesem Fall beispielsweise durch die Feder F nach unten gedrückt
wird. In dieser Stellung verbindet die Nut N die beiden Ringräume R1 und R2, zwischen
denen die Nadel Na durch die Nut N in dieser Stellung eine genügend große
offene Verbindung herstellt. Sobald Öldruck entsteht, wird die Nadel nach oben geschoben,
so daß nur noch die untere Spitze -der Nut N als Drosselnut Dr einen
Oldurchlaß zwischen den Ringräumen gestattet und damit in erfindungsgemäßer Weise
beim Aufkommen des Öldrucks die gewünschte Drosselwirkung herstellt, unbeschadet
der Tatsache, daß bei Außerbetriebsetzung des Getriebes, Rev ersieren oder irgendwelchen
Abfall des Öldrucks jedenfalls eine selbsttätige weite Öffnung der Drosselstelle
auftritt und damit eine selbsttätige Beseitigung aller Verunreinigungen, die etwa
den Betrieb des hydraulischen Getriebes gefährden könnten.
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Die Einzelheiten der baulichen Gestaltung der Erfindung sind für diese
unwesentlich. Es könnten z. B. auch Kugeln verwendet werden, die durch Öldruck oder
Ölströmung auf ihren Sitz gepreßt werden, an dem dann die Drosselnut vorgesehen
ist, oder eine Einrichtung, bei der Ventilnadeln, Kegel, Ventilstifte, Kugeln od.
dgl. durch Ölstrom oder Öldruck, sei es gegen die Schwerkraft, sei es gegen die
Wirkung von Federn, in ihre Schlußlage gebracht werden, wobei ein Anschlag dafür
sorgt, daß diese Dichtungsorgane den dichtenden Sitz nicht völlig erreichen, sofern
man es nicht vorzieht, in dem Sitz oder der dichtenden Fläche entsprechende Drosselkanäle
von vornherein auszusparen. Anstatt der vom Öldruck oder der Ölströmung betätigten
Ventile kann man auch Drosselvorrichtungen anbringen, die von dem Stehzeug des Getriebes
verstellt werden, etwa so, daß sie sich jedesmal in der Leerlaufstellung öffnen
und in diesem Zustand die Fremdkörper durchschleusen, welche eine Gefährdung des
Betriebes bringen könnten, wenn sie nicht von Zeit zu Zeit in erfindungsgemäßer
Weise beseitigt werden.
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Wenn man einer Drosselvorrichtung nach Abb. q. z. B. eine Hubbegrenzung
für die drosselnde Endstellung der Nadel gibt, kann man die erfindungsgemäße Anordnung
auch sehr gut dazu benutzen, eine!bequm verstellbare Drosselstelle zu erreichen.
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Schließlich ist es auch möglich, mehrere Drosselstellen der erfindungsgemäßen
Art hintereinanderzuschalten derart, daß diese sich nur sukzessive öffnen und schließen,
und damit läßt sich sogar eine Drosselstelle bauen, die während des vollen Betriebes
des Getriebes gereinigt werden kann, wozu irgendeine beliebigeAntriebseinrichtung
benutzt werden kann. Die Abb. 6 -neigt eine Ausführungsform einer Drosselnadel,
die etwa dazu bestimmt ist, die Ölströmung zwischen den Ringräumen R1 und R2 zu
drosseln. Die eigentliche Nadel Na erhält zu diesem Zweck eine Reihe von Eindrehungen
E etwa nach Art eines Kolbenschiebers. Bei Längsbewegung der Nadel werden daher
die zwischen den Eindrehungen in die Oberfläche der Nadel eingearbeiteten eigentlichen
Drosselstellen Dr nacheinander zur Wirkung kommen und die Eindrehungen, die dazwischenliegen,
werden andererseits dafür sorgen, daß etwa an der Drosselstelle angesammelte Fremdkörper
hindurchgeschleust oder zerstört werden.
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An Stelle einer hin und her gehenden Nadel kann sinngemäß auch eine
rotierende verwendet
werden, die mit entsprechenden Einkerbungen
versehen ist, derart, daß eine Rotationsbewegung der Nadel oder überhaupt eines
entsprechend drehbaren Körpers hintereinander die Drosselstellen zur Wirkung bringt
und so für deren ständige Selbstreinigung ähnlich der Ausführung nach Abb. 6 sorgt.