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Die Verglasung von Fenstern, insbesondere Schaufenstern, erfolgt in
herkömmlicher Weise in der Art, daß an der Baustelle in die zu verglasende Öffnung
ein Rahmen eingebaut wird und nach vollzogenem Einbau des Rahmens nunmehr die Fensterscheibe
herbeigeschafft und eingesetzt wird. Das ist so nicht nur bei gewöhnlichen Fensterscheiben
für Wohnungen, sondern vor allen Dingen bei der Verglasung von größeren Fenstern,
beispielsweise von Schaufenstern in Läden, Kaufhäusern usw., der Fall.
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Diese herkömmliche Arbeitsweise bedingt erhebliche wirtschaftliche
und technische Nachteile. Für mittlere und größere Schaufenster muß bekanntlich
an Ort und Stelle der Grundrahmen gewöhnlich aus Stahlprofilen hergestellt werden,
was recht kostspielige Schlosserarbeit bedingt. Die Scheiben sind dann heranzuschaffen,
wobei nicht nur ihre hohe Empfindlichkeit gegen Bruch, sondern auch ihre scharfen
Kanten erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Schließlich entstehen auch noch beim
Einbau insbesondere großer und größter Scheiben in die vorher aufgestellten Grundrahmen
infolge oft nicht vermeidbarer Ungenauigkeiten neue Unzuträglichkeiten.
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Die Erfindung bezweckt, hier grundsätzlich einen Wandel zu schaffen
und erreicht dieses Ziel durch die neue Maßnahme, die Fensterscheibe, insbesondere
die mittlere und große Schaufensterscheibe, mit ihrem Rahmen fest zu verbinden,
so daß eine Baueinheit entsteht. Die Scheibe kommt also vom Glaser nicht als solche
zur Auslieferung, sondern in fester Verbindung mit ihrem Rahmen, in welchem sie
im Bauwerk gelagert ist. Sind demnach Rahmen und Scheibe ein geschlossenes neues
Bauelement geworden, so ergibt sich daraus die für den Bau außerordentlich wertvolle
Vereinfachung, daß dort nur eine Öffnung in den Abmessungen des Rahmens vorgesehen
zu werden braucht, daß es also zum Einbau von Spiegelscheiben keiner genauen und
teuren Schlosserarbeiten bedarf, weil die mit ihrem Rahmen vorher fest verbundene
Scheibe hinsichtlich der Paßgenauigkeit nur geringe Ansprüche stellt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
In allen Fig. i bis 5 sind die Fensterscheiben mit dem Bezugszeichen i bezeichnet.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. i und 2 handelt es sich um eine Schaufensterscheibe,
die mit einem ringsum laufenden Rahmen, dessen Profil mit 2 bezeichnet ist mittels
einer Klebeng io fest verbunden ist. Die Auslieferung der Scheibe erfolgt also nicht
wie bisher in auf Maß geschnittenem Zustand mit scharfen Kanten, sondern nur in
Verbindung mit dem daran fest anhaftenden, durch Klebeng unlösbar verbundenen Rahmen
2. Das Rahmenprofil besitzt einen Steg 3, durch den in gewissen Abständen Schrauben
¢ hindurchgesteckt werden können, mit deren Hilfe der die Scheibe i anhaltende Rahmen
:2 an einem einfachen Holzfutter 5 der Schaufensteröffnung angeschraubt werden kann,
,wobei zweckmäßig eine geeignete Dichtung 6 beliebiger Art zwischengefügt wird.
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Die Ausführungsform nach Fig. z ist grundsätzlich die gleiche, nur
ist hier am Holzfutter 5 noch eine Randnut vorgesehen, in welcher das Rahmenprofil
2 eingesetzt wird.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 besteht der Rahmen aus einem einfachen
T-Profil, der mit dem Steg 8 in die lichte Öffnung des Holzfutters $ eingreift und
hier mittels Schrauben q. verschraubt ist.
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Das Profil nach Fig. ¢ ist praktisch dasselbe wie in Fig. 3, nur ist
hier noch ein zusätzlicher Profilschenkel 7' vorgesehen, so daß im Rahmen eine U-förmige
Öffnung entsteht, welche die Scheibe i auf ihren ganzen Umfang umgreift und mit
ihr durch Klebung io verbunden ist.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 besteht der Rahmen aus einem S-förmigen
Profil. Sonst ist aber grundsätzlich die gleiche Befestigung am Fensteröffn!un:gsfutter
5 vorgesehen wie in den übrigen Ausführungsbeispielen.
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Für die Durchführung des Erfindungsgedankens hat sich das Ankleben
der Metalleisten bzw. Metallprofile an den Scheiben als besonders vorteilhaft erwiesen.
Der Rahmen kann auch als dekorativer Rahmen aus beliebigem Werkstoff, z. B. Holz,
Preßstoff od. dgl., aufgebracht sein.
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Wenn auch in erster Linie an Silikatglas als Scheibenbaustoff gedacht
ist, so kann auch gehärtetes Glas oder Sicherheitsglas oder ein glasähnlicher Kunststoff
Verwendung finden. Soweit zwischen Metallrahmen und Scheibe eine Abdichtung erforderlich
ist, kann diese in der bisher bekannten Weise mit Hilfe von Kitt, Gummi, Glaszement
u. dgl. erfolgen. Wie immer aber auch die Anordnung und die Auswahl des Materials
getroffen sein mag, so besteht der Erfindungsgedanke grundsätzlich darin, daß die
Scheibe mit ihrem an beliebigem Ort einzusetzenden Rahmen durch Klebeng fest verbunden
als Bau- und Handelseinheit ausgebildet ist.
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Daraus ergeben sich, zumal im Schaufensterbau, insbesondere bei einfachen
Anlagen, ganz außerordentliche technische und wirtschaftliche Vorteile, und zwar
sowohl in preislicher Hinsicht als auch infolge Arbeitsersparnis und Verminderung
des Bruchrisikos. Im Bau braucht nur eine vorher festgelegte Öffnung, z. B. in Gestalt
eines Holzfutters angeordnet zu sein, das keine große Genauigkeit aufzuweisen braucht,
weil die Paßgenauigkeit cwischen Scheibe und Rahmen in der Glaserei auf >infachste
Weise erzielt wurde, indem die Scheibe mit ihrem Einbaurahmen zu einer Baueinheit
ver-°inigt ist.