-
Hängedecke für Dampfkesselfeuerungsanlagen Die Erfindung betrifft
eine Hängedecke für Dampfkesselfeuerungsanlagen mit Kühlkammern und Zufuhr von unter
Überdruck stehender Kühlluft zu den Kammern und ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlkammer seitlich durch die zum Aufhängen der Hängedeckensteine dienenden
Normalprofile und oben durch eine auf diesen entlang geführte hitzebeständige Decke
begrenzt wird und daß jede Kühlkammer mit einer besonderen Druckluftleitung sowie
niit einer mit Regelvorrichtung ausgestatteten Ausströmleitung versehen ist, um
den Überdruck in den Kühlkanälen der Hängedicke dein Überdruck im Feuerraum anzupassen.
-
Die Vorteile einer solchen Hängedecke ergeben sich aus folgendem:
Der Druck im Feuerraum .einer Dampfkesselfeuerungsanlag-e wechselt mit der Höhe
des Raumes z. B. derart. daß sich für jeden Meter Höhe des Feuerraums eine Druckzunahme
von etwa i mm Wassersäule ergibt. In einem ro m hohen Feuerraum herrscht also im
oberen Teil ein Überdruck von. etwa io mm V4"ass.ersäuae, wenn im unteren Teil des
Feuerraums der Druck o mm beträgt.
-
Auch wenn im Betrieb im unteren Teil mit entsprechendem Unterdruck
gearbeitet wird, läßt es sich dennoch nicht vermeiden, daß unter der Hängedecke
noch ein Überdruck von einigen Millimetern entsteht. Dies hat zur Folge, daß die
heißen Gase aus dem Feuerraum ebenso wie auch die Flugasche durch die Decke, insbesondere
an den Rohrdurchführungsstellen in den über der Hängedecke befindlichen Raum eindringen
und däbei auch .an die eisernen Deckenträger gelangen, die durch Berührung mit den
heißen Feuergasen Schaden leiden und in ihrer Lebensdauer wesentlich beeinträchtigt
«-erden. Es kommt hinzu, daß die mitgerissene Flugasche sich oberhalb der Decke
anlagert und durch ihre isolierende Wirkung die Zerstörung der
eisernen
Träger beschleunigt. Die Bauart gasdichter Hängedecken, durch welche diese Übelstände
vermieden werden könnten, läßt sich wegen der verschiedenen Ausdehnung der wasserführenden
Rohre und .des keramischen Baustoffs nicht verwirklichen.
-
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausbildung der Hängedecke
wird nicht nur eine besonders wirksame Kühlung der Träger erzielt, sondern zugleich
eine Anpassung des Überdrucks in den Kühlkanälen an. den jeweils im Feuerraum herrschenden
Überdruck ermöglicht, so daß ein Durchdringen der Feuergase und der Flugasche durch
die Fugen der Decke nach außen und ihre schädliche Einwirkung auf die Hängedeckenträger
vermieden wird.
-
Besonders wichtig ist die Anordnung in solchen Fällen, in denen außerhalb
der Hängedecke sich Wasser- oder dampfführende Kesselteile befinden. Die Kessel
arbeiten mit Drücken bis i8o-Atm. und mit einer Sättigungstemperatur von etwa 350°
C. Eine Isolierung der Kesseltrommeln gegenüber den Deckenträgern ist in diesem
Fall nutzlos, da es auch bei bester Isolierung nur eine Frage der Zeit ist. bis
der Innenraum oberhalb der zu schützenden Decke die gesteigerte Temperatur angenommen
hat. In diesem Fall unterliegen aber die Deckenträger doppelt schädlichen Einflüssen,
nämlich durch die sich einstellende größere Raumtemperatur oberhalb der Hängedecke
und weiter durch die aus dem Feuerraum mit Überdruck nach oben entweichenden Feuergase.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Decke besteht auch darin, daß man nicht
mehr nötig hat. die kostspieligen chromlegierten Träger anzuwenden. Vielmehr ist
es mit Hilfe der vorgeschlagenen Ausbildung der Trägerschutzräume möglich, für die
Trägergewöhn@lhches gutes Gußeisen zu verwenden.
-
Es ist bereits vorgeschlagen, bei einer Kesselfeuerungsdecke Kühlkanäle
in den Steinen selbst anzuordnen. Dabei sind die oberhalb der Steine liegenden Träger
mit Hilfe von röhrenförmigen Aufhängevorrichtungen angehängt, die ebenfalls von
Kühlluft durchflossen werden. Feine Ausbildung der Hängedecke aus einer normalen
Steinschicht, die an Normalprofilen aufgehängt ist, über welchen eine hitzebeständige
Schicht derart angeordnet ist, daß Kammern zwischen der Steinschicht, den Stegen
der Normalprofile und der hitzebeständigen Decke gebildet werden, ist in diesem
Zusammenhang nicht vorgeschlagen worden. Auch ist der Grundgedanke nach der Erfindung
neu, solche Kühlkanäle mit Druckluft zu kühlen, deren Überdruck durch besondere
Druckluftleitungen und mit Regelvorrichtungen ausgestattete Ausströmleitungen dem
jeweiligen Überdruck im Feuerraum angepaßt wird.
-
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands
dar.
-
Abb. i zeigt die Hängedecke eines Feuerraums bei einer Strahlungskesselanlage
in einem senkrechten Schnitt; Abb. 2 zeigt die Anlage im Schnitt nach Linie A-A
und Abb. 3 einen Schnitt nach Linie B-B in Abb. 1. Es bedeutet i die aus feuerfesten
Steinen bestehende Hängedecke. Die Steine sind in an sich bekannter Weise an z.
B. aus Gußeisen bestehenden eisernen Trägern 2 aufgehängt, die besonders hochstegig
sind und Doppel-T-Profil aufweisen. Die Hängedecke kann mit einer Wärmedämmschicht
3 belegt sein. Die Träger 2 können in beliebiger Weise aufgelegt oder, z. B. mit
Hilfe von Verankerungen;, 5, 6, 7, 8, an: anderen Bauteilen aufgehängt sein. Oberhalb
der Hängedecke ist die Kesseltrommel 9 angeordnet. Die Rohre io, il, 12, 13 usw.
sind durch die Hängedecke hindurchgeführt. Erfindungsgemäß ist über die Träger 2
eine obere, z. B. aus Blech oder Schamotte bestehende weitere Decke 1:4 gelegt,
so daß nunmehr zwischen den Trägern 2, der Schutzdecke 14 und der Hängedecke abgeschlossene
Kammern 15, 16, 17 usw. gebildet werden. In den unteren Teil dieser Rohre sind mehrere
Stutzen 18 eingeführt, denen aus einer mit einem Ventilator oder einem Gebläse der
Anlage gespeisten Betriebssammelleitung i9 Luft zugeführt wird, deren Druck es ermöglicht,
das Durchdringen von Feuergasen und Flugasche aus dem Feuerraum durch die Hängedecke
zu verhindern. Im Oberteil der Schutzkammern 15, USG, 17 sind Steigrohre 2o angeordnet,
die mit Drossel- oder Regelgliedern, z. B. einstellbaren Klappen 21, ausgestattet
sind.
-
Der Raum der Kesseltrommel ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch die Wand 22 und die Decke z3 nach außen abgeschlossen. Die Anlage kann mannigfach
abgeändert und ausgestaltet werden. So können z. B. die Form der Deckensteine, der
Deckenträger, der Baustoff und die Gestaltung der oberen Schutzdecke, die Form und
Anordnung der Schutzräume und die Luftzufuhr abgeändert werden, ohne den Erfindungsgedanken
zu verlassen.