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Hilfsgerät zum Vernieten von Dachrinnen und ähnlichen Blechgebilden
Beim Vernieten der Teilstücke von Dachrinnen geht man bisher so vor, daß man nach
Ineinanderfügen der Rinnenstücke die Nietlöcher mittels des Durchschlagstiftes herstellt,
dann die Niete mit an der Innenfläche der Rinne liegenden Kopf in die Löcher einsteckt
und zuletzt die Schließköpfe an den Nieten mittels Hammer und Gegenhalter anstaucht.
Dabei sind zur Durchführung der Vernietung selbst am Dach zwei Mann erforderlich,
von denen der eine den Gegenhalter bei den einzelnen Nieten und der andere den Hammer
bedient, und bei der Vernietung in der Werkstatt müssen die zu verbindenden Rinnenstücke
nach Einstecken der Niete auf einem stangenförmigen, an den Enden abgestützten Gegenhalter
aufgelegt und auf diesem die Schließköpfe der einzelnen Niete nacheinander unter
entsprechender Drehung der Rinnenteile gebildet werden. In beiden Fällen ist das
Verfahren umständlich, da der Gegenhalter auf die einzelnen Niete nacheinander eingestellt
und' außerdem entweder durch einen zweiten Mann am Dach oder durch einen ortsfesten
Träger in der Werkstatt besonders abgestützt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für das Vernieten von Dachrinnenstücken
oder ähnlichen Blechgebilden ein Hilfsgerät zu schaffen, das diese Mängel der üblichen
Durchführung der Dachrinnenvernietung zu vermeiden gestattet. Ein diese Aufgabe
verwirklichendes Hilfsgerät wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß der Gegenhalter
als über praktisch das ganze Querschnittprofil der Rinne an deren Innenfläche sich
erstreckender und diesem angepaßter Widerlagerkörper ausgebildet und an den beiden
Längsrändern der Rinne durch
Leicht lösbare Verbindungsmittel befestig
,bar und mit der Rinne zu einem starren Ganzen koppelbar ist.
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Bei Verwendung dieses Hilfsgerätes wird es möglich, die Vernietung
von Dachrinnen und ähnlichen Blechgebilden ohne Zuhilfenahme sowohl eines zweiten
Mannes am Dach wie einer ortsfesten Gegenhalterstänge in der Werkstatt durchzuführen,
da der erfindungsgemäß geformte Widerlagerkörper als Gegenhalter an der Rinne selbst
abgestützt und an dem ganzenUmfang desRinnenquerschnittes und somit an allen eingesteckten
Nieten gleichzeitig wirksam ist. Auch kann das leicht abnehmbar mit der Rinne verbundene
Hilfsgerät nach Lösung seiner Anschlußmittel ohne weiteres längs der Rinne verschoben
und an die jeweils zu vernietende Stelle der -ganzen zusammenzusetzenden Rinne gebracht
und dort mit dieser wieder zu einem starren Ganzen vereinigt werden. Ferner können
auch Querrohre an die Rinne mittels des Hilfsgerätes nach der Erfindung angenietet
werden, da dieses hierzu nur auf den für den Anschluß des OOuerrohres bestimmten
Kreisausschnitt der Rinne eingestellt zu werden braucht.
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Im einzelnen kann das Hilfsgerät nach der Erfindung so ausgebildet
sein. daß der Widerlagerkörper aus Eisen oder einem anderen genügend mechanisch
widerstandsfähigen Werkstoff als Halbzylinder von einer der Nietstelle entsprechenden
Länge geformt ist und zu seiner Verbindung mit der Rinne ein an dieser federnd festklemmbarer
Bügel dient. Dieser Bügel kann an seinem einen Ende einen über den einen Rand der
Rinne greifenden gewölbten Haken und an seinem anderen Ende einen federnd den anderen
Rinnenrand erfassenden Greifer aufweisen sowie durch eine in den Widerlagerkörper
einschraubbare Stellschraube mehr oder weniger stark an die Rinne anpreßbar sein.
Der Halbzylinderkörperkann mit einer Aussparung versehen sein, die einen Griff zum
Erfassen des Hilfsgerätes mit der Hand ergibt.
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Um den halbzylindrischen Widerlagerkörper an Rinnen von verschiedener
Profillänge anpassen zu können, kann er an seinem den Rinnenrändern benachbarten
oberen Ende seitlich eine zur Rinne parallele winklige Aussparung besitzen, in welcher
ein Winkel vorgesehen ist, der mit seinem einen Schenkel abnehmbar an dem Widerlagerkörper
befestigt ist und mit seinem anderen Schenkel an dem benachbarten Rinnenrand angreift,
so daß durch Veränderung der Länge dieses Schenkels, d. h. durch wahlweise Verwendung
von Winkeln mit verschiedener Länge dieses Schenkels, der Widerlagerkörper auf voneinander
abweichende Rinnenprofillängen einstellbar ist. Damit man im Bedarfsfall auch an
der Stelle der rechtwinkligen Aussparung des Halbzylinderkörpers Nietlöcher schlagen
und Nietköpfe stauchen kann, wird erfindungsgemäß zur Beseitigung des Hohlraumes
der Aussparung ein in diese einsetzbares entsprechendes Füllstück vorgesehen, das
den Halbzylinderkörper auch an der Stelle der Aussparung als Gegenhalter wirksam
macht. Das Hilfsgerät nach der Erfindung kann eine weitere Ausbildung dadurch erfahren,
daß der Widerlagerkörper gleichzeitig zur Führung des Schlagstiftes bei der Herstellung
der Nietlöcher nutzbar .gemacht ist. Zu diesem Zweck kann der halbzylindrisch geformte
Widerlagerkörper mit radialen Bohrungen ausgestattet sein, die zur Führung und zum
Halten des Schlagstiftes bei der Nietlochbildung dienen. Diese Führungslöcher für
den Schlagstift können auch in einem von dem Widerlager getrennten segmentförmigen
Führungskörper ausgespart sein, der durch Verschraubung oder sonstwie mit dem halbzylindrischen
Widerlagerkörper verbunden ist. Die Endflächen des Widerlagerkörpers werden vorzugsweise
eben gestaltet, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, das Hilfsgerät nach der Erfindung
auch als Auflager für die Rinnenböden zu verwenden, wenn diese mit den Enden der
Rinne verbunden werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht das Hilfsgerät nach der Erfindung beispielsweise
in einer Ausführungsform.
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Abb. i zeigt eine Stirnansicht und Abb. 2 einen Längsschnitt.
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Das Hilfsgerät besteht aus einem halbzylindrischen Körper i, der z.
B. aus Eisen gegossen ist und in seinem Halbmesser dem Profil der Dachrinne :2 angepaßt
ist. In einer Queraussparung 3 am flachen Ende des Halbzylinderkörpers i liegt ein
Bügel q., der an seinem einen Ende zu einem gewölbten, über den nach auswärts eingerollten
Rand & der Dachrinne greifenden Haken 5 geformt ist und an seinem anderen Ende
in einen senkrecht oder ungefähr senkrecht abstehenden, den nach innen umgefalzten
Rand 8 der Dachrinne 2 erfassenden Greifer 7 übergeht. Der Mittelteil g des Bügels
4. ist etwas gekrümmt, so daß der Greifer 7 federnd nach unten gedrückt werden muß,
um die Rinne 2 zu erfassen. Eine Stellschraube io dient dazu, den Bügel q. in der
niedergedrückten Stelle zu halten, und ist zu diesem Zweck in dem Halbzylinderkörper
i mehr oder weniger weit einschraubbar. An dem dem Falzrand 8 der Rinne 2 benachbarten
Ende weist der Halbzylinderkörper i eine rechteckige Aussparung i i auf, in welcher
ein Winkeleisen 12 liegt, das mit seinem einen Schenkel den Falzrand 8 der Rinne
:2 untergreift und mit seinem anderen Schenkel auf dem Halbzylinderkörper i aufruht
und an diesem durch eine Schraube 13 abnehmbar gehalten ist. Durch Auswechslung
des Winkeleisens i2 gegen ein anderes Winkeleisen, bei dem der zur Rinne parallele
Schenkel eine abweichende, z. B. kürzere Länge hat, kann der Halbzylinderkörper
i einer Rinne mit unterschiedlicher, z. B. kleinerer Länge des Querschnittprofils
angepaßt werden. In die Aussparung i I kann ein in Abb. i gestrichelt angedeutetes,
rechteckig prismatisches Füllstück ig eingesetzt werden, wenn ihr Hohlraum im Fall
der Vernietung auch des benachbarten Teiles der Rinne 2 zu beseitigen ist.
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Der an seinen beiden Enden mit einer ebenen Abschlußfläche versehene
Halbzylinderkörper i trägt an der einen dieser beiden Endflächen ein
angeschraubtes
Segment 14, das aus dem gleichen Werkstoff wie der Halbzylinderkörper geformt und
mit radialen Bohrungen 15 versehen ist, durch welche bei der Nietlochbildung der
Schlagstift 16 eingeführt und gehalten werden kann. Der Schlagstift 16 ist vorzugsweise
mit einem Quergriff 17 ausgestattet, mittels dessen er schraubenartig aus dem jeweils
gebildetenNietloch2oherausziehbarist. Die Bohrungen 15 können statt in einem besonderen
Segment i4 auch in dem Halbzylinderkörper i selbst ausgespart sein. Der Bügel 4
kann auch durch zwei an den beiden Seiten des Halbzylinderkörpers aasgelenkte, federnde
Klemmen ersetzt sein, die zum Eingriff mit den Rändern der Rinne gebracht werden
können. Der halbzylindrische Hohlkörper i kann mit einer sektorförmigen Aussparung
18 versehen sein, durch die hindurch er mit der Hand erfaßt werden kann.
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Das Hilfsgerät nach der Erfindung wird in der Werkstatt in der Weise
benutzt, daß man zunächst die Nietlöcher 2o in der Rinne .2 mittels des Schlagstiftes
16 unter dessen Einführung in die einzelnen radialen Bohrungen 15 des Segments 14
herstellt und dann den Halbzylinderkörper i nach Lösung des Bügels 4 vor die Nietlöcher
2o in der Rinne schiebt und mit dieser mittels des Bügels 4 wiederum starr verbindet,
worauf man die Rinne samt dem Hilfsgerät umdreht und die Niete 2o mit Hilfe des
Hammers mit den Schließköpfen versieht, um schließlich nach nochmaligem Umdrehen
der Rinne das Hilfsgerät aus dieser zu entfernen oder an eine andere zu vexnietende
Stelle zu schieben. Bei der Ausführung der Binnenvernietung am Dach setzt man das
Hilfsgerät in die Rinne zuerst so ein, daß man nach Schließung des Bügels 4 die
Nietlöcher 2o unter Benutzung der Bohrungen 15 des Segments 14 zur Führung des Schlagstiftes
16 erzeugen kann, worauf man das Widerlager i unter Lösung und neuerlicher Schließung
des Bügels gegenüber den Nietlöchern 2o einstellt und nun an der mit dem Halbzylinderkörper
i ein starres Ganzes darstellenden Rinne die Schließköpfe der Niete mittels des
Hammers formt. Sowohl in der Werkstatt wie am Dach können somit die sämtlichen Arbeitsmaßnahmen
des ganzen Nietvorganges bei Verwendung des Gerätes nach der Erfindung von nur einem
Mann und ohne Heranziehung irgendwelcher weiterer Hilfsmittel ausgeführt werden.