DE908412C - Verfahren zum Verzieren von Formstuecken aus warmhaertbaren Kunstharzen - Google Patents
Verfahren zum Verzieren von Formstuecken aus warmhaertbaren KunstharzenInfo
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Description
- Verfahren zum Verzieren von Formstücken aus warmhärtbaren Kunstharzen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verzieren von Gegenständen aus warmhärtbarem Kunstharz, speziell von Formstücken aus durchsichtigen Kunstharzmassen, z. B. härtbaren Harzen, die sich im Resitolzustand befinden.
- Phenolformaldehydresitole lassen sich zu klar durchsichtigen, mehr oder weniger gefärbten Resitformstücken pressen oder spritzen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auch auf Formstücke, hergestellt aus durchsichtigen Harnstoffformaldehydharzen. Die Durchsichtigkeit kann mehr oder weniger klar sein.
- Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, eine verzierende Schicht aus Faserstoffen, vorzugsweise aus Gewebe, die mit Kunstharz imprägniert ist, in Form eines Ornamentierungsvorformkörpers, in dem das Kunstharz noch nicht in den Endzustand übergegangen ist, herzustellen. Dieser Ornamentierungsvorformkörper wird auf der der zu verzierenden Seite des Formstückes entgegengesetzten Seite, mit der verzierenden Schicht nach innen, nämlich dem Hauptteil des Kunstharzformstückes zu, mit dem Vorformkörper dieses Hauptteils, dessen Harzgehalt gleichfalls nicht vollständig gehärtet ist, durch gemeinsames Verpressen unter Hitze und Druck in einer Preßform vereinigt.
- Bekannt ist das Verzieren von Kunstharzpreßstücken, z. B. Hartpapierplatten, durch Aufpressen einer ornamentierten Papierschicht bei der Herstellung der Hartpapierplatte. Ferner ist der Vorschlag bekanntgeworden, Kunstharzformstücke zu verzieren durch Einlegen einer verzierenden Schicht auf einen Vorformkörper für den Hauptteil des Gegenstandes in der Preßform unter einstufigem Formen dieser Schicht und Verbinden mit dem Hauptteil unter gleichzeitigem Härten beider Teile. Dieser Vorschlag führt nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen, da das einstufigeVerformen der Ornamentierungsschicht unter Verwendung des Vorformkörpers für den Hauptteil als Matrize zu Zerreißungen. Faltungen und Zerrungen führt, wohl infolge Anhaftens der aufgelegten Ornamentierungsschicht an Teilen des Vorformkörpers vor dem Formen dieser Ornamentierungsschicht und/ oder vorzeitiger Härtung von Teilen der Ornamentierungsschicht.
- Allen diesen Vorschlägen ist gemeinsam, die ornamentierte Seite nach außen zu legen, d. h. die Ornamentierungsschicht auf der Seite des Preßstückes anzubringen, die verziert sein soll.
- Ein solches Vorgehen ist verbesserungsfähig.
- Zum Beispiel wirkt mitunter die direkte Berührung des hocherhitzten Preßstempels mit der ornamentierten Seite, z. B. eines Papiers, schädlich auf diese Ornamentierung ein. Auch führt es unter £umständen zu Schädigungen des Formstückes, daß die über der Ornamentierungsschicht liegende deckende Kunstharzschicht äußerst dünn ist, derart, daß bei Verwendung von Geweben als Ornamentierungsschichten die Oberfläche des Formstückes die Gesvebetextur jedenfalls annähernd zeigt, was nur in manchen Fällen erwünscht ist. Bei Gebrauchsgegenständen, z. B. Tellern, führt die verhältnismäßig dünne, die oben aufgebrachte Ornamentierungsschicht bedeckende Kunstharzschicht dazu, daß beim längeren Gebrauch diese Kunstharzschicht angegriffen wird bzw. sich abnutzt, was zur Unbrauchbarkeit, mindestens aber zu einem unschönen Aussehen führt.
- Es wurde nun gefunden, daß diese übelstände vermieden werden können durch Anbringen der Ornamentierungsschicht in Form eines Vorformkörpers auf der Gegenseite der zu verzierenden Seite des Kunstharzformstückes mit der ornamentierenden Seite der Schicht nach innen unter Verwendung von Kunstharzen für den Hauptteil des Formstückes, die im gehärteten Zustand durchsichtig sind, derart, daß die Ornamentierung durch die Schicht des Gegenstandes hindurch zu sehen ist. Unter durchsichtig werden die verschiedenen Grade der Durehsichtigkeit von der klaren Durchsichtigkeit bis zur leichten Trübung verstanden, die nicht derart dicht sein darf, daß das Muster nicht mehr hinreichend durch die Harzschicht hindurch sichtbar ist wobei starke Trübungen von einzelnen Teilen möglich sind.
- Mit besonderem Vorzug eignen sich sogenannte Preßharze, d. h. von flüchtigen Bestandteilen möglichst freie Harze, z. B. Phenolformaldehydkunstharze im Resitolzustand ohne Verwendung von die Durchsichtigheit des gehärteten Formstückes aufhebenden Trübungsmitteln bzw. Füllstoffen. Bei Verwendung solcher halbgehärteten Kunstharze als Ausgangsmaterial ist es möglich, einen Vorformkörper, der im wesentlichen die endgültige Gestalt besitzt, ohne daß das Harz in den Endzustand übergegangen ist, mit einem Ornamentierungsvorformkörper zu verbinden, dessen Harzbestandteil sich z. B. im Resol- oder Resitolzustand befinden kann, jedenfalls nicht im Resitzustand ist.
- Bei Verwendung voll härtbaren Runstharzen im Resolzustand, die im gehärteten Zustand durchsichtig bzw. klar durchsichtig sind, ist das Vorgehen gemäß der Erfindung mit Vorteil durchführbar, und zwar ohne daß durch ein Fließen während der Einwirkung von Hitze und Druck eine Zerrung oder gar Zerreißung der Ornamentierung geschähe.
- Es kann z. B. in ein und derselben Preßform, zunädst unter geringem Druck und allmählicher Anwendung des Druckes, ein Ornamentierungsvorformkörper hergestellt werden, z. B. unter Verwendung eines einseitig oder beiderseitig farbig bedruckten Batistgewebes. Das Batistgewebe wird dazu mit iiblichem Phenolformaldehydkunstharz imprägniert, getrocknet, in passender Größe in die Matrize einer Preßform, z. B. zur Herstellung einer Schale, mit der ornamentierten Seite nach oben eingebracht, zu einem Vorformkörper in der Wärme gepreßt und aus der Preßform entfernt.
- Der Hauptvorformkörper, z. B. aus Harnstoffharz, wird dann in derselben Preßform unter teilweisem übergehen in einen fortgeschrittenen Harzzustand so gepreßt, daß er an dem Stempel anhängend herausgezogen werden kann. Der Ornamentierungsvorformkörper wird dann in die Form eingelegt, der Stempel mit dem Hauptvorformkörper gesenkt und das Formstück fertiggepreßt.
- Mit Vorteil wird so vorgegangen, daß die Herstellung des Ornamentierungsvorformkörpers in einer gesonderten Preßform erfolgt, die, da zur Herstellung des Ornamentierungsvorformkörpers hohe Drucke nicht erforderlich sind, aus verhältnismäßig billigem Material hergestellt werden kann.
- Unter Umständen kann es angebracht sein, den Ornamentierungsvorformkörper vor Herausnehmen aus der Form durch einen aufgeblasenen Luftstrom oder auf andere Weise zu kühlen. Die Vorformkörper können gestapelt und bei Bedarf dann mit dem Hauptvorformkörper aus im gehärteten Zustand durchsichtigem Kunstharz verbunden werden.
- Bei Herstellung von z. B. Schalen wird der Hauptvorformkörper in einer üblichen Preßform unter Hitze und Druck während einer solchen Zeit gepreßt daß im wesentlichen die endgültige Form des Formstückes erreicht ist, daß jedoch das Harz noch genügend weit vom Endzustand entfernt ist, der ein Verbinden mit dem Ornamentierungsvorformkörper unmöglich machen würde. Der Hauptvorformkörper wird in diesem Zustand aus der Matrize entfernt, z. B. durch ein Leiten des Preßvorganges, derart, daß der Hauptvorformkörper an der Patrize klebt, worauf möglichst rasch der Ornamentierungsvorformkörper in die Matrize eingelegt und die Preßform geschlossen wird.
- Zweckmäßig werden Harze gleicher Art, z. B.
- Harnstoft-, Melamin- und/oder Phenolform- aldehydharze für beide Teile des Formstückes verwendet.
- In der Zeichnung wird eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
- Sie zeigt in schematischer Form im Schnitt das Verzieren einer Schale durch Anbringen einer Ornamentierung an der Schalenunterseite.
- In der Matrize I einer Preßform ist der Ornamentierullgsvorformkörper 2 eingelegt; während an der Patrize 3 der Hauptvorformkörper 4 aus nicht oder nur teilweise gehärtetem, im gehärteten Zustand durchsichtigem bzw. durchscheinendem Kunstharz klebt. Die Patrize 3 (der Preßstempel) wird dann heruntergefahren, wobei die Verbindung des Vorformkörpers 2 mit dem Hauptvorformkörper 4 zu der Schale durchgeführt wird, deren Ornamentierung durch die durchsichtige Schicht 4 hindurch erscheint.
- Die ornamentierende Schicht, vorzugsweise ein Gesvel-)e, wird in der Regel als einfache Schicht ;Ingelvendet. Es können unter Umständen übereinanderliegerlde Schichten verwendet werden; außer Gesvehell, insbesondere Geweben mit leicht verschiebl,arer Fadenhindung, können auch Gewirke oder Geflechte, vorzugsweise aus Textilfäden, oder auch Papierschichten, Zellstoffvliese und auch Holzfolien verwendet werden.
- PATENTANSPRI[CHE 1. Verfahren zum Verzieren von Formstücken aus warmhärtbaren Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ornamentierungsvorformkörper (2), hergestellt aus einer mit Kunstharz imprägnierten Schicht aus Faserstoffen, insbesondere Gewebe, mit einem Hauptvorformkörper (4) aus im gehärteten Zustand durchsichtigen, insbesondere klar durchsichtigen Kunstharzen unter Hitze und unter Überführen der Harze in den Endzustand derart in einer Form verpreßt wird, daß die ornamentierende Seite des Ornamentierungsvorformkörpers (2) auf der entgegengesetzten Seite der zu ornamentierenden Seite des Formstückes liegt.
Claims (1)
- 2. Verfahren gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Ornamentierungsvorformkörper (2) mit der Ornamentierungsseite nach innen, d. h. der Verbindungsfläche mit dem Hauptvorformkörper zu, unter Verpressen unter Hitze, Druck und Härtung mit dem Hauptvorformkörper vereinigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES17758A DE908412C (de) | 1950-07-20 | 1950-07-20 | Verfahren zum Verzieren von Formstuecken aus warmhaertbaren Kunstharzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES17758A DE908412C (de) | 1950-07-20 | 1950-07-20 | Verfahren zum Verzieren von Formstuecken aus warmhaertbaren Kunstharzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE908412C true DE908412C (de) | 1954-04-05 |
Family
ID=7475477
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES17758A Expired DE908412C (de) | 1950-07-20 | 1950-07-20 | Verfahren zum Verzieren von Formstuecken aus warmhaertbaren Kunstharzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE908412C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2180676A1 (de) * | 1972-04-15 | 1973-11-30 | Messerschmitt Boelkow Blohm |
-
1950
- 1950-07-20 DE DES17758A patent/DE908412C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2180676A1 (de) * | 1972-04-15 | 1973-11-30 | Messerschmitt Boelkow Blohm |
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