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Mehrfarbensignallaterne zur Verkehrsregelung Die an den Straßenkreuzungen
der Verkehrsstraßen angeordneten Verkehrssignale weisen für jede zu regelnde Verkehrsseite
drei Optiken mit ebenso vielen Lichtaustrittsöffnungen auf, aus denen die Farben
Grün, Gelb und Rot ausgesendet werden. Für alle vier zu regelnden Verkehrsseiten
ergeben sich somit im ganzen zwölf Optiken. Das Verkehrssignal wird daher ziemlich
groß und schwer. Hängt man sie, wie es bei Ampeln der Fall ist, an Drähten auf,
so ergeben sich Schwierigkeiten in der Halterung wegen der großen Angriffsfläche
für den Wind und der Pendelneigung.
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Ein noch schwerer wiegender Nachteil des bekannten Signals besteht
darin, daß immer nur eine der Lichtaustrittsöffnungen erleuchtet ist und daß bei
Sonneneinstrahlung die beiden anderen Lichtaustrittsöffnungen mit erleuchtet zu
sein scheinen, so daß es dem Wegebenutzer oft unmöglich ist zu entscheiden, welches
Lichtsignal augenblicklich vorliegt. Daß hieraus große Gefahren für den Wegebenutzer
heraufbeschworen werden, versteht sich von selbst.
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Wollte man für jede zu regelnde Verkehrsseite, um diesen Übelstand
zu beheben, mit nur einer Lichtaustrittsöffnung auskommen, dann war man an das relaisgesteuerte
Vorklappen von Farbscheiben gebunden, wie man sie im Eisenbahnsignalwesen verwendet.
Damit würde man so viele konstruktive Nachteile in Kauf nehmen, daß der erzielte
Vorteil wieder aufgehoben wird. Eine solche
Laterne käme für den
praktischen Gebrauch; da sie viel zu umständlich ist, kaum in Betracht. Nicht nur
würden die Farbscheibenrelais mit ihren Farbscheibensteuermechanismen den Aufbau
komplizieren und vergrößern, die Farbscheibenrelais oder die Farbscheibenendlagen
müßten noch fernüberwacht werden, was zusätzliche über«-achungs-Leitungen erfordern
würde: Es sind ferner Signaleinrichtungen, insbesondere Eisenbahnsignale, mit nur
einer Lichtaustrittsöffnung bekannt, bei denen zwei verschiedenfarbige Lichtquellen
so zu einem gleichzeitig reflektierenden und lichtdurchlässigen Spiegel angeordnet
sind, daß j e nachdem, ob Jeweils nur eine Lichtquelle oder beide eingeschaltet
sind, entweder das Licht der betreffenden Lichtquelle oder eine Mischung der Lichtstrahlen
beider Lichtquellen in der Austrittsöffnung sichtbar wird. Mit diesen Einrichtungen
können jedoch nur zwei Signale ausgesendet werden, bzw. wenn ein drittes Signal
vorgesehen ist, kann dieses nur aus den Komplementärfarben der beiden ersteren Signale
bestehen. Die bekannten Einrichtungen eignen sich daher nicht für die üblichen Verkehrssignale,
für die im allgemeinen als Signalfarben Rot, Grün und Gelb verlangt werden.
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Die Erfindung ermöglicht es demgegenüber, für eine als Verkehrssignal
bestimmte Mehrfarbensignällaterne mit nur einer Lichtaustrittsöffnung drei voneinander
unabhängige Farbsignale zu erhalten. Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin,
daß drei Optiken und zwei lichtdurchlässige Spiegel in der Weise vorgesehen sind,
daß von zwei Optiken zunächst die eine über eine Reflexion und die andere über eine
Durchdringung des einen Spiegels und danach beide gemeinsam über eine Reflexion
oder Durchdringung des anderen Spiegels wirksam werden, während die dritte Optik
nur über eine Durchdringung oder Reflexion des anderen Spiegels wirksam wird.
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Die 'Laterne nach der Erfindung schließt Irrtümer durch Sonneneinstrahlung
aus, da es keine weiteren, zeitweilig dunklen Lichtaustrittsöffnungen gibt, deren
Aufleuchten durch die Fremdeinstrahlung vorgetäuscht werden kann. Es ist vielmehr
nur eine einzige Öffnung vorhanden, die ständig mit Licht von nacheinander wechselnder
Lichtfarbe aufleuchtet. Der Aufbau der Laterne nach der Erfindung ist sehr einfach,
klein und leicht, da keine beweglichen Teile, wie vorklappbare Farbscheiben und
Relais, vorhanden sind.
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Um an der Austrittsöffnung für die verschiedenen Lichtsignale die
gleiche Lichtintensität zu erhalten, muß entweder das Lichtdurchlässigkeitsmaß bzw.
Reflexionsmaß der einzelnen Spiegel oder die Intensität der Lichtquellen entsprechend
aufeinander eingestelltwerden. Ferner ist hierbei dieverschieden hohe Absorption
in den Farbscheiben mit zu berücksichtigen.
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Von den Farbscheiben Gelb, Grün und Rot absorbiert die gelbe am wenigsten
das Glühlampenlicht, da der Gelbanteil des Glühlampenlichtes als Temperaturstrahler
hoch ist. Es folgt dann das Rot als schon weniger gut durchlässige Farbe; an letzter
Stelle steht das Grün. Man wird, um diesen Verhältnissen Rechnung zu tragen, die
dritte Optik mit derjenigen Farbscheibe versehen, die am wenigsten absorbiert, so
daß durch entsprechende Ausbildurig des zweiten Spiegels gleichzeitig der Wir-,
kungsgrad der beiden ersten Optiken hochgehalten werden kann.
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Gleichzeitig hiermit oder ersatzweise hierfür kann man die Lichtstärke
der dritten Optik erhöhen, was den oben angegebenen Effekt verstärkt oder, für sich
allein betrachtet; die gleiche Wirkung hervorruft.
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Die Erfindung wird an den in den Abb. i und 2 wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
zweier Laternen erläutert.
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In den Abbildungen bedeuten 1, 2 und 3 die drei Optiken mit den zugehörigen
Farbscheiben 6. 7 und 8; 4 und 5 sind die beiden durchlässigen, schräggestellten
Spiegel. zo ist das Gehäuse, 9 die Lichtaustrittsöffnung mit Abschlußglas und Linse.
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In den beiden Ausführungsbeispielen wird die Lichtstrahlung der Optik
i über eine Reflexion am ersten Spiegel ¢ wirksam, diejenige der Optik 2 durch eine
Durchdringung des Spiegels 4. Bei der ersten Ausführungsmöglichkeit (Abb. i) müssen
die Lichtströme der Optiken i und 2 außerdem durch den zweiten Spiegel 5 hindurch,
und der Lichtstrom der Optik 3 wird am Spiegel 5 reflektiert, während beim zweiten
Ausführungsbeispiel (Abb.2), bei dem die Austrittsöffnung 9 seitlich liegt, sich
die Verhältnisse am Spiegel s umkehren. Vorteilhafterweise macht man die Farbscheibe
6 der Optik 3 gelb, damit im Beispiel i der Spiegel 5 höher durchlässig werden kann
als bei einer höher absorbierenden Farbe der Farbscheibe 6. Auch die Lichtstärke
der Optik 3 kann erhöht werden. Jedenfalls wird man eine Spiegelausbildung anstreben,
die die Lichtströme der Optiken i und 2 der geringsten Schwächung aussetzt.