-
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Umspinnkopfes nach Patent
gor 226.
-
Nach dem Patent goi 226 wird der Umspinnfaden beim Arbeitsvorgang
durch ein radiales Führungsorgan abgewickelt, das beim Umspinnen der in der axialen
Richtung des Spinntellers gleichmäßig durchlaufenden Ader infolge des auftretenden
Fadenabzuges auf dem Achszapfen umläuft und die mit letzterem im festen Zusammenhang
stehende Wickelspule umkreist. Das Führungsorgan muß sich demgemäß zusätzlich in
bezug auf Spinnteller nebst Spule drehen. Da sich nun der Durchmesser der Spule
infolge Abwicklung im Zuge des fortschreitenden Umspinnvorganges ständig verringert,
die Durchgangsgeschwindigkeit der Ader und die Umlaufgeschwindigkeit von Spinnteller
mit Spule jeweils für sich aber gleichmäßig sind, muß sich das Führungsorgan zwecks
Abwickelrns des für eine bestimmte Länge der zu umspinnenden Ader benötigten Spinnfadens
öfters zusätzlich bei einer Spule kleineren Umfanges drehen, als dies bei einer
solchen größeren Umfanges, also wie beispielsweise bei beginnender Umspinnung, erforderlich
ist. Je öfters sich aber das Führungsorgan in einer gewissen Zeiteinheit zusätzlich
dreht, desto mehr Umspinnungswindungen werden unter sonst gleichen Verhältnissen
auf der Ader erzeugt, desto dichter liegen also die Windungen oder, mit anderen
Worten, desto kleiner ist deren Schlaglänge.
-
Wenn auch diese geringfügigen mathematischen Unterschiede der Schlaglänge
im allgemeinen für die Praxis ohne Belang sind, so hat sich bei gewissen Präzisionsarbeiten,
beispielsweise beim Umspinnen von Telefonadern durch eine die elektrische Energie
weiterleitende Fadenspirale, doch gezeigt, daß unter Umständen ungünstige Beeinflussungen
hervorgerufen werden können. Bei langen Fernsprechkabeln treten beispielsweise schon
durch ganz geringe Unregelmäßigkeiten Änderungen der Kapazitätswerte auf, die wieder
Nebensprechkopplungen und andere Störungen begünstigen.
-
Gemäß der Erfindung werden die mit veränderlichem Spulenumlauf auftretenden
Unterschiede in der Schlaglänge der Umspinnung dadurch beseitigt, daß das radiale
Führungsorgan ein starr mit dem Spinnteller zusammenhängendes Ganzes bildet, während
die Wickelspule in an sich bekannter Meise frei drehbar auf dem Spinnteller gelagert
ist.
-
Da bei dieser Anordnung das Führungsorgan in gleicher Geschwindigkeit
wie der Spinnteller umlaufen muß, ist der erwähnte Einfluß des Spulenumfanges gänzlich
ausgeschaltet und letztere wird durch den wirksamen Fadenabzug jeweils nach Erfordernis
auf dem Spinnteller gedreht. Da der Fadenabzug unter den gegebenen Verhältnissen
stets gleichmäßig ist, ist auch die Abwicklung des Spinnfadens und somit die Schlaglänge
der Umspinnung eine stets gleichmäßige.
-
Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß wegen der
unverändert bleibenden Lage des Führungsorgans zum Spinnteller und zum Spinnwinkel
der über das Führungsorgan gleitende Spinnfaden beim Arbeitsvorgang weniger erschüttert
wird. Für feine und empfindliche Spinnfäden ist dies von besonderer Bedeutung. Aber
auch die Bauart des Spinners ist in Verbindung mit dem Fortfallen der Bremse für
das Führungsorgan eine in bezug auf den Umfang des Spinners noch gedrängtere, so
daß die Umlaufgeschwindigkeit unter sonst gleichen Umständen noch weiter gesteigert
werden kann.
-
In der Zeichnung ist die Verbesserung in einem Ausführungsbeispiel
im senkrechten Mittelschnitt, teilweise in der Ansicht, dargestellt.
-
In der im oberen Teil des Achszapfens ja in eine erweiterte Ringhöhlung
eingesetzten Büchse 18 sitzt die durch Anziehen der Schraube 16 mit dem Spinnteller
i verriegelbare Traghülse 3, auf welche die Schulterbüchse 6 aufgesetzt ist. Durch
Anziehen der die Wandung des Achszapfens i und der Schulterbüchse 6 durchdringenden
Schraube ig wird der starre Zusammenhang zwischen Achszapfen, Schulterbüchse und
Traghülse bewerkstelligt. Die Nabe 13 der aus mittlängs in einem stumpfen Winkel
abgeschmiegten Flacheisen bestehenden Flügel 13a des Führungsorgans wird mittels
der Stellmutter 14 in festem Zusammenhang mit der den Spinnwinkel 12 tragenden Schulterbüchse
6 gebracht. Die die Wickelspule 311 aufnehmende Ballenhülse q. dreht sich beim Arbeitsvorgang
zwecks Fadenabwicklung auf der Planfläche des Spinntellers i um dessen Achszapfen
ja. Der dabei auftretende geringe Reibungswiderstand zwischen Spinnteller und Ballenhülse
wirkt in der Art einer Bremse und genügt in der Regel, um ein Vorlaufen der Spule
über den beim Umspinnen wirksamen Fadenabzug hinaus zu vermeiden. Der Spinnfaden
3 ist auf seinem Gleitweg über das Führungsorgan durch darauf angeordnete Querstege
13c hindurchgeführt, die insbesondere beim Ansetzen des Spinnfadens ein seitliches
Abrutschen desselben verhindern.