DE907781C - Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen

Info

Publication number
DE907781C
DE907781C DET875D DET0000875D DE907781C DE 907781 C DE907781 C DE 907781C DE T875 D DET875 D DE T875D DE T0000875 D DET0000875 D DE T0000875D DE 907781 C DE907781 C DE 907781C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lime
rich
slag
blowability
pig iron
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DET875D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Gerhard Behrendt
Dr-Ing Max Blauel
Dr-Ing Walter Eichholz
Dr-Ing Theodor Kootz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Thyssen AG
Original Assignee
August Thyssen Huette AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by August Thyssen Huette AG filed Critical August Thyssen Huette AG
Priority to DET875D priority Critical patent/DE907781C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE907781C publication Critical patent/DE907781C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon Steel Or Casting Steel Manufacturing (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen Verbläst man ein Thomasroheisen mit einem Siliziumgehalt, der über dem üblichen Wert von o,3 bis o,5 1/a liegt, so entstehen Schwierigkeiten, hervorgerufen durch verstärkt auftretenden Auswurf während des Blasens. Um keinen allzu hohen Verlust entstehen zu lassen, isst der Thomasw@erker gezwungen, langsamer und damit länger zu blasen und weniger einzuleeren, als dem Fassungsvermögen des Konverters entspricht. Die Folgen beim Verblasen eines solchen Eisens sind also: schlechtes Ausbringen, Minderung der Erzeugung und der Güte. Ebensowenig, wie man bisher die Ursache dieser Erscheinung kannte, hat man auch '.Mittel und Wege gefunden, diesen verstärkt auftretenden Auswurf abzustellen. Der einzige Rat des Thomaswerkers lag bisher in der Forderung an den Hochofen, ein derartig Si-reiches Roheisen nicht anzuliefern. Es ist aber bei Verhüttung Si-reicher, insbesondere deutscher Erze im Hochofen nicht möglich, den Si-Gehalt so stark wie gewünscht zu drücken. Außerdem bringt ein Arbeiten auf möglichst niedrigen Si-Gehalt im Hochofen gleichzeitig ein geringes Mn-Ausbringen, erhöhte Schlackenmenge und erhöhten Kokssatz mit sich. Zudem wird die Temperaturdes Eisens in einer für das Windfrischen unerwünschten Weise gesenkt.
  • In weitaus überwiegendem Maße nahm man bisher in Fachkreisen an, daß die bei Si-reichem Roheisen beobachtete schlechte Verblasbarkeit auf den Zustand des Eisens, etwa erhöhte Viskosität oder andersartige Kohlenstoffv erbindung, zurückzuführen sei. Verschiedentlich aber wurde bereits darauf hingewiesen, daß etwa auch dem Zustand der kieselsäurereiehen Schlacke ein Einfluß zuzuschreiben sei, ohne daß jedoch angegeben werden könnte, wie die Schlacke bei schlecht v erblasbarem Eisen beschaffen ist und wie sie aussehen müßte, um eine gute Verblasbarkeit zu gewährleisten. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, zur Erzielung einer durchgängig flüssigen Kalksilikatschlacke zu Anfang des Blasens nur eine Teilmenge des Kalkes zuzusetzen, um eine erste flüssige Kalksilikatschlacke zu erreichen, die geeignet sein sollte, den nach Beendigung der Si-Verbrennung feingemahlen zugesetzten Restkalk ebenfalls aufzulösen und flüssig zu halten.
  • Ferner wurde nach einem nicht zum Stande der Technik gehörenden älteren Vorschlag schlecht blasendem Thomasroheisen mit Siliziumgehalten über o,5 % zu Beginn oder während des Blasens 0,3 bis 3 kg Alkalien/t Eisen, vorzugsweise Kochsalz oder Soda, zugegeben, wobei diese Zusätze bewirken sollten, den Kalk frühzeitig aufzuschließen, d. h. aufzulösen. Der Zusatz soll zu Blasbeginn oder auch während des Blasens, sobald Auswurf auftritt, erfolgen.
  • Umfangreiche Versuche haben gezeigt, daß dieser verstärkte Auswurf während des Chargenv erlaufs vor allem im Zeitraum der Entkohlung auftritt. Während bisher ausnahmslos die Meinung herrschte, daß mit fortschreitender Entkohlung und steigender Temperatur der Kalk in steigendem Maße gelöst würde und der Anteil flüssiger Schlacke ständig anwachse, daß sogar eine flüssige Schlacke während der Entkohlung Voraussetzung für ruhiges Blasen sei, zeigten die Untersuchungen im Gegenteil, daß während der Entkohlung eine Verfestigung der ursprünglich vorhandenen flüssigen Schlacke auftrat. Diese Feststellung wurde erst dann wichtig, als sich zeigte, daß stärkerer Konverterauswurf nur so lange auftrat, als flüssige oder teigige glasige Schlacke noch vorhanden war. Es zeigte sich dabei einwandfrei, daß nur die Beschaffenheit der Schlacke für die schlechte Verblasbarkeit des Eisens verantwortlich ist.
  • Ein derartig ungünstiger Schlackenzustand wird aber dann erreicht, wenn zu Beginn der Entkohlung die Kieselsäure der Schlacke über etwa r8% liegt. Ein höherer Schwermetalloxydgehalt dieser Schlacke, besonders des Eisens, wirkt in gleichem Maße schädlich.
  • Es ist nun der Sinn dieser Erfindung, durch im folgenden geschilderte Maßnahmen trotz des erhöhten Siliziumgehaltes zu Beginn der Entkohlung eine Schlacke zu erzielen, die sich bereits verfestigt hat oder doch wenigstens einen nicht glasigen teigigen Zustand zeigt und rasch fest wird.
  • Aus der Forderung nach einer im Zeitraum der Entkohlung ausgetrockneten Schlacke ergeben sich für den Fachmann die Maßnahmen: Verminderung der Kieselsäure durch Erhöhung des Kalkgehaltes in der bis zum Einsetzen der Entkohlung gebildeten Schlacke. Der in seiner Menge an sich voll genügende Kalksatz wird nur zum geringsten Teil gelöst, weil die mehr oder weniger großen Stücke nur in ihrer Oberfläche angegriffen werden. Eine Vergrößerung der Oberfläche des eingebrachten Kalkes, Einbringen von kleinstückigem oder gar gemahlenem Kalk bis vor Ende der Siliziumverbrennung, führt befriedigend zu einer rascheren Sättigung .der in den ersten Minuten entstehenden Silikatschlacle und zu einer rascheren und früheren Austrocknung der Schlacke während der Entkohlung. An Stelle von Kalk läßt sich mit gleichem Erfolg auch Magnesit oder Dolomit verwenden. Überraschenderweise vermögen aber auch kleine Mengen von Soda, zu Anfang zugegeben, eine raschere Austrocknung der Schlacke herbeizuführen. Soda bindet die Kieselsäure sofort zu nichtglasiger flüssiger Schlacke ab und vermittelt rascher ihre Auflösung durch den Kalk und führt dadurch zur Aufsaugung und Austrocknung dieser Schlacke. An Stelle von Soda läßt sich mit gleichem Erfolg auch Pottasche verwenden. Die angegebenen Mittel können getrennt für sich oder auch beliebig vereinigt zur Anwendung gelangen. Aber auch die Anwendung anderer die Verfestigung der Schlacke erstrebenden und erzielenden Mittel liegen im Wesen -der sErfindung, beispielsweise die b°_i metallurgischen Verfahren entfallenden Alkalischlacken, sofern sie ihrer Zusammensetzung nach für diesen Zweck geeignet sind.
  • Alle diese Mittel müssen, um wirksam zu werden, spätestens zu Ende der Silizi.umverbrennung, also in der Anfangszeit des Blasens zugegeben sein.
  • Beispiel Ein Roheisen mit etwa o,6% Si wirft bei normalem Blasverfahren so stark aus, daß das Eisenausbringen gegenüber einem Roheisen mit etwa 0,30/0 Si um z bis 21/o schlechter liegt, beispielsweise bei 85,514 gegenüber 87°/0.
  • Setzt man nun einem so schlecht blasenden Roheisen zu Beginn, beispielsweise aber vor beendeter Siliziumverbrennung Kalk in gemahlener Form zu, so wird die flüssige Silikatschlacke zu Beginn der Entkohlung rasch verfestigt. Der Konverter bläst ruhig, da zu Beginn der Entkohlung eine Verfestigung der Schlacke erzielt wurde.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zeigt also Wege und Mittel, ein solches schlecht verblasbares Si-reiches Roheisen ohne Auswurf zu verblasen. Der erreichte technische Fortschritt liegt klar auf der Hand.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere Si-reichem Thomaseisen, wobei zu Beginn des Blasens, spätestens jedoch vor beendeter Verschlackung des Siliziums, Kalk und gegebenenfalls Zuschläge von Alkaliverbindungen und, abgesehen von Kalk, auch von Erdalkalien zugegeben werden, dadurch gekennzeichnet, d-aß Kalk in möglichst feinstückiger Form zugegeben wird, so @daß .der den Kalk umhüllende, sonst flüssige oder teigigglasige Überzug während der Zeitdauer der Entkohlung in einem festen oder nichtglasigen teigigen Zustand vorliegt und -daß die bröckelige, unzusammenhängende Form des Kalkes bis zur Entphosphorung .der Schmelze aufrechterhalten bleibt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 102 818, 53r 627, 6t9334 845054; französische Patentschrift Nr. 835 3'7-
DET875D 1940-06-18 1940-06-18 Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen Expired DE907781C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET875D DE907781C (de) 1940-06-18 1940-06-18 Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET875D DE907781C (de) 1940-06-18 1940-06-18 Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE907781C true DE907781C (de) 1954-03-29

Family

ID=7543202

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET875D Expired DE907781C (de) 1940-06-18 1940-06-18 Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE907781C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2132161A1 (de) * 1971-03-31 1972-11-17 Rech Metal Centre

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE192818C (de) *
DE531627C (de) * 1928-04-26 1931-08-15 Francois Bicheroux Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stahl im basischen Konverter
DE619334C (de) * 1933-02-05 1935-09-28 Nicolaus Wark Dr Ing Basisches Windfrischverfahren
FR835327A (fr) * 1937-03-22 1938-12-19 Roechlingsche Eisen & Stahl Procédé pour la préparation d'un acier à faible teneur en phosphore et en soufre
DE845054C (de) * 1939-11-17 1952-07-28 Westfalenhuette Dortmund Ag Verfahren zum Verblasen von Thomasroheisen

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE192818C (de) *
DE531627C (de) * 1928-04-26 1931-08-15 Francois Bicheroux Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stahl im basischen Konverter
DE619334C (de) * 1933-02-05 1935-09-28 Nicolaus Wark Dr Ing Basisches Windfrischverfahren
FR835327A (fr) * 1937-03-22 1938-12-19 Roechlingsche Eisen & Stahl Procédé pour la préparation d'un acier à faible teneur en phosphore et en soufre
DE845054C (de) * 1939-11-17 1952-07-28 Westfalenhuette Dortmund Ag Verfahren zum Verblasen von Thomasroheisen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2132161A1 (de) * 1971-03-31 1972-11-17 Rech Metal Centre

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE907781C (de) Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen
DE69003572T2 (de) Verfahren zum Feinen von Chromstahl.
DE3040630C2 (de) Verfahren zur Erzeugung von Stahl im basischen Konverter unter Verwendung von flüssiger Konverterschlacke
DE2160502A1 (de) Verfahren zum frischen von phosphorarmem roheisen zu stahl
DE665033C (de) Verfahren zur Herstellung von glasigen Thomasschlacken mit hohem Gehalt an ammoncitratloeslicher Phosphorsaeure
DE3216772C2 (de) Verfahren zur Erzeugung von Stahl im basischen Konverter unter Verwendung von flüssiger Konverterschlacke
DE724643C (de) Verfahren zur Herstellung von Thomasschlacke mit hohem Gehalt an ammoncitratloeslicher Phosphorsaeure
DE2852248B2 (de) Verfahren zur Erhöhung der Haltbarkeit basischer Ausmauerungen von Konvertern beim Frischen von Roheisen
DE878501C (de) Verfahren zum Frischen von Thomasroheisen, bei dem eine vanadinreiche Schlacke gewonnen wird
DE900351C (de) Verfahren zur Herstellung von Thomasroheisen
DE3032665A1 (de) Magnesiumoxid enthaltende eisenerzpellets
DE968504C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vanadin aus Roheisen
DE966624C (de) Verfahren zur Herstellung von Stahl
AT139680B (de) Verfahren zur Erzeugung von Stahl mit hoher Zähigkeit und geringer Empfindliehkeit gegen Kaltsprödigkeit, Alterung und Blaubruch im basischen Siemens-Martin-Ofen.
DE681710C (de) Verfahren zur Gewinnung einer hochvanadinhaltigen Schlacke aus vanadinhaltigem Roheisen
AT247887B (de) Verfahren zur Entphosphorung einer Roheisenschmelze ohne nennenswerte Verminderung des Kohlenstoffgehaltes im Schüttelbehälter
DE668144C (de) Verfahren zum Verblasen von manganreichem Roheisen, insbesondere Spiegeleisen, in der Thomasbirne
DE747691C (de) Verfahren zum Erzeugen von Flusseisen oder Stahl aus chromhaltigem Roheisen
AT146810B (de) Verfahren zur Herstellung von Ferromangan.
DE485007C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem weissen und fein verteilten Barium- oder Calciumsulfat
DE961399C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kugelsinter
AT151658B (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen.
DE942566C (de) Verfahren zur Entschwefelung und gegebenenfalls zur Entphosphorung von Stahl
DE639006C (de) Verfahren zur Entfernung von Wismut aus kupferhaltigen Stoffen beim Verblasen im Konverter
DE675515C (de) Duplexverfahren zum Herstellen von Stahl