DE619334C - Basisches Windfrischverfahren - Google Patents

Basisches Windfrischverfahren

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DE619334C
DE619334C DEE43874D DEE0043874D DE619334C DE 619334 C DE619334 C DE 619334C DE E43874 D DEE43874 D DE E43874D DE E0043874 D DEE0043874 D DE E0043874D DE 619334 C DE619334 C DE 619334C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter

Description

  • Basisches Nindfrischverfahren Der nach dem bisherigen basischen Windfrischverfahren hergestellte, noch' nicht desoxydierte Thomasstahl ' enthält bekanntlich neben größeren Mengen Sauerstoff, Stickstoff und sonstigen Gasen auch mehr zu Seigerungen Anlaß gebende Verunreinigungen als Siemens-Martin-Stahl. Diese im Metall eingeschlossenen Verunreinigungen und Gase sind auch durch die Anwendung von Des-.oxydationsverfahren nicht so weit zu entfernen, daß sich nach dem Windfrischverfähren, wie es bis heute durchgeführt wird, ein dem Martinstahl gleichwertiger Thomasstahl erzielen ließe. Das liegt nicht so sehr an der verschiedenen Natur der beiden Verfahren, als an der mangelnden selbsttätigen Desoxydation des Thomaseisens während des Verlaufes der Frischperiode.
  • Diese selbsttätige Desoxydation des Metallbades geht bei allen Frischprozessen von der das Metall abdeckenden Schlacke aus. Hochbasische Schlacken, wie sie beispielsweise bei dem Siemens-Martin-Verfahren anzutreffen sind, bei .dem das Verhältnis Ca 0 -i- Mg O -I- Mn 0 : Si 0 -f- P205 sich vielfach wie 3 : z oder sogar noch höher gestaltet, wirken infolge ihres geringen Gehaltes an Eisenoxyden günstig auf den Sauerstoffgehalt und in späterer Folge auf den Gehalt an Gasen und Verunreinigungen im Metall. Ist in solchen hochbasischen Schlacken die Base MnO ein Hauptträger der Basizität, so wird schon durch deren Reduktion und die Rückführung des Mangans ins Bad eine dauernde Desoxydation desselben während des Frischprozesses bewirkt. Diese Aktivität der Schlacke und ihr Einfluß auf die Desoxv dation des Metallbades hängt schließlich wesentlich von ihrem Flüssigkeitsgrad ab. Während man bei dem Siemens-llartin-Prozeß diese Anforderungen an die Schlackenführung mehr oder weniger erfüllt, sind sie bei der Durchführung des basischen Windfrischverfahrens bis jetzt praktisch unberücksichtigt geblieben. Das drückt sich um so nachteiliger in der Beschaffenheit des Endproduktes aus, als sich der Frischvorgang beim Thomasverfahren viel schneller und energischer abspielt.
  • Beim Frischen von normalem Thomasroheisen mit etwa o,43 °/o Si, s,r % Mn, 1,8 °/o P und o,o6 °/o S bildet sich. infolge der späten Lösung des Kalkes eine reaktionsfähige und hochbasische Schlacke erst kurz vor Beendigung des Prozesses,- so daß das Mangan der zu Anfang entstehenden Mangansilikate erst spät durch den Kalk ersetzt werden kann. Die selbsttätige Desotydation des Metallbades durch Mangan setzt daher erst im letzten Teil des Thomasprozesses ein, wobei sie infolge des geringen MnO-Gehaltes der Schlacke, der nach der jetzigen Arbeitsweise am Schluß höchstens 6 °/o beträgt, . noch ganz unzulänglich ist. Die späte Lösung des Kalkes hält auch die Verbrennung des Phosphors zurück, die. wenn sie früher, vor oder während cler C-Verbrennung, einsetzen würde, zu einer Verkürzung des ganzen Verfahrens und zu einer Vermeidung der für das lfetall so schädlichen tfibero:cydation führen könnte. Setzt man, wie es schon vorgeschlagen ist, dem zu frischenden Metallbad während des Blasens in Abständen und stoßweise metallisches Mangan, beispielsweise ßo°1oiges Ferromangan, zu, so kann damit weder die Forderung nach einer manganhaltigen und reaktioüsfähigen Anfangsschlacke erfüllt, noch eine gleich zu Beginn des Prozesses einsetzende und dann ohne Unterbrechung wirkende Desoxydation des Metallbades erreicht werden, zumal wenn man dabei die Mangankonzentration der Endschlacke unbeachtet läßt. Eine Erhöhung des \fangangehaltes im Roheiseneinsatz würde hier zwar eine teilweise Verbesserung bringen, sie ist aber bei den großen Schlackenmengen und der durch den Hochofenprozeß bedingtenUnwirtschaftlichkeit praktisch nicht durchführbar.
  • Erfindungsgemäß wird nun eine Verbesserung des basischen Windfrischverfahrens und damit gleichzeitig die Verbesserung des Thomasstahles dadurch erzielt, daß eine ständige Desoxydation des Frischprozesses, ähnlich wie beim Siemens-Martin-Verfahren, herbeigeführt wird. Auf diese Weise verringert sich dann auch der Endzusatz an Desoxydationsmitteln. Nach dem neuen Verfahren wirddem zu frischenden Thomasroheisen zu- Beginn des Blasens mit dem Kalk und, je nach dem Verlauf der Charge, auch während des Chargenganges ein - Zuschlag an Manganträgern, und zwar in Form von Manganerzen oder Manganschlacken, gegeben. Als Feinmaterial läßt sich deren Zufuhr auch durch den Gebläsewind bewerkstelligen. Durch den Zusatz von Mng 04 oder 11n02 gleich zu Anfang des Frischens verläuft die Si-Oxydation schneller; die sich bildende SiO@ findet an dem .L%In O sofort eine geeignete Base zur Bildung von Mangansilikaten, so daß durch den Zusatz der Manganträger das Mn im Roheisen geschont wird. Gegebenenfalls genügt zu Anfang des Frischens ein mit dem Kalksatz erfolgter Manganerz- usw. Zuschlag, wie er zur Bildung der Mangansilikate.erforderlich ist. Der zur Förderung der Desoxydation über den Austausch des Mn O gegen Ca O vor allem bei der Oxydation des C und P notwendige höhere lIangangehalt der Schlacke kann dann durch die Aufgabe weiterer Manganerzmengen während des Verlaufes des Prozesses erzielt werden.
  • Um die- Desoxydation des Metallbades zu fördern, den Frischprozeß abzukürzen und damit eine überoxydation des Metalles zu vermeiden, «erden nach dem neuen Verfahren mit dem Kalkzusatz zusammen des weiteren Mittel zu dessen schneller Lösung und Verflüssigung, wie Alkalisalze, Bauxit, vorbereitete oder sogar flüssige Schlacke, gegebenenfalls einer vorhergehenden Charge, u. a. in die Birne gegeben, wobei je nach den Umständen der zur Durchführung des 'Verfahrens notwendige Kalkzusatz entweder ganz zu Beginn des Frischens oder teilweise auch in späteren Abschnitten, beispielsweise während der Phosphorv erbrennung, gesetzt wird. Die Verflüssigungsmittel lassen sich entweder unmittelbar mit dem Kalk mischen oder auch für sich getrennt, und zwar in jedem Abschnitt des Verfahrens, aufgeben, auch können sie mit dem Gebläsewind zusammen eingebracht werden.
  • Die hohen Gehalte der Schlacke an MnO bewirken für sich und zusammen mit dem zum Kalk oder auch für sich allein gesetzten Verflüssigungsmitteln eine weitgehende und schnellere Verflüssigung des Kalkes, sie lassen damit schon frühzeitig eine starke Steigerung des Basizitätsgrades der Schlacke zu. Durch den hohen Basengehalt der reaktionsfähigen Schlacken und ihre geringen Fe0-Gehalte wird neben einer weitgehenden und schnellen Entphosphörung und Entschwefelung auch ein geringerer Gasgehalt im Endmetall bedingt, das schon während des Chargenganges weitgehend desoxydiert und damit freier von schädlichen Einschlüssen ist. Wegen der dauernden Desoxydationswirkung des ständig ins Metallbad eintretenden Mangans können die Chargen, ohne den zulässigen Oxydationsgrad -zu überschreiten, sogar auf niedrigere Phosphorgehalte geblasen werden als heute. Auch ist es ohne weiteres möglich, ein Roheisen mit höherem S-Gehalt und niedrigerem Mn-Gehalt auf eine genügende Stahlqualität zu verblasen. Das Metall wird auch freier von Seigerungen sein.
  • Im ganzen ermöglicht das neue Windfrischverfahren die Herstellung eines Stahles, der ärmer ist an P, S, O, Gaseng Seigerungen und Einschlüssen als der heutige Thomasstahl; auch läßt sich ein wesentlich niedrigerer N-Gehalt als bisher erreichen, so daß der erzeugte Stahl weniger alterungsempfindlich ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Basisches Windfrischverfahren zum Frischen von Thomasroheisen üblicher Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn des Blasens mit dem Kalk und gegebenenfalls auch, später, im Verlauf des Blasens, Manganerze oder Manganschlacken in solcher Menge zugesetzt werden, daß während des ganzen Frischverfahrens eine stark basische Schlacke mit hohem llangangehalt vorhanden ist und die Endschlacke einen 1IiiO-Gehalt von über 01, besitzt. . z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem Flußmittel, wie Alkalisalze, Bauxit oder flüssige Schlacken einer vorhergehenden Charge, aufgegeben werden.
DEE43874D 1933-02-05 1933-02-05 Basisches Windfrischverfahren Expired DE619334C (de)

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Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE900458C (de) * 1940-10-29 1953-12-28 August Thyssen Huette Akt Ges Herstellung von reinem Gusseisen, Roheisen oder Stahl
DE907781C (de) * 1940-06-18 1954-03-29 Thyssen Huette Ag Verfahren zur Verbesserung der Verblasbarkeit von schlecht verblasbarem, insbesondere siliziumreichem Thomasroheisen
DE934594C (de) * 1951-05-18 1955-10-27 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zum Herstellen eines stickstoffarmen Thomasstahles
DE951575C (de) * 1950-11-23 1956-10-31 Hoerder Huettenunion Ag Verfahren zur Herstellung eines gut verblasbaren Thomasroheisens
DE1088521B (de) * 1953-11-13 1960-09-08 Kloeckner Huettenwerk Haspe Ag Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Staehlen aus phosphorhaltigem Roheisen im bodenblasenden Konverter
DE977073C (de) * 1950-06-15 1965-01-14 Huettenwerk Oberhausen Ag Verfahren zur Herstellung von stickstoffarmem Stahl nach dem Windfrischverfahren
DE1187250B (de) * 1957-05-16 1965-02-18 Bergwerksverband Ges Mit Besch Verfahren zur Entstaubung von Abgasen

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