DE906646C

DE906646C - Saitenhalter fuer Geigen und verwandte Streichinstrumente

Info

Publication number: DE906646C
Application number: DEP4052A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Zoephel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-09-04
Filing date: 1949-09-04
Publication date: 1954-03-15

Description

Die Erfindung betrifft einen Saitenhalter für Geigen und verwandte Streichinstrumente und besteht darin, daß die Saitenhalterwurzel mittels Spannschloß starr am Instrumentenkörper, bei Geigen am Unterklotz derselben, befestigt ist und der Saitenhalterschaft eine solche Neigung hat, d. h. an seinem freien Ende so hoch liegt, daß der über dem Steg gebildete Saitenwinkel stumpfer ist als bisher. Der Saitenhalter kann mit dem Kinnhalter zu einem starren Ganzen vereinigt sein. Die Kinnhalterwurzel wird dann, nunmehr als Saitenhalterwurzel dienend, lösbar an dem Instrumentenkörper befestigt.
Die Erfindung bietet folgende Vorteile: Da durch die Höherstellung, d. h. die stärkere Neigung des Saitenhalters, der über dem Steg gebildete Winkel stumpfer wird als bisher, wird der durch den Steg auf den Instrumentenkörper zu übertragende Druck vermindert. Die Folge davon ist eine wesentliche Tonverbesserung des Instrumentes, da die erzeugten Saitenschwingungen intensiver auf den Steg und durch diesen auf die Decke des Streichinstrumentes übertragen werden. Die durch die Erfindung geringer belastete Geigendecke, die einer am Rand eingespannten Membran "entspricht, läßt nunmehr den Instrumentenkörper viel intensiver in Schwingungen geraten. Tonkraft, Klangfarbe und die sogenannte Ansprache werden also verbessert. Wird der Saitenhalter gemäß der Erfindung bei Geigen mit dem Kinnhalter zu einem starren Ganzen vereinigt und die Kinnhalterwurzel, die nunmehr als Saitenhalterwurzel dient, an der Geige befestigt, so bietet dies den Vorteil, daß eine Tonschwankung der Saiten unwirksam wird. Diese Tonschwankung wird nach der alten Anordnung, also Saitenhalter und Kinnhalter getrennt, vom Kinn des Geigespielenden durch impulsives Drücken auf den Saitenhalter veranlaßt. Die starre Lagerung in der Kinnhalterwurzel unterbindet jede Eigenbewegung des Saitenhalters, wodurch die nachteiligen Tonschwankungen vermieden werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Abb. z zeigt einen Teil der Geige mit dem neuen Saitenhalter in Draufsicht; Abb. 2 zeigt eine Seitenansicht dazu; Abb. 3 stellt einen senkrechten Schnitt durch die Kinnhalterwurzel dar mit Befestigungsbügel nach der Linie A-B der Abbildung; Abb. 4 veranschaulicht den neuen Saitenhalter in Draufsicht in natürlicher Größe; Abb.5 veranschaulicht die Winkeländerung des Stegwinkels und die daraus zu errechnende Druckverminderung.
Der Saitenhalter 2 ist mit dem Kinnhalter i zu einem starren Ganzen vereinigt. Die Kinnhalterwurzel 3, die als Saitenhalterwurzel dient und mit dem Saitenhalterschaft und Kinnhalter aus einem Stück besteht, ist am Streichinstrument am Unterklotz desselben befestigt. Die Befestigung des Saitenhalters am Geigenkörper geschieht mittels Spannschrauben 4 und 5 laut Abb. 2. Diese Spannschrauben lagern in der Saitenhalterwurzel in einer Metallmuffe 6. Die Neigung des starr gelagerten Saitenhalters 2 ist so gewählt, daß der über dem Steg gebildete Saitenwinkel stumpfer ist als bisher. Wie aus Abb. 5 ersichtlich, ist der zwischen einer am oberen Ende des Steges S gedachten waagerechten Geraden X und den vom Wirbelkopf kommenden Saiten gebildete spitze Winkel ß - g° und der zwischen den vom Steg zum Saitenhalterschaft laufenden Saitenenden und der gedachten Geraden X gebildete spitze Winkel x2 nun auch nur g° groß, während der Winkel x1 bisher mehr als r4° ausmachte. Der über dem Steg gebildete Saitenwinkel y2 ist dadurch stumpfer als bisher,S1; der Saitendruck wird dadurch verringert und damit eine Tonverbesserung erzielt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Saitenhalter für Geigen und verwandte Streichinstrumente, dadurch gekennzeichnet, daß die Saitenhalterwurzel mittels Spannschloß starr an dem Geigenkörper, dem Unterklotz der Geige, befestigt ist und der Saitenhalterschaft eine solche Neigung hat, @d. h. an seinem freien Ende so hoch liegt, daß der über dem Steg gebildete Saiten-,vinkel stumpfer ist als bisher.
2. Saitenhalter nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der Saitenhalter 2 mit dem Kinnhalter z zu einem starren Ganzen vereinigt ist und daß die Kinnhalterwurzel 3, als .Saitenhalterwurzel dienend, lösbar an der Geige befestigt ist.