DE906375C - Verfahren zur Isolierung von Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Isolierung von PolyvinylchloridInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F6/00—Post-polymerisation treatments
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Description
Es ist bekannt, Polyvinylchlorid durch Polymerisieren von Vinylchlorid in Gegenwart von Wasser,
Emulgatoren und Katalysatoren in Form von wäßrigen Emulsionen zu gewinnen. Die so erhaltenen
Emulsionen werden, soweit sie nicht als solche Verwendung finden, auf festes Polymerisat aufgearbeitet.
Zu diesem Zwecke kann man die Emulsion brechen, d. h. durch Koagulieren, ζ. Β. durch Zusatz von
Elektrolyten, das Polymerisat ausscheiden und dann
ίο das anfallende Pulver von der Emulgierflüssigkeit
abtrennen, auswaschen und trocknen, oder man kann durch Eintrocknen der Emulsion, z. B. mittels einer
Zerstäubungsapparatur, direkt ein trockenes Produkt erhalten. Nimmt man die Isolierung durch direktes
Eintrocknen vor, so enthält das Polymerisat sämtliche Fremdstoffe der Emulsion, insbesondere den Emulgator
und Katalysator; nimmt man die Isolierung des Polyvinylchlorids durch Koagulieren vor, so fällt
das Polymerisat meist in einer feinen, schwer filtrier- und auswaschbaren Form an, die große Mengen
Wasser und Elektrolytreste zurückhält. In beiden Fällen muß man viel Wasser durch Verdampfen
entfernen, bis das Polymerisat in trockener Form vorliegt.
Es wurde nun gefunden, daß durch Koagulieren gewonnene Polymerisate in einfacher Weise in eine
leicht filtrier- und auswaschbare, wasserabweisende Form übergeführt werden können, wenn man die
gebrochene wäßrige Emulsion mit einer wasserunlöslichen bzw. wasserschwerlöslichen, organischen
Flüssigkeit, welche bei der Behandlungstemperatur ein möglichst geringes Lösevermögen für Polyvinyl-
chlorid besitzt, einige Zeit, z. B. io Minuten, stark
rührt, und die organische Flüssigkeit dann wieder entfernt.
Geeignete organische Flüssigkeiten sind unter anderen Äther, Chloroform, Benzol. Ein besonders
günstiges Mittel ist flüssiges monomeres Vinylchlorid. Durch Anwendung einer bestimmten Menge, Behandlungsdauer
und Temperatur hat man es in der Hand, die wasserabstoßende Eigenschaft des PoIymerisates
so weit zu treiben, daß durch einfaches Schleudern Produkte mit kaum io °/o Wassergehalt
anfallen.
1000 Gewichtsteile einer z. B. nach dem Verfahren
des schweizerischen Patents 239 864 hergestellten, etwa 25%igen Polyvinylchloridemulsion werden durch Zusatz
von 10 Gewichtsteilen Magnesiumsulfat gebrochen. Der ziemlich dicke Brei wird unter Druck mit 100
Gewichtsteilen Vinylchlorid etwa 10 Minuten bei etwa 30° durchgerührt. Hierauf wird bei etwa 150
das Vinylchlorid abgeblasen. Das Polymerisat liegt dann in Form eines schweren, sandartigen, wasserabweisenden
Pulvers vor, das sich leicht von der EmulgierfLüssigkeit (Serum) trennen, z. B. abschleudern
und elektrolytfrei waschen läßt. Man kann z. B. ein Produkt von nur 20 % Wassergehalt gewinnen,
das durch weiteres Trocknen ein reines, mehlfeines Polymerisat liefert. Wird die Behandlung bei etwas
höherer Temperatur, z. B. etwa 50°, vorgenommen, so geht das Polymerisat in perlenförmige Aggregate
über, die nach dem Abschleudern nur noch etwa 5 % Wasser zurückhalten. Nach völligem Trocknen
lassen sich die Aggregate leicht z.B. zwischen den Fingern zu mehlfeinem Pulver zerdrücken.
Man wird im allgemeinen die organischen, wasserunlöslichen
bis wasserschwerlöslichen Flüssigkeiten, wie oben beschrieben, nach dem Brechen der Emulsion,
also unmittelbar vor der Weiterbehandlung, zugeben.
Man kann die organische Flüssigkeit aber auch bereits vor dem Brechen der Emulsion zugeben bzw. Emulsionen
brechen, welche die zur Weiterbehandlung erforderliche Menge von organischem Lösungsmittel
bereits enthalten. So kann man den Polymerisations-Vorgang z. B. durch Abkühlen in einem Zeitpunkt
unterbrechen, in dem noch monomeres Vinylchlorid in der erforderlichen Menge vorhanden ist.
Die vinylchloridhaltige Emulsion wird dann z. B. durch Zusatz geeigneter Stoffe oder durch Abkühlen
oder durch Behändem mit Ultraschallwellen gebrochen, anschließend einige Zeit weitergeführt, hierauf das
monomere Vinylchlorid abgeblasen und das Polymerisat, wie oben beschrieben, weiter behandelt.
Es kann zweckmäßig sein, das Polymerisat unter Vinylchloriddruck abzufiltrieren.
Wesentlich ist, daß das gebrochene Polymerisat eine gründliche Behandlung mit dem organischen
Lösungsmittel erfährt, um den Polymerisatteilchen die gewünschten wasserabstoßenden Eigenschaften
zu erteilen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Isolierung von Polyvinylchlorid durch Brechen wäßriger Polyvinylchloridemulsionen,
dadurch gekennzeichnet, daß die koagulierte, wasserhaltige Masse durch kräftiges Verrühren
mit einer wasserunlöslichen oder wasserschwerlöslichen organischen Flüssigkeit, welche
bei der Behandlungstemperatur ein möglichst geringes Lösevermögen für Polyvinylchlorid besitzt,
und anschließende Wiederentfernung der organischen Flüssigkeit in einen Zustand übergeführt
wird, der ein leichtes Trennen des Polyvinylchlorids von der wäßrigen Flüssigkeit und
Auswaschen desselben ermöglicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Flüssigkeit bereits vor dem Brechen der Emulsion zugegeben wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit
monomeres Vinylchlorid verwendet wird, das zweckmäßig bereits in der polymerisierten Emulsion
durch Unterbrechen des Polymerisationsvorgangs vorhanden ist.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rührvorgang bei mäßig
erhöhten Temperaturen, z. B. bei etwa 30 oder 50°, vorteilhaft bei erhöhtem Druck durchgeführt
wird, wobei die Dauer des Rührvorgangs z. B. etwa 10 Minuten betragen kann.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das von organischer Flüssigkeit befreite Gut durch Zentrifugieren weitgehend,
z. B. bis auf Wassergehalte bis zu 5 0J0, entwässert
wird und an den Zentrifugiervorgang gegebenenfalls noch ein Trockenvorgang angeschlossen
wird.
©5812 3.54
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