-
Vorrichtung zum Polieren und Einwachsen der Schnittränder, insbesondere
von Schuhsohlen Es sind Vorrichtungen bekannt, die dazu dienen, den Schnittrand,
insbesondere von Schuhsohlen, zu polieren und einzuwachsen. Dabei findet ein Rohr
Verwendung, an dessen unteres Ende das Schnittpoliereisen angeschlossen ist, wobei
durch das Schnittpoliereisen eine Bohrung hindurchgeht, die es ermöglicht, daß das
in dem Rohr befindliche flüssige Wachs durch diese Bohrung an die Polierstelle gelangen
kann. Bei dieser Vorrichtung wird das in knetbarem Zustand befindliche Wachs in
das Rohr gesteckt, welches beheizt ist, so daß das Wachs sich verflüssigt. Das Schnittpoliereisen
wird durch entsprechende mechanische Einrichtungen hin und her bewegt, und die die
Bewegung hervorrufenden Mittel werden gleichzeitig benutzt, um ein Pumpwerk zu betätigen,
welches das in dem Rohr befindliche Wachs unter Druck setzt und durch die Bohrung
hindurchtreibt. Diese bekannte Ausführung hat vor allen Dingen den Nachteil, daß
die der Polierstelle zufließende Wachsmenge in keiner Weise geregelt werden kann.
Abgesehen davon, ist es schwierig, bei der ausschließlichen Erwärmung des iRohres
den Flüssigkeitszustand des Wachses zu kontrollieren oder zu rege#ln.
-
Diese und andere Übelstände werden vermieden, wenn erfindungsgemäß
die Vorrichtung so ausgebildet ist, daß an einem beheizten Wachsbehälter ein mit
seiner Mündung schräg nach dem Poliereisen zu gerichtetes Rohr angeschlossen ist,
welches an seinem unteren Ende einen unter Federdruck stehenden, aus dem Rohrende
vorragenden Federstift aufweist, derart, daß durch die Haltung des an das Poliereisen
gedrückten Werkstückes ein mehr oder minder großer Druck auf das Stiftende ausgeübt
werden kann.
Auf diese Weise kann der Flüssigk-,itszustand des Wachses
in dem besonders beheizten Behälter geregelt und kontrolliert werden, und es kann
vor allen Dingen der Austritt des Wachses aus dem mit dem Behälter in Verbindung
stehenden Rohr geregelt werden, indem durch mehr oder minder große Verdrängung des
Stiftes mit Hilfe des an das Poliereisen gehaltenen Werkstückes das Maß des Wachszuflusses
feinfühlig geregelt werden kann.
-
Der in ein-er kreisrunden Bohrung steckende Stift ist mit einem Ventilteller
ausgerüstet und weist einen flachen Ouerschnitt auf.
-
Die in dem Rohr zentral längs verlaufend angeordnete und zweckmäßig
in einem Halterröhrchen steckende Feder kann durch eine Stellschraube od. dgl. hinsichtlich
ihres Andruckes an das Stiftende geregelt werden.
-
Die Vorrichtung kann ohne weiteres so gestaltet werden, daß an einem
gemeinsamen Ständer mehrere Arbeitsstellen angeordnet sind. Bei dieser Ausführung
wird von einem Elektromotor aus eine einen Exzcnter tragende, Welle gedreht, deren
Exzenterring durch nach beiden Seiten gehende Verbindungsstücke mit je einem
auf parallel zur verlaufenden Achsen sitzenden Hebel in Verbindung steht, so daß
durch die Schwingung der Hebel die Oszillation der Hebelwellen auf den Schnittpoliereisenträger,
der mit der Welle verbunden ist, übertragen wird. -Dabei wird zweckmäßig die Verbindung
zwischen dem Exzenterring und den Hebeln je durch ein elastisches Stahlband
od. dgl. übertragen.
-
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient die in der Zeichnung dargestellte
Ausführung, bei der an einem gemeinsamen Ständer vier Schnittpolierstellen vorgesehen
sind. jede einzelne Stelle ist wie folgt gestaltet: Abb. i ist eine Vorderansicht
mit teilweisem senkrechtem Querschnitt; Abb. 2 ist eine Ansicht von oben mit teilweisem
waagerechtem Querschnitt; Abb. 3 ist eine Vorderansicht einer Schnittpoliervorrichtung
im vergrößerten Maßstab; Abb. 4 ist eine Seitenansicht mit teilweisem senkrechtem
Ouerschnitt dazu im verkleinerten Maßstab; Abb. 5 ist eine Sonderdarstellulig,
nämlich ein waagerechter Ouerschnitt nach der Linie V-V der Abb. 4; Abb.
6 ist ebenfalls eine Sonderdarstellung, nänilich ein senkrechter Längsschnitt
nach der Linie VI-VI der Abb. 4; Abb. 7 ist ein Querschnitt nach der LinieVII-VII
der Abb. 6 im virgrößerten Maßstab.
-
Der Ständer io trägt ein Gehäuse ii. Von diesem Gehäuse zweigt für
jede Schnittpolierstelle ein waagerechter Arm 12 in Form eines Hohlrohres ab. jeder
Arm 12 trägt eine nach unten ragende Stange 13, an welcher die einzelne Schnittpoliereinrichtung
befestigt ist.
-
Zu diesem Zwecke ist auf der Stange 13 ein gleitbares Auge 14 vorgesehen,
wobei dieses Auge durch eine Schraube 15 in der gewünschten Höhenlage auf
der Stange festgestellt wird. Das Auge 14 sitzt an dem Körper 16, aus dem die Stange
17 vorragt. Auf dieser Stange ist mittels einer Schelle 18 der Heizkörper ig befestigt,
in dessen Bohrungzo die elektrische Widerstandsheizung eingesetzt wird. Der Körper
ig legt sich in die Ausnehmung ein, welche zwischen den beiden nach unten ragenden
Wandflächen 21 vorhanden ist, welche, Wandflächen von dem Boden des Wachsaufnahmegef
äßes 22 ausgehen. Auf diese, Weise wird also die Beheizungswärme bestens auf den
Wachsbehälter 2-9 übertragen. Dieser Behälter ist mit einem Deckel 23
versehen.
Der Deckel ist abnehmbar und wird durch Flügelmuttern 24 am Behälter festgelegt.
-
Das in den Behälter eingebrachte, mehr oder weniger feste Wachs wird
durch die Hitze erwärmt und fließt dann durch eine Bohrung25 an das schräg gestellte
Hohlrohr 26. Oben wird das Hohlrohr durch eine Kappe 2,7 abgeschlossen,
und unten ist in das, Hohlrohr ein Xopfstück 28 eingesetzt, das mit einer
zentralen, kreisförmigen Bohrung 29 versehen ist. Durch diese Bohrung geht der im
Querschnitt flach gehaltene Stift 3,o hindurch, derart, daß er mit seinem unteren
Ende aus dem Kopf stück vorragt. Der Stift weist eine Ventilplatte 3 1 auf,
die sich abdichtend vor die Öffnung 29 legt, wenn der Stift durch die Feder
32- mit seiner Platte niedergedrückt wird. Die Feder ist in einem Halterohr33
yntergebracht und wird durch eine Stellschraube 34 hinsichtlich des Druckes, mit
dem sie sich auf das Stiftende auflegt, geregelt.
-
Das Hohlrohr endet mit seinem Kopfstück:28 und dem Stift
30 im Bereiche des Poliereisens 35.
Dieses Eisen sitzt am unteren Ende
eines Haffers 36, dessen oberes Ende in dem Kopf stück 37 gefaßt ist,
welches das Ende einer waagerechten Welfe 38
bildet.
-
Bei der gezeichneten Ausführung sind zwei parallel gerichtete Wellen
38 vorhanden. Auf jeder dieser Wellen ist mittels einer Schelle
39 ein Arm 4o befestigt, der nach oben ragt. jeder Arm endet in einem
Kopf 41, in welchem das Ende eines flachen Stahlbandes 42 eingespannt ist.
Die beiden anderen Enden der Stahlbänder 42 sind je in ein Auge 43 eines
Ringes 44 eingespannt. Der Ring 44 sitzt auf einem Exzenter 45. Dieser Exzenter
wird von,einer Welle 46 getragen, die in dem Gehäuse i i gelagert ist (vgl. insbesondere
Abb. Diese Welle wird von einem Elektromotor 47 aus über das Riernengetriebe 48
gedreht.
-
-Der Exzenter 46 sorgt dafür, daß der Exzenterring eine oszillierende
Schwingung vollführt, die sich durch die Stahlbänder 42 auf die Hebelarme40 und
damit auf die beiden Wellen 38 überträgt, die in vier Köpfen 37 enden,
von denen die Halter 36
der vier Schnittpoliereisen ausgehen.
-
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Hinundherdrehung der
Wellen 38 durch die Stahlbänder 42 ohne Einschaltung von Gelenken usw. einwandfrei
durchgeführt wird.
-
Wenn nun das Werkstück, z. B, der Schuh mit dem Sohlenrand, an das
in Frage kommende Poliereisen 35 angedrückt wird, dann kann durch entsprechende
Schräglage
des Sohlenrandes eine mehr oder weniger große Verschiebung des in Frage kommenden
Stiftes, 30 vorgenommen und damit die Durchflußmenge. des Wachses durch die
Bohrung 29 geregelt werden.
-
Um nun gefühlsmäßig stets den gleichen Stiftwiderstand herbeizuführen,
ohne Rücksicht darauf, ob das in dem Rohr 26 befindliche Wachs mehr oder
minder flüssig ist, dient die Einstellung der Feder 32 mittels der Schraube
3,4, Bei schwerer flüssig werdender Wachsmasse wird die Feder gelockert, so daß
ohne allzu fühlbaren Widerstand der Stift 30 verschoben werden kann, um das
genügende- Ab-
heben des Tellers 31 herbeizuführen, während bei ganz dünnflüssigem
Wachs ein Anziehen der Schraube 34 dafür sorgt, daß die Feder stärker angespannt
wird und der Stift denselben Widerstand findet, als wenn es sich um schwerflüssiges
Wachs handelt.
-
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß das Poliereisen 35 (s.
Abb. 5) sich mit einer Gleitfläche 49 an eine Schrägfläche 5,o, die das Ende
des Heizkörpers ig bildet, anlegt. Bei der Hinundherbewegung des Poliereisens (s.
die in Abb. 5 eingezeichneten Pfeile) gleitet die Fläche 49 an der Fläche
50, so daß ständig die aus dem Heizkörper 1,9 kommende Erhitzung auf den
Polierkopf übertragen wird.
-
Ferner ist darauf hinzuweisen, daß von jeder senkrechten Stange 13
ein Auslader 5 1 getragen ist, dessen hakenförmig abgebogenes Ende
5:2 bis in den Bereich der Schnittpolierarbeitsstelle reicht und hier der
das Werkstück tragenden Hand einen Halt bietet.