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Schleif- und Läppmaschine für Kegelradhobelstähle und ähnliche Schneidwerkzeuge
Zum Verzahnen genauer und austauschbarer Kegelräder mit geraden oder schrägen Zähnen
und Evolventenverzahnung durch Hobeln benötigt man Hobelstähle, die beim Schärfen
zwangsläufig immer den richtigen Schnittwinkel erhalten müssen. Eine höchste Oberflächengüte
der Zahnflanken ist für die Festigkeitsausprüche und die Laufgüte erforderlich.
Dafür ist es unbedingt notwendig, daß die Schneidkante geläppt wird, und zwar in
der gleichen Aufspannung wie beim Schärfen, ohne daß eine Umspannung erfolgt, welche
leicht eine Veränderung des Schnittwinkels zur Folge hätte. Außerdem ist es unbedingt
erforderlich, daß das Schärfen und Läppen immer gegen die Schneidkante des Hobelstahles
erfolgt, damit kein Schleifgrat entsteht. Hochwertige Verzahnungswerkzeuge, wie
sie Kegelradhobelstähle darstellen, sollen sich nur mit der besten Wirtschaftlichkeit
verbrauchen. Gleichzeitig sollen auch die wertvollen und sehr leistungsfähigen Kegelradhobelmaschinen
durch notwendiges Werkzeugschärfen sowenig wie möglich bei der Verzahnungsarbeit
unterbrochen werden, um Ausfallzeiten zu vermindern und erzielte Einstellgenauigkeiten
zu erhalten.
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Mit der neuen Maschine und ihrer Arbeitsweise erreicht man vollkommen
diese Vorbedingungen. Meist benutzt man Kegelradhobelmaschinen, die entsprechend
den rechten und linken Zahnflanken eines Kegelrades zum Schneiden mit je einem rechten
und einem linken Kegelradhobelstahl arbeiten. Diese zwei Stähle werden praktisch
immer gleichzeitig geschärft, wozu man bisher mehr oder weniger geeignete und genaue
Schleifeinrichtungen verwendete.
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Die Erfindung bringt nun eine Schleif- und Läppmaschine, bei der für
die beiden Schärfvorgänge
ein Umspannen der Hobelstähle nicht mehr
erforderlich ist, um anschließend das Läppen durchzuführen. Diese Maschine ist als
Doppelschleifmaschine ausgebildet, d.h. die Maschine ist in ihren Schleifscheiben
und Spannaufnahmen doppelseitig angeordnet, so daß darauf gleichzeitig der rechte
und der linke Hobelstahl in der richtigen Stellung geschliffen und gelappt werden
können. Dabei ist der Aufspanntisch so ausgestaltet, daß er eine genaue Einstellung
des jeweiligen Stahles dem gewünschten Schnittwinkel entsprechend ermöglicht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
in der Abb. I eine Vorderansicht der Maschine, Abb.2 eine Seitenansicht und Abb.
3 einen Teilausschnitt von oben zeigt.
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Die von einem zweckmäßig gekapselten oder verdeckt im Ständer angebrachten
Elektromotor I angetriebene Schleifmaschinenwelle ist in einem breiten Doppellager
2 gelagert und trägt rechts und links je eine Schleif- und Läppscheibe. Die Schleifscheiben
3 sind größer und zylindrisch topfförmig ausgebildet. Die Läppscheibe 4 besitzt
eine konische oder auch zylindrische topfförmige Gestalt. Die beiden Scheiben sitzen
auf einem Flansch und können durch segmentartige Ringe ausgewuchtet werden. Vor
jedem Scheibenpaar ist ein Aufspanntisch angeordnet, in den der zu schärfende Hobelstahl
5 auf einen Halterahmen 6 eingespannt wird. Dieser Halterahmen 6 kann um die Achse
7 gegenüber dem Drehwinkelteil 8 geneigt werden, so daß die Brustfläche des Stahles
gegen die Schleifscheibe die gewünschte Neigung erhält, die durch Skala mit Nonius
gemessen und durch Anspannen der auf Achse 7 vorgesehenen Schraube festgelegt werden
kann.
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Das Drehwinkelteil 8 ist gegenüber dem Schwenktisch 9 um die Achse
Io drehbar und kann mit Hilfe einer Skala mit Nonius auf den gewünschten Winkel
eingestellt und durch Schraube Io festgelegt werden. Durch diese Verstellbarkeit
in horizontaler und vertikaler Richtung wird die Schneidbrust des Stahles entsprechend
dem verlangten Schnittwinkel genau plan zur Scharffläche der Schleifscheibe eingestellt.
Diese Einstellung braucht nur einmal vorgenommen zu werden und bietet dann durch
die Festlegung der Achsen 7 und Io die Gewähr, daß die Stähle stets in dem gleichen
Schnittwinkel geschärft werden.
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Der Schwenktisch 9 ist um die Achse II, die parallel zur Schleifscheibenachse
2 liegt, gegenüber dem Führungstisch I2 schwenkbar; so daß der Stahl durch Heben
und Senken des Hebels I3 während des Schleifvorganges an der Stirnseite der Schleifscheibe
3 vorbeigeführt werden kann, und zwar zwangsläufig in der Weise, daß gegen die Schneidkante
geschärft wird und kein Schleifgrat entsteht. -Der Führungstisch I2 sitzt in an
sich bekannter Weise mit einer Schwalbenschwanzführung und einer nachstellbaren
Leiste auf dem Prismahalter I4 und kann durch eine Gewindespindel parallel zur Schleifscheibenachse
verschoben werden. Hierzu dient das Handrad I5, das an dem aus dem Prismahalter
herausragenden Ende der Gewindespindel angeordnet ist. Das Handrad I5 ist auf seiner
Umfangsfläche mit einer Skala versehen, so daß man den Führungstisch in der gewünschten
Weise genau, z.B. um o,o2 mm, gegen die Schleifscheibe anstellen kann. Ist der Schleifvorgang
beendet, so wird in der gleichen Aufspannung das Läppen des Stahles vorgenommen.
Dazu bewegt man durch Drehendes Handrades I5 den Führungstisch mit der ganzen Aufspanneinrichtung,
ohne an dieser irgend etwas zu verstellen, zu der Läppscheibe 4 und nimmt gleichzeitig
die Feineinstellung gegenüber der Läppscheibe 4 vor. Dann hebt und senkt man den
Hebel I3 und schwenkt dadurch den Stahl an der Stirnfläche der Läppscheibe hin und
her, bis die gewünschte Läppwirkung erreicht ist. Auch hier erfolgt der Läppschnitt
gegen die Schneidkante des Hobelstahles, und es entsteht kein Schleifgrat. Bekanntlich
genügt es, an der Schneidkante nur eine schmale Fase von etwa 2 bis 3 mm Breite
zu läppen, um die gewünschte Feinheit zu erreichen. Bei Hobelstählen mit kleinen
Teilungen ist die Fläche der Schneidbrust sowieso klein, und man kann ebenso die
volle Fläche läppen. Bei großen Kegelradhobelstählen ist es zweckmäßig, nur eine
Fase zu läppen. Durch eine ganz geringe Verstellung der Lage der Schneidbrust zur
Läppscheibe wird der schmale Läppschliff erzielt.
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Die Schleifscheiben sind mit Schutzverdecken versehen, die mit Anschlußstellen
für eine Staubabsaugung eingerichtet sind, welche zentral hinten am Maschinenfuß
angeordnet werden kann. Es tritt gegebenenfalls auch die Notwendigkeit auf, die
Maschine für Naßsehleifen einzurichten. Dann erhält die Maschine am Fuß einen Wasserkasten
mit Pumpenanlage nebst Kühlwasserzuleitung nach jeder Schleifstelle.
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Unterhalb der beiderseitigen Schleifeinrichtungen ist eine durchgehende
Wanne I6 angeordnet, die entweder als Staubfangschale oder als Wasser-Wanne mit
Ableitung des Kühlwassers dient.
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Zum Ein- und Ausschalten des Motors ist der Druckknopfdoppelschalter
I7 angebracht.
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Mit dieser neuen Maschine schärft und läppt man Kegelradhobelstähle
mit hochwertigen Schneidkanten ohne Grat und mit genau vorgeschriebenem Schnittwinkel.
Dadurch werden nicht nur hochwertige und genaue Zahnflanken erzeugt, sondern es
wird auch die Standfestigkeit der Werkzeuge erheblich verbessert, und der Werkzeugwechsel
ist weniger oft notwendig: Der Werkzeugverbrauch wird vermindert und die Stillstandzeit
der Verzahnungsmaschine herabgesetzt: Die Maschine gemäß der Erfindung verbessert
und verbilligt also die Herstellung hochwertiger Kegelräder erheblich.