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Gebäude aus fabrikmäßig hergestellten Stahlbetonteilen Die Erfindung
betrifft Gebäude, insbesondere Wohngebäude, aus fabrikmäßig hergestellten wandgroßen
Stahlbetonbauelementen.
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Es ist bekannt, Gebäude, auch größere Wohngebäude, aus großen Bauelementen
zusiammenzusetzen, die fabrikmäßig hergestellt sind, mit Spezialfahrzeugen an die
Baustelle gefahren und z. B. mit Kran und Flaschenzug zusammengestellt werden.
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Durch die Erfindung soll eine besonders rationelle Errichtung von
Gebäuden durch die Anwendung von Bauelementen ermäglicht werden, die. in ihren Abmessungen
die Größe einer normalen Wohnzimmerwand oder Decke, also etwa 3 X 5 m haben. Die
Bauelemente können außer aus Stahlbeton auch aus Schaumbeton, Bimsbeton, Schlackenbeton
und aus Beton mit Zusätzen von Asche oder Flugasche und anderen Baustoffen bestehen,
besonders dann, wenn s-ie als tragende Elemente nicht stark belastet werden.
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Da die Bauelemente als tragende Teile des Gebäudes dienen sollen,
so daß sich die sonst üblichen Skelette, die im allgemeinen aus Profileisen hergestellt
sind, erübrigen, werden die Bauelemente besonders bei größeren Gebäuden zweckmäßig
aus Stahlbeton hergestellt. An den Stellen, an denen d'ie Bauelemente miteinander
verbunden werden, ragen Teile der Stahleinlagen aus den Bauelementen heraus und
greifen so ineinander oder werden so durch zusätzliche Bauteile miteinander verbunden,
d'aß die Stabilität des Gebäudes gesichert ist, was aber noch besonders durch Vergießen
der Verbindungsstellen mit Beton erreicht wird. Die Stahleinlagen der zusammengesetzten
Bauelemente
können auch durch Schweißen miteinander verbunden werden.
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Die Bauelemente haben die Form von flachen Kästen, die innen durch
Rippen versteift sind. Die Hohlräume in den Kästen des Bauelementes können mit bekannten,
die Wärme und den Schall isolierenden Stoffen ausgefüllt -werden, z. B. Schlackenmehl,
trockener Sand oder Flugasche. Die Bauelemente sind vorteilhaft mit Nuten und Rippen
versehen, die bei der Montage der Bauelemente ineinandergreifen und die Fixierurng
der Bauelemente erleichtern. Bei einer anderen Ausführung wird die Fixierung durch
an sich bekannte Einrichtungen zum Ausrichten erreicht.
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Um den Innen- und Außenausbau :des Gebäudes zu erleichtern, sind die
Bauelemente mit Bohrungen und zusätzlichen Bauteilen versehen, die das Befestigen
von Inneneinrichtungsgegenständen mit den dazugehörigen Anschlüssen, Rohren und
Leitungen ohne Anpaßarbeit ermöglichen und die Anbringung von Türen, Fensterüberdachungen,
Balkonen und anderen An- und Ausbauten nachträglich gestatten. Die Bohrungen und
zusätzlichen Bauteile in: den Bauelementen sind natürlich auch für Türen, Fenster
und Zwischenwände vorgesehen.
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Die Lage und die Abstände der Bohrungen und zusätzlichen Bauteile
sind bei gleichen Bauelementen gleichförmig.
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Die Wände, Decken und Fußböden werden nach dem Zusammenbau des Gebäudes
im Spritzverfahren mit Deckschichten versehen. Die Gebäudeaußenwände werden nicht
immer glatte Flächen aufweisen, sondern sie erhalten zum Teil durch Aufrauhungen,
Rippen und Leisten, Nuten u. dgi. eine Flächengestaltung, die keinen nüchternen
Anblick bietet.
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Elektrische Leitungen, Rohre für Wasser, Gas und Abflüsse können in
:die Bauelemente eingesetzt sein und -werden bei der Montage der Häuser von Bauelement
zu Bauelement miteinander verbunden. Derartige Vorschläge sind schon bekannt.
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Die Bauelemente werden in Formen., die z-veckmäßig aus Metall angefertigt
sind, nach dem Baukastensystem hergestellt. Es zeigen Fig. i und 2 ein mehrgeschossiges
Wohngebäu:de, Fig. 3, 4 und 5 die Ouerschnittsform von Bauelementen und die Lage
zusammengesetzter Bauelemente und ihrer Bewehrungen, Fig. 6a und 6b die Verbindung
der Bewehrung zweier »Bauelemente durch Klammern; Fig. 7 zeigt die Verbindung der
Enden .der Dewehrungen zweier Bauelemente durch Umschlingen. Fig. 8 a, 8 b und 9
zeigen Einrichtungen zum Ausrichten der Bauelemente beim Zusammenbau; Fig. 1o und
i i zeigen Bauteile, die -den Innenausbau und den Außenausbau und Anbau der Gebäude
erleichtern.
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Die Fig. 2 stellt den Grundriß von z-vei in sich abgeschlossenen Wohnungen
dar. Diese Grundrißfläche könnte aber auch in eine oder mehrere Wohnungen, z. B.
in vier Wohnungen, eingeteilt -werden. Bei diesen verschiedenen Einteilungen der
Grundrißfläche -werden die Zwischenwände 35, 36, 37, 38,
39 und 40 eine andere
Lage erhalten, oder es werden zusätzliche Wände eingesetzt. Dann ändert sich auch
:die Lage -der Türen. und Fenster. Für die Innen- und Mittelwände 43 und 44 und
die Außenwände 45 und 46 sind deshalb verschiedene Formen vorgesehen. Die @Giebelwärude
48 werden in ihrer Form meistens alle gleich sein. Unabhängig von der Einteilung
der Grundrißfläche ist im allgemeinen -die Größe der Decken- und Fußbodenbauelemente,
deren Trennfugen -durch die gestrichelten Linien 52 und 53 dargestellt sind. Bei
den Innen- oder Mittelwänden 43 und 44 werden die Hohlräume 55 und 56 unterschiedliche
Formen und Lagen haben, um Entlüftungsschächte, Rohr- und Leitungskanäle usw. der
Wohnungsgrundrißfläche anzupassen. Die Bauelefnente, auch die Zwischenwände 35 bis
40, -werden fabrikmäßig, z. B. nach Art der Rabitzwände hergestellt.
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Aus dem bisher Geschilderten geht hervor, daß die Bauelemente am Bauplatz
selbst 4n ihrer Form keine Veränderung und keine Bearbeitung erfahren und nur zusammengebaut
werden. Nach dem Zusammenbau werden die schon erwähnten Schichtauftragungen hergestellt,
oder die Flächen -werden mit einem Farbanstrich im Spritzverfahren versehen.
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Die Zwischenhände 35 bis 4o in Fig. 2 erhalten in den Türausschnitten
fest eingesetzte oder eingegossene Stahltürschwellen, welche :die Festigkeit dieser
Bauelemente an den Türausschnitten erhöhen.
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In Fi.g. 3 ist die Zusammenstoßstelle zwischen einem Wandelement 151
und 152 und einem Deckenelement 153 :dargestellt. Die Kanten 155, 156 der
kastenförmigen Bauelemente sind gebrochen aller ausgerundet. Über diese Stellen
ragen an dem einen Bauelement die Ösen 158, die aus den Bewehrungseisen 159, 16o
und 161 gebogen sind, soweit heraus, daß sie die Öse eines benachbarten Bauelementes
überdecken. Wird durch diese Öffnung z. B. eine passende Leiste geschoben, so können
die beiden Ösen und damit die Bauelemente nicht mehr getrennt -werden, insbesondere
-nenn diese Stellen noch vergossen werden. Eine ähnliche Kupplung von Bauelementen
durch runde Stäbe ist bekannt. Hier -wird aber die Anwendung von Leisten vorgeschlagen,
die z. B. auch keilförmig ausgebildet sein können. In Fig. 4 ist ein Keil 163 im
Schnitt dargestellt. Sie zeigt,die Stoßstelle von zwei Wandelementen 151 im Grundriß.
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In der Fig. 5 sind die Umrisse der Bauelemente dünn gezeichnet und
die Bewehrungseisen mit starken gestrichelten Linien 175 und i 76 dargestellt. Es
soll hier nur gezeigt werden, wie nach der Verbindungsart, .die in den Fig. 3 und
4 dargestellt ist, die Bewehrungen 175 und 176- der verschiedenen Bauelemente,
die hier mit 177, 178, 179, 180, ISI und 182 bezeichnet sind, zueinander
liegen. Es -wird also hier ein geschlossenes Netz von Bewehrungen geschaffen.
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Fig. 6a zeigt im Aufriß und Fig. 6b im Seitenriß eine andereVerbindungsartderBewehrungen
185 und 186vonzwei aneinanderstoßenden Bauelementen
187 und 188.
Die Ösen oder Winkel igo und igi der Bewehrungen, die in den gebrochenen Kanten
der Bauelemente stehen, ragen nicht über die Grund-oder Seitenflächen der Bauelemente
hinaus und haben dadurch eine Lage, die sie bei dem Transport und dem Zusammenbau
der Bauelemente vor Beschädigungen schützt. Die Verbindung der Bewehrungen erfolgt
hier durch Klammern 193, deren Enden umgebogen werden können, oder durch h.akenförni-ige
Klammern 19q., deren unteres Ende 195 nach dem Einsetzen der Klammer umgebogen wird.
Diese Verbindungsstellen werden mit Beton vergossen.
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In Fig. 7 werden benachbarte Bauelemente 197, 198 dadurch miteinander
verbunden, daß die aus ihnen herausragenden Enden 196 und i99 der Bewehrungen übereinandergelegt
und verschlungen werden. Auch hier werden die Bewehrungen in den ausgerundeten Kanten
vergossen.
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Die aneinanderstoßernden Enden der Bewehrungen können ,auch verschweißt
werden. Es können auch die herausragenden Enden der Bewehrungen eines Bauelementes
an Stahlplatten angeschweißt werden. Dann werden auf der Baustelle nach dem Zusammensetzen
der Bauelemente nicht die einzelnen Enden der Bewehrungen, sondern die Stahlplatten
zweier Bauelemente miteinander verschweißt.
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In Fig.. 8 a und 8 b sind die schmalen Seitenwände i 16, 117 eines
Bauelementes dargestellt. Die Seite 116 hat eine Nut 127, und die Seite 117 hat
eine Leiste 128. Die Leiste 128 greift in die Nut 127 des nächsten Bauelementes,
wodurch das Ausrichten der Bauelemente beim Zusammenbau erleichtert wird.
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Fig. 9 weist zur Erleichterung der Ausrichtung beim Zusammenbau der
Bauelemente z. B. zwei Zapfen Zoo auf einer Seite eines Bauelementes auf. Die gegenüberliegende
Seite des Bauelementes hat zwei Bohrungen toi. Während z. B. in dem unteren Bauelement
202 die Zapfen Zoo fest oder lose eingesetzt sind, wird das obere Bauelement
203 beim Zusammenbau durch die Zapfen 200 Führung erhalten.
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Die für diese Zwecke vorgesehenen Bohrungen und zusätzlichen Bauteile
sind in einheitlichen Abständen und Höhen in den Bauelementen angebracht und werden,
soweit sie nicht gebraucht sind, durch Füllstücke, Deckel oder Kapseln, z. B. aus
Kunststoff, verschlossen, die leicht zu entfernen sind .und z. B. unter Farbanstrich
oder Tapeten nicht nur durch Nachmessungen, sondern auch durch ihren Klang beim
Abklopfen und durch fühlbare flache Rippen auffindbar sind.
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Die hier vorgeschlagenen Bauelemente sollen besonders im Wohnungsbau
angewendet werden. Bei Einhaltung der angegebenen Formen und Abmessungen der Rauelemente
unter Benutzung von im übrigen bekannten Baumethoden ergibt sich ein Minimum der
sonst üblichen Errichtungskosten, wodurch auch die Wohnungsmieten niedrig gehalten
werden können. Alle Ansprüche an die statische Sicherheit, Dauerhaftigkeit und an
das Aussehen, die an ein Bauwerk zu stellen sind, werden erfüllt.