DE904092C

DE904092C - Vorrichtung zur Spannungsvervielfachung bei Messungen mit einer Ionisationskammer

Info

Publication number: DE904092C
Application number: DES21693A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Dr Alfred Kuebler
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1951-01-30
Filing date: 1951-01-30
Publication date: 1954-02-15

Description

Bei einer bekamiten Einrichtung, die für Strahlungsmessungen mit einer Ionisationskammer geeignet ist, wird ein geladener, hochisolierter Kondensator an die Ionisationskammer geschaltet.
Treffen ionisierende Strahlen, z. B. Röntgenstrahlen, auf die Kammer so entlädt sich der Kondensator teilweise, und aus der Spannungsdifferenz gegenüber der ursprünglichen Spannung kann die Strahlendosis, die die Ionisationskammer getroffen hat, ermittelt werden. Ist die Intensität der ionisierenden Strahlung gering, so tritt am Kondensator nur eine geringe Spannungsdifferenz auf, und es ist meistens nicht möglich, diese kleine Differenz mit einem elektrostatischen Voltmeter oder einem Elektrometer zu messen.
Gemäß der Erfindung wird eine Spannungsvervielfachung bei Messungen mit der Ionisationskammer dadurch erreicht, daß die Spannung von Kondensatoren, die über eine Ionisationskammer teilweise entladen werden, nach Abtrennen von der Kammer durch Verringern der Kapazität vervielfacht wird. Mit der Spannungsvervielfachung wird in gleichem Maße auch die obenerwähnte Spannungsdifferenz vervielfacht und dadurch ein Ablesen dieser Differenz mit dem elektrostatischen Voltmeter ermöglicht. Die Spannungsvervielfachung kann z. B. dadurch geschehen, daß bei der Strahlenschutzmessung mehrere Kondensatoren in Parallelschaltung an der lonisat ionskammer liegen und diese dann zur Spannungsmessung nach dem Abtrennen von der Kammer in Reihe geschaltet werden. Für kurzzeitige Messungen mit der Ionisationskammer läßt sich auch ein Drehkondensator verwenden. der zur Messung mit hereingedrehten Platten an die Kammer geschaltet wird. Unmittelbar nach der Messung wird dieser Drehkondensator abgetrennt, durch Herausdrehen seiner bejeglichen Platten seine Kapazität verringert und die anliegende Spannung elektrostatisch gemessen.
Im allgemeinen müssen die bei den Messungen verwendeten Kapazitäten hochisolierte Spezialkondensatoren sein, deren Spannungsverlust durch Entladung über die Isolation während der Messung vernachlässigbar ist. Für längere Zeit dauernde Messungen im Feld ionisierender Strahlen sind daher Drehkondensatoren ungeeignet, da sich mit diesen die geforderten Isolationswerte nicht erreichen lassen. Es ist daher folgendes Verfahren besonders zweckmäßig : Die zur Messung parallel an die Kammer geschalteten hochisolierten Kondensatoren werden nach Abtrennen von der Kammer in Reihe geschaltet. Die Spannung an dieser Reihenschaltung wird jetzt nicht unmittelbar gemessen, sondern noch weiter vervielfacht. Zu diesem Zweck wird ein veränderbarer Kondensator, z. B. ein Drehkondensator, mit seinem größten einstellbaren Kapazitätswert den in Reihe geschalteten Kondensatoren parallel geschaltet. Der veränderbare Kondensator lädt sich hierbei auf die halbe Spannung der Reihenschaltung auf und wird dann von dieser Schaltung getrennt. Zur Spannungsmessung wird die Kapazität des veränderbaren Kondensators auf den kleinsten einstellbaren Wert gebracht und die dann anliegende Spannung elektrostatisch gemessen.
Die Zeichnung erläutert in einem Beispiel den Grundgedanken der Erfindung. Die Kondensatoren C, C2 und C2 liegen während der Strahlenschutzmessung parallel an der Ionisationskammer K (Schaltungsanordnung a). Zur Messung der Spannungsabsenkung durch die ionisierenden Strahlen werden die Kondensatoren, wie unter b gezeigt ist, in Reihe geschaltet und die Spannung zwischen den Klemmen I und 2 gemessen.

Claims

PATENTANSPRÜcHE: I. Vorrichtung zur Spannungsvervielfachung bei Messungen mit einer Ionisationskammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung von Kondensatoren, die über die Ionisationskammer teilweise entladen werden, nach Abtrennen von der Kammer durch Verringern der Kapazität vervielfacht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kondensatoren in Parallelschaltung an der Ionisationskammer liegen und zur Spannungsmessung nach dem Abtrennen von der Kammer in Reihe geschaltet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität eines an die lonis ationskammer geschalteten Drehkondensators nach dem Abtrennen von der Kammer durch Herausdrehen der Platten verringert wird.
4. Verfahren zur Durchführung einer Messung mit Hilfe einer Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensatorschaltung mit der zu bestimmenden Spannung ein veränderbarer Kondensator mit seinem größten einstellbaren Kapazitätswert parallel geschaltet wird und einen Teil der Ladung aufnimmt und daß dieser Kondensator nach Abtrennen von der Schaltung auf den kleinsten einstellbaren Kapazitätswert gebracht und die dadurch vervielfachte Spannung gemessen wird.