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Vorrichtung zum selbsttätigen Gleichsetzen von auf automatischen Kettenschweißmaschinen
zu verschweißenden zusammengebogenen Kettengliedern einer zusammenhängenden Kette
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Gleichsetzen von auf automatischen
Kettenschweißmaschinen zu verschweißenden zusammengebogenen Kettengliedern einer
zusammenhängenden Kette mit einer lichten Weite von mehr als dem doppelten Drahtdurchmesser.
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Die zu schweißenden Glieder müssen dabei bekanntlich den Elektroden
der Schweißmaschine immer in gleicher Lage, und zwar mit der Stoßfuge nach oben,
zugeführt werden. Bei automatisch arbeitenden Kettenschweißmaschinen werden daher
bei jeder Umdrehung der Steuerwelle immer zwei Kettenglieder vorgezogen. Bei einer
lichten Weite von weniger als dem doppelten Drahtdurchmesser ist hierbei die Lage
jedes zweiten Gliedes stets die gleiche. In diesem Falle kommt also das Glied stets
richtig mit der Stoßfuge nach oben auf den Schweißstuhl zwischen die Elektroden.
Bei Kettengliedern mit lichter Weite von mehr als dem zweifachen Drahtdurchmesser
kommt es aber oft vor, daß ein Glied um i8o' verdreht ist. Um richtig zwischen die
Elektroden zu kommen, muß dieses also zuerst wieder um i8o' verdreht werden. Die
einlaufende Kette muß also ständig überwacht werden, was Zeit und Arbeit erfordert
und besonders bei dünnen Ketten die Leistung der Maschine beeinflußt.
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Es ist nun bereits eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei welcher die
Kettenglieder beim Vorziehen in die Schweißmaschine über einen Tastfinger oder eine
Schneide geführt werden. Bei falsch liegenden Gliedern, deren Schweißstoß nach
unten
liegt, soll nun dieser Tastfinger in die Stoßfuge eines falsch liegenden Kettengliedes
einhaken, von der vorrückenden Kette mitgenommen werden und durch diese seitliche
Verschiebung in Richtung des Kettenvorschubes einen Mechanismus in Tätigkeit setzen,
welcher das Kettenglied um i8o' dreht und damit in die richtige Lage zum Schweißen
bringt. Diese Anordnung hat sich indessen als sehr empfindlich erwiesen und arbeitet
oft schon nach kurzer Benutzungsdauer nicht sicher. So wird der Tastfing,er, der
eine sehr feine Schneide haben muß, nicht unbedingt zuverlässig durch die Stoßfuge
mitgenommen. Durch das dauernde Gleiten der Kette über die Schneide wird der Finger
stark abgenutzt, er hakt sich nicht mehr genügend ein, gleitet ab und bringt den
Mechanismus zum Drehen des Gliedes nicht in Tätigkeit. Auch kann es vorkommen, daß
die Schneide durch Stöße beim Vorziehen der Kette und infolge nicht ganz glatter
Schenkel der richtig liegenden Glieder ausbricht oder eine Kerbe im geraden Schenkel
eines richtig liegenden Gliedes die Schneide mit vorzieht und dadurch die Drehvorrichtung
in Tätigkeit setzt, welche dann also das richtig liegende Glied falsch setzt. Weiterhin
ist der Mechanismus zur Erzielung der Drehbewegung des falsch liegenden Kettengliedes
bei den bekannten Vorrichtungen sehr kompliziert.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, d. h. also eine größere
Sicherheit sowie ein bedeutend einfacheres Drehen der Kettenglieder zu erreichen,
sollen bei der Vorrichtung nach der Erfindung die Kettenglieder grundsätzlich anders
abgetastet und demgemäß auch eine andere Vorrichtung zum Wenden der falsch stehenden
Kettenglieder angewandt werden.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird das Abtasten nicht mehr
auf die Stoßfuge abgestellt, das stets feine und dem rauhen Betrieb nicht gewachsene
Tastorganee bedingen wird. Vielmehr macht sich die vorliegende Erfindung die Tatsache
zunutze, daß die freien Enden des Kettengliedes, die am Stoß zusammengefügt werden
sollen, stets dächartig unter einem stumpfen Winkel zueinander stehen,
d. h. also, daß sie nicht miteinander fluchten, während die geschlossene
Langseite des Gliedes geradlinig verläuft. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung
wird entweder der Gliedschenkel (geschlossener Schenkel') auf Geradlinigkeit oder
auf #'orliegen von dachförmig unter einem stumpfen U'inkel zueinander stehende Stoßstellen
geprüft, so z. B. auf optische, elektrische, mechanische oder ähnliche Weise, wobei
das Prüfungsergebnis als Impulsgeber für die Wendevorrichtung dient. Vorzugsweise
soll jedoch eine mechanische Prüfmethode angewandt werden, und zwar unter Benutzung
der Dreipunktauflage.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i ein ungeschweißtes Kettenglied mit einer inneren lichten Breite von
mehr als dem doppelten Drahtdurchmesser auf dem schematisch dargestellten Kettenwächter,
und zwar in der richtigen Lage, Abb. -- ein Ketten"lied in falscher Lage
auf dem Kettenwächter, Abb- 3 eine Vorderansicht der Wendevorrichtung gemäß
der Erfindung, Abb- 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Abb. 2 mit Antrieb
von der Steuerwelle der Schweißmaschine aus, Abb. 5, 6 und 7 verschiedene
Stellungen des Kettengliedvorschubes beim Drehen eines falsch liegenden Gliedes.
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Die in den Abb. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung wird durch
seitliches Verschieben auf einer nicht gezeichneten Führung, welche an den Maschinenkörper
der ebenfalls nicht gezeichneten Kettenschweißmaschine angeschraubt wird, so eingestellt,
daß ein aufrecht stehendes Kette-nglied nach dem Vorziehen der Kette durch die Schweißmaschine
in der Mitte über einem Schieber io der Vorrichtung mit Abb. 3 steht. Die
Einstellbarkeit der Vorrichtung gegenüber der Kettenschweißmaschine ist erforderlich,
weil die Vorrichtung für alle auf der Maschine zu schweißenden Kettengrößen benutzt
werden soll.
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Liegt nun nach dem Vorziehen der Kette ein Glied falsch,
d. h. mit der Stoßfuge nach unten auf der Führungsschiene #ii der Vorrichtung,
wie in Abb. :2 dargestellt, so muß dieses um iSo' gewendet werden. Dazu dienen nachfolgend
beschriebene Teile, welche durch eine Unrundscheibe 12 nach Abb. 4 bewegt werden,
die ihrerseits in gleicher Weise wie auch der Kettenvorschub von der Steuerwelle
Ader Kettenschweißmaschine angetrieben werden.
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Die Unrundscheibe 12 (Abb. 4) sitzt auf der Steuerwelle der-Kettenschweißmaschine,
gegen die ein am Maschinengestell gelagerter Winkelhebel 13 kraftschlüssig durch
eine Feder 14 gehalten wird, und hebt über diesen Hebel 13 einen in einer weiter
unten beschriebenen Grundplatte 33 geführten Schlitten 15 (Abb-
3 und 4) hoch.
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In dem oberen Ende dieses Schlittens 15 ist der schon vorher erwähnte
Schieber io seinerseits zwischen zwei Winkeln 16 verschiebbar gelagert, welche als
Auflage für die Kettenglieder dienen. Die Winkel 16 sind der Form eines falsch sitzenden
Gliedes entsprechend ausgearbeitet und auf einem ebenfalls gegen den Schlitten 15
beweglichen oberen Schlittenteil 17 gelagert, welcher durch eine kurze Druck-feder
iS hochgehalten wird, wobei der Schieber io mit seiner oberen Fläche gegenüber den
Winkeln 16 so weit vorgestellt ist, daß er beim Aufdrücken eines richtig liegenden
Ketten liedes t' 9
den geraden Schenkel desselben nur eben berührt (Abb. i).
Dagegen wird die dachförtnige Form eines falsch liegenden Kettengliedes den Schieber
zurückdrücken (Abb. --). Dieses Zurückdrücken des Schiebers io gegenüber dem durch
die Druckfeder 18 hochgehaltenen oberen Schlittenteil 17 überträgt sich auf
den ebenfalls im oberen Schlittenteil gelagerten zweiarmigen Hebel ig, durch dessen
Stellschraube 2o der Schieber in seiner Höhenlage eingestellt wird. Der längere
Arm dieses Hebels ig drückt nun mit der Einstellschraube 21 beispielsweise
über
eine Schubstange 22 die Klinke 23
zurück, welche bei richtig liegenden Kettengliedern
die Gleitbahn 24 und damit über eine Rolle 25 den Vorschubhebel
2,6 mit den Vorschubstählen 27
und 28 hochhält.
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Verschiedene andere Lösungen bestehen z. B. darin, daß der zurückweichende
Schieber io direkt oder über einen Hebel einen elektrischen Schalter betätigt, durch
welchen nunmehr die Bewegungen zum Drehen der Kettenglieder ausgelöst werden.
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Eine weitere Möglichkeit ist auch, daß die flach auf den Schienen
liegenden Glieder mit dem durchhängendenKettenglied weiter vorgeschobenwerden, bis
das herunterhängende Glied gegen eine Anschlagnase stößt, über die nunmehr beim
Vorziehen der Kette durch die Schweißmaschine dieses Glied weit,ergedreht wird.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Kettenglieder bei
jeder Umdrehung der Schweißmaschine durch eine entsprechende Bewegung der Vorrichtung
vorgeschoben werden, ein richtig liegendes Glied aber über eine Unterlage geschoben
wird, wodurch es nicht kippen kann, während das falsch liegende Glied durch die
Betätigung des Schiebers io diese Unterlage wegzieht, wodurch das Glied kipl>en
und beim Vorziehen der Kette durch die Schweißmaschine nun wieder durch Anstoßen
gegen den Anschlag, wie schon vorher beschrieben, in die richtige Lage gedreht werden
kann.
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Durch Weiterdrehen der Steuerwelle mit der Unrundscheibe 12 erfolgt
nunmehr das Zurückschwenken des Hebels 13 und damit verbunden das Heruntergehen
des Schlittens 15. Hierbei senkt sich auch der mit dem Schlitten 15 fest
verbundene Arm 29 und läßt die Gleitbahn 24, welche durch eine Feder 3o nach unten
gezogen wird, sofort folgen. jetzt kann die Klinke:23, welche durch die Schubstangt
22 über den Hebel ig zurückgehalten wird, sich nicht mehr als Arretierung unter
die Gleitbahn :24 setzen, so daß also der Vorschubhebel :26 heruntergeht, da der
Hebel ig, welcher mit dem Schieber io und den Anschlagwinkeln 16 auf dem oberen,
durch Druckfeder 18 gegen das Kettenglied gehaltenen Schlittenteil 17 gelagert
ist, die Klinke 23 erst freigibt, wenn der Schlitten 15 mit dem Arm 29 sich
mindestens 3 bis 4 mm gesenkt hat. Der Schlitten 15 nimmt außerdem den einen
Arm eines Hebels 31 mit herunter, der seinen feststehenden Drehpunkt 32 auf
der Grundplatte 33 hat. Der andere Arm bewegt über eine federnde Druckstange
34 den Vorschubhebel 26, welcher seinen Drehpunkt 35 sowie Anschläge
36 und 37 auf dem Gleitstück 38 hat, mit den am vorderen Ende
sitzenden Vorschubstählen 27 und 28 hinter die auf der Führungsschiene
i i liegenden Kettenglieder 39
und 4o, wobei er diese bei seinem weiteren
Vorgehen gegen das durch einen federnden Schnepper 41 festgehaltene Kettenglied
42 vorschiebt. Das hierdurch mit seinem Schwerpunkt über das Glied 42 vorgeschobene
Glied 40 kippt infolge dieser Schwerpunktverlagerung nach vorn über und dreht sich
dabei um etwa go'. Unterstützt wird diese Drehbewegung noch durch einen Auflagewinkel
43, der am Gleitstück 38 befestigt ist und beim Vorgehen dieses Gleitstückes
das zu drehende Glied 40 einseitig unterstützt und damit ein falsches Drehen desselben
verhindert. Gleichzeitig wird durch eine Nase 44, welche am Schlitten 15
befestigt ist, das vorgeschobene Glied 40 mit nach unten gezogen und so mit Sicherheit
zum Kippen gebracht.
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Bei dem anschließend wieder einsetzenden Vorziehen der Kette durch
die Schweißmaschine um zwei weitere Glieder stößt das herunterhängende Gliedende
des Gliedes 40 gegen die Nase 44 und wird zwangsläufig uni weitere go' in die gewünschte
Lage gedreht.
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Nach Beendigung des Kettentransportes läuft der Hebel 13 weiterhin
kraftschlüssig dem ablaufenden Teil der Unrundscheibe 1:2 nach, und der Schlitten
15 geht hoch. Der Schieber io setzt sich nun unter das nächste aufrecht stehende
Kettenglied. Liegt dieses bereits in der gewünschten Lage, so ist ein Niederdrücken
des Schiebers io nicht möglich, da der gerade Schenkel des Gliedes auf den beiden
Winkeln 16 aufliegt und den Schieber infolgedessen nur eben berührt. Der Vorschubhebel
26, der beim Rückgang des Hebels zurückgezogen wird, wird gleichzeitig von
der Gleitführung 24 hochgehoben, wobei die Klinke:23 einfallen kann und die Gleitführung
24 arretiert, so daß diese bei der nächsten Vorwärtsbewegung in der Hochlage bleibt.
Der Vorschubhebel 2-6, welcher mit seinei Rolle #9,5 auf der arretierten
Gleitführung 24 anfliegt, macht infolgedessen nur eine hin und her gehende Bewegung,
wobei er mit seinen Vorschubstählen 27 und 28 über die Glieder der
Kette hinweggeht.
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Die Bewegungen des Schlittens 15, des Hebels 31
und des VorschubhebeIS
26 erfolgen, wie auch der Kettenvorschub, bei jeder Umdrehung der Steuerwelle
der Schweißmaschine, während der Vorschub der Kettenglieder 39 und 40 zum
Drehen des über dem Schieber io stehenden Gliedes 4o nur dann erfolgen kann, wenn
durch ein falsch stehendes Glied der Schieber io heruntergedrückt wird und damit
die Klinke:23 ausrückt.