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Federbremse für Schienenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine
Federbremse für Schienenfahrzeuge, die durch ein Kuppelglied und eine Kuppelkette
maiteinander, kuppelbar sind und bei der an einem mit dem Kuppelglied in, Verbindung
steheT*nn zweiarmigen Hebel ein die Bremse anziehendes oder lüftendes Verbindungsgestänge
angreift, insbesondere für Förderwagen. Bei den, bekannten Federbremsen, dieser
Art isst eine mit dem Zughaken verbundene Zugstange an dem einen Hebelarm eines
zweiarmigen Hebels angelenkt, während am anderem Hebelarm. eine Stange angreift,
die unter Zwischenschaltung einer Feder mit dem Bremsgestänge in. Verbindung steht.
Diese Einrichtungen erfordern außer dem Zughaken, eineng zweiarmigen Hebel, der
mit dem Zughaken und dem Bremsgestänge in Verbindung steht. Damit ist der Nachteil
verbunden, daß die Bremsanordnung umständlich wird, eine Vielzahl von Teilen aufwoist
und somit der Forderung größter Einfachheit, die insbesondere für im rauhen Grubenbetrieb
eingesetzte Förderwagen gilt, nicht entspricht.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Federbremse der
eingangs genannten Amt zu schaffen, die die vorerwähnten Nachteile vermeidet und
in ihrem Aufbau besonders einfach ist. Dies wird in erster Linie- dadurch erreicht,
daß das Kugpelglied selbst als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, an dessen einem
Hebelarm die Kuppelkette, an dessen anderem Hebelarm das zum Anziehen oder Lüften
der Bremse dienende Verbindungsgestänge angreift, das unter Federkraft im Sinn des
Anziehens der Bremse bewegbar ist.
Damit ergibt sich der Vorteil,
daß die Bremsanordnung einfach und übersichtlich wird und überflüssige Teile samt
deren Fehlerquellen vermieden sind.
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In Weiterbildung der Erfindung ist das am zweiarmigen; Hebel angreifende,
die Bremse anziehende oder lüftende Verbindungsglied unter Federkraft im Sinn des
Anziehens der Bremse bewegbar. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform ergibt
sich, wenn die Feder, die das am zweiarmigen Hebel angreifende, die Bremse anziehende:
oder lüftende Verbindungsglied im Sinn des Anziehens der Bremse bewegt, und die
Hebellängen des zweiarmigen Hebels so bemessen sind, daß das von der Federkraft
auf den zweiarmigen Hebel ausgeübte Drehmoment etwa gleich ist dem Drehmoment, das
die zur Fortbewegung des leeren Fahrzeuges notwendige Zugkraft auf den zweiarmigen
Hebel ausübt. Damit wird der weitere Vorteil. gewonnen, daß zum Lüften der im Stillstand
des Fährzeuges angezogenen, Bremse die geringfügige Zugkraft, wie sie zum: Bewegen:
des leeren Fahrzeuges gebraucht wird, ausreicht und nach Aufwenden dieser geringen
Zugkraft das Fahrzeug sich ohne weiteres in Bewegung setzen kann, ohne daß vorher-
irgendwelche Handgriffe zum Lösen der Bremse vorgenommen werden, müssen. Diese günstige
Eigenschaft der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung führt dann zu: dem weiteren,
sehr erheblichen Vorteil, daß ohne jede Schwierigkeit inl beliebiger Folge dass
Fahrzeug mit einer Bremseinrichtung gemäß der Erfindung entweder mit gleichartigen,
mit :der gleichen Bremseinrichtung ausgerüsteten Fahrzeugen, oder mit Fahrzeugen
üblicher Bauart ohne die erfindungsgemäße Bremsteinrichtung mittels üblicher Kup:pelketten
und in der üblichen Art gekuppelt werden kann: Ein Fahrzeug mit der erfindungsgemäßen
Bremseinrichtung ist daher in seiner Verwendung völlig freizügig.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i schematisch einen Längsschnitt nach der Linie
I-I der Fig. 2, Fig.2 schematisch eine Draufsicht auf den Erfindungsgegenstand,
teilweise im. Schnitt, Fig. 3 schematisch in Ansicht eine Einzelheit des Erfindungsgegenstandes,
Fig. 4 schematisch eine Draufsicht auf eine Einzelheit des Erfindungsgegenstandes,
teilweise im Schnitt und Fig. 5 schematisch in Ansicht die in Fig. 3 dargestellte
Einzelheit in einer anderen Stellung. Mit i und 2 sind die beiden Radsätze; mit
3 ist das Untergestell, mit .4 der Wagenkasten beispielsweise eines Förderwagens
bezeichnet. Das Kuppelglied, etwa ein Kuppelboizen 5, ist als ein zweiarmiger Hebel
ausgebildet, etwa derart, da,ß er um eine waagerechte Achse 6 schwenkbar ist, die
beispielsweise aus einem an; den seitlichen Längsträgern des Förderwagenuntergestelles
3 befestigten Rundeisen bestehen kann. Um den oberen Hebefarn' 7 des Kuppelbalzens
5 ist die den Förderwagen mit dem Nachbarwagen verbindende Kuppelkette 8 gelegt.
Der die Kuppelkette 8 aufnehmende Teil des Kuppelbo:lzens 5 stimmt mit der für solche
Fahrzeuge üblichen Ausführungsform überein, so daß die üblichen Kuppelketten verwendet
werden können und das Kuppeln zweier Förderwagen, wie sonst üblich, geschieht. Am
unteren Hebelarm g des Kuppelbölzens 5 greift die Zugstange io an, etwa derart,
daß die mit der Zugstange verbundene Gabel i i den Hebelarm 9 umfaßt, wobei ein
durch die Bohrung des Hebelarmes g und der Gabel i i hindurchgesteckter Bolzen 12
den Hebelarm i i mit der Zugstange io verbindet. Ein an einer Uniterlegscheibe anliegender
Splint 13 sichert den: Bolzen 12 in seiner Lage. Gegen den Bund 14 der Zugstange
io stützt sich die Feder 15 ab, deren anderes Federende an einem Bund 16 anliegt,
der mit dem Untergestell 3 in Verbindung steht; beispielsweise an einem Winkeleisen
17 angeschraubt ist, das seinerseits mit den Längsträgern des Untergestelles 3 in
irgendeiner bekannten Weise fest verbunden, beispielsweise verschweißt ist. Die
Zugstange: io ist durch eine Aussparung im Bund 16 sowie im Winkeleisen 17 hindu:rehgeführt,
und greift mittels einer Schließe i8 am doppelarmigen Hebel ig an, der um eine waagerechte
Achse 2o schwenkbar ist. Der doppelarmige Hebel ig ist an einer Brems:traversezi
angelenlt, die auf jeder Längsseite des F'örderwagenuntergestelles 3 mit einem Lenker
22 fest verbunden ist. Jeder Lenker 2a ist tun eine waagerechte Achse schwenkbar,
etwa in der Weise, daß durch das Auge 23 des Lenkers ein Bolzen, hindurchgesteckt
ist, der durch den Längsträger des Förderwagenuntergesitelle3 3 hindurchgreift und
in irgendeiner bekannten Weise, z. B. durch eine Unterlegscheibe mit Splint, in
seiner Lage gesichert ist. Die Schließe, 18 gestattet eine Verstellung der Zugstange:
io gegenüber dem doppelarmigen Hebel ig und damit eine Änderung der Verspannung
der Feder 15. An die Bremstraverse 21 sind die Bremsklötze 24 angelenkt, die an
die Radreifen des Radsatzes :2 andruckbar sind. Am unteren Hebelende des doppelairmigen
Hebels ig ist die Verbindungsstange 25 gelenkig angeschlossen, die gelenkig an der
Bremstraverse 26 angreift. Wie die Bremstraverse 2 1 ist auch die Bremstraverse
26 mit je einem Lenker 27 auf jeder Längsseite des Förderwagenuntergestelles
3 fest verbunden. An die Bremstraverse 26 sind die Bremsklötze 28 angelenkt, die
an die Radreifen des Radsatzes i andruckbar sind. Das vom Kuppelbolzen 5 abgewendete
Längsende des Förderwagenuntergestelles 3 nimmt einen festen Kuppelbolzen 29 üblicher
Bauart auf, um den eine Kuppelkette 30 gelegt ist.
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Die Feder 15 hat das Bestreben, die Zugstange io in Richtung auf den
Kup:pelbolzen 5 zu, bewegen und damit die Bremsklötze 24 und 28 zum Anliegen an
die Radreifen zu bringen, d. h. die Bremse anzuziehen. Dieser Zustand ist immer
vorhanden, wenn der Förderwagen sich in Ruhe befindet oder wenn: die an der Kuppelke@tte
8 ausgeübte Zugkraft so gering ist, da,ß das von ihr auf den Kuppelbolzen
5
ausgeübte Drehmoment kleiner ist als dass von der Feder 15 auf den Kuppelbolzen
5 ausgeübte Drehmoment. Sollte die Kuppelkette reißen, dann ist die Zugkraft unterbrochen,
und die- Bremse wird gleichfalls angezogen. Sobald an der Kuppelkette 8 eine Zugkraft
auftritt, die auf den Kuppelbolzen 5 ein Drehmoment ausübt, das größer ist als das
von der Feder 15 auf den Kuppelbolze n 5 ausgeübte Drehmoment, wird die Feder 15
zusammengedrückt, und die Zugstange io lüftet die BremsklätZe 24 und 28. Durch die
entsprechende Bemessung der Feder 15 und der Hebelarme '7 und 9 des Kuppelbodzens
5 kann die Bremseinrichtung so ausgelegt werden, d@aß die Bremisklötzü 24 und 28
gelüftet sind, sobald an der Kuppelkette 8 eine Zugkraft auftritt, die der Fortbewegung
des leeren Förderwagens entspricht. Sobald an der Kuppelkette 8 eine solche geringfügige
Zugkraft ausgeübt wird, wird die Bremse gelüftet, und das Fahrzeug kann sich ohne
weitereis in Bewegung setzen. Es ist also nicht notwendig, erst irgendwelche Handhabungen
vorzunehmen, um de Bremse zu lösen, bevor das Fahrzeug in Gang gesetzt «erden kann.
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Häufig ist es notwendig, die Bremswirkung auszuschalten oder ein oder
mehrere Wagen durch Handdrücken am Wagenkasten zu verschieben, ohne daß am Kuppelbolzen
5 eine Zugkraft ansgeübt wird. Für diesen Fall ist eine Ausrückvorrichtung vorgesehen,
die in Fig. 3 bis 5 dargestellt ist. Auf einer Welle 3i, die am Untergestell 3 gelagert
und an ihren beiden Enden mit je einem Handgriff 32 fest verbunden ist, sitzt in
der Schwenkebene des Kuppelbolzens 5 im Bereich des oberen Hebelarmes 7 eine Exzenterscheibe:
33. In der Stellung, in der die Bremse angezogen ist, nehmen die Handgriffe 32 und
die Exzenterscheibe 33 die in Fig. 3 angegebene Lage ein. `'erden die Handgriffe
32 um i8o° im Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß sie und die E_xzeniterscheibe 33
die in Fig. 5 dargestellte Lage einnehmen, so bewegt die Exzenterscheibe 33 dien
Kuppelbolzen 5 in die gleiche Lage, die er einnimmt, wenn auf den Kuppelbolzen,
5 ein von der Zugkraft herrührendes Drehmoment ausgeübt wird, das größer ist als
das von der Feder 15 ausgeübte Drehmoment, d. h. die Bremse wird gelüftet.
Infolge der Reib- und Klemmwirkung zwischen der Exzenterscheibe 33 und dein Kuppelbolzen
5 behält die Exzenterscheibe 33, ohne daß die Stellung der Handgriffe 32 geändert
wird, die in Fig. 5 dargestellte Lage bei, auch wenn von der Kuppelkette 8 beispielsweise
in einem von einer Lokomotive gezogenen Wagenzug eine Zugkraft auf den Kuppelbolzen
5 ausgeübt wird. Der Wagen verhält. sich dann so, als ob keine Bremse vorhanden
«-öre. Erst nach dem Zurücklegen der Handgriffe' 32 in die in Fig. 3 angegebene
Lage wird die Bremse wieder wirksam. Die Bremseinrichtung geinä.ll der Erfindung
ist für Fahrzeuge- jeglicher Art anwendbar. Insbesondere ist sie für Fahrzeuge,
die für Bremsberg- bzw. Seilbetrieb bestimmt sind, geeignet. Hierbei bietet sie
den Vorteil, daß beim Reißen des Seiles die Bremse: sofort anschlägt.