DE902644C

DE902644C - Handbetaetigte Bremslueftung fuer Verschiebeankermotoren

Info

Publication number: DE902644C
Application number: DED10957A
Authority: DE
Inventors: Erwin Weiss
Original assignee: Demag Zug GmbH
Current assignee: Demag Zug GmbH
Priority date: 1951-11-24
Filing date: 1951-11-24
Publication date: 1954-01-25

Description

Handbetätigte Bremslüftung für Verschiebeankermotoren Zur Verkürzung der Anlaufzeiten von Maschinen, insbesondere Werkzeugmaschinen, benutzt man als Antriebsmittel Verschiebeankermotoren mit Bremse, die beim Abschalten des Motors einfällt und diesen und damit die Maschine sofort stillsetzt. Solchen Antrieben haftet jedoch der Nachteil an, daß sich die Maschine im abgebremsten Zustand nicht mehr von Hand drehen läßt, was jedoch häufig z. B. bei Drehbänken erwünscht ist.
Man hat deshalb für solche Verschiebeankermotoren Einrichtungen vorgeschlagen, durch die die Bremse bei stillstehendem Motor von Hand gelüftet werden kann. Hierzu dienen z. B. Handhebel oder Handräder, die von außen her über Zwischenglieder auf die Bremse im lüftenden Sinne einwirken. Solche Steuereinrichtungen erfordern nicht nur einen erheblichen Aufwand an Bauteilen, sondern es besteht hier vor allem die Gefahr, daß es übersehen wird, vor dem Wiederanlauf der Maschine die Bremslüftung wieder aufzuheben, so daß beim nachfolgenden Abschalten des Motors die Bremse nicht mehr wirksam werden kann.
Die Erfindung hat eine Bremslüftung zum Gegenstand, die zwangsläufig wirksam wird, wenn man ein Triebwerksteil der stillgesetzten Maschine, bei einer Drehbank z. B. das Futter bzw. die Planscheibe, entgegen seiner Laufrichtung von Hand beeinflußt, und die beim Wiedereinschalten des Motors sieh selbsttätig wieder aufhebt. Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch eine solche Ausbildung und Anordnung einer der Bremsscheiben erreicht, daß diese eine durch Anschläge begrenzte Drehung gegenüber der von dem Motor angetriebenen Maschinenwelle auszuführen vermag und dabei axial verschoben wird. Bei einer solchen Anordnung läßt es sich einrichten, @daß die Bremse nach dem Abschalten des Motors einfällt, beim Verdrehen der Maschinenwelle entgegen ihrer Arbeitslaufrichtung hingegen zwangsläufig gelüftet wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Hier ist der sonst am Motorgehäuse I fest angeordnete Bremsring 2 um die Motorachse drehbar gelagert. Die Berührungsflächen Ia und 2a zwischen dem begrenzt drehbaren Bremsring und dem Motorgehäuse sind als Schrägflächen ausgebildet, und zwar derart, daß sich der Bremsring beim Verdrehen in Laufrichtung des Ankers der auf der Motorwelle 3 fest angeordneten Bremsscheibe 4 nähert. Die Verdrehung ist durch nicht dargestellte Anschläge auf etwa eine Vierteldrehung begrenzt. Abb.2 zeigt schaubildlich eine derartig gestaltete Berührungsfläche. Diese ist so ausgebildet, daß sie sowohl bei rechts als auch bei links laufendem Motor wirksam wird. Bei 5 ist eine beispielsweise als Drehfeder ausgebildete Feder vorgesehen, welche die Berührungsflächen 1a und 2a aufeinander zu und den Bremsring 2 entgegen der Laufrichtung der Motorwelle beeinflußt. Eine weitere Feder, vorzugsweise ein Tellerfederpaar 6, deren Kraft durch die Schraube 7 einstellbar ist, wirkt der Bremsfeder 8 entgegen.
Beim Einschalten des Motors wird der Anker 9 in das Feld des Ständers IO gezogen. Beim Abschalten drückt die Feder 8 den Anker aus dem Ständerfeld heraus und durch die dem Anker durch die Bremsfeder erteilte kinetische Energie wird die Feder 6 kurzzeitig zusammengedrückt. Dabei kommt der Bremsbelag der Bremsscheibe 4 mit dem des Bremsringes 2 in Berührung, was zur Folge hat, daß der Bremsring 2 von der umlaufenden Bremsscheibe 4 mitgenommen und dabei infolge der schrägen Berührungsflächen zwischen dem Bremsring und dem Motorgehäuse in Pfeilrichtung verschoben wird. Dies hat eine feste Kupplung zwischen den beiden Teilen 2 und 4 der Bremse zur Folge und da, wie bereits erwähnt, die Verdrehung des Bremsringes 2 nach etwa einer Viertelumdrehung durch Anschläge begrenzt wird, erfolgt nach dieser das Stillsetzen des Motors und damit der angetriebenen Maschine. Soll die Bremse gelüftet werden, dann verdreht man die Maschinenwelle entgegen ihrer Arbeitslaufrichtung um einen geringen Betrag, wobei der Bremsring 2 mitgenommen und durch die Feder 5 in seine Ausgangslage zurückgezogen wird. Die Maschinenwelle bzw. der Anker kann nunmehr in beiden Richtungen durch die Bremse unbeeinflußt gedreht werden.
An Stelle Bremsring und Motorgehäuse mit Schrägflächen zu versehen, kann auch der begrenzt drehbare Bremsring auf einem Gewinde gelagert werden, wenn die Anordnung nur in einer Drehrichtung des Motors wirksam zu sein braucht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verschiebeankermotor mit durch die Axialverschiebung des Ankers betätigter Bremse, insbesondere für den Antrieb von Werkzeugmaschinen, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung und Anordnung einer der Bremsscheiben oder ihres Trägers, daß diese eine durch Anschläge begrenzte Drehung gegenüber der vom Motor angetriebenen Maschinenwelle auszuführen vermag und dabei axial verschoben wird.
2. Verschiebeankermotor nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinander verdrehbaren Teile sich an Schrägflächen berühren, durch welche die Bremsscheibe bei deren Verdrehung axial verschoben wird.
3. Verschiebeankermotor nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Feder, welche die Schrägflächen aufeinander zu und die begrenzt verdrehbare Bremsscheibe entgegen der Laufrichteng der Motorwelle beeinflußt.
4. Verschiebeankermotor nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch eine der Bremsfeder entgegenwirkende Feder, die den Anker, der nach dem Abschalten des Motors infolge der ihm von der Bremsfeder erteilten kinetischen Energie über seine Ruhelage hinaus verschoben wird, in diese zurückführt.
5. Verschiebeankermotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der Gegenfeder einstellbar ist.