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Vorrichtung zur Herstellung von Wachskerzen Die Technik der Herstellung
von Wachskerzen wird seit Jahrhunderten ausgeübt und hat seit vielen Jahren keine
größere Veränderung erfahren. Die derzeit allgemein angewendete Technik besteht
darin, das Wachs in eine Form zu ,gießen, entlang deren Achse ein Docht ausgestreckt
isst. Der Docht gelangt durch eine Öffnung in einen Kolben am unteren Ende der Form,
wobei der Kolben so geformt ist, daß er die konische -oder annähernd konische Spitze
der Kerze bildet. Um die Kerze aus der Form zu entfernen, wird,der Kolben angehoben
und der Docht so abgeschnitten, daß er ein kurzes Ende aus der Kerzenspitze herausragt.
Diese Arbeitsweise erfordert die Anwendung einer geschickten Handhabung und leidet
auch unter dem Nachteil, daß eine beträchtliche Zeit zum Sortieren und Fertigmachen
der Kerzen für die Verpackung zusätzl,ichderjenigen, !die für die Herstellung der
Kerzen selbst erforderlich ist, benötigt wird. Weiterhin beinhaltet die Arbeitsweise
einen wesentlichen Verlust @an Docht.
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In einem anderen Vorschlag der Patentsucherin wurde ein Verfahren
zur Herstellung eines fortlaufenden Stranges von mit Wachs bedecktem Docht durch
kaltes Verpressen von festem Wachs und zur Umwandlungdieses Stranges in Kerzen beschrieben,
indem man das jeweilige freie 'Ende des Stranges und ein rotierendes Abschneidemesser
zum Freimachen eines kurzen Endes des Dochtes am Strangende
eine
relative Bewegung gegeneinander aus= führen läßt und dann nacheinander :die gewünschten
Längen der Stränge unter Bildung von Kerzen auseinanderschneidet. Das Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die im Stande ist, mit hoher Geschwindigkeit
zu arbeiten, um einen Strang .aus mit Wachs bedecktem Docht in Kerzen umzuwandeln
und dabei einen sauberen glatten Schnitt an jeder Kerze zu machen.
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Die Erfindung besteht demgemäß in einer Vorrichtung zur Herstellung
von Kerzen aus einem fortlaufenden Strang :aus mit Wachs bedecktem Docht; sie umfaßt
eine Zuführungseinrichtung zum Stützen des Stranges zum abwechselnden Vorwärtsbewegen
über eine Kerzenlänge und dann zum Anhalten, ein rotierendes Anspitzmesser, das
koaxial mit dem Strang so gelagert ist, daß es eine axiale Bewegung in Richtung
:auf das und von dem freien Ende des Stranges fortmachen kann, und mit einer oder
mehreren Schneiden versehen ;ist, die so geformt und bzw. oder angeordnet sind,
daß die Schneiden, wenn das Messer mit dem Strang in Berührung gebracht wird, ein
kurzes Ende des Dochtes frei machen und die Spitze des Wachses in die gewünschte
Form schneiden, wobei die Schneiden tangential zu der Spitze des Wachses schneiden,
ferner Einrichtungen für die hin und her gehende Bewegung des Anspitzmessers in
axialer Richtung auf den und von dem Strang weg und ein Teilungsmesser, das mit
dieser Wechseleinrichtung synchronisiert ist, zum Abschneiden der gewünschten Länge
.des Stranges, wenn das Anspitzmesser seine Anspitztätigkeit vollendet hat und der
Strang festgehalten ist.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann leicht angeordnet werden,
um fertige Kerzen direkt in Pakete abzugeben für -die Auslieferung an den Kunden
oder .in eine Kartonfüllmaschine, wodurch eine beträchtliche Ersparnis an Arbeit
erzielt wird im Vergleich mit dem bekannten, oben beschriebenen Verfahren. Darüber
hinaus kann die Vorrichtung mit ungeschulten Kräften betrieben werden und ist mit
Dochten sparsamer als das bekannte Verfahren.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann vorteilhaft in Verbindung
mit einer Vorrichtung zur Herstellung eines fortlaufenden Stranges aus mit Wachs
bedecktem Docht verwendet werden.
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Eine bevorzugte der Erfindung wird. .als ein Beispiel in den Zeichnungen
erläutert. Fig. z ist eine perspektivische Ansicht einer Maschine zum Auspressen
eines Stranges aus mnit Wachs bedecktem Docht; Fig. 2 ist eine Ansicht einer Maschine
zur Umwandlung -des Stranges aus mit Wachs bedecktem Docht in Kerzen; Fig. 3 ist
eine Endansicht .der in Fig. 2 gezeigten Maschine, geschnitten nach der Linie III-III
jener Figur; Fig. 4A und 4B sind End- und perspektivische Ansichten des Anspitzmessers.
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Die -in Fig. r gezeigte Maschine wird nur kurz beschrieben. Das Wachs
wird aus .dem Ausdrückzylinder 2o durch einen Stößel 18 durch einen Ziehring, der
auf einer Düsenplatte 29-befestigt ist, ausgepreßt. Die Düsenplattenanordnung ist
an der Grundplatte 28 mit Scharnieren befestigt, um den Ausdrückzyl-inder imit einem
Wachsstrang zum Ausdrücken beschicken zu können. Der Kolben wird durch hydraulisches
Öl, das aus den Behältern 13
kommt und durch die Pumpe 14, die durch den Motor
15 angetrieben wird, in den hydraulischen Zylinder 16 gepumpt wird, betätigt. Der
auf die Spule 36 aufgebrachte Docht wird durch ein in der Zeichnung nicht sichtbares
gebogenes Rohr in den Mittelpunkt der Gießplatte eingeführt und wird durch das Wachs
vorwärts gedrückt, wenn dieses ausgepreßt wird. Der entstehende Strang 53 aus mit
Wachs bedecktem Docht wird durch eine veränderliche Überführungseinrichtung geleitet,
die aus einer festen Rolle 54 und einer Rolle 5o, die auf geneigten Schienen 52
läuft, besteht. Diese Einrichtung ermöglicht es, die Auspreßmaschine anzuhalten,
um sie erneut mit Wachs zu beschicken, ohne ,die Anspitz- und Abschnei.demaschine
abzustellen.
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Die Anspitz- und Abschneidemaschine, die in ,den Fig. 2 und 3 gezeigt
List, umfaßt einen Satz von vier Rollenpaaren 6o, welche den Strang 53 ergreifen,
tragen und ,ihn nach vorn befördern zum Anspitzmes.serkopf 61. Die Rollen 6o sind
auf Wellen 7o befestigt, die drehbar in einem Rahmen gelagert sind, der aus fest
miteinander durch Bolzen verbundenen Platten 71 besteht. Ebenfalls auf den Wellen
7o befestigt sind Paare von ineinandergreifenden Zahnrädern 72, wobei das untere
Rad jedes Paares mit einem Leerlaufritzel kämmt. Eines der Ritzel 73 steht mit einem
Antriebsrad 74 im Eingriff, das auf einer in den Platten 71 drehbar gelagerten
Welle 75 befestigt ist.
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Auf -der Welle 75 ist unabhängig drehbar eine Hohlwelle 76 gelagert,
an .der ein Kegelraid 77 befestigt :ist. Dieses greift in ein Kegelrad 78 ein, das
auf der Welle 79 eines nicht in .der Zeichnung gezeigten Motors befestigt ist. Am
einen Ende der Welle 76 ist ein Hebel 8o befestigt, an dem sich drehbar eine Sperrklinke
81 befindet, die eine Kurvenrolle 82 trägt, @d.ie durch eine nicht gezeigte Feder
an eine feste Nockenkurve 83 gedrückt wird. Die Sperrklinke 8.1 arbeitet zusammen
mit einem Sperrad 84, das auf der Welle 75 befestigt ist. Die Antriebswelle 79 wird
kontinuierlich durch den Antriebsmotor gedreht und dreht kontinuierlich das Kegelrad
77, die Hohlwelle 76, den Hebel 8o in Uhrzeigerrichtung, wie in Fig. 2 zu sehen
ist.
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Wenn @die Rolle 82 mit den Einschnitten der Nockenkurve 83 in Verbindung
steht, greift die Sperrklinke 81 -in -das Sperrad 84 ein und dreht die Welle 75
und von dort das Getriebe 74 und die Rollen 6o. Wenn jedoch die Rolle 82 auf einem
vorstehenden Bogen -der Nockenkurve 83 läuft, ist die Sperrklinke vom Sperrad 84
gelöst, und die Welle 75 und die Rollen 6o werden nicht länger angetrieben. So.
wird den Rollen 6o eine unterbrochene Bewegungerteilt. Um ein Zuschneliaufen der
Rollen zu verhindern und,sie festzuhalten in den Perioden, in denen ,sie nicht angetrieben
werden, ist ein Sperrarm 85 mit einem Hakenende vorgesehen, das mit
Zapfen
9o auf der Stirnfläche des Getrieberades 7.4 zusammenarbeitet. Der Hebel 85 bildet
einen Arm eines Winkelhebels 85, 86, der bei 87 an der Platte 71 drehbar ist. Der
Hebel 86 trägt eine Kurvenrolle 88, die durch eine nicht gezeigte Feder in Kontakt
mit ,der Nockenkurve 89, die an der Hohlwelle 76 befestigt ist, gehalten wird. Die
Form der Kurve 89 und des Abstandes der Zapfen 9o sind so, d aß, wenn die Drehstellung
der Welle 76 eine solche ist, daß die Sperrklinke 81 vom Sperrad 84 gelöst ist,
die Nocke 89 den Haken am Hebel 85 veranlaßt, sich nach unten zu bewegen, um hinter
einen der Zapfen 9o einzugreifen und die Bewegung des Rades 74 und der Rollen 6o
anzuhalten. Bei weiterer Drehung .der Welle 76 erlaubt die Nockenkurve
79 der Rolle 88, sich nach innen zu bewegen und hebt damit den Haken am Hebel
85 frei von den Zapfen 9o.
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Der Wachsstrang 53, der durch die Rollen 6o mit Unterbrechung vorwärts
bewegt wird, gelangt durch ein Führungsrohr 9i und dann unter Stangen 92, die an
Ösen 93 befestigt sind, die nach oben aus einer Rinne 69 hervorragen, die in einer
in den Zeichnungen nicht gezeigten Weise an der Maschine befestigt ist. Ein Motor
mit weniger als i PS ist mit Bändern 94 mit Lagerungen 95 auf beiden Seiten des
Motors ausgerüstet, die gleitbar auf Führungsstangen, die am Rahmen 97 befestigt
sind, gelagert sind, Die Motorwelle 62 verläuft koaxial mit dem Strang 53 und enthält
darauf befestigt einen insgesamt mit 61 bezeichneten Anspitzmesserkopf. Der Kopf
61 enthält einen Ringteil 98, der auf die Motorwelle aufgeschraubt ist und vier
messertragende zinkenartige Vorsprünge 99. hat. Jeder dieser Zinken ist an seiner
Spitze, wie gezeigt (Fig. 4A und 4B) umgebogen, und an jeder Spitze ist durch eine
Schraube eine Klinge ioo befestigt. Auf Grund der Biegung der Spitzen der Zinken
99 machen die Klingen ioo einen konischen Schnitt an den Enden .des Stranges 53,
und die Klingen werden tangential zu der sich ergebenden konischen Spitze gehalten.
Wie aus Fig.4A zu ersehen ist, können .die Klingen sich nicht in der Mitte treffen,
da eine kleine Öffnung ioi gelassen ist, durch welche der frei gemachte Docht vorsteht,
wenn der konische Schnitt .beendet ist. Dank der tangentialen Anordnung der Klingen
wird ein sauberer glatter Schnitt erhalten, selbst wenn bei hoher Herstellungsgeschwindigkeit
von z. B. 300 Kerzen in der Minute gearbeitet wird.
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Das Ringstück 98 ist von einer Hülse io2 umgeben, das an der Stirnwand
des Motors 62 angeschraubt ist. Die Hülse io2 hat Lagerbolzen 103,
an denen
die Gabelenden io4 eines Hebels 65 sich frei drehen können. Das untere Ende des
Hebels 65 ist an einem festen Drehzapfen 105 gelagert, und der Hebel ,wird
durch eine Zugfeder io6 @in Berührung mit einer Nockenkurve 64 gehalten. Die Nockenkurve
wird durch die Antriebswelle 79 über das Schraubengetriebe 113 gedreht. Eine Führungsplatte
i 15 ist auf der Hülse io2 angeschraubt und hat eine Öffnung, durch welche der Strang
53 hindurchgeführt wird, um ihn während des Anspitzens zu halten. Ein Abschneidemesser66
ist durch einen Ring 107
an einer Scheibe 67 befestigt, die auf der Nabe io8
eines Kettenrades io9 ,sitzt. Die Nabe io8 ist durch eine Feststellschraube auf
der Welle iio befestigt, die durch in derZeichnung nicht gezeigteLager auf der Platte
71 getragen wird. Das Kettenrad io9 wird -durch die Kette i i i angetrieben, die
:in einer analogen Welle 112, die auf der Antriebswelle 79 sitzt, eingreift.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist die folgende. Der Strang53 wird
mit Unterbrechungen, wie oben beschrieben, nach v orn gegen den Anspitzmesserkopf
geführt. Wenn die vorgeführte Länge des Stranges möglichst genau der Länge der Kerze
ist, kommt der Vorsprung auf ,der Nockenkurve 64 in Berührung mlit dem Hebel 65
und bewegt den Anspitzmesserkopf, um das freie Ende des Stranges 53 zu treffen.
Diese Axialbewegung des Messerkopfes, der durch den Motorin ständiger Bewegung gehalten
wird, ist ausreichend, um ein kurzes Ende des Dochtes freizugeben und der Spitze
des Wachsstranges eine konische Form zu erteilen, wie oben beschrieben ist. Wenn
die volle Länge eines Stranges vorgerückt ist, werden die Rollen 6o angehalten,
und nach Beendigungder Anspitzoperation bewegt sich der Hebel 65 von dem Vorsprung
der Nockenkurve 64 und erlaubt der Felder io6, den Anspitzmesserkopf nach rechts
frei von der Spitze des Stranges 53 zu bewegen. Das Abschneidemesser 66 kommt jetzt
in Berührung mit dem Strang 53, schneidet ihn ab, um so die fertige .Kerze zu bilden.
Diese -wird die Rinne 69 durch einen federnden Hebel 68, der von der Welle i io
getragen wird und in einen Schlitz am oberen Ende der Rinne eingreift, hinabgestoßen;
die Kerze verläßt die zentrale Öffnung in der Führungsplatte 115 durch einen Schlitz
116, der in die Platte von der Peripherie bis zur zentralen Öffnung der Platte eingeschnitten
ist.