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Endoskop mit prograder Blickrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf
ein Endoskop für medizinische oder technische Untersuchungszweclce von Hohlräumen
mit vor einem Ablenkprisma winklig zur optischen Achse des Systemrohres liegendem
Objektiv und vor dem Objektiv liegender Reflexionsfläche, über die ein beleuchtetes
Bild unter einer um etwa I350 abgelenkten Blickrichtung durch einen Ausschnitt des
Hüllrohres beobachtet werden kann.
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Es sind Endoskope mit prograder Blickrichtung bekannt, bei denen
sich an das Hüllrohr ein Lampenträgerrohr kleineren Durchmessers anschließt, so
daß ein prograder Ausblick mittels einer Viertelkugellinse am Ende des Systemrohres
möglich ist.
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Weiter ist bekannt, in dem Hüllrohr eines Endoskops ein Mantelrohr
für das Systemrohr zentrisch mit Abstand vomHüllrohr zu lagern. In das Mantelrohr
ist das optische Systemrohr einschiebbar, wobei ein Rohrstück für den prograden
Ausblick einen Spiegel trägt, das zentriert auf die in das Systemrohr einzuschiebende
Fassung der Objektivlinse aufschiebbar ist. Die Fassung des Objektivs umschließt
dabei ein Ablenkprisma, durch das über das entsprechend der Ablenkung schräg gestellte
Objektiv der prograde Ausblick durch Reflexion am Spiegel möglich wird.
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Diese letztere Ausführung als auch die sonst bekannten Ausführungen
von Endoskopen mit prograder Blickrichtung haben den Nachteil, daß das Hüllrohr
oder Mantelrohr nicht luftdicht abgeschlossen ist, so daß ein häufiges Säubern der
äußeren Objektivfläche und der reflektierenden
Fläche erforderlich
ist, was nur durch Trennen der vorerwähnten Teile voneinander möglich wird, da das
Objektiv und die Spiegelfläche in einem Winkel liegen, der nicht oder nur schwer
zugänglich ist, so daß man das ganze optische System aus dem Schaft herausziehen
und dann das Rohrstück mit dem Spiegel von der Objektivfassung abziehen muß.
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Um nun einerseits einen luftdichten Abschluß des gesamten optischen
Systems einschließlich der äußeren Objektivfläche und des reflektierenden optischen
Elements und andererseits ein leichtes bequemes Säubern der freiliegenden Außenfläche
des optischen Systems zu erreichen, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß das
Hüllrohr und das zur Ausblickseite exzentrisch im Hüllrohr liegende optische Systemrohr
eine feste untrennbare Einheit bilden und daß das Hüllrohr am Ausblickausschnitt
durch eine senkrecht zur Ausblickmittelachse liegende planparallele Scheibe oder
durch die Bildeinfallfläche eines rechtwinkligen Reflexionsprismas luftdicht abgeschlossen
ist. Dadurch, daß das exzentrische Systemrohr mit dem Hüllrohr und der Beleuchtung
eine feste Einheit bildet und das Hüllrohr am Ausschnitt für den prograden Ausblick
luftdicht gegenüber dem Systemrohr abgeschlossen ist, kann ein Verschmutzen der
Objektivlinse, der Spiegelfläche od. dgl. des optischen Systems nicht eintreten,
und durch die schräg liegende durchsichtigeAbschlußfläche ist ein leichtes bequemes
Säubern dieser Fläche möglich, so daß immer klare Bilder erzielt werden können.
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In der Zeichnung ist in Fig. I ein Endoskop bekannter Ausführung
in teilweisem Längsschnitt dargestellt, während Fig. 2 ein Endoskop nach der Erfindung
mit Längsschnitt durch das Objektivende und Fig. 3 einen Querschnitt der Fig. 2
zeigt.
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Das bekannte Endoskop nach Fig. I besteht aus einem Schaftrohr I,
in dem zentrisch ein Schutzrohr 2 mit Abstand vom Schaftrohr I gelagert ist.
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Die Rohre I und 2 bilden den Schaft. Das Schutz rohr 2 umschließt
das von der Okularseite her einschiebbare luftdichte Systemrohr 3 der Optik und
wird von einem Hüllrohr 4 umgeben. In das Systemrohr 3 ist ein Blendrohr 5 eingeschoben,
das ein Ablenkprisma 6 trägt. Die Fassung 7 für das entsprechend dem Ablenkwinkel
schräg gestellte Objektiv 8 ist mit dem Hüllrohr 4 weich verlötet. Auf die Fassung
7 sitzt eine abziehbare Hülse 9, die durch den schrägen inneren Schnitt 10 (gestrichelte
Linie) zum Hüllrohr 4 zentriert wird. Diese Zentrierung ist erforderlich, da diese
Hülse9 im vorderen freien Ende einen Spiegel In trägt, der eine zentrierte Lage
zum Objektiv 8 einnehmen muß und der als Reflexionsfläche für das einfallende Bild
dient, welches durch den Ausschnitt Ia des Schaftrohres I einfällt und durch eine
nicht gezeigte Lampe 12 beleuchtet wird. Die elektrische Zuleitung zu der Lampe
12 verläuft zwischen Schaftrohr 1 und Schutzrohr 2. Es ist verständlich, daß bei
dieser sehr komplizierten Ausbildung eine Reinigung der freien optischen Flächen
des optischen Systems nur nach Herausziehen des optischen Systems und Abziehen der
Hülse 9 möglich ist, da erst dann die Vorderfläche des Objektivs 8 und die Spiegelfläche
I I gesäubert werden können.
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Diesem Bekannten gegenüber ist gemäß Fig. 2 und 3 in dem Schaftrohr
I3 ein Systemrohr 14 mit Ablenkprisma 15 und Objektiv I6 fest und untrennbar exzentrisch
gelagert. Die exzentrische Lage wird durch zwei Iängs verlaufende, parallele, eingelötete
Rohre 17 gesichert, zwischen denen ein Rohr I8 liegt, durch das die Leitung zur
Lampe läuft. Das Schaftrohr I3 ist vor dem Ausschnitt 13a teilweise mit der Wandung
13b schräg nach innen gebogen, und zwar derart, daß es mit der Bildeinfallfläche
19 eines rechtwinkligen, dicht in einem Metallkasten sitzendenReflexionsprismas
20 ineiner Ebene liegt, während die andere Winkelfläche 21 des Prismas 20 parallel
zur Objektivebene I6 angeordnet ist. Durch Anordnung dieses Prismas 20 und dessen
luftdichter Umrandung mittels der Wandungseinbiegung I3b oder mittels einer eingelöteten
sSchrägwandung sind alle Flächen des optischen Systems bis auf die Fläche I9 des
Prismas luftdicht abgeschlossen, so daß Schmutz- und Staubteile nicht eindringen
können. Bei dieser Ausführung kann gegebenenfalls das Reflexionsprisma 20 auch durch
eine Spiegelfläche an Stelle der Reflexionsfläche 22 ersetzt sein, jedoch muß dann
der Abschluß des Hüllrohres durch eine planparallele durchsichtige Scheibe erfolgen,
die wieder mit oder etwa mit der schrägen Hüllrohrwandung I3b in einer Ebene liegt.
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Bei den beiden vorerwähnten Möglichkeiten zum luftdichtenAbschließen
des Hüllrohres mit dem fest und untrennbar im Hüllrohr liegenden Systemrohr I4 ist
lediglich die Bildeinfallfläche 19 nach außen frei, und nur diese Fläche ist einer
etwaigen Verschmutzung ausgesetzt, jedoch macht die Säuberung dieser Fläche keine
Schwierigkeiten, da sie durch ihre Lage von außen jederzeit zwecks Reinigung zugänglich
ist.
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PATENTANspn0cHE: I. Endoskop für technische und medizinische Untersuchungszwecke
mit vor einem Ablenkprisma winklig zur optischen Achse des Systemrohres liegendem
Objektiv und vor dem Objektiv liegender Reflexionsfläche, durch die ein seitlich
beleuchtetes Bild über einen Auschnitt des Schaftes beobachtet werden kann, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaft (I3) und das zur Ausblickseite (I3a) exzentrisch
im Schaft liegende optische Systemrohr (I4) eine feste untrennbare Einheit bilden
und daß der Schaft am Ausblickausschnitt (I3a) durch eine senkrecht zur Ausblickmittelachse
liegende planparallele Scheibe oder durch die Bildeinfallfläche (I9) eines rechtwinkligen
Reflexionsprismas (20) luftdicht abgeschlossen ist.