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Kamera, insbesondere Fernsehkamera Die Erfindung bezieht sich auf
eine in. ein zylindrisches, gas- und flüssigkeitsdichtes Gehäuse mit Sichtfenster
eingebaute Kamera; insbesondere Fernsehkamera, mit drehbar oder fest vor dem Objektiv
angeordnetem Umlenkspiegel und insbesondere zur Beobachtung von Innenräumen, wie
Rohre, Schächte od. dgl. Die bekannten Kameras dieser Art sind so ausgebildet, daß
der Umlenkspiegel mit der Kamera in ein beide umschließendes Gehäuse eingebaut ist.
Durch die Innenanordnung des. Umlenkspiegels ergeben sich erhebliche bauliche und
betrieblicheNachteile. Insbesondere treten bei der Beobachtung Bildverzerrungen
auf, da das den Umlenkspiegel umschließende Zylinderfenster beim Unterwassereinsatz
gegenüber dem Luftinnenraum des Kameragehäuses als Zylinderlinse wirkt. Durch den
Einbau des Umlenkspiegels in einem gemeinsamen Gehäuse mit der Kamera wird es unmöglich,
bei Beobachtungen in Rohren die Wandung bis zum äußeren Ende zu beobachten. Auch
ist ein Wechsel von radialer Blickrichtung auf axiale Blickrichtung nur schwer durchzuführen,
da hierzu das ganze Kameragehäuse ausgetauscht oder wesentlich geändert werden muß:
Alle diese Nachteile lassen sich dadurch vermeiden, daß der Umlenkspiegel gemäß
der Erfindung auf der Außenseite des Kameragehäuses vor dem Sichtfenster angebracht
wird. An Stelle eines Außenspiegels kann ein Umlenkprisma vorgesehen sein, daß zweckmäßig
mit dem Kamerafenster fest verbunden, z. B. verklebt, ist oder mit ihm aus einem
Stück besteht. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß das Wasser nicht zwischen Umlenkfläche
und Gehäusefenster eintreten und zu einer Trübung und Beschränkung der Sichtweite
führen kann. Auch kann man hierbei den Abstand zwischen Umlenkfläche und Objektiv
sehr klein machen, so daß die Verwendung weitwinkliger Objektive mit großem Öffnungswinkel
möglich ist, ohne daß der Durchmesser des Kameragehäuses vergrößert werden muß.
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Durch die Anordnung eines Außenspiegels oder eines Prismas mit an
das Außenmedium grenzender Umlenkfläche wird das frühere zylindrische Sichtfenster
mit seinen Bildverzerrungen vermieden. Ferner ist auch eine schnelle Umstellung
von Radialsicht auf Axialsicht möglich und es lassen sich die Wandungen des zu überwachenden
Rohres oder der sonstigen Unterwasserräume vollkommen bis zum Ende beobachten.
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Der I.linlenkspiegel ist zweckmäßig in einem .austauschbaren Vorsatz
angebracht. Die Einrichtung zur Objektbeleuchtung kann in an sich bekannter Weise
auf der Außenseite des Kameragehäuses angeordnet sein, und zwar derart, daß -der
den Umlenkspiegel aufnehmende Vorsatz auch die Lampe der Beleuchtungseinrichtung
enthält. Das Sichtfenster des Kameragehäuses bildet zweckmäßig einen Teil des auswechselbaren
Vorsatzes. Eine solche Anordnung mit austauschbarem Fenster, Umlenkspiegel oder
Prisma und außenliegender Beleuchtungsquelle, gegebenenfalls auch auswechselbarem,
fest mit dem Vorsatz verbundenen Objektiv ermöglicht einen schnellen Austausch der
äußeren Glasteile. Dies ist besonders wichtig, wenn eine derartige Kamera bei starker
radioaktiver Strahlung eingesetzt werden soll, wie z. B. in Atomreaktoren, weil
unter dem Einfluß der starken radioaktiven Strahlung .eine Braunfärbung der Gläser
erfolgt. Eine feste Verbindung des Objektivs mit dem Vorsatz und eine relativ dazu
verschiebbare Fernsehaufnahmeröhre bzw. Fernsehkamera ermöglicht es, die gleiche
Entfernungssteuerung sowohl für Radialsicht als auch für Axialsicht zu verwenden.
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Die Erfindung sei an- einigen Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
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Fig.1 und 2 zeigen in Axialschnitt eine Unterwasserkamera für Radialsicht
in zwei verschiedenen Ausführungsformen.
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In der Zeichnung ist nur der vordere Teil der Unterwasserkamera dargestellt.
Dabei ist die eigentliche Kamera 1,, die aus einer Fotokamera oder einer Fernsehkamera
bestehen kann,- in Ansicht gezeigt, während die für die vorliegende Erfindung wesentlichen
Bauteile in Axialschnitt dargestellt sind.
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Die Kamera l ist in allen Ausführungsbeispielen kreiszylindrisch ausgeführt
und eng von einem Gehäuse 2, mit rohrförmigem Mantel 3 umschlossen. Die Gehäusekammer
3 ist gas- und flüssigkeitsdicht abgeschlossen. Im Sichtbereich der Kamera, d: h:
vor dem Objektiv 4, ist zum Abschluß eine klar durchsichtige
Fensterscheibe
5 vorgesehen. Die Scheibe 5 wird von einem mit dem Gehäuse 2 verschraubbaren Gewindering
gleichen Durchmessers wie das Gehäuse umschlossen und durch Anziehen dieses Schraubringes
gegen einen Dichtungsring 7 gedrückt, der in einer Ringnut zwischen Scheibe 5 und
einwärts gerichtetem Flanschtei18 des Gehäuses liegt. Der Schraubring 6 ist mit
einem an der äußeren Stirnseite der Scheibe 5 angreifenden, einwärts gerichteten
Bund 9 versehen.
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Zur Objektbeleuchtung ist auf der Außenseite des Gehäuses 2 vor dem
Sichtfenster 5 eine elektrische Glühlampe 10 angebracht. Diese Lampe mit ihrer Fassung
11 wird von einem Rohr 12 getragen, das im erweiterten äußeren Teil
einer Bohrung 13 zur Kabeldurchführung im Fenster 5 befestigt ist. Zum Schutz gegen
Wassereinbruch sind der Kolben der Lampe 10 und die Lampenfassung 11 über einen
Teil ihrer Länge eng von einer abdichtenden Gummimanschette 14 umschlossen. Innerhalb
des Fensters 5 befindet sich eine nicht gezeichnete Kontakt- oder Steckverbindung
für die Speisung der Lampe.
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Bei den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ist zur
Radialsicht, insbesondere zur Beobachtung der Innenwandung 15 von Rohren ebenfalls
auf der Außenseite des Gehäuses 2 vor dem Sichtfenster 5 ein Umlenkspiegel
16 angebracht. Fig.1 zeigt einen Umlenkspiegel für Radialsicht in einem gegen
die Radialebene etwas nach voraus geneigten Sichtbereich 17, Fig. 2 für Radialsicht
in einem zur Radialebene symmetrischen Sichtbereich 18.
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Während bei der Ausführung nach Fig. 1 ein Umlenkspiegel16 in freiem
Abstand von der planparallel ausgeführten Scheibe 5 angeordnet ist, wird die Umlenkung
bei der Ausführung nach Fig.2 durch die verspiegelte, zur Kameraachse geneigte Außenfläche
eines prismatischen Körpers 19 gebildet, der einen ansatzförmigen Teil des Fensters
5 selbst darstellt, so daß die Lichtstrahlen zwischen Objektiv 4 und ihrer radialen
Umlenkung kein Außenmedium zu durchdringen haben. Zur guten.Ausleuchtung des zu
beobachtenden Wandungsteiles ist das die Lampe 10 tragende Rohr 12 so ausgebildet,
daß die Lampe 10 in möglichst geringem Abstand von der zu beleuchtenden Wandung
liegt und dabei gegen das Objektiv 4 durch die Rückseite des Umlenkspiegels 16 bzw.
der verspiegelten Reflexionsfläche des Prismas 19 abgeschirmt ist. Wenn eine seitliche
oder mehr streifende Beleuchtung am Objektiv erwünscht ist, so kann die Lampe auch
weiter in axialer Richtung nach voraus angeordnet werden.
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Zum Schutz gegen mechanische Beanspruchungen sind Beleuchtungseinrichtung
und Umlenkspiegel von einem Hüllkörper20 mit seitlicher Sichtöffnung21 umschlossen.
Dieser Hüllkörper wird durch einen zylindrischen, stirnseitig geschlossenen rohrförmigen
Fortsatz des zur Fensterbefestigung dienenden Schraubringes 6 gebildet. Gehäuse
2, Schraubring 6 und Hüllkörper 20 haben den gleichen Durchmesser, so daß kein Bauteil
über den Umfang der Kamerakapsel hinausragt. Um zu vermeiden, daß sich beim Eintauchen
der Kamera in eine Flüssigkeit Luftblasen innerhalb des Hüllkörpers, so insbesondere
vor dem Fenster 5, festsetzen, sind Löcher 25 vorgesehen.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere
Ausführungen möglich. insbesondere kann Umlenkspiegel und Beleuchtungseinrichtung
in an sich bekannter Weise um die Objektivachse drehbar angeordnet sein. Zu diesem
Zweck wird man den auswechselbaren, aus Gehäusefenster, Beleuchtungseinrichtung
und Umlenkspiegel mit Schutzhülle bestehenden Vorsatz aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Teilen zusammensetzen und mit einem elektrischen Antriebsmotor versehen, wobei Beleuchtungseinrichtung
und Elektromotor unter Umständen über eine Schleifkontakteinrichtung gespeist werden
müssen. Es ist auch denkbar, die Lampe und den Motor feststehend anzuordnen, so
daß sich nur der Spiegel dreht.
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Der austauschbare Vorsatz kann gleichzeitig das Objektiv der Kamera
tragen, so daß dieses durch Austausch desVorsatzes ebenfalls mitgewechselt und durch
ein Objektiv mit anderer Lichtstärke oder anderer Brennweite ersetzt werden kann.
Das Objektiv kann auch innerhalb des Vorsatzes in axialer Richtung verschiebbar
angeordnet sein, so daß dadurch eine scharfe Einstellung des zu beobachtenden Objektes
erfolgt. Ferner läßt sich das mit dem Vorsatz verbundene Objektiv mit einer Entfernungs-
und/ oder Blendenfernsteuerung versehen. Man kann auch das Objektiv am Vorsatz fest
anbauen und die hinter dem Objektiv befindliche Kamera durch eine Schlittenführung
in axialer Richtung gegebenenfalls mit Hilfe einer Fernsteuerung, verstellbar machen
und damit eine Scharfeinstellung durchführen.
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Die Umlenkfläche des Spiegels oder Prismas kann bei der Radialsichtanordnung
statt plan auch konkav oder konvex . gewölbt werden. Dadurch wird dann eine Verengung
oder Erweiterung des Blickwinkels erreicht.