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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Schleifflächen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Schleifflächen und
bezweckt .die Schaffung von Verbesserungen eines solchen Verfahrens und einer derartigen
Vorrichtung.
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Wenn Sandpapier oder ähnliches Schleifmaterial eine: Zeitlang benutzt
wird, so sammelt sich an. ihm anIhaftender Schmutz oder Abrieb zwischen den Schleifmi.ttelteilchen
.oder körnern, der .die Wirksamkeit der Schleiffläche für den beabsichtigten Zweck
erhebfich :herabsetzt.. Die SchleNmittelteilchen sind auf der Tragfläche mittels
eines Klebstoffs, wie Leim, Harz o,d. dgl., befestigt, und jedes zum Reinigen der
Schleiffläche .angewendete Verfuhren muß dieses Bindemittel unbeschädigt lassen.
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Schleidfflächen werden in verschiedenen Formen verwendet, beispielsweise
als Scheiben, Riemen u. dgl., und in ihrem allgemeinen Anwendungsbereich erstreckt
sich die Erfindung auf diese verschiedenen Schleifmittel;formen, jedoch wurde die
Erfindung geschaffen: und vor allem .angewendet bei Schleifscheiben; die Beschreibung
folgt daher dieser Anwendung der Erfindung.
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EineAnzahl vonVerfah,ren istbereits,angewendet worden zur Beb andl,ung
von verschmutzten Schleifflächen zwecks Wiederherstellung ihrer Schleifeigenschaften.
Ein, Verfahren besteht darin, daß ein neues Klebmittel und ein neuer Belag aus Schleifteilchen
aufgebracht werden, jedoch ist dies fast ebenso, teuer wie die ursprüngliche Herstellung
und erfordert Einrichtungen;, die ein Betrieb nur schwer ,beschaffen, kann.
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Ein :anderes Verfahren ;bes,teht darin, die ,Sc.hleiffläche seit einer
steifen Bürste, beispielsweise ans
Drahtborsten, zu säubern, jedoch
-ist dies Verfahren nur teilweise wirksam und. hat außerdem den Nachteil, daß eine
Anzahl der iSchleifmittelteile abgetragen wird.
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Nach einem weiteren Verfaihnein wirdeiin Lösungsmittel für :den Sclirnutz
verweendet;, jedoch hat .dies Verfahren: den Nachteile, daß es: gefährlich oder
gewagt ist und das, Lösen eines: Teils des Klebstoffs zur Folge ,haben kann. Da
sowohl der Kl;ebsitoff :als auch der verschmutzende Stoff ihrer Art nach in weiten
Grenzen schwad',ken, ist es schwierig, ein Lösungsmittel: zu finden, das dien Schmutz
:aller Art! beseitigt, ohne in imanchen Fällen den Klebstoff zu entfernen,. Darüber
hinaus ,beseitigt ein Bad nicht in jedem Fall den Abrieib in gewünschtem Maße und
kann ein Welk- oder Faltigweirden der Schleifblätter zur Folge haben, so. daßeine
nachfolgende Richtbehandlung,derselben erforderlich wird.
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Nach der Erfindung wird Dampf zum Reinigen der verschmutzten Schleifflächen
oder -:blätter verwendet, vo,rzugs.weise während sie sich in schneller Bewegung
solcher Art befinden, daß der -durch den Dampf .gelöste Abrieb abge-schleudert wird.
Es ist natürlich allgemein üblich, daß Geigenstände, wie verschmutzte Maschinen,
miit Dampf gereinigt werden; jedoch ist 'Bierfür sehr trockener 'heißer Dampf am-
geeignetsten. Es wurde nun gefunden, däß@ derartiger trockener :Dampf zum Reine;
gen von Schleifflächen unwirksam ist. Die letzten Gründe für dieses unerwartete
Versagen sind .nicht restlos bekannt, jedoch ist anzunehmen, daß der Staub und andere
Beimengungen zu .dem Öl, oder Fett, welches im allgemeinen var#handen .ist und.
das Verkleben zwischen den Teilchen verstärkt, die Rei,n.igun:g -des Abriebs. durch
trockenen Dampf verhindert.
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Der Erfindung liiegt die Erkenntnis zugrunde, .daß Dampf bei Vorhandensein
einer erheblichen Feuchtigkei:ts,menige, im Dampf für den vorliegenden Zweck voll
wirksam ist. D.e@rarti;ge;r Dampf kann als. Naßdampf-=o@der ;heißer Wass-er:damp;f
bezeichnet werden. Der Feuchtigkeitsgehalt kann im Dampf, wie er zur Benutzung geliefert
wird, vorhanden sein, .andernfalls kann er dem Dampf bei seiner Veswendung zugesetzt
werden. .Es wurde weiter gefund.e.n,, daß es wichtig -ist, daß der Fcuchtiägkeitsgehaltt
.des -Dumpfes, nicht zu: hoch isst, da Fewch;tigkeitsüberschuß oder freies, Wasser
:im grioß@en, Teilchen. das Schleifblatt anzufeuchten- sucht und es welk oder faltig
macht. Vorzugsweise wird der Naßdampf angewendet, während sich das Blatt in schneller
Bewegung befindet, und zwar :im Fall von ,Scheiben in schneller Ure bewegurig; .bei,
einer derartigen Anwendung :des erfindungsgemäßen Ver-Iahrens erfolgt die Reinigung
sehr schnell und wirksam, wo:bei@ !die Gefähr einer Überfeuchtung auf einen Geringstwert
herabgesetzt ist.
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Gegenstand der Erfindung' ist ferner eine verbesserte Vorrichtung
zur Behandlung von .Schleifblättern, insbesondere S,chleifsche.iben. Die den Gegenstand
der Erfindung bildende Varrichtung weist Einriichfiungen zum schnellen Anbringen
:der Scheiben, zum schnellen Drehen und Behandeln .derselben sowie: zum schnellen:
Austragen der Scheiben auf.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der den Gegenstand der Erfindung
bildenden Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und beschrieben. j Es zeigt
tFilg. i eine Vomderansichteiner Maschine zum Reinigen von Schl,eifs 'heiben, Feg.
leine Stirnansicht der Maschine. von ,rechts in Fig: i gesehen, wobei :die Ro'hAeitungen
weggelassen sind, Fig. 3 einen vergrößerten senkrechten mittleren Längsschnitt und
Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie 4-4 in Fig- 3. Die Maschine, weist ein Gestell
oder einen Rahmen i o, eine 'hin und. her bewegliche Spindel, i i für eine Schleifscheibe
D, .einen Antriebsanotor M mit einer Wedle. 12 und einer Planscheibe 13" einen SpindelJ.agerkopf
14 :mit einer Führungsstange 15, eine Lagerung r6 für die Führungsstange:, einen
Zylinder 17 mit Kolben für die Hinundherbewegung der Führungsstangge 15 und des
Lagerkopfes 1.4 und eine am Kopf 14 angebraehte.Dampfdüse 1 8 .auf.
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Um die Arb.e.i:ts,zone ist ein Gehäuse oder eine Haube 2-1 angeordnet.
Diese Haube weist ein Saugrohr 2,2 für Dampf und, Spritzwasser und einen Trog 23
mit einem nicht dargestellten Abflußrohr .für Wasser und Schmutz auf. Innerhalb
der Haube ist ein durchlochtes ,Blech 24 angeordnet, welches die Arbeitszone .oder
die Schleifscheibe dicht umschLieß.t und die Scheibe beirr Austragen derselben nach
außen führt. ,Für die ;gereinigten Scheiben sind eine Aus@tragrinne 25 und ein Korb
26 vorgesehen. Diese sind vorzugsweise offen für den Durchgang von Luft zum Trocknen
der Scheiben.
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Wie aus .FLg. 3 ersichtlich ist" weist die Spindel 1i eine @in Wälzlagern,
3.1, 32 in dem 'hin und eher beweglichen Kopf 14 gelagerte WeI1e 30 :auf. Die Welle
trägt einen vergrößerten Kopf 3,3" der mit einem, Zapfen 34 versehen ist, der in;
eine .axiale Ausnelmnung 35 in der Planscheibe 13 eintreten kann. Die Schleifscheibe
D ist mit einer M ittielöffnung zur Aufnahme des zentralen Zapfens 34 versehen.
Die Scheibe wind in dem die Mittelöffnung umgebenden Bereich zwischen der ,Sti.rnfläch:e
des Kopfesi 3,3 und der Planscheibe 13 festgeklemmt, wobei ihre verschmutzte Arbeitszone
der Dampfdüse 18 frei gegenüberliegt. Der hin und her 'bewegliche Kopf 14 ist gegen
Drehung ,durch eine Stange 37 gesichert, die in dem Lager 16 geführt ist.
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Wenn eine Scheibe D auf den Zapfen; 34 aufgesetzt und die Spindel;
i i gegen die umlaufende Planscheibe 13 vorgeschoben wird, so wird die Scheibe zwischen
beiden festgeklemmt und zü.-s;amimen mit der Spindelwelle' 30 und; .denn
Kopf 33 in Umdrehung versietzt. Wenn .die Spinde,li 1i nach Reinigung der Schleifscheibe
zu:rück;gezogen wird, so springt die Scheibe infolge Fortsetzung ihrer Drehung mit
dem Spind@el'ikopf 33 und des durch die schnell, umlaufende Planscheibe 13 ausgeübten
Soges von Lm Zapfen; 34 ab -und rollt hochlkan:t die
Laufbahn 25
nach unten, wi:e es in Fig. 2 dargestellt ist. Um die Hand der Bedienungsperson
beim Au,fbri,n:gen der nächsten Scheiibe zu schützen, wi:r,d die Drehung des Kopfes
33 in der hinteren Endstellung d'e'r S,p.indel; i i durch; ein an einem Halter 319
angebrachtes Bremssegment 3,.8 unterbrochen, das durch Federn: 40 auf Führungsstangen
41 nach vorn gedrückt wird;. Das B.rem,ss-e,gment legt sich gegen ,die hintere Fläche
42 des Kopfes; 33. Die Welle 310
und. der Kopf 33 werden, auf diese Weise
s.ti.L1:-gesetzt. Die Bauart der Bremse ist aus der Zeichnung ohne weitere Beschreibung
ersichtlich.
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Die Düse 18 und der biegsame Schlauch 43, sind mittels eines, Bolzens
44 an einem Lagerarm: 45 einstellbar angebracht, der von dem hin und. 'her
beweglich:; n Lagerkopf 14 getragen. wird. Das äußere Ende des Dampfsch:auchesi43
ist an: eine ein handbetätigtes, Ventil 47 und ein Magnetv-enti.l 48 aufweisende
Da,mpfl"eitu,ng 46 angeschlossen. Das h andbetätigt:e Ventil regelt die. -Menge
und dien Drück des zugeführten Dampfes;, während .das Magnetventil mittels einer
Leitung 49. an :einen druckgesteu-erben Schalter 5o angeschlossen ist, so daß es
synchron m.it der Hinund'herbe.wegung des Kopfes 14 mittels des Druckzylinders,
17 betätigt wird.
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Der Zylinder 17 nebst Kolben iviird vorzugsweise über eine Leitung
52 mittels Preßluft betätigt: in dieser Leitung ist ein handgesteuertes Drosselventil,
53 und ein Betätigungsventil 54 vorges,chen. Mittels einer Handhabe 55 erfolgt d,iie:
Betätigung jeder Hin-. bziv. Herbewegung. Mit .dem; äußeren Ende des Zylinders 17
ist eine Leitung 56 verbunden, durch die der Kolben in die Arbeitsstellung geführt
werden kann" während eine an das innere Ende des Zylinders; 17 angeschlossene Leitung
zur Rückführung dient. Der preßluftabhänigiige Teil des. Druckschalters 5o ist an
die Leitung 56 anges,c.hl;ossen;, so daß das Magnetventil 48 geöffnet. und der Düse
18 bei jedem Arbeitshub Dampf zugeführt wird, während das Ventil bei Beginn des
Rückhu:bes. abgeschaltet wird.
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Für den Fall, daß der Feuchtigkeitsgehalt des Dampfes zu niedrig ist,
sind Einrichtungen zum Zusetzen von Wasser zum Dampf vorgesehen; sie bestehen aus
einem Wasserrohr 6o, das mixt dem Dampfrohr 46 in solcher Stellung und solcher Weise
verbunden ist, daß der Dampf bei jeder Zufuhrperiode etwas Wasser mitreißt., wobei
die Wasserzufuhr mittels, e ,irres handbetätigten Drosselventiis. 61 geregelt wird.
Wenn der zugeführte Dampf zu naß ist, kann ein nicht dargestellter Abscheider zur
Beseitigung des Wassergehalts vorgesehen sein.. Zur Entfernung vom Kondenswasser
in der Dampfleitung während des Anfa;hhrens kann eine nicht da.r,gestellte, durch
ein Ventil geregelte -Entwässerungsleitung vorgesehen sein.
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Beim Betrieb der Maschine wird eine Schleifscheibe auf den zentralven
Zapfen 3.4 aufgebracht, wenn :sich .der Kopf 14 in der hinteren Stellung befindet
und an .diem Bremsis.egme.nt 3;8 a'nli'egt. Dann. wird die 55 betätigt, um Luft
dem äußeren Ende des Zylinders 17 zuzuführen, woldurch der Kolben und damit der
Kopf 33 und de Schleifscheibe gegen di:e umlaufende Planscheibe 13 vorgeschoben
werden. Der Anla:gedrtuck und die, Reibung bewirken eine schnelle; Drehung der Welle
3,0 und .der ,Scheibe D (beispielsweise 1750 U/min). Gleichzeitig wird der .Düse
i8 nasser Dampf zugeführt, der ;mit hohem Druck, z. B. 8 at, au,f die verschmutzte
Schleiffläche der ;Schleifscheibe auftrifft. Die Wärme und der Druck des Daim;pfes
in Verbindung mit der nässenden Eigenschaft des Wasserdampfes) bewirken das Lösen,
des Schmutzes von der Scheibe, und die s;tarlk e auf ;den Schmutz wirkende Zentrifugalkraft
und die Feuchtigkeit bewirken, daß der Schmutz mit hoher Geschwindigkeit in die
Haube nach außen geschleudert wird. Wenn die Vorrichtung i i zu.rückge.z-ogen wird,
so wird die Drehbewegung ;des Kopfes, 33 u d der Welle 3o durch .das Bremssegment
3,8 schnell unterbro,cheni, jedoch setzt die Scheibe D infolge ihrer Trägheit ihre
Dreihbewegung fort und wird durch diese Drehung und die von der Planscheibe 13 ausgeübte
Saugwirkung von dem Za.pf@en34 abgezogen. Die Scheibe trifft mit ihrer Kante auf
die durchlochte Scbutz,platte 24 auf und. rollt infolge ihrer Drehungd;i;e Laufbahn
25 nach unten und fällt in, dien Korb 2;6. Die Reinigung einer ;Scheibee,rfordert
nur wenige Sekunden, und: trotz dieser kurzen Behandlung sind die Scheiben gründlich
gesäubert.
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Die hohe D,rehgeschwi,ndi"gkei.t und die kurze Be-'handl:un;g 'haben
zur Folge, daß die Scheiben v °rhäl.tnisimäßig trocken, frei von. losem Schleifmaterial
und frei von Falten bleiben. Sie sind sofort zur Wiederverwendung geeignet.
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D,iie durch .die Planscheibe 13 gebildete Anlage nimmt den Druck der
Dampfdüsen anf und hält,die Scheibe ,während .des Reinigungsvorganges eben, wodurch
dazu: beigetragen wird, daß die Scheibe flach bleibt.
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Durch die Erfindung ist ein wirksames. Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung zum Reinigen von Sch:.eifflächen, insbesondere Scheiben" geschaffen
worden; während nur eine Au sführungs!-form der Erfindung dargestellt -und beschrieben
ist, ve'rste'ht es s,i,ch doch" daß andere Ausführungsformen und Abänderungen des
dargestellten Ausführungsbeispiels möglich sind, ohne von dem Erfindiu;ngsigedanken
abzuweichen.