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Schaltungsanordnung zur Umwandlung von durch Potentialwahl gegebenen
Schaltaufträgen in Nummernstromstoßreihen Es sind bereits Anordnungen bekannt, z.
B. Patentschrift 709 729, bei welchen an Stelle der die Nummernstromstöße
erzeugenden Nummernscheibe an Iden Fernsprechstationen Einrichtungen für eine Potentialwahl
vorgesehen sind, vorzugsweise Spannungsteiler, deren Abgriffe entsprechend den zu
wählenden Ziffern eingeteilt sind und durch Tasten wahlweise eingeschaltet werden
können. Im Amt werden die durch die Potentialwahl gegebenen Schaltaufträge in Kondensatoren
gespeichert, die gemäß ihrer dem Schaltauftrag entsprechenden Ladespannung die Gitterspannung
einer Röhre und damit ein Prüfrelais im Anodenstromkreis der Röhre steuern. Wenn
die negative Gittervorspannung in :der Röhre durch stufenweise Kompensation mittels
entsprechender Schaltmittel so weit verringert ist, @daß das Anodenstromrelais betätigt
wird, ist auch eine entsprechende Anzahl von Stromstößen ausgesandt worden.
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Die Schwierigkeiten, die bei der Verlegung der Potentialwahlei.nrichtung
an die Teilnehmerstelle dadurch entstehen, daß sowohl für die Übertragung der durch
.die Potentialwahl gekennzeichneten Schaltaufträge als auch für die Speisung der
Teilnehmerstelle als auch für die Steuerung der Übertragungsrelais im Amt nur idie
beiden Adern der Teilnehmerleitung zur Verfügung stehen, sind bei .der bekannten
Anordnung durch eine verhältnismäßig komplizierte Lösung überwunden worden. An der
Station mußten mechanisch komplizierte Tasten zur Einschaltung des Spannungsteilers,
ferner zusätzliche Sperrmittel gegen den Speisestrom während der Übertragung der
Schaltaufträge vorgesehen werden. Im Amt waren eine zusätzliche
Batterie
und ein Wähler mit einer ungewöhnlich großen Zahl von Schaltarmen erforderlich,
der zudem ,im Fäll der Übertragung einer mehrstelligen Teilnehmernummer. mit einer
großen SchrittzahI versehen werden muß, :da jeder .Schaltauftrag jeweils drei Schritte
im Wähler verlangt.
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Das Ziel der Erfindung ist es, eine wesentlich einfachere, damit billigere
und übersichtlichere Schaltung zu schaffen. Erreicht wird dies dadurch, daß der
bei Einleitung eines Anrufes an der Teilnehmerstelle gebildete Speisestromkreis
für die Überwachungsrelais (Speiserelais) im Amt durch die Potentialwahl an der
Teilnehmerstelle auf die Potentialwahleinrichtung umgeschaltet wird, wodurch die
Speiserelais zunächst außer Wirkung gesetzt, jedoch von ihnen gesteuerte Schaltmittel
einerseits über die Teilnehmerleitung,die Spannung für den Spannungsteiler heranführen,
andererseits (den Ladestromkreis für .die Kondensatoren entsprechend dem .durch
den Schaltauftrag bestimmten Potential .an der Station herstellen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, -daß im Amt keine
erhöhte Batteriespannung und keine großen Wähler, an der Station keine konstruktiv
schwierigen Tasten und keine Sperrmittel zur Sperrung des Mikrofonstromes während
der Potentialwahl notwendig sind. Diese `.Vorteile wiegen den Nachteil der Heranführung
von Erde, die an sich schon häufig vorgesehen ist, bei weitem auf.
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Die Figur stellt unter Weglassung aller für das Verständnis der Erfindung
unwesentlichen Schaltungseinzelheiten ein Ausführungsbeispiel der Erfindung .dar.
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An der Station ist in der üblichen Weise eine rückhörfreie Stationsschaltung
mit dem Mikro fon Mi und dem Hörer Tel vorgesehen. Ferner ist der Station ein Spannungsteiler
ST mit den jeweils gleichen Abgreifwiderständen Wi i, Wi 2 bis Wi io zugeordnet.
Der erste Widerstand Wi i ist regulierbar. Er soll den Fehler ausgleichen, der durch
den variablen Widerstand -der Teilnehmerleitungen und den Widerstand im Amt entsteht.
Die Einzelabgriffe können .durch ,die Tasten T i bis T io entsprechend den
Ziffern i bis 9 bis o eingeschaltet werden. Von den Tasten sind,der Übersichtlichkeit
wegen nur .die Tasten T i, T 9 und T io- dargestellt, während
die dazwischenliegenden Tasten T2 bis T3 durch eine strichlierte Linie ersetzt sind.
Bei jeder Betätigung einer Einzeltaste T. i bis T io wird auch die
Haupttaste HT (i bis io) betätigt. An Stelle einer besonderen Haupttaste kann durch
eine geeignete, an sich bekannte Einrichtung auch beim Drücken jeweils nur einer
Einzeltaste der Haupttastenkontakt geschlossen werden. In jedem Abzweigeines Abgriffes
liegt ein verhältnismäßig hochohmiger Widerstand HWi i bis HWi io. Mit H
U ist der Hakenumschalterkontakt bezeichnet.
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Die Teilnehmerleitung Ltg mit Aden Sprechadern a, b führt in
-der üblichen Weise zu den Armen eines Vorwählers VW. Die Widerstände der Sprechadern
sind mit Wia bzw. Wib bezeichnet. Über den Vorwähler VW wird einerseits unter Einfügung
eines Sprechübertragers Ue der erste Gruppenwähler GW, andererseits die Speichereinrichtung
SP erreicht, welche .die am Spannungsteiler ST der Station durch die Tasten T i
bis T io gegebenen Schaltaufträge aufnimmt. Die Speichereinrichtung liegt .parallel
zum Sprechübertrager Ue. Sie besteht (im wesentlichen aus einem Wähler W, über .dessen
Schaltarme w i und w2 die Speicherkondensatoren Ko i, Ko 2,
K03 bis Ko n an die Teilnehmerleitung angeschaltet werden. Der Wähler W wird
durch den Wählermagneten DW fortgeschaltet. An den beiden Sprechadern liegen in.
der üblichen Weise die beiden Speisebrückenrelais A, B, ersteres gegen Erde,
letzteres gegen Spannung. Selbstverständlich können diese Potentiale auch umgekehrt
sein, so,daß Spannung an der a-Ader und dem Relais A und Erde an der b-Ader und
an Rellais B liegt. Die beiden Speisebrückenrelai_s A und B beherrschen
die beiden Hilfsrelais C und CH.
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Nach dieser allgemeinen Beschreibung seien nunmehr im einzelnen die
Schaltvorgänge beschrieben, die sich bei der Tastenwahl abspielen. Vor der Wahl
,nimmt der Teilnehmer an der Station .in der üblichen Weise seinen Hörer ab, wodurch
über den geschlossenen Hakenumschalterkontakt HU i der Mikrofonspeisestromkreis
geschlossen wird. In diesem Stromkreis sprechen .die beiden Speisebrückenrelais,.A
und B an: -I-, A, i2 c, hWa, a, HU i, Ruhekontakt der Tasten
T io, T 9 bis Ti, Induktionswicklung Ind, Mi, b, VWb,
17 c, B, -.
Das Relais A schaltet über Kontakt 3 ca das Relais C, Relais C
über Kontakt q.c das Hilfsrelais CH
ein. Relais CH schließt über seinen
Kontakt 2 ch und den Impulskontakt i sowie ,die Drossel Dr eine Schleife
zum ersten Gruppenwähler GW. Gleichzeitig ist .dieser über den Kontaktich und die
c-Alder belegt worden. Die Relais A .und B werden nach dem Ansprechen
.des Relais C über eigene Kontakte i i a, i o a gehalten. Der Teilnehmer an der
Station erhält vom Gruppenwähler her über den Übertrager Ue .das Freizeichen und
kann nunmehr wählen.
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Es sei angenommen, der Teilnehmer drücke die Taste T i und schalte
dadurch den ersten Abgriff des Spannungsteilers ein. An ihm liegt bei 6o Volt Spannung
der Amtsbatterie eine Spannung von 6 Volt. Durch das Öffnen der Ruheseite des Tastenkontaktes
T i wird der Mikrofonstromkreis unterbrochen. Mit der Arbeitsseite der Taste wird
eine Spannung von 6 Volt am Spannungsteiler abgegriffen. An den übrigen Abgriffen
herrschen die Spannungen i2, 18 usw. bis 6o Volt. Gleichzeitig mit dem Umlegen
der Taste T i wird der Haupttastenkontakt HT geschlossen und damit an dem .einen
Ende ides Spannungsteilers Erde angeschaltet. Das Speisebrückenrelais A im Amt ist
so dimensioniert, daß dieses bei dem um ein Mehrfaches kleineren Strom über den
Widerstand HWi i im Abzweig -des Abgriffes zum Abfall kommt. Relais B, welches sich
nach Öffnung des Ruhekontaktes. T i noch über den geschlossenen Kontakt i o a und
den Spannungsteiler gehalten hatte, kommt nach Abfall ,des Relais A ebenfalls zum
Abfall. Die beiden Adern
sind also von den beiden Speisebrückenrelais
freigeschaltet. Nach dem Abfall des Relais A liegt über die Kontakte g
a, 8 c und einen niederohmigen Widerstand Wi i2 unmittelbar Spannung an der
b-Ader und damit am Spannungsteiler. Da somit nur der Spannungsteiler .in dem Stromkreis
liegt, wird die durch die gedrückte Taste T i gekennzeichnete .Spannung vom Spannungsteiler
auf den ersten Speicherkondensator Ko i im Amt übertragen, der sich auf diese Spannung
auflädt. Der Leitungswiderstand Wia an der a-Ader :der Teilnehmerleitung ist dabei
praktisch ohne Einfluß. Gleichzeitig wird mit dem Abfall des Relais A der Drehmagnet
DW des Wählers W eingeschaltet: -I-, 7a, 6c, DW,-. Der Wähler wird
von Stellungo auf den ersten Schritt gedreht und legt .dabei den Kondensator Kot
an die Teilnehmerleitung. Der erste Kondensator Ko i .ist .aber vorher bereits auf
die gewünschte Spannung aufgeladen worden. Diese Spannung wird, abhängig z.B. von
der Fortschaltung des Wählers, in bekannter Weise von einer Röhre abgetastet. Sie
bildet ein Maß für die zur Einstellung der Wähler ausgesandten Impulse, in diesem
Fall eines einzigen Impulses.
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Die vorstehend beschriebenen Schaltvorgänge verlaufen sehr schnell.
Der Teilnehmer wird also praktisch seine Taste stets länger .drücken, als diese
Schaltvorgänge an Zeit beanspruchen. Es ist daher notwendig, ,um Störungen zu vermeiden,
die Länge des Tastendruckes durch die elektrische Schaltung abzufangen. Dies wird
durch die Abfallzeit des Verzögerungsrelais C erreicht. Fällt das Relais A nach
Betätigung .der Taste T i an der Station ab, so wird dadurch auch das Relais C abgeschaltet,
das jedoch verzögert abfällt. Während der Abfallzeit des Relais C haben sich die
Ladung und die Weiterschaltung des Drehwählers W vollzogen. Hält der Teilnehmer
in diesem Zeitpunkt immer noch seine Taste gedrückt, so fällt Relais C schließlich
herunter und legt über die Kontakte i2c und 17 c die beiden Speisebrückenrelais
A und B wieder an die Sprechadern. Es kommt dann jedoch nur das hochohmige Relais
B in Reihe mit dem Spannungsteiler zum Ansprechen, während das Relais
A immer noch Fehlstrom hat. Das Relais B
ist so bemessen, daß es bei
.diesem Strom gerade noch anzieht. Durch den Kontakt 5 b wird das, Hilfsrelais
CH nach dem Abfall des Relais C weiter gehalten, so daß die Belegung zum
Gruppenwähler GW aufrechterhalten bleibt. Nach dem Loslassen der Taste T i wird
die Teilnehmerleitung über die Ruheseite der zurückgelegten Taste T i und der nicht
betätigten Tasten T 2 bis T io wieder auf :den Mikrofonkreis zurückgeschaltet.
Nunmehr spricht durch den verstärkten Strom auch das Speisebrückenrelais A an. Relais
A schließt über seine Kontakte 1.4a und i5 a den bereits an der Teilnehmerleitung
liegenden Speicherkondensator Kot kurz, so daß dieser wieder entladen wird für den
Fall, daß er noch eine Ladung aufgenommen haben sollte.
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Wird für die Aussendung der nächsten Ziffer der gewünschten Teilnehmernummer
eine .andere Taste gedrückt, .beispielsweise T9, so wiederholen sich die gleichen
Schaltvorgänge. Es wird lediglich der Speicherkondensator Kot nunmehr durch .den
Abgriff am Spannungsteiler ST mit einer Spannung von 54 Volt geladen. Entsprechend
werden mit Hilfe der bekannten Röhrensteuerung g Stromstöße ausgesandt.
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Die Auslösung der Verbindung erfolgt durch Auflegen des Hörers an
der Teilnehmerstation, wodurch der Hake.nnmschalterkontakt HU i geöffnet
wird. Die beiden Speisebrückenrelais A .und B
kommen zum Abfall und
nach einiger Zeit auch die Relais C und CH, wodurch dann die Verbindung zum
ersten Gruppenwähler aufgetrennt wird.
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Es sei noch bemerkt, daß die in den Abgriffzweigen des Spannungsteilers
ST liegenden Hochohmwiderstände HWi i bis HWi io jeweils verschieden bemessen sein
müssen, um einerseits die geforderten Schaltfunktionen der Amtseinrichtungen zu
erfüllen, andererseits einen möglichst großen Nebenschluß auf der Teilnehmerleitung
zuzulassen. Die Widerstandswerte nehmen vom Abgriff T i beginnend zum Abgriff
T io hin ab.