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Einrichtung für die Bewetterung der Abbaustrecke vor Ort Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung für die Bewetterung der Abbaustrecke vor Ort mittels einer
Luttentour, welche die Bewetterungsluft aus ,dem Grubenbewetterungsumlauf vor Ort
bringt.
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Es ist bekannt, sogenannte fliegende Wetterluttentouren vorzusehen,
die aus dem sogenannten natürlichen Wetterstrom, also dem Grubenbewetterungsumlauf,
der durch Abbaustrecke und Streb führt, möglichst viel Wetter bzw. Luft vor Ort
der Abbaustrecke zuführen sollen. Bislang war es erforderlich, die vordersten Lutten
dieser fliegenden Wetterluttentour vor jedem Schießen aus- und nachher wieder einzubauen,
damit sie nicht allzusehr der Zerstörung ausgesetzt sind. Sehr oft wird jedoch trotzdem
die fliegende Wetterluttentour und auch die Spardüse mit Luftschraube durch Schießen
zerstört, was einen erheblichen Zeitverlust und natürlich auch Sachschaden zur Folge
hat. Praktisch ist es heute so, daß durch die bekannten Bewetterungsanlagen eine
ausreichende Bewetterung vor Ort, wie sie vorgeschrieben ist, meist nicht erreicht
wird.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die Luttentour
längs verschiebbar an einer entlang derAbbaustrecke verlegten Führungsbahn angehängt
wird, derart, daß sie in der Bewetterungsstellung mit ihrem hinteren Ende sich innerhalb
des Grubenbewetterungsumlaufs befindet oder mit ihm sonstwie in Verbindung steht
und aus dieser Stellung in eine Rückwärtsstellung zu bringen ist, in welcher das
Luttentourvorderende sich außerhalb des Gefährdungsbereichs beim Schießen befindet.
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In Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, daß
die längs bewegliche Luttentour an der Führungsbahn so aufgehängt ist,
daß
in der Bewetterungsstellung ihr Vorderende über das Vorderende der Führungsbahn
vorragt. Dabei ist es besonders zweckmäßig, daß die Luttentour über mehrere leicht
lösbare Verbindungen an der Führungsbahn aufgehängt ist, die ihrerseits über leicht
lösbare Verbindungsstücke, die in veränderlichemAbstand voneinander an der Führungsbahn
vorzusehen sind; mit den Abbaustreckenstützenprofilen gleichfalls in leicht lösbarer
Weise verbunden werden.
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Die Verbindung zwischen der verschiebbaren ,Luttentour und der Führungsbahn
kann beliebig sein. Besonders zweckmäßig ist aber, wie weiterhin erfindungsgemäß.
vorgeschlagen wird, daß die Führungsbahn aus zwei Winkeleisen besteht, deren waagerechte
Stege je eine zum Halten der Luttentour dienende Führungsrolle tragen, wobei zwischen
den lotrechten Stegen, entweder über die Gesamtlänge der Führungsbahn oder über
mehrere Teilstücke derselben, Flacheisen mit mehreren Befestigungslöchern für jedes
Befestigungsstück vorgesehen sind. Dabei wird eine Anpassung an die verschiedenen
Abmessungen der Stützprofile erfindungsgemäß leicht dadurch ermöglicht, daß die
Befestigungsstücke ebenfalls mehrere Löcher in deren Längsrichtung aufweisen, welche
zum Halten einer das Abbaustreckenstützenprofil umgreifenden Schelle dienen.
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Schließlich wird erfindungsgemäß noch vorgeschlagen, daß zur leicht
lösbaren Befestigung mit einem Handgriff versehene, zweckmäßig gegen Verlorengehen
gesicherte Bolzen dienen, die einen radialen Verriegelungsansatz aufweisen und in
Befestigungslöcher mit dem Ansatz entsprechenden waagerechten radialen Ausklinkungen
ein- bzw. durchgesteckt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i schaubildlich die Anordnung der beweglichen Luttentour in
der Abbaustrecke, Fig.2 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt :durch ,die Abbaustrecke
zwecks Darstellung der Luttentouraufhängung, Fig.3 eine Stoßstelle der Luttentourführungsbahn,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Führungsbahn und die die Luttentour tragende
Rollenvorrichtung, Fig.5 eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig.4, während Fig.6
eine -Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung wiedergibt, welche die Führungsbahn
mit dem Abbaustreckenstützenprofil verbindet.
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Wie aus der schaubildlichen Darstellung gemäß Fig. i hervorgeht, dient
die Luttentour i dazu, Bewetterungsluft vor Ort 2 in die Abbaustrecke 3 zu bringen.
Diese Bewetterungsluft wird dem natürlichen Grubenbewetterungsumlauf entnommen,
der durch den Pfeil 4 angedeutet ist und von der Abbaustrecke 3 zum Streb 5 verläuft.
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Die Luttentour i ist an einer Führungsbahn 6 längs verschiebbar aufgehängt,
wobei ihr Vorderende ia in der durch Fig. i wiedergegebenen Bewetterungsstellung
über das Vorderende 6a der Führungsbahn möglichst weit vorragt, so daß die Führungsbahn
in einem solchen Abstand von vor Ort 2 endigt, daß Beschädigungen der an sich gegenüber
der Luttentour bedeutend weniger störanfälligen Führungsbahn im Regelfall nicht
auftreten. In der in Fig. i dargestellten Bewetterungsstellung befindet sich das
Hinterende 1b der Luttentour i im Bereich des Grubenbewetterungsumlaufs 4, aus welchem
die Frischluft abgesaugt oder in welchen die vor Ort abgesaugte Verbrauchtluft hineingedrückt
wird. Je nach der angewandten Betriebsweise weist die Luttentour ein Luftfördermittel,
z. B. ein Windrad, auf, das die Bewetterungsluft durch die Luttentour in der einen
oder in der anderen Richtung fördert. Das hintere Ende ib der Luttentour i kann
aber auch über einen biegsamen Schlauch, der z. B. auch an das Preßluftnetz angeschlossen
sein kann, oder ein sonstiges, dieLängsverschiebung zulassendes Übertragungsmittel
mit einem Grubenbewetterungsumlauf in Verbindung stehen.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, hängt die Luttentour i, die sich aus mehreren
Einzellutten iC (Fig. i) zusammensetzen kann, über mehrere leicht lösbare Aufhängungen
7 je an einem Führungswagen oder -bügel 8, welcher zwei oder vier Führungsrollen
9 trägt, die, wie insbesondere die Fig: q. und $ zeigen, sich je auf zwei Winkelschienen
io abstützen. Die Winkelschienen werden über ein oder mehrere Flacheisen i i, die
zweckmäßig an den Winkelschienen io angeschweißt sind, gehalten, die ihrerseits
über Verbindungsstücke 12 und je eine Schelle 13 von den Abbaustreckenstützenprofilen
14 gehalten werden.
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Damit die Führungsbahn io, ii den verschiedenen Höhen und Abständen
der A.bbaustreckenstützenprofile angepaßt und in einer den Betrieb vor Ort möglichst
wenig störenden Weise vorgesehen werden kann, weisen die Verbindungsstücke 12 mehrere
mit Abstand zueinander vorgesehene Befestigungsbohrungen oder -löcher 12a und die
Flacheisen ii mehrere ähnliche Befestigungslöcher iia auf. Gleiche Befestigungslöcher
iib sind in der =Doppellasche 15 (Fig. 3) am einen Führungsbahns,toß ioa und im
Stegflacheisen ii des anderen Führungsbahnstoßes iob vorgesehen, wobei die Kupplung
zwischen den beiden Stößen über einen mit Handgriff 16 versehenen Bolzen 17 erfolgt,
der einen radialen Verriegelungsansatz 18 aufweist. In entsprechender Weise haben
die Verbindungslöcher iia, iib und i2 a waagerechte radiale Ausklinkungen i9. Die
Bolzen 17 können über eine Kette 2o oder sonstwie in der Nähe der Verbindungsstelle
gegen Verlorengehen gesichert werden. Zur Erleichterung des Zusammenbaus,der Stöße
ioa und iob ist an einem derselben ein Führungsstück 21 angeschweißt.
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Beim .Schießen vor Ort 2 wird die Luttentour i in Richtung des Pfeiles
22 so weit längs verschoben, daß eine Beschädigung derselben durch das Schießen
nicht eintritt. Sofort nach Beendigung des Schießens wird dann die Luttentour i
wieder in die durch Fig. i dargestellte Bewetterungsstellung
gebracht,
wodurch den Arbeitsplätzen vor Ort schnellstens die erforderliche Bewetterung übermittelt
wird.
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Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel kann in verschiedener
Weise abgeändert werden, ohne daß der Erfindungsbereich verlassen wird. Zur Anwendung
kommen können Lutten beliebiger Bauart, und auch die Führungsbahn sowie ihre Befestigung
können vom gezeigten Beispiel in beliebiger Weise abweichen, solange nur die Längsverschiebbarkeit
der Luttentour in der erfindungsgemäßen Art erreicht wird.