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Zwei- oder mehrzylindrige Fachbildungsmaschine Die Erfindung bezieht
sich auf eine zwei- oder mehrzylindrige Fachbildungsmaschine.
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Im Patent 742893 ist die Aufgabe gelöst, bei zwei- oder mehrzylindrigen
Fachbildungsmaschinen ein folgerichtiges Wie.deröffnen eingewobener Schüsse beim
Rückwärtsarbeiten der Maschine zu erreichen. Gemäß dem Hauptpatent wird dies durch
ein außer dem das Übergehen von einem Zylinder zum anderen beim Vorwärtsarbeiten
einleitenden Kartenloch od. dgl. vorgesehenes zweites Kartenloch, einen zweiten
Nocken od. dgl. erreicht, wodurch der das Umsteuern vermittelnden Tastnadel beim
Rückwärtsarbeiten ein Impuls erteilt und dieser zur Steuerung der verschiedenen
Teile der Maschine ausgewertet wird.
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In dem Patent 742893 ist der Fall dargestellt, bei dem die
Musterkarte sowohl am Anfang als auch am Ende eines jeden Rapports ein Steuerelement
(Loch oder Erhöhung) .besitzt und ein und dasselbe Fühlerorgan (Ablesenadel) nacheinander
auf diese beiden Steuerelemente zur Ablesung gebracht wird.
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Um nun übliche Musterkarten, die zum Zählen des Rapports und zum Auslösen
des Überganges von einem Musterkartenzylinder auf den anderen
beim
Vorwärtsgang nur ein einziges Wechselloch oder eine einzige Erhöhung besitzen, auch
für das folgerichtige Wiederöffnen von Schüssen beim Rückwärtsgang verwenden zu
können, ist bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden mehrzylindrigen
Fachbil.dungsmaschine (Schaftmaschine oder jacquardmaschine) die Einrichtung so
getroffen, daß dieses einzige Steuerelement (Wechselloch oder Öse) nacheinander
von zwei Tastnadeln abgelesen wird. Beim Umschalten von einem Zylinder auf den anderen
erfolgt dann die Ablesung des Steuerelementes durch die eine Tastnadel auf dem einen
Zylinder, durch die andere Tastnadel auf dem anderen Zylinder.
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Erfindungsgemäß kann je ein Tastnadelpaar an eine Platine oder jede
einzelne T'astnadel an eine eigene Platine angeschlossen sein, von der aus die Umsteuerung
der Tastnadeln sowohl als 'auch der Ablesenadeln von einem Musterkartenzylinder
auf den anderen sowie der Zylinderantriebwechsel und die Arbeitsbereitstellung der
Schaltmittel für die Wechselkarte vermittelt werden. An einer Ausführungsform der
ersterwähnten Art kann beispielsweise jede Platine beweglich einen sich quer über
die beiden Musterkartenzylinder .erstreckenden Drahtarm tragen, an dem entweder
über jedem dieser Zylinder eine Tastnadel hängt oder zwei Tastrnadeln hintereinander
angebracht sind und zusammen vom einen Zylinder auf den anderen umgesteuert werden
können.
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Die Verbindung jeder der genannten Platinen, ob diese nur eine einzige
Tastnadel oder ein paar Tastnadeln trage, mit der Umsteuereinrichtung geschieht
zweckmäßigerweise mittels eines -an der Platine hängenden Drahtes, der in einen
Schlitz eines auf der Steuerwelle angeordneten Armes eingreifen kann, während in
einen zu diesem Schlitz senkrecht stehenden zweiten Schlitz dieses Armes eine periodisch
hin und her bewegte Klinke so eingreift, daß, wenn eine von der betreffenden Platine
.getragene Tastnadel ein Steuerelement (Er.-höhung oder Loch) abliest, der an der
Platine hängende Draht die hin und her gehende Klinke mit dem Arm auf der Steuerwelle
und dadurch mit dieser selbst kuppelt.
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In der Zeichnung sind .drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
.dargestellt.
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Fig. z und 2 zeigen das erste Beispiel in zwei rechtwinklig zueinanderstehenden
Ansichten; Fig. 3 und q. zeigen das zweite und das dritte Beispiel im Aufriß; Fig.5
bis 7 veranschaulichen das zweite Beispiel in einer Mittelstellung des Nadelsystems,
d. h. im Zeitpunkte des Überganges vom Arbeiten des einen Musterkartenzylinders
zum Arbeiten des anderen Zylinders.
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Im Patent 742 893 ist ausgeführt, daß der Zählzylinder über einen
Hebel mit der die Ablesenadeln von einem Kartenzylinder- auf den anderen umschaltenden
Umschalteinrichtung so in Verbindung steht, daß diese letztere bei jeder Begegnung
des genannten Hebels mit einem auf dem Zählzylinder befindlichen Holzzäpfchen, Nagel
oder einer Eisenrolle ausgelöst wird. Zu der dann erfolgenden Schaltung dient eine
Scheibe oder Rolle, die verschiebbar auf ihrer Achse sitzt, mit dieser beständig
umläuft und zwei Schaltstifte trägt. Beim Einfällen der Fühlernadel in ein Loch
od. dgl. in der Musterkarte wird die Scheibe mittels eines Winkelhebels verschoben,
und die Schaltstifte werden auf den Zählzylinder bzw. die Umschalteinrichtung zur
Einwirkung gebracht.
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Zum Verschieben der Scheibe dient gemäß der vorliegenden Erfindung
eine in drei Ausführungsheispielen erläuterte Einrichtung.
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In der Zeichnung bedeuten a, o die beiden Musterkartenzylinder, über
die die aus Pappkarte, Verdolpapier oder ähnlich dünnem Material bestehenden, gewöhnlich
endlosen Musterkarten A, 0 laufen. Die Betätigung des obenerwähnten Winkelhebels
erfolgt von einer Welk b aus unter Vermittlung eines auf dieser festsitzenden nicht
gezeichneten Hebels. Auf der Steuerwelle b sitzen ferner zwei gleiche Arme c fest,
von denen jeder zwei in radialer Richtung verlaufende, rechtwinklig zueinander stehende
Schlitze d, e enthält. In jeden der zur Welle b rechtwinklig stehenden beiden
Schlitze e ragt je eine Klinke f hinein, die lose auf einem Schwingarm
g sitzt, der periodisch eine hin und her gehende Bewegung erhält. Die zwei Arme
g können auf der gleichen gemeinsamen Nabe oder je auf einer Nabe angeordnet sein.
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An zwei Platinen k hängt je eine zum Ablesen der Wechsellöcher oder
der Erhöhungen dienende Ablesenadel l bzw. p sowie je ein Draht
i, dessen unteres, rechtwinklig abgebogenes Ende in den Schlitz d des zugehörigen
Armes c reicht (Fig. 2). Beide Ablesenadeln 1, p liegen in der gleichen,
zu den Achsen der Zylinder a, o senkrecht stehenden Ebene.
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In der durch Fig. 2 dargestellten Lage der Teile, in der die Ablesenadell
bzw. p nicht in ein Wechselloch eingefallen ist, liegt das untere Ende jedes Drahtes
i über der periodisch hin und her gehenden Klinke f, und daher bleibt das Ausschwingen
des Schwingarmes g also ohne Einfiuß auf die Welle b. Fällt dagegen eine der Nadeln
1, p
in ein Wechselloch .der Musterkarte A bzw. 0 ein, dreht sich also die
zugehörige Platine k nach unten, so gelangt das untere Ende des zugehörigen Drahtes
i in den Bereich der Klinke f, so daß bei einer Schwingung des Schwingarmes
g nach links der Arm c mitgenommen wird; dadurch erhält die Welle b eine Winkeldrehung,
und der Zählzylinder wind über die obengen.annbe, Schaltstifte tragende Scheibe
in bekannter Weise geschaltet. Enthält nun die Zählkarte einen Nagel oder eine Eisenrolle,
so erfolgt, wie es im Hauptpatent näher ausgeführt ist, die Umsteuerung der Ablesevorrichtung
von einem Musterkartenzylinder auf den anderen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.3 und Fig. 5 bis 7 besitzt
jeder der zwei Musterkartenzylinder d, o seine eigenen zwei Ablesenadeln
1, p; von denen die eine beim Ablesen der ersten, die andere beim Ablesen
der letzten Schüsse eines Rapports der betreffenden Musterkarte zur
Wirkung
gelangt. je zwei -gleichnamige dieser Nadeln hängen je an einem gemeinsamen Draht
m bzw. r, der gelenkig von einer Platine k getragen wird. Die Vorgänge beim Ablesen
eines Wechselloches am Ende bzw. am Anfang eines Rapports entsprechen denen des
ersten Beispiels. Kleine Stangen n, die unter allen Ablesenadeln durchgehen, dienen
dazu, die über dem Zylinder a bzw. o hängenden Ablesenadeln zeitweise hochzuheben.
Die über dem ruhendenZylinder liegende kleine Stangen befindet sich jeweils während
der ganzen Ruheperiode in einer in Pig.3 rechts angedeuteten Höchstlage, während
die über dem arbeitenden Zylinder befindliche Stange n .die bekannten Auf-und Abwärtsbewegungen
ausführt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 hängt an jedem Ende eines von
der Platine k lose getragenen Querdrahtes m. je eine Ablesenadel l bzw.
p in der Weise, daß, wenn die eine oder die andere dieser beiden Nadeln in
ein Loch der Musterkarte A bzw. O einfällt, die Platine k folgen kann, das untere,
abgebogene Ende des Drahtes i also in den Bereich der Klinke f gelangt. Durch diese
Anordnung wird gegenüber dem Beispiel nach Fig. r und 2 eine Vereinfachung durch
Verminderung,der Anzahl der Bestandteile erzielt, da für beide Ablesenadeln
1, p nur eine einzige Platine k mit den durch sie beeinflußten Teilen
i, c, f, g erforderlich ist. Die Umschaltung der Nadeln 1, p von einem
Zylinder zum anderen erfolgt wie beim ersten Beispiel.