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Biegerolle für Stabeisenb.ieger Gegenstand der Erfindung ist eine
Biegerolle für Stabeisenbieger, bei der am Umfang eine Rille vorgesehen ist, in
welche sich der Stab beim Biegen einlegt.
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Bei den bekannten Biegerollen dieser Art entsprach die Umfangsrille
in ihrem Querschnitt im wesentlichen dem Profil des Stabeisens. Dabei liegt der
zu biegende Stab in der Hauptsache am Grund der Umfangsrille an. Wenn auch seitliche
Stellen der Rille zur Aufnahme des Biegedruckes zu einem geringen Teil herangezogen
wurden, so wird doch der Hauptdruck vom Grund der Rille aufgenommen und auf den
Teil des Werkstückes übertragen, der die größte Biegungsstauchung erfährt. Die gleichzeitige
Einwirkung der stauchenden Biegungsspannung und des starken Oberflächendruckes auf
die Innenseite des Bogens führt dazu, daß der gebogene Werkstoff an dieser Stelle
sehr spröde und hart wird sowie ungleichmäßige Festigkeitseigenschaften und starke
Neigung zum Brechen und Verquetschen erhält. Damit wird der Stabwerkstoff im Bogen
in seinem Gefüge so verändert, daß bei der geringsten Schlagbelastung die gebogenen
Haken abbrechen und die Stäbe damit wertlos werden.
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Bekannt sind auch Biegerollen für Stabeisenbieger mit einer Rille,
die in der Querschnittsform von dem hineingebogenen Stabeisen derart ab-1,veicht,
daß das Stabeisen an seiner am meisten gebogenen Stelle am Grund der Rille die Biegerolle
nicht berührt, Bei diesen Biegerollen ist die Rille aber derart ausgebildet, daß
sie das Stabeisen nur mit zwei scharfkantig abgesetzten schmalen Rändern berührt,
deren Berührungstangenten gegeneinander
einen Winkel von ungefähr
6o° bilden, so daß das zu biegende Eisen von der Seite stark eingeklemmt wird und
sich beim Biegen nicht genügend nach der Seite ausdehnen kann und sich auch in der
Rille festklemmt, wobei die abgesetzten Kanten der Rille sich in das zu biegende
Rundeisen eindrücken. Das Rundeisen wird daher in Querrichtung verquetscht und ist
nach dem Biegen aus der Rille schwer zu entfernen.
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Alle mit einer Rille versehenen Biegerollen waren im wesentlichen
zum Biegen von Rohren bestimmt und angewendet, um zu verhindern, daß sich die Rohre
beim Biegen in Querrichtung ausdehnen und somit einen flachen Querschnitt an der
Biegestelle erhalten.
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Der Anwendung solcher mit Rillen versehener Biegerollen und der an
sich bekannten Prismenauflage in der Rille zum Biegen von Betoneisen stand bisher
auch der Wunsch entgegen, mit einer Rolle mehrere nebeneinanderliegende dünne Stäbe
biegen zu können, so daß bisher zum Biegen von-Betoneisen zylindrische Biegerollen
bevorzugt wurden.
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Um die oben angegebenen Mängel beim Biegen von Stabeisen zu beseitigen,
wird eine Biegerolle mit einer Rille auf dem Umfang vorgesehen, bei welcher das
in die Rille hineingebogene Stabeisen den Grund der Rille nicht berührt. Gemäß der
Erfindung berührt der Querschnitt des gebogenen Stabes den Querschnitt der Rille
an zwei Stellen, deren Berührungstangenten gegeneinander einen Winkel von ungefähr
i2o° bilden.
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Eine solche Umfangsrille hat den Vorteil, daß das zu biegende Stabeisen
weder von der Seite noch vom Grund der Rille her verquetscht wird. und daß daher
an keiner Stelle beim Biegen übermäßige Verhärtungen des Stabeisens und auch keine
Haarrisse entstehen können und daß sich das Stabeisen am Grund der Rille ungehindert
stauchen kann. Die Stabeisen können daher an der gleichen Stelle mehrfach gebogen
und wieder geradegebogen werden, ohne daß sie an der Biegestelle brechen. Die Stabeisen
können sich auch nicht in der Rille festklemmen, so daß sie nach dem Biegen stets
leicht wieder abgenommen werden können. Da scharfkantige schmale Ränder in der Rille
nicht vorhanden sind, können sich auch keine Übergangsstellen zwischen den Berührungsflächen
des Stabeisens - mit der Rolle und den nicht berührten Stellen am Stabeisen abdrücken,
selbst wenn der mittlere vertiefte Rillengrund gegenüber dem übrigen Rillengrund
etwas abgesetzt ist.
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Mit Vorteil ist der Rillenquerschnitt an den Berührungsstellen mit
dem Stabeisen im gleichen Sinne wie der Querschnitt des gebogenen Stabeisens gekrümmt,
so daß der Stab besonders schonend von der Biegerolle erfaßt wird. Eine weitere
vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn der Rillenquerschnitt eine stetige
Krümmung bildet, die sich nach außen an den Querschnitt des gebogenen Stabes anschmiegt.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einer Reihe von Ausführungsbeispielen
in Gestalt von Sehnitten von Biegerollenkränzen mit angedeuteten Querschnitten zu
biegender Eisen.
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Nach Abb. i hat die Rolle zwei Tangentenflächen 2, die so in eine
zwischenliegende Grundfläche 3 münden, daß das zu biegende Eisen von dieser Grundfläche
3 frei bleibt und somit nur in den Tanggentenberührungspunkten gefaßt ist. Der Winkel
der Tangentenflächen 2 zueinander beläuft sich auf i2o°, so daß der Zentriwinkel
der von der Eisenmitte nach innen hingezogenen Halbmesser, wie dargestellt, 6d°
beträgt.
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Nach Abb. 2 sind zwei Rinnenteile q., die wie üblich einen geringen
Durchmesserzuschlag über den Eisendurchmesser hinaus erhalten, durch einen Grundrillenteil
5 voneinander getrennt. Hier sind unter Beibehaltung des Zentriwinkels von ungefähr
6o° für die hauptsächlich tragenden Halbmesser die Berührungsflächen aneinander
angeschmiegt zugunsten noch weiter verringerter Flächenpressung.
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Nach Abb. 3 sind Berührungsflächen 6 ähnlich wie im vorigen Falle
gekrümmt, nur sind sie hier mit einer Grundrinne 7 gemeinsam als im Ganzen ellipsenähnlicher
Linienzug ausgeführt, so daß die bei der vorigen Ausgestaltung vorhandenen Ecken
zwischen den seitlichen und inneren Umrißteiden hier völlig beseitigt sind und ein
durchweg stetiger Rillenumriß erreicht ist.
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Mehrrillige Biegerollen sind zweckmäßig mit allen Rlllenbred,ten gleich
:den Stärken der zu biegenden Eisen ausgebildet, so daß viele dünne Eisen nebeneinandergelegt
gleichzeitig gebogen werden können.