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Verfahren und Einrichtung zum einheitlichen Ausrichten und Ordnen
größerer Mengen gleicher Körper
Zum einheitlichen Ausrichten und Ordnen größerer
Mengen gleicher Körper sind eine Anzahl mechanischer Verfahren bekannt, die die
unsymmetrische Oberflächengestaltung oder die außermittige Schwerpunktlage der Körper
verwenden, um letztere in eine bestimmte Richtung zu bringen.
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Diese Einrichtungen sind meist sehr verwickelt, oder sie sind so
grob, daß sie für das Ausrichten kleiner Körper, wie sie in der Feinmechanik vorkommen,
nicht geeignet sind, z. B. Nadeln, Uhrenbauteile, Werkzeuge u. dgl.
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Durch die Erfindung wird ein sehr einfaches und zuverlässiges Verfahren
zum einheitlichen Ausrichten und Ordnen geschaffen, das auch für feinste Körper
gut anwendbar ist.
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Die Erfindung besteht darein, daß die auszurichtenden und zu ordnenden
Körper innerhalb eines Schachtes mit verhältnismäßig großem Querschnitt in einem
Medium, das einem bewegten Körper einen Widerstand entgegensetzt, frei fallen gelassen
werden und mit im unteren Teil des Schachtes in geeigneter Weise angebrachten, den
Querschnitt des Schachtes einengenden Leitflächen an Orte geleitet werden, wo sie
sich, zweckmäßig außerhalb der Querschnittsverengung, ausgerichtet stapeln und von
wo sie entnommen werden können.
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Die einheitliche Ausrichtung kommt während des freien Falles in einem
Medium, das einem bewegten Körper einen Widerstand entgegensetzt, dadurch zustande,
daß alle Körper, bei denen z. B. durch ihre Formgebung eine einseitige Schwerpunktlage
oder bei denen eine Seite der Oberfläche so gestaltet ist, daß sie einen größeren
Strömungswiderstand als die andere Seite bietet, oder bei denen durch die Oberflächengestaltung
bei der Bewegung eine steuernde Wirkung auftritt oder bei denen die genannten Eigenschaften
in geeigneter Vereinigung gemeinsam auftreten, während des Fallend bzw.
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Sinkens eine für die betreffende Körpergestaltung typische, gleiche
Ausrichtung annehmen, so daß diese Körper aus der Schachtverengung gleichgerichtet
austreten. Hier können sie auf beliebige Weise in beliebig ausgebildeten Behältern
gesammelt und aus diesen entnommen werden.
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Die Erfindung kann auch bei völlig symmetrischen, länglichen Körpern
Verwendung finden.
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Diese Körper werden in der Regel mit einem ihrer Enden vorweg zwischen
die Schachtverengung gelangen und dadurch aus dieser gleichgerichtet austreten.
Es besteht bei derartigen Körpern allerdings die Möglichkeit, daß sie sich mit ihren
beiden Enden gleichzeitig auf die einander gegenüberliegenden Leitflächen auflegen
und dort liegenbleiben. Dieser Fall wird jedoch verhältnismäßig selten vorkommen,
so daß Störungen im Gebrauch des Erfindungsgegenstands kaum zu erwarten sind. Um
diesen Störungen zu begegnen, kann jedoch auch eine Rüttelvorrichtung oder eine
andere Vorrichtung vorgesehen werden, die ein Liegenbleiben der Körper zwischen
den Leitflächen unmöglich macht.
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Die zwischen den Leitflächen gebildete Austrittsöffnung kann beliebige
Form erhalten, ferner kann deren Richtung beliebig, z. B. senkrecht nach unten oder
auch nach der Seite weisend sein.
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Es liegt in der Natur der Sache, daß die auszurichtenden Körper,
sofern sie verhältnismäßig hohes spezifisches Gewicht besitzen, in atmosphärischer
Luft verhältnismäßig rasch fallen, nicht aber entsprechend schnell ausrichten, so
daß die Höhe des Schachtes, in dem die Ausrichtung der Körper während ihres Fallens
stattfinden soll, ziemlich groß sein muß. Das Gerät zur Ausübung des erfindungsgemäßen
Verfahrens würde daher sehr groß und unhandlich ausfallen.
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Um diesem Nachteil zu begegnen und um die Möglichkeit zu haben, die
zur Vollziehung des Ausrichtvorgangs notwendige Fallhöhe wunschgemäß zu beeinflussen,
werden in weiterer Ausbildung der Erfindung die auszurichtenden Körper in einem
anderen Medium als gewöhnliche Luft, das gasförmig oder flüssig sein kann, frei
fallen gelassen. Je nach Dichte, Viskosität, Benetzun,gsfähigkeit und anderen Eigenschaften
des verwendeten Mediums ist der Bewegungswiderstand und damit die zum Ausrichten
der Körper erforderliche Fallhöhe verschieden.
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In der Regel wird man ein Medium wählen, das auf den Fall der Körper
bremsend wirkt, so daß deren Fallgeschwindigkeit herabgesetzt wird. Hierdurch ist
man in die Lage versetzt, die Bauhöhe des Gerätes zur Anwendung der Erfindung geringer
zu bemessen, also handlicher zu gestalten, so daß es sich bequemer bedienen und
auch billiger herstellen läßt.
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Gemäß der Erfindung kann das Medium zwecks Beeinflussung der zum
Ausrichten notwendigen Fallhöhe oder zur Erzielung anderer Auswirkungen auch noch
gegen die Fallrichtung, in derselben oder quer zu dieser bewegt werden.
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Erfindungsgemäß kann das Medium außer nach den Gesichtspunkten, die
das Ausrichten Ider Körper bewirken, auch noch so ausgewählt werden, daß gleichzeitig
durch dieses auf die auszurichtenden Körper an sich bekannte zusätzliche Einwirkungen
geschehen, z. B. Abschrecken nach vorangegangener Wärmebehandlung, Anlaßwirkung
durch entsprechend zu wählende Wärme des Mediums, Erwärmung Ider Körper im Medium
zwecks rascher anschließender Trocknung, Oberflächenbeh anidlungen, wie z. B. Fetten,
Entfetten, Beizen, Ätzen u. dgl.
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In der Zeichnung sind in Abb. I bis 6 nur einige wenige Beispiele
von Körperausführungen gezeigt, die, wenn sie in beliebiger Lage in ein Medium geschüttet
werden, in dem sie fallen oder sinken können, sich derart senkrecht ausrichten,
wie sie in den Abb. I bis 6 der Zeichnung dargestellt sind.
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In den Abb. 7 und 8 sind zwei Ausführungsbeispiele des Verfahrens
dargestellt. In einem z. B. mit einer geeigneten Flüssigkeit als Medium 3 gefüllten
Gefäß I ist als Fallschacht ein Rohr 2 eingesetzt, das am oberen Teil zylindrisch
ist, sich nach unten kegelig verjüngt und mit einer kleinen Offnung endet. In Abb.
7 ist der kegelige Teil senkrecht nach unten gerichtet, während in Abb. 8 der untere
Teil des kegeligen Teils seitwärts ausgebogen - ist. In Abb. 7 ist unter das Rohr
2 ein Auffanggefäß 4 gestellt, in !dem sich die gleichgerichteten Körper 5 etwa
senkrecht stehend sammeln, während in Abb. 8 neben das Ende des Rohres 2 ein viereckiges
Kästchen 6 gestellt ist, in dem sich die gleichgerichteten Körper 5 etwa waagerecht
liegend sammeln.
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Das Kästchen 6 kann ziemlich lang sein und während des Sammelns der
Körper hin und her bewegt werden, damit eine größere Anzahl Körper 5, ohne Entleerung
des Kästchens 6, in diesem gesammelt werden können.
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Mit einem Stiel 7 können die gefüllten Behälter.5 bzw, 6 aus dem
Gefäß I herausgehoben werden.
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Die in den Abb. 7 und 8 dargestellten Ausführungsformen sind lediglich
zwei Beispiele der vielen Ausführungsmöglichkeiten für den grundsätzlichen Erfindungsgedanken.
So kann z. B. auch das Zubringen Ider Körper 5 in das Rohr 2 sowie die Entnahme
derselben unter dem Rohr 2 durch andere geeignete Anordnungen den jeweiligen V'erhältnissen
angepaßt und auch für fortlaufenden Betrieb eingerichtet werden.
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Werden für das Verfahren geeignete Körper 5, auf deren Größe und
Sinkeigenschaften die Ausmaße des Gerätes und die Eigenschaften des Me diums abgestimmt
sein müssen, in beliebiger An-
fangslage in das Rohr 2 eingebracht,
so richten sie sich beim Fallen bzw. Sinken aus. Die Rohrwandung des Rohres 2 verhindert
ein Abwandern der Körper 5 nach der Seite. Nach vollzogener Ausrichtung werden die
Körper 5 durch die kegelige Verjüngung des Rohres 2 auf die kleine Austrittsöffnung
hingedrängt, wodurch alle eingebrachten Körper 5 einheitlich ausgerichtet und in
das Auffanggefäß 5 bzw. 6 geleitet werden.
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PATENTANSPRCHE: 1. Verfahren zum einheitlichen Ausrichten und Ordnen
größerer Mengen gleicher Körper, bei denen z. B. durch ihre Formgebung eine einseitige
Schwerpunktlage oder bei denen eine Seite der Oberfläche so gestaltet ist, daß sie
einen größeren Strömungswiderstand als die andere Seite bietet, oder bei denen durch
die Oberflächengestaltung bei der Bewegung eine steuernde Wirkung auftritt oder
bei denen die genannten Eigenschaften in geeigneter Vereinigung gemeinsam auftreten,
dadurch gekennzeichnet, daß die auszurichtenden und zu ordnenden Körper in einem
Medium (3), das einem bewegten Körper einen Widerstand entgegensetzt, frei fallen
gelassen werden, sich dabei einheitlich ausrichten und nach vollzogener Ausrichtung
durch in geeigneter zweckmäßiger Weise angebrachte Leitflächen an Orte (4 bzw. 6)
geleitet werden, wo sie sich ausgerichtet stapeln und von wo sie entnommen werden
können.