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Maschine zum Zusammenbinden von gebündelten Briefen1 Schriftstücken
od. dgl.
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Zusatz zum Patent 719423
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine
zum Zusammenbinden von gebündelten Briefen, Schriftstücken od. dgl., wie im Patent
7I9 423 beschrieben. Bei dieser Maschine ist ein intermittierender, aber ständig
in die gleiche Richtung sich umdrehender Mitnehmerring angeordnet, der eine Klemmvorrichtung
trägt, welche das freie Ende des Bindfadens, Schnur oder sonstigen Bindemittels
aus einem verschwenkbaren Halter übernimmt und um die zusammenzubindenden Gegenstände
legt.
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Der verschwenkbare Halter greift kurz vor Beendigung der Umschnürung
die Schnur wieder auf und hält diese vor der zukünftigen Verbindungsstelle unter
Federwirkung fest, worauf die nebeneinanderliegenden Enden des um die Gegenstände
herumgeführten Bqndemittels durch ein metalliisches Klemmstück aneinander befestigt
werden.
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Diese bekannte Maschine hat sich in der Praxis geeignet gezeigt für
die Anwendung von dem verschiedenen jeweils zur Verwendung gelangenden Material
des Bindemittels, wie z. B. dünnem oder diclçem Bindfaden, Schnur od. dgl., und
besonders auch z. B. von sogenanntem Papierfaden. Es leuchtet ein, daß es dabei
nicht ausgeschlossen ist,
besonders beim Gebrauch eines Bindemittels
vonverhältnismäßig kleiner Zugfestigkeit oder' von örtlich ungleicher Stärke, daß
ein Abreißen des Bindfadens während der Umschnürung stattfinden kann. Die Schwierigkeit
dabei ist, die Maschine wieder betriebsfertig für eine folgende Umschnürung zu machen.
Das vom Knäuel kommende Schnurende kann dann erst weitergeführt werden, wennl das
neue Ende in dem verschwenkbaren Halter festgeklemmt ist.
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Dile Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung einer solchen Maschine,
welche ohne irgendwelche weitere Abänderung in der Konstruktion anzuwenden ist und
womit der wichtige Vorteil erreicht wird, daß bei einem unverhofften Abreißen der
Umwicklungsschnur od. dgl. das neue Schnurende von selbst wieder angegriffen bzw.
festgeklemmt wird für eine folgende. Umschnürung. Außerdem wird es dadurch ermöglicht,
die für das Angreifen dienende Halterfeder unter allen Umständen auf eine möglichst
große Spannung einzustellen.
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Die Verbesserung nach der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
gegenüber dem festen Leitstück und gegenüber einer Aussplamnlg, von welcher die
Schnur nord. sdgl. bei der Umsciiirunlg geleitet wird, eine besondere feste Stützfläche
angeordnet ist, von welcher Idas freie Ende in der Bahn der Umwickelschnur liegt.
Die Stützfläche liegt in einem Abstand vom Leitstück, der nur etwas größer ist als
die Breite des dazwischen sich bewegenden Schnurhalters.
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Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung kann die feste
Stützfläche durch eine flache Platte gebildet werden, die mit dem einen Ende an
dem Lager für die Umwickelschnur gold. dgl. zuführende Hohlwelle befesti.gt ist,
während das andere, in der Bahn der Schnur liegende Ende auf gleicher Höhe anigebracht
ist mit dem Grund der Aussparung in dem Leitstück, derart, daß zwischen heilden
ein enger Spalt gebildet wird, der gerade für das Durchlassen des verschwenkbaren
Schnurhalterendes genügt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht für denjenigen Teil der Maschine, auf welchen
die Erfindung sich besonders bezieht, Abb. 2 die Neuerung gemäß der Erfindung in
etwas größerem Maßstab, Abb. 3 eine Oberansicht mit entferntem Arbeitstisch und
Abb. 4 einen Teil des Schnurhalters.
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Deutlichkeitshalber sind also in Abb. I mehrere Teile gezeichnet,
welche nicht unmittelbar der eigentlichen Erfindung zugehören, aber durch letztere
besser zur Geltung gelangen und dieselben Bezugszeichen tragen wie im Hauptpatent.
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Auf den Arbeitstisch I kommen die zu umschnürenden Gegenstände zu
liegen; unterhalb dieses Tisches ist ein Teil des Mitnehmerringes 4 noch sichtbar.
Dieser Mitnehmerring ist mit zwei Klemmvorrichtungen versehen, von welchen eine,
I7, I8, in der Zeichnung durch je eine Umrißlinie angedeutet ist. Der verschwenkbare
Schnurhalter I4, dessen äußere Form deutlich aus den Abb. 2 und 3 zu erkennen ist,
weist einen Nabenteil auf, womit er auf der Hohlwelle 13 befestigt ist; die Hohlwelle
ist drehbar in einem gegen die Unterseite des Arbeitstisches I angebrachten Lager
I3a.
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Durch die Hohlwelle wird der Bindfaden, Schnur oder anderes Bindemittel
von einer in der Zeichnung nicht dargestellten Spule zugeführt und mit dem Ende
in dem Halter festgeklemmt. Dieser Halter befindet sich dann in einer annähernd
waagerechten Stellung. Beim Inbetriebsetzen der Maschine wird jedoch durch ein von
der Nockenwelle I I zwangsläufig bewegtes Hebelsystem, von welchem die Teile 20,
2I, 22 in der Zeichnung in Abb. I angegeben sind, der Schnurhalter in die punktiert
gezeichnete Stellung gebracht und die Schnur bei weiterer Umdrehung des Mitnehmerringes
durch die Klemmvorrichtung I7, I8 aus dem Halter übernommen. Letzterer wird nun
wieder in die nahezu waagerechte Stellung zurückgebracht und demnächst infolge der
Form der Nockenscheibe Ig noch etwas weiter hinaufgezogen, um dann den aus der HohlwellelI3
tretenden Teil des Bindfadens anzugreifen und mit Reibung festzuhalten. Soweit ist
die Ausführung bekannt und auch im Hauptpatent beschrieben.
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Die Verbesserung nach der Erfindung besteht darin, daß eine besondere
horizontale, flache Stützplatte 120 für tdie Schnur od. dgl. angeordnet ist.
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Diese Platte ist an dem einen Ende starr gegen den Fuß (des Wellenliagers
I3a befestigt und hat eine derartige Form (s. besonders Abb. 3), daß das andere
Ende in die Bahn der Schnur zu liegen kommt, uad zwar gerade gegenüber dem gleichfalls
an der Unterseite des Arbeitstisches I befestigten festen Leitstück 30. In diesem
Leitstück ist eine Aussparung 3I angebracht, von welcher der Grund in der Bahn der
Umwicklungsschnur liegt und gegen welche diese beim Umlegen um die zu bündelnden
Gegenstände geleitet wird. Gleichfalls ist in diesem Leitstück noch der Schlitz
75a vorhanden, in welchem sich das Messer 75 für das spätere Abschneildeni der Schnur
verschieben kann.
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Es ist also klar, daß bei der Umschnürung des Blindfadens die Schnur
od. dgl. über den Grund der Aussparung 3I geleitet wird, aber gleichzeitig, sei
es mehr oder weniger, über den in der Bahn liegenden Teil wider Stützplatte 1,20
Die obere Seite dieses 'freien Endteile liegt genau gegenüber und in gleicher Höhe
mit dem Grund der Aussparung 3".
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Außerdem ragt diese Stützplatte jedoch soweit hervor, daß das Ende
in einem Abstande des Leitstückes 30 zu liegen kommt, der nur etwas größer ist als
die Breite des verschwenkbaren Schnurhalterendes I4, d. h. es entsteht zwischen
Stützplatte und Leitstück ein enger Spalt, welcher gerade genügt für das Durchlassen
des Halters in dem Augenblick, in dem dieser nach oben hiinaufgezogen wird, um die
Schnur anzugreifen und festzuhalten. Mit Rücksicht auf letzteres ist der Schnurhalter
in bekannter Art mit einer Nut 15 versehen, in welcher eine BlattfeXder I6 angebracht
ist.
Die Spannung dieser Blattfeder kann mit Hilfe einer Stellschraube I6a geregelt wer
den. Um die Einführung der Schnur zu erleichtern, ist sowohl das Ende zder Blattfeder
I6 wie auch Ruder Idamit zus:-ammenwi rken'de Teil ,des Schnurhalters nach oben
hin abgeschrägt bzw. erweitert, wie besonders aus Abb. 4 hervorgeht. Dlie Feder
ist derart am Halter 14 befestigt, daß die Schnur nur in Richtung nach dem Mitnehmer
4 zu hindurchgezogen werden kann, aber ein Zurückgleiten verhindert wird.
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Durch die Ausführung gemäß der Erfindung mit besonderer fester Stützplatte
wird der folgende wichtige Effekt erreicht: Wenn die Schnur während der Umwicklung
abreißt, hängt die abgerissene Schnur spannungslos sowohl unterhalb des Grundes
der Aussparung 3I in dem Leitstück 30 wie auch unter der Stützplatte 120. Sobald
nun jedoch der Schnurhalter sich nach oben bewegt und gegen die lose hängende Schnur
zu drücken anfängt, wird letztere sowohl gegen die Platte 120 wie auch gegen W'n
Grund der Aussparung 31 angepreßt. Da diese Platte I20 aber derart angeordnet ist,
daß sie unmittelbar bei und gegenüber dem Leitstück liegt, wird die Schnur infolge
dieses kurzen Abstandes und ebenso infolge ihrer Steifheit gezwungen, in den Halter
einzutreten. Die Blattfeder I6 dieses Halters ist dadurch in der Lage, das Schnurende
in üblicher Weise anzugreifen und mit Reitblung festzuhalten, derart, daß tdiie
Maschine sofort wieder betriebsfertig ist für eine folgende Umschnürung. Außerdem
tritt noch ein anderer Vorteil auf. Es hat sich namentlich in der Praxis gezeigt,
daß das anzuwendende Bindemittel häufig sehr abweichend im Querschnitt ist, d. h.
es zeigt meistens nur Stellen von dickeren und dünneren Teilen bzw. breiteren und
schmaleren Teilen. Wenn man nun die Haltefeder auf die größte Dicke einstellt, so
wird an der Stelle der dünneren oder schmaleren Teile die Schnur durchgleiten und
nicht angegriffen werden. Durch die Anwesenheit von zwei Stützflächen für die Schnur
kann jedoch die Feder I6 nunmehr mit Hilfe der Stellschraube I6a auf die kleinste
Dicke eingestellt werden, und gleichzeitig wird an den Stellen von größerem Querschnitt
bzw. Dicke die Schnur zu jeder Zeit richtig angegriffen und festgeklemmt.
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Die im voranstebenden beschriebene Ausführung der Stützfläche ist
die meist einfachste, im übrigen jedoch nur beispielsweise angegebene. Es ist möglich,
die Form und die Befestigungsart gegebenenfalls noch zu ändern, ohne dabei das Prinzip
der Erfindung zu verlassen.