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Zündvorrichtung für Elektrodensalzbadöfen Das Salz in Elektrodensalzbadöfen
mit direktem Stromdurchgang wird üblicherweise derart aufgeschmolzen, daß ein kurzer
Kohlestab zwischen besondere, unter Spannung stehende Elektroden, den Zündelektroden,
oder zwischen diese und den Hauptelektroden gelegt und dadurch zum Glühen gebracht
wird. Die glühende Kohle bringt das umgebende- Salz mft der Zeit zum Schmelzen,
und dadurch wird der Stro@mfluß zwischen den. Elektroden in Gang gebracht. Dieser
Vorgang ist sehr zeitraubend und bedarf dauernder Beobachtung und Nachhilfe, weil
das Kohlestück nur eine ,bestimmte Wärmemenge zu entwickeln vermag und immer dafür
gesorgt werden muß, daß es in dauernder Verbindung mit zwei verschiedenen Polen
der Stromquelle bleibt. Bei schmalen, tiefen Bädern bereitet das Zünden in der vorbeschriebenen
üblichen Weise beträchtliche Schwierigkeiten. Andere Methoden des Zündens von Salzbädern,
z. B. durch Eintauchen von: Heizkörpern in das Salz, haben sich nicht bewährt, da
diese nur eine sehr geringe Haltbarkeit aufweisen.
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Die Erfindung bezweckt, das Zünden eines beliebig tiefen Salzbades
in bedeutend kürzerer Zeit und ohne besondere Wartung zu ermöglichen, was erfindungsgemäß
dadurch erreicht wird., daß die Stromzuführung für die Zündvorrichtung und gegebenenfalls
auch für das Salzbad durch den Boden des Salzbadtiegels hindurchgeführt ist. Zweckmäßig
wird ein vom Boden des Salzbadraumes nach außen führendes Rohr mit einem elektrisch
leitenden Staff, der einen niedrigeren Schmelzpunkt und ein! höheres spezifisches
Gewicht als das Salz hat, gefüllt und dieser Stoff zur Stromzuführung
für
die Zündvorrichtung und gegebenenfalls auch für das Salzbad verwendet.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterhildung .der Erfindung besteht darin,
daß -das mit dem leitenden Stoff gefüllte Rohr gleichzeitig als Abflußrohr für .das
Salzbad .dient.
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In der Zeichnung sind in Fig. r bis 3 drei Ausführungsbeisp.iele .der
Erfindung dargestellt. In einem Salzbadtiegel i mit dem Badraum o befinden sich
die Hauptelektroden. 3 und das aufzuschmelzende Salz io. Das Aufheizen erfolgt durch
einen im Badraum 2 senkrecht oder nahezu senkrecht angeordneten Heizstab, beispielsweise
aus Graphit, dessen oberes, gegebenenfalls verdicktes. Ende mit einer Schelle 8
an einen Pol der Stromquelle angeschlossen ist, während das untere Ende in einem
elektrisch leitenden Stoff q. steckt und über ein Rohrstück 5 und die Schelle 7
mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden, ist. Der Stoff q. besitzt einen niedrigeren
Schmelzpunkt und ein höheres spezifisches Gewicht als das Salz und ist .beispielsweise
ein, Metall (Blei, Zinn, Zink) und wird vor Inbetriebnahme des Salzbades in den
dafür vorgesehenen Hohlraum, der zur Aufnahme des Heizstabes eine "entsprechende
Erweiterung 6 aufweist, eingegossen. In den noch flüssigen Stoff wird der Graphitstab
gestellt. Nach Anlegen der Spannung E wird (der Stab 9 erhitzt, und Idas Salz kommt
zum Schmelzen. Sobald das flüssige Salz bis zu den: Hauptelektroden 3. gelangt,
fließt der Strom von, Elektrode zu Elektrode. Damit ist der Zündvorgangbeendet,
und der Heizstab kann, entfernt werden. Da dem Heizstab erheblich größere Abmessungen.
als dem Kohlestück .bei den bisherüblichen Zündverfahren gegeben werden können,
ist die Wärmeentwicklung eine bedeutend größere, und das Aufschmelzen geht rascher
vonstatten. Weil der Stab in dauernder leitender Verbindung mit der Stromquelle
bleibt, ist eine besondere Wartung nicht mehr nötig.
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Einen ganz besonderen Vorteil bietet die vorgeschlagene- Zündvorrichtung,
wenn. ein erstarrtes Salzbad wieder in Betrieb genommen werden soll. Bisher war
es üblich und notwendig, vor dem Erstarren das Salz aus dem Badraum auszuschöpfen
und in der eingangs beschriebenen Art das Salzbad erneut mit Hilfe von Kohlestückchen
in Gang zu bringen. Das ist jetzt nicht mehr nötig, es genügt, den Heizstab in das
noch flüssige Salzbad zu stecken, bis er in. den im kaum 6 und den ebenfalls noch
flüssigen Stoff q. eintaucht; und ihn dfann im Bad einfrieren zu lassen. Bei Wiederinbetriebnahme
des Bades braucht an den Stab 9 lediglich die Spannung E angelegt zu werden, um
den Anheizvorgang einzuleiten. Nach Herausnehmen des Heizstabes und Inbetriebnahme
des Bades kann die im Boden befindliche Stromzuführung als Bodenelektrode weiter
benutzt werden, .indem sie mit einer Phase oder dem Sternpunkt des Sälzbadtransformators
verbunden wird.
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Ein noch schnelleres Aufheizen kann erzielt werden, wenn die Zündvorrichtung
nach Fig.2 ausgebildet wird. Beidem Stromzuführungen i gehen durch,den Salzbadboden,
und edler Helzstaab 9 erhält eine zweckentsprechende Form. Da der Heizstab 9 weitgehend
in; das Salz io eingebettet ist, gibt er nahezu den größten: Teil seiner Wärme an
das Salz ab. Darüber hinaus wird das Salz zwischen den Zuführungen rasch flüssig,
so da.ß bald ein Stromfluß zwischen .ihnen einsetzt und das Aufschmelzen weiter
beschleunigt.
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Nach Fig. 3 dient das mit dem: Stoff q. gefüllte Rohr 5 gleichzeitig
als Abflußrohr für das Salzbad. Das Rohr eist außen mit einem der bekannten Absperrmittel
i i, z. B. einem Schieber, einer Klappe oder einem Stöpsel versehen. Während bisher
bei Verwendung eines mit Salz angefüllten Abflußrohres das Aufschmelzen des im Rohr
befindlichen, erstarrten Salzes wegen des höhen Schmelzpunktes, der erforderlichen
Schmelzwärme und der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Salzes sehr schwierig und
oft gar nicht möglich war, gestaltet sich nun das Entleeren. des Salzbades sehr
einfach. Bei flüssigem Inhalt des Rohres genügt ein. Öffnen des Abflusses, um Blei
und Salz rasch durchfließen zu lassen. Bei ganz oder teilweise erstarrtem Inhalt
kann dieser infolge seiner besonderen Eigenschaften leicht mit -den üblichen Mitteln
zum Schmelzen :gebracht werden, so daß Metall und Salz ungehindert abfließen können.
Es bereitet keine Schwierigkeiten, das herausgeflossene Metall vom Salz später zu
trennen und wiederzugewinnen.