DE892662C

DE892662C - Elastische Kompresse zur Druckbehandlung, insbesondere von Stauungsgeschwueren u. dgl.

Info

Publication number: DE892662C
Application number: DEW5030A
Authority: DE
Inventors: August Wolff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-01-26
Filing date: 1951-01-26
Publication date: 1953-10-08

Description

Es ist bereits bekannt, Stauungsgeschwüre und ähnliche Haut- und Blutgefäßerkrankungen einer Druckbehandlung zu unterziehen und dabei elastische Kompressen zu benutzen. Es wurde in diesem Zusammenhang schon vorgeschlagen, ein entsprechendes Stück Schwammgummi auf die zu behandelnde Stelle eines sich bewegenden Körperteiles aufzulegen und mit einer Binde zu befestigen.
Dabei sollte die Elastizität dieser Kompresse eine pulsierende Wirkung auf die erkrankte Stelle ausüben, wenn unter der Muskeltätigkeit des entsprechenden Gliedes ein Spannen und Wiedernachlassen der Kompresse eintrat. Durch diese pulsierende Wirkung der Kompresse sollte die Durchblutung der zu behandelnden Stelle gesteigert werden, wenn die normale Herztätigkeit diese Durchblutung eben infolge der Gewebserkrankung nicht in genügendem Maße bewirken konnte.
Schwammgummi ist nun zwar elastisch, doch zeigt er infolge seiner gröberen Struktur eine gewisse Trägheit im Arbeiten und neigt überdies dazu, rascher zu erschlaffen. Andererseits. konnte die gesamte DurchNutung des betroffenen Gliedes durch die Befestigung der Kompresse mit einer Binde in Mitleidenschaft gezogen werden, denn die Binde mußte der Kompresse immerhin eine gewisse Vorspannung verleihen.
Bekannt ist ferner auch ein Schnellverband für Wunden, der aus einem Schwdammgummikissen mit an den Rändern befestigten elastischen Bändern versehen ist. Dieser Schnellverband kann aber die angestrebte Wirkung bei einer Druckbehandlung nicht erzielen, die nur an den Rändern befestigten Binden würden nämlich bei entsprechendem Anziehen, schon bevor, sich eine auf das Körperglied etwa senkrecht gerichtete Druckvorspannung einstellen würde, bereits abschnürend wirken.
Es hat sich nun gezeigt, daß eine wesentlich bessere Wirkung erzielt wird, wenn der Körper der Kompresse aus elastischem Schaumgummi hergestellt wird, und wenn die Kompresse mindestens auf der Seite, die auf die zu behandelnde Stelle aufgelegt wird, nach den Rändern zu abgeflacht ist. Infolge dieser seitlichen Abflachung der Unterseite der Kompresse erhält diese schon bei verhältnismäßig leichtem Anziehen der Befestigungsbinde eine bessere Vorspannung, die mehr nach der Mitte der durch die Kompresse bedeckten Fläche gerichtet ist. Gleichzeitig wird naturgemäß durch die seitliche Abflachung, auch wenn sie sich nur an der Unterseite der Kompresse befindet, ein gutes Anschmiegen der Kompresse an das betroffene Glied erreicht, vor allem aber wird mit Sicherheit infolge der günstigeren Vorspannungsverhältnisse innerhalb des Körpers der Kompresse bei leichterem Anziehen der Befestigungsbinde eine Beeinträchtigung des Blutkreislaufes im gesamten Glied verhindert.
In der Zeichnung. ist der Erfindungsgegenstand in schematischer Darstellungsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. I einen Querschnitt, der die seitliche Alae flachung an der Unterseite erkennen läßt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Unterseite der Kompresse.
Der Körper I der Kompresse besteht aus elastischem Schaumgummi, wobei, um diese gewünschte Elastizität zu erzielen, der Gummimasse bei ihrer Herstellung die hierzu üblichen allgemein bekannten.
Chemikalien in entsprechender Dosierung zugesetzt sein können. Der Körper der Kompresse ist bei dem wiedergegebenen Ausfühurn.gsbeispiel an der Unterseite 2, die auf die zu behandelnde Stelfe auf gelegt wird, nach den Rändern zu seitlich abgeflacht. Wird diese Kompresse nun unter Zwischenschaltung eines entsprechenden beliebigen Verbandsmaterials auf das zu behandelnde Glied aufgelegt und mit einer Binde in üblidher Weise befestigt, so werden die Ränder 3 durch die Binde nach unten abgebogen.
Einerseits wird dadurch in bekannter Weise eine bessere Anpassung der Ränder erreicht, vor allem aber wird schon bei geringem Anziehen der Binde eine günstige Vorspannung des Kompressenkörpers I erzielt, ohne daß sich die Ränder rings um die zu behandelnde Stelle zu fest aufpressen und ohne daß die Binde selbst unerwünscht stark festgezogen werden muß. Bei der Bewegung der unterhalb der Kompresse liegenden Körpermuskulatur entsteht infolge der elastischen Wirkung des Schaumgummikörpers I eine pulsierende Wirkung, die in an sich bekannter Weise die Durchblutung der mit der Kompresse behandelten Stelle steigert und dadurch die Heilung beschleunigt.
Die Kompresse selbst kann in der Draufsicht eine beliebige Form haben, wie sie den Bedürfnissen des Einzelfalles entspricht, s.ie kann beispielsweise eine runde, ovale oder ähnliche Form besitzen.
Wesentlich in allen Fällen ist jedoch die Verwendung hochelastischen Schaumgummis und insbesondere die Anordnung der seitlichen Abflachung an der Unterseite.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elastische Kompresse zur Druckbehandlung, insbesondere von Stauungsgeschwüren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (1) der Kompresse aus elastischem Schaumgummi hergestellt und mindestens auf der auf die zu behandelnde Stelle aufzulegenden Seite (2) nach den Rändern zu abgeflacht ist.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 472 076.