DE1566401C3 - Vorrichtung zur Stützung und Korrektur der menschlichen Wirbelsäule - Google Patents

Vorrichtung zur Stützung und Korrektur der menschlichen Wirbelsäule

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DE1566401C3 DE19671566401 DE1566401A DE1566401C3 DE 1566401 C3 DE1566401 C3 DE 1566401C3 DE 19671566401 DE19671566401 DE 19671566401 DE 1566401 A DE1566401 A DE 1566401A DE 1566401 C3 DE1566401 C3 DE 1566401C3
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Wilhelm 5035 Fischenich Tigges
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Tigges, August Wilhelm, 5072 Schildgen
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Description

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Wirbelsäulenschäden gehören zu den verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Hexenschuß, lahmes Kreuz und andere Arten von Rückenschmerzen, auch Ischiasbeschwerden mit ausstrahlenden Schmerzen in die Hüfte, in das Knie und sogar bis in die Waden sind zumeist Folgen einer Erkrankung bzw. eines Verschleißes der Bandscheiben, die zwischen den Wirbelknochen der Wirbelsäule liegen.
Durch die bekannten zeitbedingten Umstände tritt an den Bandscheiben häufig ein vorzeitiger Verschleiß auf, der dazu führt, daß sich die Wirbelknochen berühren. Wenn hierbei Nerven zwischen den Wirbelknochen eingeklemmt werden, treten sehr starke Schmerzen auf. Der Leidende wird sich daher zunehmend vorsichtiger und langsamer bewegen, wodurch mit der Zeit eine allgemeine Erschlaffung der Muskeln eintritt. Ein fortschreitender Bandscheibenschaden führt daher in manchen Fällen zur Berufsunfähigkeit oder sogar zur allgemeinen Arbeitsunfähigkeit.
Chiropraktik, Bäder, Wärme, Massagen und vor allem Medikamente helfen stets nur vorübergehend, vermögen die Krankheit als solche jedoch nicht positiv zu beeinflussen.
Auch Korsetts, Binden oder Gürtel haben das Problem bisher nicht zufriedenstellend zu lösen vermocht.
Beispielsweise ist aus der DT-PS 5 78 241 eine Wirbelsäulenstütze bekannt geworden, deren Rückenteil aus zwei sich kreuzenden Bandfedern besteht, die an ihrem Ende mit je einer am Rücken zur Anlage kommenden Pelotte versehen sind. Über die Bandfedern sind zwei Gurte hinweggeführt, die einen Teil einer Leibbinde bilden. Bei angelegter Leibbinde werden die insgesamt vier Pelotten symmetrisch beiderseits der Wirbelsäule an die Rückenmuskulatur angedrückt. Diese bekannte Wirbelsäulenstütze vermag die menschliche Wirbelsäule in dem besonders gefährdeten Bereich, nämlich im Bereich der Lendenwirbel und des Kreuzbeines, nicht ausreichend zu stützen und zu korrigieren. Die paarweise übereinander angeordneten Pelotten haben nämlich einen größeren unveränderlichen Abstand voneinander und können daher nicht verhindern, daß bei einer plötzlichen Bewegung des Trägers zwischen den Pelotten liegende Wirbelknochcn ihre Lage ändern und sich zueinander verschieben, wodurch die bekannten starken Schmerzen ausgelöst werden. Von Nachteil ist ferner die relativ große Auflagefläche der Pelotten am Rücken. Der Gurt der bekannten Vorrichtung muß daher sehr straff gespannt sein, damit die Pelotten zur vollen Entfaltung ihrer Wirkung fest genug angedrückt werden. Für einen Benutzer, der an einem Wirbelsäulenschaden leidet und demzufolge empfindlich reagiert, ist ein so straff gespannter Gurt unzumutbar. Um zu verhindern, daß sich beim Spannen des Gurtes die Blattfedern der bekannten Vorrichtung an die Wirbelsäule anlegen, ist im Kreuzungspunkt der Bandfedern ein weiches Polster angeordnet, welches beim Anlegen des Gurtes direkt auf die Wirbelsäule drückt.
Der zuletzt erwähnte Nachteil ist bei einer aus der DT-PS 5 83 226 bekannt gewordenen Wirbelsäulenstütze dadurch beseitigt, daß die sich kreuzenden Bandfedern im Bereich des Kreuzungspunktes nach außen durchgewölbt sind, so daß sie von der Wirbelsäule stets einen gewissen Abstand haben und ein besonderes Stützpolster in Fortfall kommen kann.
Erwähnt sei ferner eine aus der DT-PS 1.197 192 bekannt gewordene Wirbelsäulenstütze, bei der ein Gürtel im rückwärtigen Abschnitt mit mindestens zwei übereinander angeordneten Stützkörpern versehen ist, die über eine nach hinten durchgebogene Bandfeder verbunden sind. Die Stützkörper kommen direkt an der Wirbelsäule, d. h. in der Rückenmitte, zur Anlage. Die Wirkung dieser bekannten Wirbelsäulenstütze soll darin bestehen, daß die gebogene Bandfeder beim Umschnallen des Gürtels flachgedrückt wird, wodurch sich die Stützkörper etwas voneinander entfernen und hierbei den betreffenden Abschnitt der Wirbelsäule strecken. Auch diese bekannte Wirbelsäulenstütze vermag jedoch nicht zu verhindern, daß bei einer unvorhergesehenen Bewegung und einer damit verbundenen einseitigen Belastung der Wirbelsäule einzelne Wirbelknochen nach der Seite des geringsten Widerstandes ausweichen und hierbei die typischen Krankheitssymptome hervorrufen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der Erkrankungen der Wirbelsäule in der Weise behandelt werden können, daß nicht nur die Krankheitsfolgen, nämlich die Schmerzen, gelindert werden, sondern zugleich auch die Krankheit als solche geheilt oder zumindest wesentlich gelindert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll aber auch bei Menschen, die aufgrund ihres Berufes oder aus anderen Gründen eine Erkrankung der Wirbelsäule befürchten müssen, das Entstehen der Krankheit verhindern. Die Vorrichtung soll ferner möglichst wenig auftragen und den Benutzer in seiner Bewegungsfreiheit nicht nur nicht hindern, sondern auch einem Kranken die frühere Bewegungsfreiheit wiedergeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung der weiter oben erwähnten Art, d. h. von einer Vorrichtung zur Stützung und Korrektur der menschlichen Wirbelsäule mit einer um den Leib spannbaren Binde, die an ihrer Innenseite mit mindestens zwei symmetrisch beiderseits der Wirbelsäule an der Rückenmuskulatur des Trägers zur Anlage kommenden Stützkörpern versehen ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Form der Stützkörper jeweils einem Abdruck der Wirbelknochen entspricht, und daß mehrere Stützkörper, deren Zahl und Anordnung den
Wirbelknochen in dem zu stützenden Abschnitt der Wirbelsäule entspricht, übereinander angeordnet und in ihrer Mitte drehbeweglich an einer Flachfeder befestigt sind, deren Form der Form der Wirbelsäule im entspannten Zustand angepaßt ist.
Dadurch, daß den Wirbelknochen entsprechend mehrere Stützkörper übereinander angeordnet sind, und daß die Form der Stützkörper einem Abdruck der Wirbelknochen entspricht, entsteht eine neuartige Art der Abstützung. Die an der Flachfeder befestigten Stützkörper übergreifen nämlich die einzelnen Wirbelknochen in dem abzustützenden Abschnitt der Wirbelsäuleund liegen zu beiden Seiten unmittelbar neben den Wirbelknochen an der Rückenmuskulatur an. Ein seitliches Ausweichen einzelner Wirbelknochen, was zu den bekannten Krankheitssymptomen führt, wird daher mit Sicherheit verhindert. Da die Stützkörper an der Flachfeder nicht starr sondern drehbeweglich befestigt sind, vermag der Träger der Wirbelsäulenstütze trotzdem weitgehend alle gewünschten Bewegungen auszuführen, weil die Stützkörper den Bewegungen der Wirbelsäule zu folgen vermögen, so daß die Stützkörper in Verbindung mit der Flachfeder, deren Form der Form der Wirbelsäule angepaßt ist, gewissermaßen eine »Hilfswirbelsäule« bilden, welche die menschliche Wirbelsäule entlastet.
Ein weiterer großer Vorteil der erfindungsgemäßen Wirbelsäulenstütze liegt darin, daß die Stützkörper unmittelbar neben der Wirbelsäule auf die Rückenmuskulatur einwirken, diese massieren und den Blutumlauf günstig beeinflussen. Da die Sauerstoffzufuhr zu den Muskelzellen entscheidend von einer guten Durchblutung abhängt, wird die erschlaffte Muskulatur hierdurch belebt und gefestigt, was den Heilungsprozeß sehr vorteilhaft beeinflußt.
Dadurch, daß die Wirbelsäulenstütze, wie bereits erwähnt, gewissermaßen eine »Hilfswirbelsäule« bildet und wie die menschliche Wirbelsäule elastisch ist, auf der anderen Seite aber eine übermäßige Durchbiegung der Wirbelsäule verhindert, können auch keine Schmerzen auftreten, wie sie sich andernfalls z. B. bei langen Autofahrten durch eine konstante Biegebelastung insbesondere des unteren Teiles der Wirbelsäule einstellen.
Da die Stützkörper bei einer ungleichmäßigen Belastung der Wirbelsäule ein seitliches Ausweichen der einzelnen Wirbelknochen verhindern, ist die erfindungsgemäße Wirbelsäulenstütze den bisher bekannten Korsetts, Leibbinden usw. weit überlegen. Auch tragen die verhältnismäßig flachen Stützkörper unter der Kleidung nicht oder nur wenig auf.
Um den einzelnen Gliedern der Wirbelsäulenstütze auch dann, wenn sie nicht gebraucht wird, einen gewissen Halt zu geben, können zwischen den Stützkörpern elastische Einlagen vorgesehen sein, weiche die Drehbeweglichkeit der einzelnen Stützkörper nicht behindern.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden, sofern diese nur ausreichend fest und widerstandsfähig, dabei aber genügend leicht sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt die erfindungsgemäße Wirbelsäulenstütze in der Rückenansicht und in der Seitenansicht.
Das die Stützkörper der erfindungsgemäßen Vorrichtung elastisch verbindende Element ist eine Flachfeder 10, die in ihrer Form der entspannten Wirbelsäule nachgebildet ist. Die Flachfeder 10 gibt der Vorrichtung ihre Grundform. An der Flachfeder 10 sind die Stützkörper 12 bis 17 übereinander drehbeweglich befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gehören zu der drehbeweglichen Befestigung der Stützkörper Drehzapfen 20, die entsprechende Löcher in der Flachfeder 10 durchgreifen und beiderseits mit Köpfen versehen sind. Die einzelnen Stützkörper können sich daher wie die Wirbelknochen der Wirbelsäule etwas verdrehen, sind aber im Gegensatz zu diesen an eine von der Flachfeder 10 gegebene Grundform gebunden. Die einzelnen Stützkörper 12 bis 17 haben eine solche Form, daß sie einen Abdruck der Wirbelknochen bilden. Die Stützkörper überspannen demnach die Wirbelknochen und liegen beiderseits der Wirbelsäule an der Rückenmuskulatur an.
Gegebenenfalls können zwischen den Stützkörpern elastische Einlagen 22 vorgesehen sein, welche beim Tragen der Vorrichtung die Drehbeweglichkeit der Stützkörper nicht behindern, jedoch den Zusammenhalt der einzelnen Glieder der Wirbelsäulenstütze verbessern.
Die Vorrichtung wird mit Hilfe einer nicht dargestellten Leibbinde befestigt. Es genügt, wenn die Zugspannung der Leibbinde an zwei Punkten auf die Wirbelsäulenstütze einwirkt.
Die aus der Flachfeder und den beweglichen Stützkörpern zusammengesetzte Vorrichtung, die gewissermaßen eine »Hilfswirbelsäule« darstellt und die natürliche Wirbelsäule entlastet, kann an allen Abschnitten der Wirbelsäule zur Verwendung kommen. Vorzugsweise wird die Vorrichtung jedoch im Bereich der Lendenwirbel und des Kreuzbeines angeordnet, da die meisten Wirbelsäulenschäden in diesem Bereich auftreten und auch Schäden in den übrigen Abschnitten der Wirbelsäule bis hinauf zu den Halswirbeln häufig ihre Ursache in Schäden im Bereich der Lendenwirbel und des Kreuzbeines haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Stützung und Korrektur der menschlichen Wirbelsäule, mit einer um den Leib spannbaren Binde, die an ihrer Innenseite mit mindestens zwei symmetrisch beiderseits der Wirbelsäule an der Rückenmuskulatur des Trägers zur Anlage kommenden Stützkörpern versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Form des Stützkörpers (12 bis 17) jeweils einem Abdruck der Wirbelknochen entspricht und daß mehrere Stützkörper (12 bis, 17), deren Zahl und Anordnung den Wirbelknochen in dem zu stützenden Abschnitt der Wirbelsäule entspricht, übereinander angeordnet und in ihrer Mitte drehbeweglich (20) an einer Flachfeder (10) befestigt sind, deren Form der Form der Wirbelsäule im entspannten Zustand angepaßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stützkörpern (12 bis 17) elastische Einlagen (22) vorgesehen sind.
DE19671566401 1967-03-08 1967-03-08 Vorrichtung zur Stützung und Korrektur der menschlichen Wirbelsäule Expired DE1566401C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET0033386 1967-03-08
DET0033386 1967-03-08

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1566401A1 DE1566401A1 (de) 1970-04-02
DE1566401B2 DE1566401B2 (de) 1976-04-01
DE1566401C3 true DE1566401C3 (de) 1976-11-25

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