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Häkelmaschine Die Erfindung betrifft eine Häkelmaschine mit einer
Nadelreihe in waagerechter Anordnung, die insbesondere für die Herstellung von Gardinen,
Netzen, Wandbehängen und ähnlichen breiten Stoffbahnen bestimmt .ist.
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Bei den üblichen Ausführungen von Häkelmaschinen erfolgt die Steuerung
der Fadenführer dadurch, daß den sie tragenden Schienen, die durch Nocken eine auf
und ab gehende Parallelverschiebung erfahren, eine axiale Hinund'herbewegung durch
Stoßstifte erteilt wird, die zur Erzielung verschiedener Muster auswechselbar auf
einem seitlich zu den Schienen gelagerten und diesen periodisch genäherten umlaufenden
Band angeordnet sind. Diese Steuerungsvorrichtung mit ihrem neben der eigentlichen
Maschine liegenden und angetriebenen Musterband weist nicht nur eine umständliche
und erhebliche raumbeanspruchende Bauart auf, sondern arbeitet auch verhältnismäßig
langsam sowie überdies wegen des dauernden Aufeinandertreffens von Metall auf Metall
sehr geräuschvoll. Außerdem bietet das mit austauschbaren Stift,-In versehene, umlaufende
Band nur eine sehr beschränkte Möglichkeit zur Änderung .des Häkelmusters, und dfie
mechanische Beanspruchung oder Fadenführer und der Fadenführerschienen ist infolge
der sieh ständig wiederholenden starken Stoßwirkung der Stifte sehr beträchtlich.
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Um bei diesen Maschinen ,die Veränderbarkeit des ;Musters .desHäkelgalons
durch webartigesEinarbeiten von Kettfä.den in die von den Maschenstäbchen eingebundenen
Zierfäden in gewissem Grade zu steigern, hat man schon vorgeschlagen, besondere
Kettfäden in an je einem Schieber befestigten Röhrchen zu führen und die einzelnen
Schieber auf einer über dem Nadelbett liegenden
feststehenden Schiene
gleitbar anzuordnen und durch .eine mit Stoßstiften arbeitende Mustervorrichtung
unabhängig voneinander wahlweise zu der für das Einarbeiten der Kettfäden erforderlichen
Bewegung zu veranlassen. Die dabei notwendige große Zahl von zusätzlichen steuernden
und gesteuerten Teilen führt aber zu einer sehr verwickelten Weiterbildung der an
sich schon in .ihrer Bauart nicht einfachen üblichen Häkelmaschine und erschwert
erheblich die Übersichtlichkeit des Mechanismus und .der Wirkungsweise der ganzen
Maschine, ohne daß andererseits damit trotz Verwendung eines zusätzlichen Kettfadens
eine wirklich weitgehende Mannigfaltigkeit in der Bemusterung'des Häkelgalons ermöglicht
wird.
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Nach der Erfindung wird nun bei einer Häkelmaschine mit waagerecht
liegender Nadelreihe und mit von einer gemeinsamen Schiene getragenen Schußfadenführern
für .die Erzielung des Musters an Stelle der bisher hierfür üblichen Gesamtsteuerung
aller nebeneinander in einer Reihe geführten Schußfäden eine Einzelsteuerung eines
jeden der auf der gleichen Schiene angeordneten Schußfadenführer mit Hilfe eins
sie einzeln oder gruppenweise für ein musterbildendesArbeiten aussondernden Wählers
durchgeführt. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß die Häkelmaschine so ausgebildet,
daß jeder der sämtlichen von einer und derselben Schiene getragenen Schußfadenführer
an dieser schwenkbar gelagert und so ihr gegenüber in eine Tief- und eine Hochlage
einstellbar ist, während sich über alle Schußfadenführer der Schiene ein quer zu
dieser in Schrittschaltung umlaufendes Band erstreckt, das in einer entsprechend
dem zu erzielenden Muster zu wählenden Verteilung und Anordnung sowohl mit gegenüber
der Schiene keine Fadenführer anhebenden Flächenteilen als auch mit .das Anheben
einzelner oder mehrerer Fadenführer an der Schiene bewirkenden Flächenteilen versehen
ist.
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Auf diese Weise wird die bauliche Ausführung der Maschine wesentlich
vereinfacht, da das die einzelnen Fadenführer der Schiene nach dem gewünschten Muster
steuernde umlaufende Band sich bequem in dem hinter der Fadenführerschiene an der
Maschine verfügbaren freien Raum unterbringen und lagern läßt. Ferner arbeitet dieses
Musterband ohne jede Stoßwirkung und praktisch geräuschlos und ermöglicht weiterhin
eine bedeutende Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit und damit .der Leistung .der
Maschine. Auch läßt sich durch Änderung derLänge der die@adenführer anhebenden und
der sie nicht anhebenden Teile des leicht auswechselbaren Bandes eine weitgehende,
fast unbegrenzte Mannigfaltigkeit der Muster bei den mit der Maschine herzustellenden
Gardinen und sonstigen Stoffbahnen erzielen. Dabei wird diese Vielzahl von Mustern
mit einer einzigen. Fadenführerschiene erreicht, währznd man bisher mit Hilfe von
zwei oder mehr Schußfadenführerschienen und auch unter Verwendung von besonderen
mittels gesteuerter 'Schieber in die eingebundenen Zierfäden eingearbeiteten Kettfäden
eine Veränderung des ,Musters .lediglich in einem beschränkten Ausmaß erzielt. Die
Verwendung nur einer einzigen Fadenführerschiene trägt -dabei weiterhin ebenfalls-
zur Vereinfachung der ganzen Häkelmaschine bei.
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Die keine Schußfadenführer gegenüber der Fadenführerschiene anhebenden
Flächenteile des Musterbandes können durch Aussparungen des Bandes gebildet .sein,
dessen volle Teile dann die zum Anheben. der Fadenführer gegenüber der Schiene dienenden
Flächenteile .darstellen. Das ganze Band .kann aus an ihren Längsseiten aneinandergelenkten
Querstreifen zusammengesetzt sein oder auch eine ununterbrochen zusammenhängende
Bahn bilden und über zwei drehbare Zylinderwalzen oder Vieleckprismen geführt sein.
Mittels dieser Walzen oder Prismen wird das Musterband im Takt mit den üblichen,
dauernd periodisch sich wiederholenden Schwenk- und Verschiebungsbewegungen - der
Fadenführerschiene, durch welche die Fadenführer zur Zuführung des Schußfadens zu
den Kettfä.den an der oberen und unteren .Seite,der normalen rechteckigen Einzelfelder
der Gardine oder sonstigen Stoffbahn veranlaßt werden, derart geschaltet, .daß es
jeweils mit einem Streifen sich für die Dauer dieser regelmäßigen Felderbildung
über den Fadenführern einstellt und während dieser Unterbrechung seines Umlaufes
nach den Fadenführern hin gesenkt wird, so daß die den vollen Bandteilen gegenüberliegenden
Schußfadenführer` durch das Band angehoben w.- rden und .das normale Einzelfeld
bilden, während die unter .den ausgesparten Bandteilen befindlichen Schußfadenführer
in diese Aussparungen eintreten und so den Sehußfaden zu Hinundhergängen im Einzelfeld
und damit zur Schleifenbildung in ,diesem veranlassen.
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ZurErzielung dieser Schaltung desMusterbandes wird die Welle des den
jeweils wirksamen Bandstreifen tragenden Zylinders oder Prismas mittels Klinke und
Zahnrad oder mittels sonst eines schrittweise arbeitenden Antriebes weiter gedreht
und steht außerdem unter der .Einwirkung eines sie periodisch senkenden und wieder
anhebenden Nockens. Der schrittweise wirkende Antrieb und der Nocken werden mittel-
oder unmittelbar von der Hauptmaschinenwelle aus in Bewegung gesetzt, und der schrittweise
Antrieb kann für Vorwärts-und Rückwärtsgang, z. B. mittels zweier gegensinniger
Zahnräder und zweier Schaltklinken, ausgebildet und wählweise auf die eine oder
die andere dieser beiden Gangarten sowie auf einen Zwischen-oder Ausschaltzustand
mittels eines Hebels einstellbar sein. Der Stellhebel kann von Hand bedienbar sein
oder selbsttätig mittels einer von der Maschinenwelle aus angetriebenen Kette mit
wahlweise in deren Glieder einsteckbaren und dann an ihm angreifenden Einsatzstücken
zu beliebig bestimmbaren Zeitpunkten des Bandumlaufes umgelegt werden: Die Schußfadenführer
werden vorteilhafterweise als doppelarmige Schwenkhebel ausgebildet, die in .der
.gemeinsamen Tragschiene gelagert sind und unter der Einwirkung einer ihr vorderes
Ende
mit dem Fadenführerröhrchen nach den Nadeln hin ziehenden,
an der Schiene abgestützten Rückholfeder stehen, während sie am hinteren Ende in
aufwärts gerichtete Zungen übergehen, über denen sich der jeweils wirksame Streifen.
des Musterbandes einstellt und von denen beim Senken dieses Streifens die unter
dessen Aussparungen liegenden in diese eintreten und die unter den vollen Streifenteilen
befindlichen zwecks Anhebens der Fadenführerröhrchen abwärts gedrückt werden. Die
axiale Hinundherverschiebung der Tragschiene .der Schußfadenführer kann durch ein
mit seiner Achse quer zur Schwenkachse der Schiene angeordnetes, von der Maschinenbauptwelle
aus angetriebenes Rad erfolgen, das z. B. drei über seinen Umfang gleichmäßig verteilte
radiale Nasen aufweist, durch welche es auf eine am einen Ende der Schienenachse
gelagerte Rolle wirkt und dadurch die Schiene in deren Achsrichtung periodisch entgegen
der Wirkung einer Rückholfeder verschiebt.
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Die dauernd periodisch sich wiederholenden Schwenkbewegungen der Sohußfadenführerschiene
um ihre Achse, welche die Zuführung des SchußfadI-ns .durch die Fadenführer zu den
Kettfäden an der oberen und der unteren Seite der normalen rechteckigen Einzelfelder
hervorrufen, können durch einen von der Hauptmaschinenwelle aus in Umlauf versetzten
Nocken bewirkt werden, welcher an einem von der Schienenwelle radial abstehenden
Arm entgegen der Wirkung einer Rückholfeder angreift. Die Zahl der Nasen an dem
Rad für die Axialverschiebung der Fadenführerschienen bestimmt dieAnzahl der Kreuzungen
des Schußfadens mit den Kettfäden zwischen .der unteren und der oberen Seite eines
rechteckigen Einzelfeldes, so,daß durch Auswechselung eines Rades mit z. B. drei
Nasen gegen, ein z. B. fünf Nasen aufweisendes Rad die Zahl dieser Kreuzungen entsprechend
verändert werden kann.
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Die;Zeichnung veranschaulicht dieHäkelmaschine nach .der Erfindung
beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Abb. 1 zeigt die Maschine in Vorderansicht und Abb. 2 in Draufsicht;
Abb. 3 läßt den Schaltantrieb und Abb. 4 die Hub- und Senksteuerung des Musterbandes
und Abb. 5 den Schwenkantrieb der Fadenführerschiene in Einzeldarstellung erkennen;
Abb. 6 gibt schematisch einen Teil eines mittels der Maschine nach Abb. i bis 5
erzielbaren Gardinenmusters wieder; Abb. 7 bis i i zeigen Abänderungen von Einzelteilen
der Maschine.
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Gemäß Abb. i und 2 ist über und hinter der die Schußfadenführer i
tragenden Schine 2 ein endlos umlaufendes Band 3 angeordnet, das aus mehreren aneinandergelenkten
und über die ganze Länge der Schiene sich erstreckenden Streifen 4, z. B. aus Blech,
besteht. Die Streifen 4 weisen Aussparungen 5 auf, .die verschiedene Länge haben
und in unterschiedlichen Abständen voneinander und von den Streifenenden liegen
können, und die zwischen den Aussparungen 5 belassenen vollen Teile 5' der Streifen
4 bestimmen das zu erzielende Muster. Das Band 3 ist durch zwei in ihrer Seitenbreite
den Streifen 4 entsprechende Prismen 6 und 7 geführt, die in dem Maschinengestell
8 gelagert sind und von denen das eine, z. B. das vordere Prisma 6, von der Hauptwelle
9 der Maschine aus schrittweise angetrieben wird. Dieser Antrieb erfolgt, wie Abb.
3 näher erkennen läßt, durch zwei auf der Welle io des Prismas 6 sitzende gegensinnig
gezahnte Räder i i und 12, von denen .das eine, z. B. das Rad i i, für den Vorwärtsgang
durch eine Klinke 13, und das andere, das Rad 12, für den Rückwärtsgang durch eine
Klinke 14 weitergeschaltet wird.
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Die beiden Klinken 13, 1q. sind auf einem an dem Maschinenrahmen 8
mittels Schlitzes verschiebbar angelenkten, in seiner Mittellage waagerechten Schwenkhebel
15 gelagert, der mit einer nach unten ragenden Leiste 16 und einer quer zu dieser
liegenden Leiste 17 sowie mit einem in seiner Mittelstellung senkrechten Schwenkhebel
18 ein Gelenkparallelogramm bildet. Der senkrechte Schwenkhebel 18 ist an seinem
unteren Ende mit einem Längsschlitz i9 versehen, in welchen ein am Maschinenrahmen
gehaltener Zapfen 2o eingreift, und auf die waagerechte Leiste 17 wirkt ein auf
der Maschinenhauptwelle 9 sitzender Nocken 21 ein, welcher unter Überwindung .der
Gegenkraft einer Rückholfeder22 die Leiste 17 und somit das Gelenkviereck 15, 16,
17, 18 periodisch nach abwärts drückt und dadurch die Fortschaltung des Prismas
6 um einen Bandstreifen .4 mittels der Klinke 13 und ,des Zahnrades 11 oder der
Klinke 14 und des Zahnrades 12 bewirkt. Der senkrechte Hebel 18 ist durch einen
Lenker 23 mit einem mittels eines Drehzapfens 24 am Maschinenrahmen gelagerten Stellhebel
25 verbunden, mittels dessen er von Hand in drei gegebenenfalls durch Rasten sickerbare
Stellungen I, II und o übergeführt werden kann, von denen die Stellung I den Eingriff
der Klinke 13 mit dem Zahnrad i i für den Vorwärtsgang und die Stellung II den Eingriff
der Klinke 14 mit dem Zahnrad 12 für .den Rückwärtsgang des Musterbandes 3 und die
Stellung o die Abschaltung der beiden Klinken 13, 14 für die Stillsetzung des Musterbandes
zur Folge hat.
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Dieser Lagenwechsel des Stellhebels 25 kann auch selbsttätig
mit Hilfe einer von der Maschinenhauptwelleg aus angetriebenen endlosen Kette26
bewirkt werden, in deren Glieder wahlweise Einsatzstücke 27 einsteckbar sind, die
beim Umlauf der Kette in einem entsprechenden Zeitpunkt an .dem Stellhebel 25 angreifen
und ihn von der Vorwärtsgangstellung I in die Rückwärtsgangstellung II überführen.
Gegebenenfalls kann zur Rückdrehung des Stellhebels 25 in die Stellung I eine zweite
umlaufendeKette mit entsprechend gegensinnig zu den Einsatzstücken 27 auf den Steilhebel
25 wirkenden Einsatzstücken vorgesehen sein, die in beliebig wählbarer Folge mit
den ElrigatZStllClien 27 im Angriff auf den St-ellh,ebel25 abwechseln. An Stelle
von Ketten können auch entsprechend ausgebildete,
von .der Maschinenhauptwelle
aus in Umdrehung versetzte Nocken oder ähnliche Stellmittel zur Umschaltung des
Hebels 25 und damit des Antriebes .des Musterbandes 3 von der einen auf die andere
Gangrichtung Verwendung finden.
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In der Fadenführerschiene 2 (vgl. Abb. 2) sind die mit den waagerechten
Nadeln 28 zusammen-,arbeitenden Schußfadenführer i schwenkbar gelagert und stehen
unter der Einwirkung je einer mit der Schiene 2 verbundenen, sie nach den Nadeln
28 hinziehenden Feder 29. Die Fadenführer i sind als doppelarmige, um eine Welle
3o drehbare Hebel ausgebildet, die an ihrem vorderen abgewinkelten Arm das von je
einem Schußfaden 31 durchquerte Fadenführerröhrchen 32 tragen und an ihrem hinteren
Arm je in eine senkrecht hochstehende Zunge 33 übergehen. Die Zungen 33 sämtlicher
Fadenführer i liegen in einer geraden Reihe unter dem jeweils am Prisma 6 untersten
Streifen 4 des Musterbandes3 und dabei unterdenAussparungen5 und,den zwischen diesen
belassenen vollen Teilen 5' dieses Streifens. Die ,Schußfäden.3r werden wie üblich
den Fadenführern i von oben und die Kettfäden 31' den Nadeln 28 von unten durch
Abzug von Spulen zugeleitet, während d.-*e gehäkelte Stoffbahn 50 mit bekannten
Mitteln unter den Nadeln 28 nach abwärts abgeführt wird.
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Die Fadenführerschiene 2 geht am einen Ende in einen Achsenstumpf
34 über, der einen kleinen Ouerarm 35 trägt, auf welchen (vgl. Abb. 5) eine auf
der Maschinenwelle 9 sitzende Nockenscheibe 36 unter Überwindung der Gegenkraft
einer Rückholfeder 37 einwirkt, wodurch die Schiene :2 zu dauernd periodisch sich
wiederholenden Schwenkungen veranlaßt wird, welche die Bildung ,der normalen rechteckigen
Einzelfelder, z. B. einer Gardine, ,durch geringes Anheben der Fadenführer i und
durch deren dabei stattfindendes Zusammenarbeiten mit den Nadeln 2$ zur Folge haben.
Hierbei wirkt auch eine periodisch sich wiederholende Längsverschiebung der Fadenführerschiene
2 mit, die dadurch zustande kommt, daß das andere Ende der Schiene 2 (vgl. Abb.
i) sich in einen durch ein Nockenrad 38 mit z. B. drei gleichmäßig verteilten radialen
Nasen 39 axial verschiebbaren Wellenstumgf 40 fortsetzt, der an einem mit einer
Rückholfeder 41 verbundenen am Maschinenrahmen gelagerten Schwenkhebel 42 angelenkt
ist, der eine in der Umlaufbahn der Nasen 39 des Nockenrades 38 liegende Rolle 43
trägt.
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Um das Musterband 3 ,zum Anheben von Fadenführer i zu befähigen, ist
die Welle io des Prismas 6 in senkrechten Schlitzen 44 des Maschinenrahmens 8 parallel
zu sich selbst verschiebbar, und eine auf ihrem einen Ende sitzende Scheibe 45 kann
(vgl. Abb. 4) in eine Vertiefung 46 einer von der Maschinenwelle 9 über Zahnräder
48, 49 angetriebenen Nockenscheibe 47 einfallen und dadurch den Niedergang des Prismas
6 gestatten sowie durch Auflaufen auf den Kreisumfang der Nockenscheibe 47 das Prisma
6 wieder anheben. Beim Senken des Prismas 6 werden die vor einem vollen Teil 5'
des wirksamen Streifens 4 des Bandes 3 befindlichen Fadenführerzungen 33 gegenüber
der Schiene 2 angehoben, und die zugehörigen Fadenführer i lassen .daher die entsprechenden
Arbeitsnadeln 28 unter .dem Schuß@faden leer durchgehen und bilden in normaler Weise
rechteckige Einzelfelder, während die mit ihren Zungen 33 unter den ausgesparten
Teilen 5 des Streifens 4 stehenden Fadenführer i in diese Aussparungen .beim Senken
des Prismas eintreten und somit nicht gegenüber der Schiene :2 angehoben werden,
so daß sie den Sch.ußfaden zur Schleifenbildung im betreffenden Einzelfeld veranlassen.
Um das Eintreten der Fadenführerzungen in die Bandaussparungen 5 zu erleichtern,
kann .das Prisma 6 an seinen Seitenflächen je eine mit .den Aussparungen 5 der auflaufenden
Streifen 4 in Fluchtlinie liegende Längsnut 6' aufweisen.
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Die Fortschaltung des Musterbandes 3 und sein Senken und Anheben sind
taktmäßig den der Bildung der rechteckigen Einzelfelder ,dienenden, dauernd periodisch
sich wiederholenden Schwerk-und Verschiebungsbewegungen der Fadenführerschiene 2
angepaßt. Wie Abb. 6 erkennen läßt, wird durch diese periodischen Bewegungen der
Schiene 2 der Schußfaden S veranlaßt, mit den Kettfäden K die normalen leeren Einzelfelder
E zu bilden. Kommen ,dabei die Fadenführerzungen 33 in den einzelnen Feldern E,
statt unter vollen, die Fadenführer i anhebenden Teilen 5' des schrittweise fortgeschalteten
Musterbandes 3, unter Aussparungen 5 der Musterbandstreifen 4. zu liegen, so werden
die in die mit ihren Zungen 33 eindringenden und daher gegenüber der Schiene 2 nicht
ausgeschwenkten Schußfadenführer i in den Einzelfächern Zwischenschleifen Z zum
Entstehen bringen, deren Zahl von der Anzahl der Nasen 39 des die Axialverschiebung
der Schiene 2 bewirkenden Nockenrades 38 abhängt. Beispielsweise bringen drei Nasen
eine Schleife ,und fünf Nasen zwei Schleifen in einem normalen Einzelfeld hervor,
so daß durch Auswechseln von Rädern 38 mit verschiedenen Nasenzahlen das Maß der
Ausfüllung der Einzelfelder mit zusätzlichen Schleifen geändert werden kann.
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Das die Längsverschiebungen -der Fadenführerschiene 2 hervorrufende
Nockenrad 38 kann nicht nur hinsichtlich der Zahl seiner Nasen 39 sondern auch bezüglich
.der Höhe der Nasen und. des Radius des zwischen diesen liegenden Kreisbogens eine
Abänderung erfahren, um entsprechende verschiedene Muster zu erzielen. So ergibt
z. B. :der Ersatz des Nockenrades 38 der Abb. i durch ein nach Abb. 7 ausgebildetes
Nockenrad 51, bei welchem die Nase 52 um die gleiche Strecke y jeden der beiden
anschließenden Kreisbogen 53 und 54 überragt und die, Nasen 55 und 56 über den zwischen
ihnen liegenden Kreisbogen 57 je um die gleiche Strecke y und über die an ihren
anderen Seiten endenden Kreisbogen 53 und 54 je um die Strecke x-2y vorstehen, das
aus Abb. 8 ersichtliche Muster. Bei ;diesem Muster ist der Schußfaden S durch die
Nasenhöhen x des Nockenrades 5 i zur Bildung der einen Kettfaden K überspringenden
Längen
x' und durch die Nasenhöhen y zur Bildung der zwei benachbarte Kettfäden
K ververbindenden Längen y' veranlaßt worden. Der zum Heben und Senken des Musterbandes
dienende Nocken weist für die Erzeugung .des Musters nach Abb. 8 .die aus Abb. 4
ersichtliche Gestalt auf.
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Auch durch Austausch des auf das Musterband wirkenden Nockens47 derAbb.4
gegen einen anders geformten Nocken kann eine Änderung des Häkelmusters erreicht
werden. Abb.9 zeigt beispielsweise einen für das Anheben und Senken des Musterbandes
bestimmten Nocken 6o, der infolge seiner Formgebung eine mehrfache, z. B. zweifache
Auf- und Abwärtsbewegung des jeweils wirksamen Bandstreifens 4 (vgl. Abb. 2) während
der ,zur Bildung eines Einzelfeldes erforderlichen Zeitspanne bewirkt und dadurch
im Zusammenarbeiten mit einem .die Axialverschiebung der Fadenführerschiene steuernden
Nockenrad 61 von der ebenfalls aus Abb.9 ersichtlichen Gestaltung das in Abb. io
schematisch veranschaulichte Muster liefert, bei dem die über .drei Kettfäden K
reichenden .Längen x des Schußfadens S den größeren Nasenhöhen X und die nur zwei
Kettfäden K verbindenden Schußfädenlängen y' den kleineren Nasenhöhen y des N ockenrades
61 ihre Entstehung verdanken.
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Statt ein Musterband mit Aussparungen und mit vollen Teilen vorzusehen
und heb- und senkbar anzuordnen, kann auch ein nicht ausgespartes und nicht heb-
und senkbares Musterband Verwendung finden, bei welchem die für .das Anheben der
Fadenführer gegenüber ihrer Schiene bestimmten Teile durch Erhöhungen der Bandfläche
gebildet sind, die in der Längsrichtung des Bankdes abgeschrägt sind, um ein bequemes
Auflaufen ,der Zungen der durch sie anzuhebenden Fadenführer zu ermöglichen. Abb.
i i, die schaubildlich einen Abschnitt eines derartigen Musterbandes zeigt, läßt
die beiderseits abgeschrägten " Erhöhungen 62 ides Bandes 63 erkennen, die z. B.
in einer für ,das Band verwendeten Blechbahn durch Herauspressen erzeugt sind und
bei den aus Abb.2 ersichtlichen Fadenführern die Zungen 33 herabdrücken, während
die nicht erhöhten Teile 64 ides Bandes 63 die Fadenführerzungen unbeeinflußt lassen.
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Ferner kann als Musterband auch die Umfläche eines mit achsparallelen
Lochreihen versehenen Zylinders dienen, in dessen Löcher nach Wahl als Erhöhungen
wirksame Einsatzkörper eingesteckt werden, welche das Anheben der mit ihnen in Berührung
kommenden Fadenführer bewirken, während im übrigen die Zylinderumfläche die Fadenführer
nicht beeinflußt. Auch sonst kann die Häkelmaschine nach der Erfindung im einzelnen
eine von dem Beispiel der Zeichnung abweichende Ausführung erhalten.