DE892477C

DE892477C - Schaltungsanordnung zur verzoegerungsfreien Erzeugung einer Zeitlinie fuer Oszillographen mittels Impulse

Info

Publication number: DE892477C
Application number: DES16291D
Authority: DE
Inventors: Alfred Dr Phil Naumann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1945-02-21
Filing date: 1945-02-21
Publication date: 1953-10-08

Description

Schaltungsanordnung zur verzögerungsfreien Erzeugung einer Zeitlinie für Oszillographen mittels Impulse Es ist bekanntgeworden, Kippgeräte zur Erzeugung von Zeitlinien bei Oszillographen durch Impulse auszulösen. Dies erfolgte !beispielsweise dadurch, daß eine in den Ladekreis des Kondensators geschaltete Röhre gesperrt war und mittels einer Kippschaltung eine plötzliche Freigabe dieser Laderöhre erfolgte. Diese Schaltung erfordert einen verhältnismäßig hoben Röhrenaufwand. Es sind ferner Schaltungen mit nur einer Röhre bekanntgeworden, bei denen durch den Impuls eine vorbereitete Auf- bzw. Entladung des Kondensators stattfand, während die nachfolgende Ent-bzw. Aufladung des Kondensators als Zeitlinie diente. Diese sogenannte Sprunglade- ibzw. -entladeschaltungen haben den Nachteil, daß durch den Ladesprung eine gewisse Zeit verlorengeht, bis das Schreiben .der Zeitlinie auf dem Leuchtschirm der Braunschen Röhre beginnt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst geringem Aufwand eine möglichst verzögerungsfrei arbeitende Zeitablenkschaltung zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß unter Anwendung einer Sprunglade- bzw. -entla.deschaltung -der Lade- bzw. Entladestrom unmittelbar als Zeitlinie ausgenutzt wird.
In der Zeichnung ist in Fig. i der Verlauf der Zeitablenkspann,un.g und der von dieser abgeleiteten Spannungen dargestellt, während die Fg.2 ein Schaltungsbeispiel darstellt. In Fg. i sei- i der-sägezahnförrnige Verlauf -der Zeitablenkspannung, wobei der Kurventeil zwischen 2 und 3 jeweils als Entladespannung, der Kurventeil zwischen 3 und 4 jeweils als -Aufladung bezeichnet werden soll. Bei den bisher bekannten Schaltungen wurde der Kurventeil zwischen 3 und4 bzw. 5 und 6 usw. als nutzbare Zeitlinie ausgewählt. Hierbei ging, da die Auslösung an den Punkten 2, 4, 6 usw. erfolgte, jeweils die Zeit zwischen :2 und 3, 4 und 5 usw. verloren. Erfindungsgemäß wird der Kixrventeil zwischen .2 und 3, 4 und 5 usw. als Zeitlinie gewählt, so daß diese sofort nach der Auslösung bei 2, 4, 6 usw. beginnt. Dadurch wird der Kurventeil 3, 4 hzw.- 5, 6__ als-Vorbereitung für die weitere Zeitlinie benutzt. Nach der bisherigen Anwendung der Schaltung müßte .zur Vermeidung der Sichtbarkeit des Hin-bzw. Rücklaufes 2, 3 und 4, 5 die Zeit zwischen 3 und 4 bzw. 5 und 6 usw. aufgehellt werden, wie dies aus der Kurve 7 an den Kurventeilen 8 ersichtlich ist. Der erfindungsgemäße Vorschlag verlangt aber, .daß gerade dieser Teil der Kurve dunkel geschrieben wird. Es ruß also eine Aufhellung entsprechend der Kurve g erfolgen, wobei die Kurventeile zwischen den Punkten io, 11, 12, 13 usw. zur Aufhellung dienen. Diese Kurve kann bei der erfindungsgemäßen Schaltung leicht ohne zusätzlichen Röhrenaufwand iduroh -einen kleinen Transformator 21 gewonnen werden, der im Anodenkreis liegt.
Ein Schaltungsbeispiel zeigt die Fig. 2. Der Kippkondensator 14 .dient zur Auf- und Entladung. Ein der Klemme 15 über den Kondensator 16 dem Gitter 17 der gittergesteuerten Gasentladeröhre 18 zugeführter Auslöseimpuls bewirkt ein Zünden dieser Röhre, die den Kondensator 14 über den Widerstand i-g und die Primärwicklung 2o des Aufhelltransformators 2i sprungartig entlädt. Die hierbei amLadewi@derstand 24entstehende Spannung wird über den Kondensator 22 entnommen und über die Klemme 23 den Zeitablenkplatten der Braunschen Röhre .zugeführt. Nach dem Schreiben der Zeitlinie und dem Wiederverloschen tder Ionenröhre 18 erfolgt eine vorbereitende erneute Aufladung des: Kondensators 14 über den Widerstand 24. .Der Kondensator 14 und der Widerstand ig dienen zur Einstellung der gewünschten Zeitdauer der Zeitlinie. Der Sekundärwiokbung-2,5 des Aufhelltransformators 2i wird über die Klemme 26 gleichzeitig mit dem. Schreiben der7,eitlinie einAurfhellimpuls entnommen. Der Aufhelltransformator 21 hat gegenüber dem bish'eri.gen Verfahren, aus der Sägezahnspannung durch Spannungsteilung und gegebenenfalls Differenzierung einen Aufhellimpuls zu gewinnen, den Vorteil, daß der aus der Sekundärwicklung entnommene Aufhellimpuls hinsichtlich Anfang und Ende scharf definiert ist, so daß eine sehr exakte Aufhellung der Zeitlinie möglich ist.
Ist es notwendig, zwecks Erzielung verschiedener Meßbereiche auch Zeiten darzustellen, die etwa dem Impulsabstand entsprechen, so kann die beschriebene Schaltung leicht auf die bisher übliche Schaltung umgeschaltet werden. In dieser Schaltung werden der Widerstand 24 und der Kondensator 14 für -die Zeitkonstante maßgebend. Hierbei kann im Bedarfsfall der Widerstand ig ,zur Erzeugung gleich großer Ablenkamplituden ganz oder zum Teil kurzgeschlossen werden.
Die zwischen der Klemme 23 und Erde angeschlossenen Ablenkplatten werden dann umgepolt. Ferner wird die Sekundärwicklung 25 des Transforrnators 2i ebenfalls umgepolt, falls nicht eine besondere Wicklung mit einer der Zeitliniendauer entspreohenden Zeit onstanten auf dem Transformator 21 vorgesehen. ist.
Die durch_-die Erfindung gegebenen Vorteile sind folgende: i. verzögerungsfrei anlaufende Zeitlinie, 2. einfache Gewinnung des Aufhellimpulses mittels eines-kleinen Transformators, 3. scharf definierte Form,des -Aufhellimpulses hinsichtlich Andang und Ende, 4. exponentiell abklingende Amplitude des Aufhellimpulses, dadurch gleichmäßige Helligkeit der exponentiell verlaufenden Zeitlinie, 5. verhältnisniäß.g viel sanfterer An- und Abstieg .der Kippspannung als bei den, bisher verwendeten Sprungschaltungen, dadurch geringere Erzeugung von Störspannungen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schaltungsanordnung zur verzögerungsfreien Erzeugung einer Zeitlinie für Oszillographen mittels Impulse, dadurch gekennzeichnet, daß unter Anwendung einer Sprunglade- bzw. -entladeschaltung .der Lade- bzw. Entladestrom- unmittelbar als Zeitlinie ausgenutzt wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Ladestromes eine gittergesteuerte Ionenröhre dient, deren gesperrtes Gitter durch den Impuls freigegeben wird, wobei in Reihe mit ,der Röhre ein Widerstand .liegt, der zusammen mit dem Kondensator und dem Widerstand der Ionenröhre die Zeitkonstante bestimmt.
3: Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit der Ionenröhre ein Transformator geschaltet ist, dessen Sekundärwicklung ein Impuls entnommen wird zur Aufhellung des als Zeitlinie geschriebenen Ladestromes.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für Zeiten, die etwa dem Impulsabstand entsprechen, auf die normale Auf- b.zw. Entladung des Kondensators unter Verwendung -der gleichen Stromschaltung umgeschaltet wird.
5. Schaltungsanordnung nach .Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung der Gleichsinnigkeit der Zeitlinie außer der Umschaltung der Zeitkonstante auch eine Umschaltung der Ablenkplatten vorgenommen wird.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufhellung des jeweils benutzten Teiles des Sägezahnes ,der Stromschaltung bei dem Übergang auf die andere Schaltungsart die für den Aufhellimpuls am Aufhelltransform.ator vorgesehene Wicklung umgepolt wird.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der Aufhelltransformator zwei Wicklungen enthält, die in ihrer Polung und ihrer Zeitkonstante den Schaltungsarten angepaßt sind.