DE89161C - - Google Patents

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DE89161C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05CEMBROIDERING; TUFTING
    • D05C7/00Special-purpose or automatic embroidering machines
    • D05C7/08Special-purpose or automatic embroidering machines for attaching cords, tapes, bands, or the like

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \|
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung eines Festonstichs auf der Schiffchenstickmaschine, welcher durch eine Verkettelung der Nadelfaden auf der Vorderseite des Stoffes erzielt wird.
Diese Verkettung geschieht in der Weise, dafs mittelst geeigneter Fadenfänger oder Schiingenbilder d der Nadelfaden b vor Bildung eines neuen Stiches derart erfafst und zur Schleife ausgebildet wird, dafs die Nadel den jeweilig folgenden .Stich durch diese Schleife hindurch ausführt. Hierdurch ist der vorhergehende Stich um den jeweilig folgenden Stich gelegt, mithin die Verkettelung der Nadelstiche und somit die Bildung des Festons erreicht. ■
Vielfach ist versucht worden, den Feston auf der Schiffchenstickmaschine in ähnlicher Weise herzustellen, wie auf der Heilmannschen Stickmaschine; diese Versuche scheiterten aber alle wegen des grundverschiedenen Arbeitsprincipes dieser Maschine. Die H eilmann'sehe Stickmaschine arbeitet mit nur einem endlichen Faden, welcher einfach durch den Stoff hindurchgezogen wird, hingegen die Schiffchenmaschine mit zwei endlosen Fäden, durch deren Verschlingung die Stiche gebildet werden. Eine weitere Schwierigkeit bei der Festonbildung auf der Schiffchenstickmaschine ist der Umstand, dafs die Nadel derselben den Stoff nicht völlig durchdringt, sondern in demselben Stichloch den Stoff wieder verlassen mufs, während die H eil man η'sehe Sticknadel den Stoff völlig durchdringt und an beliebig anderer Stelle desselben wieder herausstechen kann.
Des besseren Vergleiches halber sei hier die bekannte Festonbildung auf der Heilmannschen Stickmaschine in den Fig. 11 bis 28 kurz angeführt.
Aus den Fig. 21 bis 28 ist ersichtlich, dafs der Fadenfänger den Stickfaden erfafst, bevor die Nadel in den Stoff von vorn eindringt und durch das Ausziehen des Fadens nach hinten die Festonschleife vorn gebildet wird, durch welche die Sticknadel von rückwärts, in anderem neuen Stichpunkt den Stoff durchdringend, mit ihrem Faden vom Vorderwagen geführt wird. Ehe der Stich durch den Vorderwagen angezogen wird, läfst der Fadenfänger die Festonschleife einfach los, indem er in seine Anfangssfellung zurückgeht, so dafs nach vollendetem Anzug der Festonstich fertiggestellt ist.
Auf ganz anderen Arbeitsprincipien beruhend und weit schwieriger als bei der Heilmannsehen Stickmaschine sind die Functionen bei Herstellung des Festons auf der Schiffchenstickmaschine.
Es zeigen stark vergröfsert Fig. 17 und 18 den von der Schiffchenstickmaschine angefertigten Feston von der Rückseite und Fig. 19 und 20 denselben von der Vorderseite. Hieraus ist ersichtlich, dafs die auf der Waarenvorderseite zum Festonstich verkettelten Nadelfaden b auf der Rückseite des Stoffes χ durch Schiffchenfaden c festgehalten werden.
Die Fig. 6 bis 16 geben eine schematische Darstellung der Festonerzielung auf der Schiffen enstickmaschine.
Fig. 6 und 7: Stich if3 ist vollendet, Stoff χ ist auf o4 gestellt, Fadenfänger d in Ruhestellung.
Fig. 8 und 9: Fadenfänger d hat sich nach oben und gleichzeitig nach links bewegt, um den Nadelfaden b erfassen zu können, so dafs derselbe nach weiterer Aufwärts- und gleichzeitiger Rechtsbewegung des Fadenfängers d die in
Fig. 10 und 11 gezeichnete Lage einnimmt. Die Nadel vollendet hierauf, wie gezeichnet, den Stich o4.
Fig. 12 und 13 : Der Fadenfänger d stellt sich durch weitere Auf-, und Linksseitwärtsbewegung so, dafs die Nadel zwischen den Stichschlitz i hindurch den neuen Stich i4 ausführen kann. Hierdurch ist der Nadelfaden b vom vorhergehenden Stich um den Faden des neu zu bildenden Stiches herumgelegt. Ehe nun die Nadel weiter in den Stoff eindringt, geben
Fig. 14 und 15 die Fadenfänger d die Festonschlinge durch Abwärtsbewegung in ihre Anfangsstellung frei; in Fig. 16 zieht gleichzeitig der Fadenleiter der Stickmaschine die Schleife straff, und wenn nun die Nadel den Stich ti vollendet hat, so ist der in Fig. 19 gezeichnete Festonstich erzielt.
Bezüglich der constructiven Ausführung des Festonnirapparates sei kurz Folgendes erwähnt:
Aus dem eben Erläuterten ergiebt sich, dafs die Schiffchenstickmaschine immer erst einen fertigen Stich ausführen mufs, ehe der Fadenfänger d die Festonschleife für den nächstfolgenden Stich bilden kann. Da bekanntlich eine Umdrehung der Hauptwelle F (Fig. ι bis 4) der Schiffchenmaschine immer einen vollendeten Stich bedeutet, so mufs für die Bewegung der Festonnirapparättheile eine besondere Welle F1 in der Uebersetzung 1 : 2 von der Hauptwelle F aus angeordnet sein. Diese Uebersetzung geben die Zahnräder R und R1 (Fig. 3 und 4). Auf Welle F1 sitzen die Hubscheiben, welche den auf gemeinschaftlicher Schiene D befestigten Fadenfängern d (für jede Nadel ist ein solcher vorhanden) die vorher beschriebene eigenartige Bewegung verleihen. Die Auf- und Abbewegung der zu einem Rahmen verbundenen Schienen D (Fig. 1 und 3), welcher in bekannter Weise balancirend aufgehängt ist, geschieht durch die Hubscheibe B (Fig. 3 bis 5), Rolle k, Zugstange g und doppelarmige Hebel e e, an dessen einem Ende der Fadenfängerrahmen aufgehängt ist.
. Die Seitenbewegung der Fadenfänger d geschieht durch die Hubscheibe B1 (Fig. 4 und 5), RoIIe-/, deren Schieber M und Winkelhebel Q.. Auf einem Arme des letzteren sitzt der Bolzen f3, welcher in dem am Fadenfängerrahmen angebrachten Schlitzeisen Y angreift, so dafs bei der Seitenbewegung auch gleichzeitige Auf- und Abwärtsbewegung des Fadenfängerrahmens möglich ist.
Von gröfster Wichtigkeit für die Schiffchenstickmaschine ist bequeme Bedienung und freie Uebersicht über die Waare. Aus diesem Grunde ist schon bei früheren Constructionen der Schiffchenstickmaschine der Stoffdrücker unterhalb der Nadelreihe angeordnet worden. Da der Stoffdrücker nicht entbehrt -werden kann und eine Anbringung der Fadenfänger d oberhalb der Nadelreihe die Stickerei verdecken und die Bedienung hindern würde, ist diese Schwierigkeit dadurch überwunden, dafs der Fadenfänger d gleichzeitig als Stoffdrücker functionirt. Zu diesem Zwecke ist in der Schiene (Fig. 1 bis 4) eine vierkantige Welle ^1 mehrfach drehbar gelagert, an welcher die Fadenfänger d befestigt sind. An dieser Welle ^1 sitzen gleichzeitig die Hebel ^, in deren Schlitz ein Bolzen des Winkelhebels H angreift. Dieser Schlitz, als auch dieser Bolzen sind so lang, dafs die Schiene D die vorgeschriebene Auf- und Ab- als auch Seitwärtsbewegung ausführen kann. Durch die auf der Hauptwelle F befindliche Hubscheibe K1, deren Rolle und die Zugstange J werden die Winkelhebel H und somit auch die an Welle ^1 befestigten Fadenfänger d. gegen als auch von dem Stoff χ bewegt, wodurch letztere, zur gegebenen Zeit an den Stoff angedrückt, als Stoffdrücker wirken können, während sie vom Stoff abbewegt zum Festonniren dienen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ein Festonnirapparat für Schiffchenstickmaschinen, bei welchem die Nadeln, die Schiffchen und eine Reihe gabelförmiger Schleifenbilder mit dem Stoff und mit den Fäden derart zusammenwirken, dafs für jeden einzelnen Festonstich zwischen zwei auf einander folgenden und über einander liegenden Nadelstichen (o t) der Nadelfaden mittelst der Festonnirgabel (d) zu einer Schleife ausgebogen wird, welche den oberen Nadelstich umschliefst (Fig. 12), wobei der Nadelfaden an den beiden Einstichstellen auf der Rückseite des Stoffes durch den Schiffchenfaden (c) verriegelt wird.
  2. 2. Ein Festonnirapparat der unter 1. festgesetzten Art, bei welchem die Festonnirgabel (d) während der Zurückbewegung der Nadel zugleich als Stoffdrücker dient.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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