DE890793C - Verfahren zur Gewinnung von Acetylen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasformigen Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Atnan od. dgl., im elektrischen Lichtbogen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Acetylen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasformigen Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Atnan od. dgl., im elektrischen LichtbogenInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Es ist bekannt, Acetylen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasförmigen Kohlenwasserstoffen, wie
z. B. Methan, im elektrischen Lichtbogen herzustellen. Hierbei leitet man im allgemeinen die Ausgangsgase
mit gewöhnlicher oder nur wenig erhöhter Temperatur in den Lichtbogen ein, insbesondere um
eine vorzeitige Zersetzung und eine damit verbundene unerwünschte Kohleabscheidung zu vermeiden.
Bei diesem Verfahren war es bisher ohne weiteres nicht möglich, Ein- oder Mehrphasenstrom
zu verwenden, da stabile Lichtbögen hierbei nicht ohne weiteres zu erzielen waren.
Es wurde nun gefunden, daß man die Reaktionsgase vor Eintritt in den elektrischen Lichtbogen auf
Temperaturen! von mindestens 5000, zweckmäßig von 750 bis 11000, vorheizen kann, ohne daß die
oben geschilderten Nachteile nicht nur nicht eintreten, sondern daß auch erhebliche Vorteile erzielt
werden. Die Vorheizung der Reaktionsgase erfolgt in Röhrenvorheizern aus Edelstahlen mit hohem
Chromgehalt oder in keramischen Röhren, z. B. aus gesinterter Tonerde oder anderen im Handel befindlichen
hochhitzebeständigen Werkstoffen. Bei der Verwendung derartiger Werkstoffe wird die unerwünschte
Zersetzung der Kohlenwasserstoffe und eine damit verbundene Kohleabscheidung vermieden.
Man kann auch die nachteilige Zersetzung und Kohleabscheidung dadurch verhindern, daß man die
Ausgangsgase mit hoher Geschwindigkeit durch den Vorheizer leitet. Hierbei sind Geschwindigkeiten
von über iom je Sekunde, vorteilhaft solche von 30 bis 300 m, insbesondere in der Endzone des Vorheizers,
zu empfehlen. Auch die Verweilzeit der Gase in dieser Endzone muß möglichst kurz gehalten
werden und soll 0,2 see nicht überschreiten. Fernerhin ist es für das vorliegende Verfahren von großem
Vorteil, wenn man die Temperaturdifferenz zwischen der Wand des Vorheizers und den strömenden Ausgangsgasen
mindestens in der heißen Endzone niedrig hält. Sie soll dabei zweckmäßig etwa 20
bis 6o'° betragen.
Die Anwendung hocherhitzter Ausgangsgase hat den großen Vorteil, daß man mit Ein- oder Mehrphasenstrom
arbeiten kann, was bisher, wie eingangs erwähnt, nicht möglich war, da derartige
Lichtbogen nicht stabil brannten. Man war daher darauf angewiesen, Mehrphasenstrom mittels umständlicher
Einrichtungen, wie Gleichrichtern, in gleichgerichteten Strom umzuwandeln. Wenn man
dafür Sorge trägt, daß die Ausgangsgase mit einer Temperatur, die nicht unter 50ο01 liegt, in den Lichtbogen
gelangen, wird, wie sich gezeigt hat, auf alle Fälle eine Instabilität des Lichtbogens vermieden.
Als Ausgangsstoffe kommen Kohlenwasserstoffe beliebiger Art in Betracht. Im allgemeinen sind in
der Vbrheizzone jedoch nur gasförmige Kohlenwasserstoffe, wie Methan, Äthan u. dgl., zu verwenden,
vorteilhaft im Gemisch mit an der Reaktion nicht teilnehmenden Gasen, wie Wasserstoff,
Kohlenoxyd, Kohlensäure u. dgl. Der Kohlenwasserstoffgehalt der Ausgangsgase ist zweckmäßig
sehr hoch zu halten und beträgt z. B. im Fall von Methan am besten mindestens 80 bis 95 °/o. Sofern
bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Kohlenwasserstoffe verwendet werden, ist es zu empfehlen,
diese nur zusätzlich zu gasförmigen zu verwenden und sie unmittelbar in den Lichtbogen einzuspritzen,
da sie sich im Vorheizer leicht zersetzen und zur Kohleabscheidung neigen. Geringe Mengen
können jedoch zugegeben werden.
Um einen aus feuerfesten Steinen gemauerten Kern von der Form einer senkrecht stehenden Walze
ist eine Schlange von 30 mm lichter Weite, 50 m Länge und 1100 mm Windungsdurchmesser aus
Chromstahl mit mehr als 20% Chromgehalt so gewickelt, daß zwischen den Windungen und dem
Mauerkern ein geringer gleichmäßiger Abstand entsteht. In etwa gleichem Abstand ist dieser Block
von einem ebenfalls aus feuerfesten Steinen gemauerten Zylindermantel umgeben, so daß die Heizgase
den Kern und die Innenwand des Mantels in gleicher Weise bestreichen. Der äußere Zylinder ist
gut isoliert.
Durch die 'Schlange werden 50 cbm/Std. Methan im gleichen Sinn einströmen gelassen, wie die
Verbrennungsgase einer Muffelheizung die Schlange von außen umspülen (Gleichstromheizung). Am
Ende der Schlange beträgt die erreichte Temperatur des Methans 950°, während die Heizgase aus der
Muffel 9850 aufweisen. Die abziehenden Heizgase können zur Vorerwärmung der Verbrennungsluft
der Muffelheizung dienen oder in anderer Weise nutzbar gemacht werden. Das Methan ist bei dieser
Arbeitsweise noch frei von Zersetzungsnebeln.
Leitet man dieses auf 950° vorerhitzte Gas in einen elektrischen Lichtbogen von bekannter Bauart,
so ergibt sich eine Energieausbeute bei dieser Arbeitsweise von etwa 8,5 kW je Kilogramm erzeugtes
Acetylen (einschließlich geringe Mengen von Homologen) gegenüber einer Energieausbeute
von n,4 kW beim Betrieb desselben Ofens und Einführung
der Ausgangsgase mit gewöhnlicher Temperatur. Die Ersparnis beträgt also etwa 20°/o.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von Acetylen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere gas-
. förmigen Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Äthan od. dgl., im elektrischen Lichtbogen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsgase vor Eintritt in den Lichtbogen eine Temperatur von
mindestens 500, zweckmäßig von 750 bis 11000,
besitzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Lichtbogen mit Ein- oder Mehrphasenstrom betreibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Reaktionsgase
in Röhrenvorheizern aus Edelstahlen mit hohem Chromgehalt oder aus keramischem
Werkstoff erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgase mit
einer Geschwindigkeit von über 10 m je Sekunde, vorteilhaft mit 30 bis 300 m, durch den Vorheizer,
insbesondere durch seine Endzone, geleitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturdifferenz
zwischen Wandung und den strömenden Ausgangsgasen in der heißen Endzone bei etwa 20
bis 6o° liegt.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE890793C true DE890793C (de) | 1953-08-13 |
Family
ID=580933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT890793D Expired DE890793C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Acetylen aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere gasformigen Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Atnan od. dgl., im elektrischen Lichtbogen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE890793C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024955B (de) * | 1951-05-04 | 1958-02-27 | Delhi Taylor Oil Corp | Verfahren zur Herstellung von Acetylen |
DE1091558B (de) * | 1954-06-11 | 1960-10-27 | Basf Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylen durch unvollstaendige Verbrennung von Kohlenwasserstoffen |
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- DE DENDAT890793D patent/DE890793C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024955B (de) * | 1951-05-04 | 1958-02-27 | Delhi Taylor Oil Corp | Verfahren zur Herstellung von Acetylen |
DE1091558B (de) * | 1954-06-11 | 1960-10-27 | Basf Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylen durch unvollstaendige Verbrennung von Kohlenwasserstoffen |
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