DE890502C - Verfahren zur Erzeugung von nitrierfaehigem Benzol - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von nitrierfaehigem Benzol

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DE890502C
DE890502C DEK7524A DEK0007524A DE890502C DE 890502 C DE890502 C DE 890502C DE K7524 A DEK7524 A DE K7524A DE K0007524 A DEK0007524 A DE K0007524A DE 890502 C DE890502 C DE 890502C
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light oil
benzene
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crude light
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Expired
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DEK7524A
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English (en)
Inventor
Bernard J C Van Der Hoeven
John W Unroe
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Beazer East Inc
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Koppers Co Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/005Processes comprising at least two steps in series

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von nitrierfähigem Benzol Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von nitrierfähigem Benzol bei gleichzeitiger Gewinnung anderer wertvoller Fraktionen aus Rohleichtöl, wie es beispielsweise in Kohlendestillationsgasen enthalten ist.
  • Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Zerlegung des im Kohlendestillationsgas enthaltenen Rohleichtöls,. das aus einer Reihe von aromatischen und nichtaromatischen Verbindungen mit nahe beieinanderliegenden physikalischen Eigenschaften besteht, unter Gewinnung von nitrierfähigem Benzol und anderen wertvollen, insbesondere nichtaromatischen Fraktionen und unter Vermeidung von Mittelprodukten.
  • Die Anwesenheit von Nichtaromaten im Rohleichtöl, deren Siedepunkte sehr nahe beim Siedepunkt von Benzol liegen, machte bisher eine sehr eingehende Behandlung des Leichtöls notwendig und schloB die Bildung beträchtlicher Mengen von Mittelfraktionen ein, wenn man Benzol mit einem für die Nitrierung notwendigen Reinheitsgrad herstellen will, wobei man für den Schmelzpunkt des gereinigten Benzols eine untere Grenze von, 4,850 fordert.
  • Gemäß der Erfindung wird das Rohleichtöl durch eine kontinuierliche, fraktionierte Destillation vorzugsweise in wenigstens drei Fraktionen zerlegt, die bestimmte und vorgegebene Kennzeichen haben.
  • Von diesen Fraktionen macht die am niedrigsten siedende Fraktion, der sogenannte Vorlauf, nur einen vergleichsweise kleinen Teil des Leichtöls aus. Er ist praktisch frei von Benzol und weist eine hohe Konzentration an ursprünglich im Leichtöl vorhandenen Schwefelverbindungen auf. Die niedrigersiedenden Bestandteile des Vorlaufs werden kondensiert, während die übrigbleibenden, nicht kondensierten !Gase wieder in den Koksofengasstrom zurückgeführt werden. Die kondensierten Bestandteile des Vorlaufs werden zum Teil als Rücklauf benutzt, zum Teil als überschuß kontinuierlich in einen Vorratsbehälter abgezogen.
  • Bei der kontinuierlichen Destillation des Rohleichtöls entsteht ferner eine Fraktion von mittlerem Siedebereich und geringem spezifischem Gewicht, in der Nichtaromaten in hoher Konzentration vorhanden sind. Auch diese Fraktion macht nur einen kleinen Prozentsatz der Gesamtleichtölmenge aus und wird während der Destillation ebenfalls kontinuierlich abgezogen. Dieses sogenannte Mittelprodukt hat eine geringe Konzentration an Schwefelverbindungen und kann als Motortreibstoff oder als Beimischung dazu verwendet werden.
  • Der Rest des Leichtöls, dem die zwei zuvor beschriebenen Fraktionen entzogen sind, bildet die dritte Fraktion. Aus dieser Fraktion kann nach der Waschung mit Säure eine Benzolfraktion abdestilliert werden, die den für Nitrierung vorgeschriebenen Reinheitsgrad hat und wenigstens g.o l/o des ursprünglich im Leichtöl enthaltenden Benzols umfaßt. Das Bodenprodukt (Rückstand) dieser zweiten Destillation kann in einer Blase destilliert werden, um Toluol, Xylol und leichtes und schweres Solvent-Naphtha daraus zu gewinnen.
  • Die Erfindung ermöglicht also die Herstellung von reinem Nitrierbenzol mit Hilfe von nur zwei Destillatiionsstufen. In ,der ersten Stufe wird das Leichtöl im wesentlichen von den Bestandteilen befreit, die niedriger als Benzol sieden und deren Isolierung aus dem Leichtöl bisher immer so große Schwierigkeiten machte, wenn nicht gleichzeitig Benzol in beträchtlichen Mengen mit herausgehen sollte. Gleichzeitig gewinnt man dabei verwertbare Fraktionen niedrigsiedender Verbindungen mit geringem spezifischem Gewicht und bestimmten charakteristischen Eigenschaften. Die Abtrennung dieser niedrigsiedenden Bestandteile ist so vollständig, daß bei der zweiten Destillationsstufe unmittelbar reines Nitrierbenzol gewonnen werden kann.
  • In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Abb. i zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine Einrichtung zur Destillation von Rohleichtöl; Abb. 2 zeigt einen waagerechten Schnitt in vergrößertem Maßstab längs der Linie II-11 der Abb. i ; Abb.3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Teil der Fraktioniereinrichtung längs der Linien III-III der Abb. 2.
  • Die in Abb. i dargestellte Destillationseinrichtung besteht aus der Fraktionierkolonne io, der Fraktionierkolonne 6o, der periodisch arbeitenden Des:billieriblase go und der ebenfalls periodisch arbeitenden Rektifiziersäule ioo. Der Lauf des Leichtöls und seiner Fraktionen durch das System ist durch Richtungspfeile angedeutet.
  • Das Leichtöl wird durch die Zuführungsleitung i i etwa in der Mitte zwischen Boden und Kopf in die Fraktionierkolonne io eingeleitet. Die Kolonne io hat einen Durchmesser von etwa o,9 m und eine Höhe von etwa 27 m. Sie besteht aus einem Mantel 13, einem Verdampfer 1q. und etwa vierzig Glockenböden, die in den Abb. 2 und 3 mit mehr Einzelheiten dargestellt sind. Die Glockenböden liegen horizontal und parallel zueinander und weisen eine Anzahl Dampfdurchtrittsöffnungen 16 auf, die von Glocken 17 abgedeckt sind. Um einen gewissen Flüssigkeitsspiegel aufrechtzuerhalten, sind auf jedem Glockenboden Überlaufbleche 18 (Wehre) vorgesehen. Ferner weist jeder Glockenboden einen überströmkanal ig auf, durch den die Flüssigkeit von einem Glockenboden auf den unmittelbar darunterliegenden Glockenboden fließen kann. Die überströmkanäle sind dadurch dampfdicht gemacht, daß durch Absperrbleche 2o ein gewisser Flüssigkeitsspiegel am unteren Ende der Überströmkanäle aufrechterhalten wird. Das Leichtöl wird einem mittleren Glockenboden i2 der Kolonne io zugeführt und durch die Wärmeabgabe des Verdampfers 1q., der sich am Boden der Säule befindet, fraktioniert destilliert, wobei die leichter siedenden Bestandteile getrennt voneinander auf die höher gelegenen Böden gelangen.
  • Die am Kopf der Kolonne io entweichenden Vorlaufdämpfe werden durch die Leitung 21 einem Kondensator 22 zugeführt, wo sie auf etwa 2o" abgekühlt werden. Dabei kondensiert ein Teil der Dämpfe. Die nichtkondensierten Gase werden durch die Absaugleitung 23 weg- und beispielsweise einem Brenngasstrom zugeführt, in dem sie gegebenenfalls verbrannt werden. Die Absaugung dieser Gase wird durch einen dampfdruckgesteuerten Regler 24 so eingeregelt, daß in der Kolonne i o ein leichter Überdruck aufrechterhalten wird. Die Einhaltung eines gewissen Überdruckes in der Kolonne io verhindert durch die damit verbundene Erhöhung der Siedetemperatur des Inhalts der Kolonne io, daß die höhersiedenden Fraktionen auf die höher gelegenen Böden der Kolonne aufsteigen und sichert so, daß reinere Produkte als sonst möglich, erzielt werden.
  • Der kondensierte Vorlauf wird aus dem Kondensator 22 kontinuierlich abgezogen und läuft durch die Leitung 25 in das Dekantiergefäß 26, in dem das möglicherweise ebenfalls kondensierte Wasser vom Vorlauf abgetrennt wird. Danach wird der Vorlauf durch Pumpe 28 und die Rücklaufleitung 27 kontinuierlich als Rücklauf in den Kopf der Kolonne io zugepumpt. Die Rücklaufmenge ist mehr als eineinhalbmal, vorzugsweise doppelt so groß, wie die Menge des ursprünglich zugeführten Leichtöls. Ein bestimmter Teil des Vorlaufs kann auch :durch Leitung 29 einem Vorratsbehälter 30 zugeführt werden, wobei die so abzuziehende Menge mittels Ventil 31 eingestellt werden kann.
  • Von einem oder auch mehreren zwischen der Zuführungsleitung ii und dem Kopf der Kolonne gelegenen Glockenböden wird ein Zwischenprodukt abgezogen, welches durch die von den Ventilen 32 und dem Durchflußmesser 33 beherrschte Zwischenproduktleitung 34 einem indirekt arbeitenden Wasserkühler 35 zufließt. Von dort fließt das Mittelprodukt durch die Leitung 34 in einen Vorratsbehälter für Motorbenzo136, der mit einem Behälter 3.7 für gewisse Zusätze (Inhibitoren) verbunden ist.
  • Vom Boden der Kolonne io wird ein vorgereinigtes Leichtöl kontinuierlich durch die Leitung 39 abgezogen. Die abfließende Menge wird durch einen Flüssigkeitsstandregler 40, der ein Ventil 41 in der Produktenleitung 42 steuert, geregelt. Das vorgereinigte Leichtöl wird im indirekten Wasserkühler 43 gekühlt und dann einem Sammelbehälter 45 zugeführt, aus dem es durch die Leitung 47 mittels Pumpe 48 -in den Rührbehälter So geführt wird. Dort wird das 01 mit Säure gewaschen, anschließend im Alkaliwaschbehälter 51 mit Alkali neutralisiert und dann dem Sammelbehälter 52 zugeführt.
  • Die Pumpe 53 pumpt das Öl aus dem Sammelbehälter 52 durch die Leitungt54 auf einen der übereinanderliegenden Glockenböden 62 der Fraktionierkolonne 6o. In diesem fließt das Leichtöl abwärts zu einem am Boden der Kolonne 6o befindlichen Verdampfer 64 und wird nun in ähnlicher Weise fraktioniert destilliert, wie es vorher bei der Fraktionierkolonne io schon beschrieben wurde.
  • Die die Kolonne 6o verlassenden Gase werden durch die Dämpfeleitung 65 zum Kondensator 66 geleitet, wo sie durch indirekten Wärmeaustausch mit Kühlwasser kondensiert werden. Das dabei entstehende Kondensat fließt vom Kondensator 66 durch die Leitung 69 zum Dekantiergefäß 70, in welchem sich das Wasser von dem nicht wäßrigen Kondensat trennt. Das reine Produkt wird abdekantiert, fließt durch die, Leitung 71 und gelangt zum Teil mittels Pumpe 74 und die Rücklaufleitung 72 als Rücklauf zum Kopf der Kolonne 6o zurück, zum Teil wird es durch die Leitung 73 einem Sammelbehälter 75 für Nitrierbenzol zugeführt.
  • Vom Boden der Kolonne 6o wird durch die Leitung 76 ein Produkt abgezogen, dessen Menge durch ein in der Leitung 76 angeordnetes, von dem Flüssigkeitsstandregler 8o gesteuertes Ventil 81 geregelt wird. Das Bodenprodukt fließt durch den Kühler 82, der im Leitungszug der Leitung 76 liegt, in den Sammelbehälter 85. Von diesem Behälter wird das Produkt durch die Leitung 87 mittels. Pumpe 88 zu der diskontinuierlich arbeitenden Destillationsblase go geleitet. In der Blase wird das Öl mittels der Heizschlangen gi erhitzt, und seine Dämpfe strömen dann in die ebenfalls diskontinuierlich arbeitende Rektifiziersäule ioo. In dieser wird ein Kopfprodukt erzeugt, welches im Anfang der Destillation noch Benzol, das aus den beiden ersten Fraktionierungsstufen übriggeblieben ist, enthält und schließlich aus höhersiedenden, schwereren Leichtölfraktionen, wie beispielsweise Toluol, Kylol und leichten und schwerem Solvent-Naphtha, besteht. Das aus der Fraktioniersäule ioo abgezogene Kondensat wird durch die Rückkehrleitung 93 in den Kessel go zurückgeführt und der Destillationsrückstand aus dem Kessel go durch die Leitung g4 abgezogen.
  • Vom Kopf der Säule ioo fließen die Dämpfe durch einen Dämpfeneutralisator 1o2, in welchem die Dämpfe mit einer stark alkalischen Lösung von kaustischer Soda gewaschen werden, um alle korrodierenden Bestandteile aus ihnen zu entfernen. Die neutralisierten Dämpfe fließen durch die Leitung 1o4 in den Kondensator 1o5. Das darin kondensierte Produkt fließt durch die Leitung 1o6 ab und wird im Dekantiergefäß 107 von dem mitkondensierten Wasser befreit. Die mit Leichtöl angereicherte Sodalösung gelangt aus dem Neutralisator 1o2 durch die Leitung 103 zu der Dekantiereinrichtung 107a, in welcher die Sodalösung von dem mitgeführten Leichtöl befreit wird. Die Sodalösung und das Wasser fließen durch die Leitungen 1o8 aus den Dekantiereinrichtungen 107a und 107 ab und sammeln sich im Sammelbehälter iio und werden von da aus durch eine Umlaufpumpe i i i und durch die Leitung 112 wieder dem Dämpfeneutralisator zugeführt.
  • Das neutralisierte und auf diese Weise abgetrennte Leichtölprodukt gelangt durch die Leitung iog zum Teil als Rücklauf mittels Rücklaufpumpe 12o durch die Leitung 121 in den Kopf der Rektifiziersäule ioo zurück, zum Teil fließt es durch die Leitung 113 zu einem der Reinp@rcxduktbehälter 114, aus denen es durch die Sammelleitung 115 auf verschiedene Stellen verteilt wird. Die Leitung 116 leitet. das in der Destillierstufe ioo abgetrennte Benzol in den Motorbrennstoffbehälter 36. Beispiel Die in der Abbildung dargestellte Anlage soll mit einer in die Kolonne io einlaufenden Menge Rohleichtöl von ii4o bis 1330 1 je Stunde arbeiten.
  • Das Rohleichtöl wird in der Kolonne io kontinuierlich destilliert. Zu diesem Zweck wird dem Verdampfer 14 eine angemessene Wärmemenge zugeführt, um am Kopf der Säule die Komponenten mit den niedrigsten- Siedepunkten abzutreiben. Diese Dämpfe werden im Kondensator 22 teilweise kondensiert und auf etwa 2o° abgekühlt. Die am stärksten flüchtigen Anteile, die noch etwa 2 % des ursprünglichen Rohleichtöls enthalten, werden wieder in den Koksofengasstrom zurückgeführt und dienen dort als Wärmespender. Die Dämpfe sind praktisch frei, von Benzol und enthalten leichtsiedende Bestandteile, die einen wesentlichen Teil der Schwefelverbindungen aufgenommen haben. Die unerwünschten Schwefelverbindungen werden auf diese Weise in relativ konzentrierter Form aus dem Öl entfernt. Der kondensierte Vorlauf aus dem Kondensator wird mit einer Menge von logo bis 228o 1 je Stunde durch die Leitung 27 in den Kopf des Turmes als Rücklauf zurückgeführt. Wenn mehr Vorlauf entsteht, als zum Rücklauf benötigt wird, kann dieser überschuß durch die Leitung 2,9 in den Vorlaufsammelbehälter 30 abgezogen: werden. Aus diesem Vorlauf kann man beispielsweise Schwefelkohlenstoff, der in vergleichsweise hoher (Konzentration anfällt, gewinnen. .
  • Von einem Boden oder von mehreren Böden nahe am Kopf der Säule zo wird in einer Menge von nicht mehr als 2,5 % des einfließenden Leichtöls eine Seitenfraktion abgezogen, die eine ziemlich hohe Konzentration an nichtaromatischen Kohlen--wasserstoffen hat. Diese Seitenfraktion wird von solch einem Zwischenboden und in solcher Menge abgeführt, daß sie enthält: eine hohe Konzentration an Nichtaromaten, die gerade noch unterhalb von Benzol sieden; nicht mehr als 2 % des im Rohleichtöl enthaltenden Benzols und ferner eine ausreichend kleine Konzentration an Schwefelverbindungen, um die Seitenfraktion als Motorbrennstoff oder als Zusatz dazu verwenden zu können.
  • Die bevorzugten Zwischenböden sind dadurch gekennzeichnet, daß sich auf ihnen eine Fraktion ansammelt, deren Dichte geringer ist als die auf den höher gelegenen oder unmittelbar daruntergelegenen Böden. Die Dichte der Seitenfraktion ist jedoch stets kleiner als die von Benzol und schwankt zwischen 0,79 und o,83. Die Dichte der Seitenfraktion ist deshalb so niedrig, weil spezifisch leichte Nichtaromaten in vergleichsweise hoher Konzentration darin enthalten sind.
  • So macht beispielsweise der Paraffingehalt allein schon etwa 12 und 26% der gesamten Seitenfraktion aus, während der Gehalt an Schwefelverbindungen nur etwa 0,i7 und 0,33% beträgt. Neben den Paraffinen enthält die Seitenfraktion einen nennenswerten Betrag an ungesättigten Verbindungen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden also die ungesättigten Verbindungen in einer Fraktion mit wenig Schwefelgehalt angereichert und können so als Motortreibstoff mitverwendet werden. Die Ungesättigten würden andernfalls mit dem Vorlauf entfernt und unverwendbar sein, oder sie würden während der -Säurewaschung in eine unbrauchbare Form umgewandelt werden.
  • Das vom Boden der Säule ro kontinuierlich abgezogene Produkt enthält mehr als 95 % des ursprünglich im Rohleichtöl vorhandenen Benzols, wobei keiner der Komponenten dieses Produktes unterhalb von Benzol siedet. Das Bodenprodukt wird mit Säure gewaschen und ergibt ein Leichtöl, das mit hoher Ausbeute an Nitrierbenzol unmittelbar destilliert werden kann. Das Produkt erfordert zum Waschen weniger Säure, als es bei einer kontinuierlichen Destillation ohne Seitenfraktion der Fall wäre, weil alle Bestandteile, die unterhalb, jedoch nahe von Benzol sieden, fast vollständig mit der Seitenfraktion entfernt werden. Nach Abtrennung des Säureschlammes wird das Bodenprodukt zwecks Neutralisierung noch mit Alkali behandelt.
  • Nach der Behandlung mit Säure und Lauge wird die Bodenfraktion in der zweiten Kolonne 6o kontinuierlich destilliert, wobei mehr als go % des ursprünglich im Leichtöl -vorhandenen Benzols verdampfen, kondensieren und als nitrierfähiges Benzol, dessen Erstarrungspunkt bei q.,85° liegt, gewonnen werden. Den Erstarrungspunkt des Benzols kann man noch dadurch erhöhen, daß man die Menge der die Nichtaromaten enthaltenden Seitenfraktion erhöht, wodurch man auf sehr wirtschaftliche Weise Nitrierbenzol mit einem Erstarrungspunkt von 5,3° und höher erhält.
  • Das vom Boden der Säule 6o abfließende Produkt enthält noch eine geringe Menge Benzol und ferner alle die Verbindungen des Rohleichtöls, die oberhalb von Benzol sieden. Das Produkt wird kontinuierlich abgezogen und im Behälter 85 angesammelt, von dein aus es in periodischem Betrieb der Destillierblase go zugeführt wird. Die Destillierblase go ist so eingerichtet, daß sie mit zwei kontinuierlich arbeitenden Fraktionierkolonnen zusammenarbeitet und verleiht der ganzen Anlage eine gewisse Elastizität dadurch, daß große ;Mengen von Bodenprodukt in dem Sammelbehälter 85 und in der Destillationsblase go gespeichert werden und dann nach Wunsch destilliert werden können.
  • Der kleine Rest von Benzol im Bodenprodukt aus der Kolonne 6o wird in der Blase abdestilliert und läuft von da aus durch die Produktenleitung 116 in den Tank 36 für Motorbrennstoff zurück. Die höhersiedenden Fraktionen des Rohleichtöls, wie Toluol, die Xylole und leichtes und schweres Solvent-Naphtha, werden nacheinander als Kopffraktionen gewonnen, die anschließend neutralisiert und kondensiert und zum Teil als Rücklauf verwendet, zum Teil gespeichert werden.
  • Aus der vorhergehenden Beschreibung ergibt sich, daß man mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Benutzung von nur zwei Fraktionierungskolonnen ein nitrierfähiges Benzol aus Rohleichtöl isolieren kann, das nicht weniger als etwa go %- des ursprünglich vorhandenen Benzols enthält und dessen Erstarrungspunkt nicht unter q.,85° liegt. Darüber hinaus wird gleichzeitig das außerordentlich komplexe Gemisch von Bestandteilen des Rohleichtöls,- die alle niedriger als Benzol sieden, in folgende Fraktionen zerlegt: Eine Fraktion aus permanenten Gasen und sehr tief siedenden Bestandteilen, die zur Verbrennung verwendet werden; eine andere Fraktion, in der schwefelhaltige Verbindungen, z. B. Schwefelkohlenstoff, in solch hoher Konzentration enthalten sind, daß diese Fraktion als Rohstoffquelle für die Gewinnung wertvoller Produkte dienen kann; schließlich ergibt sich noch eine Fraktion von geringem spezifischem Gewicht, die mit nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen angereichert ist und außerdem ungesättigte Verbindungen enthält, die besonders als Antiklopfmittel für Motorbenzol in Frage kommen, weil sie praktisch frei von schwefelhaltigen Verbindungen sind. Das nicht in Form von reinstem Nitrierbenzol zurückgewonnene Restbenzol wird als Motorbrennstoff verwendet. Schließlich werden noch die höhersiedenden Homologe des Benzols, wie Toluol, die Xylole und Solvent-Naphtha, ebenfalls in sehr reiner Form gewonnen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Erzeugung von nitrierfähigem Benzol, insbesondere aus in Kohlendestillationsgasen enthaltenem Rohleichtöl mittels fraktionierter Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Rohleichtölmenge ohne vorherige Säurewäsche den mittleren Böden einer mit Glockenböden versehenen Destillierkolonne zugeführt wird und der Ausbau der Kolonne sowie die Betriebsbedingungen (Temperatur, Rücklaufverhältnis u. dgl.) so gewählt werden, daß das Rohleichtöl in wenigstens drei Fraktionen zerlegt wird, wobei die über Kopf abdestillierte Fraktion (Vorlauf) praktisch alle niedrigsiedenden Schwefelverbindungen des Rohleichtöls, die oberhalb des Zulaufs des Rohleichtöls abgezogene Seitenfraktion (Mittelfraktion) im wesentlichen nur die Nichtaromaten des Rohleichtöls und die Bodenfraktion mindestens 95% des im Rohleichtöl enthaltenen Benzols aufweisen, und daß aus der Bodenfraktion nach erfolgter Säurewäsche und neutralisierender Alkalibehandlung durch eine fraktionierende Destillation ein nitrierfähiges Benzol mit einem Schmelzpunkt über q.,85° gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der anfallende Vorlauf wenigstens zum Teil als Rücklauf in die Fraktionierkolonne zurückgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Rücklauf verwendete Teil des Vorlaufs wenigstens das Eineinhalbfache, vorzugsweise das Zweifache der zugeführten Rohleichtölmenge beträgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte der Mittelfraktion 0,79 bis 0,83 beträgt.
DEK7524A 1941-02-13 1950-10-03 Verfahren zur Erzeugung von nitrierfaehigem Benzol Expired DE890502C (de)

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