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Es ist bekannt, @daß Chenillegarn, ein zur Bortenwirkerei und zur
Herstellung von künstlichen Pelzwaren häufig gebrauchter Artikel, durch zwei oder
mehr als zwei Fäden gebildet wind, :die die »Seele« des Chenillegarnes bilden, die
miteinander verdreht sind, und daß zwischen diesen durch die Verdrehung »Fasern«
oder Faserenden senkrecht zur Längsrichtung gehalten werden; es ist ebenfalls bekannt,
daß bestimmte Chenillefäden zum Schluß einer Rundglätüung (gibusage) unterzogen:
werden, d. h. einem Vorgang, der die Haarfäden um die Seelenfäden wickelt, und so
die nicht geglättete Chenille, ein struppiges Produkt, in ein rundglattes Produkt
mit einem schönen Glanz verwandelt.
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Indem zur Zeit angewendeten Verfahren nimmt man die Chenillefäden,
die auf einer beliebigen Chenillemaschine hergestellt sein können und deren Länge
im allgemeinen 8 bis io m nicht überschreitet, verknüpft ihre Enden mit der .Hand
und bringt das so erhaltene Chenillegarn von großer Länge in eine andere Maschine,
in der eine Rund glättung (gibusage) dadurch bewirkt wird, daß man .das Garn durch
sich idrehende, erhitzte Röhren leitet, die außerdem einer Vor- und Rückwärtsbewegung
in der Längsrichtung unterworfen sind.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt eine ununterbrochene Herstellung
von rundigeglättetem Chenillegarn von praktisch unbegrenzter Länge. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind zwischen der Herstellungsvorrichtung des ungeglätteten Chenillegarnes
und der Zieh- und Drehvorrichtung .des Garnes Glättröhren eingeschaltet.
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht .darin, daß die geglättete Chenille
das Durchlaufen durch jedt Art von Zieh- und Dreheinrichtungen sehr gut verträgt
.und daß ebenso die Lagerung in irgendwelchen Behältern oder auf Spulen keine nachteilige
Einwirkung mehr hat, da sich die rundgeglätteten Fasern durch diese Operationen
nicht mehr verformen, so wie es späterhin ausgeführt werden wird.
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Außerdem ist vorgesehen, daß die erhitzten Röhren erfindungsgemäß
nur eine Vor- und Rückwärtsbewegung und keine Drehung mehr brauchen. Tatsächlich
wird die Rotation der Röhren bei ,der neuartigen Vorrichtung unnötig, ;da sich das
Chenillegarn. beim Vorwärtsgleiter durch die Glättungsröhren um sich selbst dreht.
Wie hieraus ersichtlich ist, wird durch den Verzicht auf die Rotation der Glättungsröhren
und den mechanischen Teil der Vorrichtung die Installation der elektrischen Beheizung
der Glättungsröhren bedeutend vereinfacht.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im
folgenden beschrieben und ist in Fig. i -der Zeichnung schematisch dargestellt;
Fig. a und 3 sind schematische Erläuterungsskizzen.
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Die Maschine enthält eine Vorrichtung zur Herstellung von Chenillegarn,
(die in ihrer allgemeinen Ausführung bei A stargestellt ist; sie kann nach einem
beliebigen Prinzip arbeiten. Aus ;d4--r Vorrichtung tritt das rauhe Chenillegarn
C hervor, das durch eine Zieh- und Dreheinrichtung B bekannter Ausführungsform,
idie hier nicht dargestellt ist, in fortwährender Vorwärtsbewegung gehalten wird.
Zwischen der Vorrichtung A und der Zieh- und Dreheinrichtung B sind eine oder mehrere
Rundglättungsröhren T eingeschaltet, die erhitzt und vorteilh.afterweise in der
Längsrichtung vor- und rückwärts bewegt wenden. Die rauhe Chenille C ist bei ihrem
Austritt aus dem Glättunbsrohr T in geglättete Chenille G umgewandelt und wird in
diesem Zustand in die Einrichtung B eingeführt und gegebenenfalls in andere Geräte
zur Auf spulung, Aufrollung usw., diedieser Einrichtung nachgeschaltet sein können.
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Durch diese Anordnung erhält man eine Chenillemaschine, die kontinuierlich
arbeitet und mit der man rundgeglättete Chenille in großen Längen herstellen kann.
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In Fi,g. a ist ein nicht geglätteter Chenillefaiden C schematisch
im Schnitt gezeigt. Die Fasern erstrecken sich raidial zu den Seelenfäden 3. übt
man auf diesen Chenillefaden einen Druck aus, wie er z. B. hier durch zwei Rollen
q. und q.', die auf den Achsen 5, und 5' befestigt sind, bewirkt werden kann, so
ist es klar, daß die Rollen eine Beschädigung der Chenille hervorrufen werden.
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Im Gegensatz dazu zeigt Fig.3, daß die gebogenen Fasern eines rundgeglätteten
Chenillefadens dadurch geschützt sind, daß sie sich als eine Art Federn dem Druck
gegenüber verhalten und auf diese Weise einer Beschädigung nicht ausgesetzt sind.
Außerdem bilden sie ein ausgezeichnetes Erfassen für,die Vorwärtsleitung der Chenille.
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Eine Maschine für rundgeglättete Chenille nach .dieoer Erfindung vermindert
die Herstellungskosten des Chenillegarnes beträchtlich und ermöglicht die preiswerte
Herstellung eines Produktes von erster Qualität.