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Maschine zur Herstellung einer Korsettstange oder eines sonstigen
stangenförmigen, elastischen Organs aus zickzackförmig gebogenem Metalldraht Die
Erfindung bezieht sich auf eine -Maschine zur Herstellung einer Itorsettstange oder
eines sonstigen stangenförmigen, elastischen Organs aus Metalldraht, durch welche
der Draht um zwei gleichgerichtete, in ihrer Längsrichtung verschiebbare Stifte
im Zickzack gebogen wird. Eine Ausführungsform derartiger Maschinen ist bereits
bekannt. Bei dieser erfolgt die Wicklung des Drahtes uni die Stifte so, daß die
einzelnen Drahtschleifen auf der Zickzacklinie fast vollständig voreinander liegen
und daß eine Nachbearbeitung nötig ist, um dieselben voneinander abzuschieben, damit
eine brauchbare Korsettstange erhalten wird. Die Erfindung bezweckt, eine Nachbearbeitung
der aus Drahtschleifen gebildeten Stange entbehrlich zu machen. Das wird geniäl)
der Erfiudiiilg so erreicht, da13 die Biegestifte nicht durch eine einzige Rückzugsbewegung,
sondern in zwei Stufen bis in den Stifthalter zurückgezogen werden, und zwar derart,
claß, nachdem der Drahthalter den Dralit durch eine Drehbewegung um einen Stift
gebogen hat und das gebogene Drahtende am andern Stift angekommen ist, der letztgenannte
Stift teilweise zurückgezogen i@ ird. und zwar nur so weit, daß er in der vorher
gemachten Schleife zurückbleibt, der Draht jedoch an dein freien Ende dieses Stiftes
vorbeigehen kann, wobei ihm eine Umbiegung um mehr als 18o° erteilt wird. Darauf
wird vier Stift ganz zurückgezogen, wodurch die um ihn liegende, vorher hergestellte
Schleife infolge der Federkraft des
Drahtes seitwärts springt. Schließlich
wird dieser Stift wieder vollständig herausgeschoben, und der Drahtleiter fängt
seine Rückdrehung an, um die nächste Schleife zu machen.
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Zur Verdeutlichung der Erfindung ist in den Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung und der Wirkungsweise der Maschine bei ihren aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen veranschaulicht. Diese wird nachstehend beschrieben.
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Fig. i bis einschließlich 7 zeigen die Biegestifte im Vertikalschnitt
mit dem um sie gebogenen Draht in aufeinanderfolgenden Biegelagen; Fig.8 bis einschließlich
14 sind entsprechende Horizontalschnitte, und Fig. 15 bis einschließlich i9 zeigen
schematisch den Draht und die Biegestifte im Vertikalschnitt während der Arbeitslagen,
die derjenigen nach Fig. 7 folgen; Fig.2o ist eine Ansicht eines gemäß der Erfindung
hergestellten Teiles eines Korsettstange; Fig.21 zeigt einen Querschnitt eines Stangenteils
zwischen Preßmatrizen; Fig. 22 ist eine Ansicht einer fertigen Korsettstange; Fig.23
ist eine Draufsicht der Hauptteile der Maschine; Fig. 24 zeigt einen vertikalen
Längsschnitt nach der Linie XXIV-XXIV in Fig.23; Fig. 25 ist eine Seitenansicht
zu Fig. 24 und zeigt von rechts gesehen einen Teil des Halters mit Stiften und des
Gegenhalters; Fig. 26 und 27 sind Abwicklungen der Steuerbüchsen.
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In den Fig. 8 bis einschließlich 14 bezeichnet i einen Halter, dem
gegenüber sich mit einem Zwischenraum von gut zweimal der Stärke des zu verarbeitenden
Drahtes ein Gegenhalter 2 befindet. In den Haltern sind horizontal und unter sich
parallel zwei Stifte 3, 4 einzeln und axial verschiebbar angebracht, die mit ihren
Vorderenden in ausgeschobener Lage in Öffnungen 5, 6 des Gegenlialters 2 hineinragen
und darin gestützt werden.
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Die Stifte können bis hinter die Oberfläche des Halters i zurückgezogen
werden und auch einen Zwischenstand einnehmen, wobei der Abstand zwischen dem Stiftende
und dem Gegenhalter gut eine Drahtstärke beträgt.
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Beim Beginn der Herstellung einer Korsettstange wird das Ende eines
massiven zylindrischen Federstahldrahtes 8 in der in Fig. i durch eine Strichliunktlinie
angedeuteten Richtung zwischen die in Fig. i mit schwarzen Kreisen bezeichneten
herausgeschobenen Stifte 3 und 4 eingesteckt.
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Darauf wird der Stahldraht um den Stift 3 gebogen, bis er am Stift
4 anliegt (Fig. i und 8), so daß eine Öse g entsteht. Darauf wird der Stift 4 in
die Zwischenlage zurückgezogen (schraffierter Kreis in Fig. 2), was zur Folge hat,
daß der Draht 8 vor dem Stift 4 vorbeigehen kann, worauf der Draht noch weiter um
den Stift 3 gebogen wird, bis die Lage gemäß Fig.2 und 9 erreicht worden ist. Dabei
liegt das Ende 7 unter Spannung gegen den Stift 4. Beim darauffolgenden vollständigen
Zurückziehen des Stiftes. (Fig. io und offener Kreis in Fig. 3) nimmt das Ende 7
infolge der vorhandenen Drahtspannung die in Fig. 3 dargestellte Lage ein. Der zwischen
den Schenkeln io, i i der gebildeten Drahtöse liegende Winkel ist so bemessen, daß
die in Fig. 20 dargestellte Überlappung der Ösen erhalten wird.
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Die nächste Stufe ist das vollständige Herausschieben des Stiftes
4 mit darauffolgendem Zurückschwenken des Drahtes 8, wobei dieser um den Stift 4
zu einer Öse 12 umgebogen und ein weiterer Schenkel 13 gebildet wird (Fig.4
und i i). Beim Erreichen des Stiftes 3 wird derselbe zur Hälfte zurückgezogen und
der Draht weiter um den Stift 4 gebogen (Fig. 5 und 12). Darauf wird der Stift 3
vollständig zurückgezogen, wodurch die Öse 9 infolge der Spannung die in den Fig.
6 und 13 dargestellte Lage einnehmen wird. Darauf wird der Stift 3 wieder ganz vorgeschoben.
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Hierauf wird der Draht wieder in gleicher Richtung geschwenkt wie
beim ersten Arbeitsvorgang, wobei er um den Stift 3 zu einer Öse 14 gebogen wird
und ein weiterer Schenkel i5 entsteht (Fig. 15). Mit dem Draht und den Stiften wird
weiter verfahren. wie bei Fig. i bis einschließlich 7 beschrieben worden ist, um
eine weitere Öse 16 und einen Schenkel 17 zii bilden usw. (s. Fig. 15 bis
einschließlich 20).
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Wie aus Fig. 15 bis ig hervorgeht, erfolgt die Fortschaltung der gebildeten
Korsettstange automatisch nach aufwärts.
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Die hergestellte Korsettstange kann in Längsrichtung nach einer Seite
dauernd durchgebogen werden, um eine größere Steifheit in der Querrichtung zu erzielen,
z. B. auf die in Fig. 21 dargestellte-Weise mittels einer Matrize 18 und eines Stempels
i9. Die Matrize weist eine Rinne und der Stempel eine Rippe auf, derart, daß, wenn
diese beiden Teile sich zueinander bewegen, die Korsettstange eine Umformung erfährt.
Die geformte Korsettstange wird schließlich auf Länge geschnitten und mit Schutzhauben
20 versehen (Fig. 22).
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Maschine besteht gemäß Fig. 23
und 24 aus einem Gestell 21 mit Wellenlagerböcken 22, 23, 24, 25.
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In den Böcken 22, 23 ist eine Welle 26 drehbar gelagert, auf welcher
ein Antriebzahtirad 27 befestigt ist, welches dauernd angetrieben wird. Die Welle
26 trägt an ihrem einen freien Ende eine Kurbelscheibe 28, in welche ein Kurbelstift
29 zum Antrieb einer Treibstange 3o eingeschraubt ist. Diese Treibstange greift
um einen Kurbelstift 31, der auf einem Teil 32 befestigt ist, welcher um
einen im Bock 25 befestigten Zapfen 33 hin und her schwenken kann. Die Anordnung
der Teile und ihre Abmessungen sind derartig, daß bei jeder Umdrehung des Kurbelstiftes
29 der Kurbelstift 31 des schwingbaren Teiles 32 von der Lage 34 in Fig. 24 zu der
Lage 35 einen Winkel von etwa 270° zurücklegt. Durch eine Strichpunktlinie 36 ist
die eine äußerste Lage der Treibstange angedeutet. Die mit ausgezogenen Linien gezeichnete
Lage der
Treibstange 30 gehört zier Lage der Teile gemäß
Fig. r und 2. Der Draht @ geht von einer nicht dargestellten Vorratsspule zur Formstelle
zwischen dem Halter z und dem Gegenhalter 2 durch einen Führungskanal im Arm 37
des schwingbaren Teils 32, so daß der Draht sämtliche Bewegungen dieses Teils mitmacht.
Um die Form und die Eigenschaften der Korsettstange beeinflussen zu können, ist
der Arm 37 hohl ausgeführt und in letzterem ein unter regelbarem Federdruck stehendes
Bremsstück 38 vorgesehen.
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Der Bock 25 trägt den Gegenhalter 2, während der Halter r auswechselbar
auf dem Bock 24 angeordnet ist.
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Im Halter r sind die Stifte 3 und 4 gleichachsig verschiebbar und
mit verstärkten Teilen 39, 40 versehen, die in entsprechenden Führungslöchern des
Bockes 22 gleiten können und dabei mittels in Längsschlitze der Teile 39 und 4o
reichender und im Bock 22 befestigter Stifte vor Drehung gesichert sind.
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Die verstärkten Teile 39 und 4o sind mit fest an denselben angeordneten
Büchsen `-ersehen, die je mit einem radialen Stift 41 bzw. 42 ausgerüstet sind,
welche in eine Umfangsnut 43 bzw. 44 einer Führungsbüchse 45 bzw. 46 reichen. Die
Führungsbüchsen 45, 46, deren Umfangsabwicklungen in den Fig. 26 und 27 dargestellt
sind, sind auf Wellen 47, 48 befestigt, die Zahnräder 49, 50 von gleicher
Größe tragen, welche miteinander im Eingriff stehen. Auf der Welle 47 ist auch ein
Kettenrad 5 i vorgesehen, welches von einer Kette 52 angetrieben wird, und zwar
mittels eines auf der Welle 26 befestigten Kettenrades 53.
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Aus Fig. 23 geht hervor, daß der Draht 8 sich der Formstelle unter
einem Winkel zur Vertikalen an dieser Stelle nähert. Hierdurch wird bewirkt, daß
das zugeführte Drahtstück zwischen der schon gebildeten Schleife und dem Gegenhalter
zu liegen kommt. Dieses Drahtstück darf nämlich nicht an die andere Seite der schon
gebildeten Schleife, das heißt also an die Seite des Halters kommen, weil dann die
Maschine nicht wirken kann. Hierin liegt ein Unterschied gegenüber einer bekannten
.Maschine, bei welcher der Draht gerade längs dem Halter zugeführt und gebogen wird.
Die Folge dieser bekannten Ausführung ist, daß die entstehende Korsettstange sich
von den Stiften fortbewegt und nicht, wie bei der vorliegenden Maschine, längs dem
Halter hochkommt.
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Wie aus Fig.25 hervorgeht, wird die gebildete Korsettstange in Aufwärtsrichtung
abgeführt, und zwar unter einem Winkel, der etwa dem der Schrägfläche 54 des Halters
r entspricht. Gewünschtenfalls kann die Korsettstange in einer Röhre geführt werden.
Wenn sie die Röhre verläßt, kann sie entweder sofort auf Länge geschnitten oder
auf eine Vorratsrolle aufgewickelt «-erden. Dabei kann die Korsettstange an einem
Satz Formwalzen vorbeigehen, die eine Bearbeitung vornehmen, wie sie unter Bezugnahme
auf Fig.2i beschrieben wurde.