DE889767C

DE889767C - Verfahren zur Herstellung von Leiterseilen fuer Hochspannungsfreileitungen

Info

Publication number: DE889767C
Application number: DEB17003A
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dipl-Ing Hammel
Original assignee: BROWN
Current assignee: BROWN
Priority date: 1951-10-03
Filing date: 1951-10-03
Publication date: 1953-09-14

Description

Verfahren zur Herstellung von Leiterseilen für Hochspannungsfreileitungen Es ist häufig erwünscht, Seile aus Metalldrähten so herzustellen, d.aß ihr Durchmesser größer wird als bei einem normalen, durch l.agenweises Schlagen von Einzeldrähten mit einem Kreisquerschnitt aufgebauten. sogen.annten Vollseil. Beim Bau von elektrischen Hochspannungsleitungen ist z. B. mit Rücksicht auf die elektrische Randfeldstärke an der Außenoberfläche .der Durchmesser der Leiterseile häufig größer zu wählen, als ihn ein sogenanntes Vollseil aufweist, das den, aus Gründen. der elektrischen Leitfähigkeit erforderlichen Querschnitt besitzt. Die Vergrößerung des Durchmessers eines solchen Seiles durch Aufbringen einer weiteren Lage von Einzeldrähten ist unwirtschaftlich, da das nur zum Zweck der Durchmesservergrößerung aufgewendete Material bei der Stromübertragung nicht ausgenutzt wird. Für den Aufbau von Seilen für Hochspannungsfreileitungen, die die mit Rücksicht auf die elektrische Randfeldstärke erforderlichen großen Seildurchmesser besitzen, deren Querschnitt aber nicht größer ist, .als aus Gründen der elektrischen Leitfähigkeit erforderlich, sind verschiedene Vorschläge gemacht worden. Am bekanntesten sind die verschiedenen sogenannten Hohliseilkonstruktionen mit und ohne Tragorgan und Vollseilkon.struktionen, bei denen zur Vergrößerung des Seildurchmessers elektrisch inaktive Materialien, wie Papier, Hanf usw., verwendet werden. Die Hohlseilkonstruktionen sind, in deer Herstellung und Montage verhältnismäßig teuer. Vollseile, die unter Verwendung von elektrisch inaktivem Material hergestellt werden, sind unwirtschaftlich, sobald es gelingt, Vollseile mit gleichem Durchmesser und gleichem Aufwand an elektrisch leitendem Material unter Wegfall .des elektrisch inaktiven Materials herzustellen. Die Problemstellung ist also, bei gleichem Aufwand für das Leitermaterial einen größeren Seildurchmesser als bei normalen Vollseilen zu erzielen. Erfindungsgemäß kann dies dadurch. erreicht werden, daß nicht einzelne blanke Drähte zu einem Seil geschlagen werden, sondern daß zuerst solche Drähte zu Teilseilen geschlagen und dann diese Teilseile in mehreren Lagen, miteinander verseilt werden. Aus. der Stahl- und Hanfseilherstellung ist es zwar bekannt, mehrere Einzelseile zu einem Seil größeren Durchmessers zu verseifen, doch sind: derartig aus blanken.. Drähten hergestellte Seile im Hochspannungsleitungsbau bis heute nicht verwendet worden. Die bewußte Ausnutzung der Vorteile, die aus Einzelseilen geschlagene Seile hinsichtlich- Durchmesservergrößerung bei gleichem Materialaufwand bringen können, ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die größte Durchmesservergrößerung läßt sich dadurch erzielen, daß entsprechend Fg. i je drei Drähte miteinander verseift werden und daß durch Verseifen dieser aus drei Einzeldrähten bestehenden Seile das endgültige Seile mit vergrößertem Außendurchmesser entsteht. Die Durchmesservergrößerung bei gleichem Materialaufwand ist dann am größten, wenn die Einzeldrähte möglichst große Durchmesser erhalten.
Eine weitere Vergrößerung des. Außendurchmessers bei gleichem Materialaufwand ist dann möglich, wenn die zur Herstellung der Seile verwendeten Einzeldrähte keinen vollen, sondern einen Querschnitt mit ausgesparten Profilen besitzen (s. Fi:g. :2).
Seile mit vergrößertem Außendurchmesser gemäß dem angegebenen. Erfindungsgedanken können aus jedem beliebigen Leitermaterial hergestellt werden. Sie können auch als sogenannte Verbundseile, d. h. Seile aus. verschiedenen Werkstoffen," wie z. B. Stähl und Aluminium, hergestellt werden. Dabei kann es zweckmäßig sein, einen Teil der Einzeldrähte, z. B. die Stahldrähte, im Innern des Verbundseiles normal als Vollseile zu verseifen und den anderen Teil, z. B. die Aluminiumdrähte, zu dreidrähtigen Seilen. zu verarbeiten und dann über .den Vollseilteil in mehreren Lagen zu verseifen (s. Fg: 3).
Es- kann zweckmäßig sein, dem Hochspannungsfreileitungsseil, dessen Außendurchmesser in der vorbeschriebenen Weise vergrößert worden ist, durch besondere - Maßnahmen noch eine glatte Außenoberfläche zu geben. Zu diesem Zweck kann das Seil noch mit einer geschlossenen Decklage aus Rund- oder Profildrähten versehen werden. Eine glatte bzw. eine mit Rücksicht auf elektrische Entladungserscheinungen :günstige Außenoberfläche kann auch ,durch Aufbringen einer besonderen leitenden, halbleitenden oder isolierenden Schicht hergestellt werden. Diese Schicht kann auf bekannte Weise, z. B. durch Umwickeln als Band, Umpressen, Aufspritzen, Anstreichen usw., aufgebracht werden. Es kann zweckmäßig sein, dieser Außenschicht wasserabweisende Eigenschaften zu geben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Leiterseilen für Hochspannungsfreileitungen, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Vergrößerung des Außendurchmessers aus Einzeldrähten bestehende Teilseile in zwei oder mehreren Lagen zu einem Vollseil zusammengeschlagen werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für alle oder nur für einen Teil der Einzeldrähte solche mit ausgespartem Profil verwendet werden, 3.
Leiterseil nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß- nur ein Teil ,des Seiles aus mehreren Lagen verseifter Seile besteht. - q..
Leiterseil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenlage aus einzelnen Rund-oder Profildrähten besteht.
5. Leiterseil nach Anspruch 3 oder q., dadurch gekennzeichnet, daß die Außenlage in: an sich bekannter Weise aus einem überlappt oder nicht überlappt :gewickelten Band- aus leitendem, halbleitendem oder isolierendem Material besteht.
6. Leiterseil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet; daß die Außenlage aus umgepreßtem, leitendem, halbleitendem oder isolierendem Material besteht.
7. Leiterseil nach einem der Ansprüche 3 bis 6; ,dadurch gekennzeichnet, daß es eine glatte b@zw. mit Rücksicht auf elektrische Entladungserscheinungen günstige Außenoberfläche durch Aufspritzen von, oder Anstreichen mit leitendem, halbleitendem oder isolierendem Material besitzt, B. Leiterseil nach einem der .Ansprüche 3 bis 7, :dadurch gekennzeichnet; daß die Außenlage oder Außenschicht wasserabweisend ist.