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Winde Zusatz zum .Patent 87'7 367 Das Patent $77 367 betrifft eine
Winde, insbesondere für Aufzüge, Seilbahnen @od. dgl., deren Trommel um eine feststehende
Achse umläuft. Gemäß dem genannten Patent sind zum Ausgleich einseitiger Fundamentsenkungen
die Achsenträger der Trommelachse gegeneinander verdrehbar angeordnet. Nach dem
Ausführungsbeispiel des genannten Patentes ist die Achse mit dem einen Träger undrehbar
und mit ,dem anderen Träger drehbar verbunden.
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Die Erfindung befaßt sich mit der gleichen Aufgabe und löst dieselbe
nach dem gleichen Prinzip, nämlich durch verdrehbare Anordnung der Achsenträger
gegeneinander. Im Gegensatz zum Patent 877 367 ist -die Anordnung so getroffen,
daß jeder der Achskörperträger einen Teil des in an sich bekannter Weise zweiteiligen
Achskörpers nachgiebig mit dem Fundament verbindet und daß jeder der beiden Achskörperteile
durch den darauf drehbaren Trommelkörper mit einer auf Kippfestigkeit durchgebildeten
Lagerung gefaßt ist. Mit anderen Worten, der Achskörper ist hier in zwei Teile zerlegt;
die eine A,chskörperhälfte ist mit dem einen Träger, die andere Achskörperhälfte
mit dem anderen Träger starr verbunden; die Zentrierungsgrundlage für die Winde
wird durch die Trommel
dargestellt, während sie nach dem Hauptpatent
durch den Achskörper gebildet ist.
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Die Trommellagerung kann eine die Kippfestigkeit erhöhende Länge besitzen;
auch kann eine die Kippfestigkeit erhöhende Aufspaltung jedes Trommellagers in zwei
Teile vorgesehen sein, wobei der Abstand dieser Teile ein solcher ist, daß die aus
den Biegemomenten hervorgehenden zusätzlichen Lagerdrücke innerhalb einer den Verschleiß
herabsetzenden Grenze bleiben; vorzugsweise erfolgt die Lagerung der Trommel auf
jedem der beiden Achskörperteile durch zwei Kugelkränze.
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Im Innern der Trommel kann ein axial verschieblicher Mitnehmerkörper
gelagert sein, der einerseits mit dem Antrieb, andererseits mit einer Bremse in
Eingriff gebracht werden kann. Vorzugsweise ist in dem einen Teil des Achskörpers
die Antriebswelle gelagert, welche an ihrem Ehde im Innern der Trommel einen Kupplungskörper
trägt. Außer dieser Kupplung können auch die Bremse und das Übersetzungsgetriebe
des Antriebes im Trommelinnern untergebracht sein, wobei als Übersetzungsgetriebe
zweckmäßig ein Planetengetriebe Verwendung findet.
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Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die beiden Lagerschilder sind mit a und b bezeichnet; auf ihnen
ruhen zwei voneinander völlig getrennte Achslagerkörper cl und c2 für die Trommel
d; diese Lagerkörper sind an den Lagerschildern a und b uridrehbar befestigt. Die
Trommel selbst ist auf den hohl ausgebildeten Achsstummem c1 und c2 je mittels zweier
Kugelkränze s biegungssteif gelagert. Die Kränze eines jeden Paares haben eine solche
Entfernung voneinander, daß die aus den Biegemomenten hervorgehenden zusätzlichen
Lagerdrücke in einer ähnlichen Größenordnung bleiben, wie die aus dem Seilzug entstehenden
Lagerreaktionen. Dadurch ist gewährleistet, daß die Biegemomente keinen übermäßigen
Lagerverschleiß hervorrufen, welcher früher oder später zu einem Abkippen der Achsstummel
c1 und c2 führen müßte; denn da die Parallelhaltung der Achsstummel zueinander schon
aus Gründen der statischen Bestimmtheit allein durch die Trommel erfolgt, sind die
Lagerschilder a und b
dünnwandig und nachgiebig gestaltet, womit gleichzeitig
eine beträchtliche Gewichtsersparnis erzielt wird. Entgegen der Ausführungsform
des Patentes 877 367 ist die Trommel nicht axial verschiebbar. Das Kuppeln und Bremsen
geschieht vielmehr durch einen im Innern der Trommel liegenden Mitnehmerkörper t,
welcher frei fliegend und mittels Kugellager drehbar auf einer den bremsseitigen
Achsstummel c2 durchdringenden Schiebeachse u sitzt. Der Antrieb dieser Schiebeachse
geschieht; wie bei dem genannten Patent, mittels eines Hebels n und einer Flachgewindebüchse
yw, die an dem Lagerschild b drehbar gelagert ist und im Gewindeeingriff mit dem
verstärkten äußeren Ende der Schiebewelle u steht. Verbindungsstangen v; welche
die Trommel zusammenhalten, dienen gleichzeitig als Angriff für den Mitnehmerkörper
t. Zu diesem Zweck ist der Mitnehmerkörper t mit, Aussparungen versehen, welche,
wie bei w ersichtlich, die Stangen v gabelförmig umgreifen. Die eine
Seite (gemäß Zeichnung die rechte Seite) des Mitnehmerkörpers t ist als Bremsscheibe
ausgebildet, welche durch Verschiebung des Körpers t nach rechts in Eingriff mit
einer Lamellenbremse h gebracht werden kann. Diese Lamellenbremse befindet sich
im Innern der Trommel d. Die andere Seite des Mitnehmerkörpers t ist als Kupplungskonus
ausgebildet. Der zugehörige Gegenkonus x sitzt mittels eines Kugellagers drehbar
auf der Antriebswelle y, welche in dem hohl ausgebildeten Achsstummel c1 ebenfalls
mittels Kugellager gelagert ist. Das freie innere Ende der Antriebswelle trägt im
Innern der Trommel einen Ventilator z. Wird die Schiebeachse u in Richtung auf die
Antriebsseite hineingedrückt, so kommt die- Mitnehmerscheibe t in Eingriff mit der
Kupplungsscheibe x, wodurch die Windentrommel d angekuppelt wird. Zieht man jedoch
die Schiebeachse u in Richtung auf die Bremsseite zu, so löst sich der Mitnehmerkörper
t von der Kupplungsscheibe x und legt sich gegen die Bremse h, -die auf dem bremsseitigen
Achsstummel c2 sitzt. Hierdurch wird die Winde gebremst. Die Kupplungsscheibe x
wird zweckmäßig nicht unmittelbar auf die Antriebswelle y gesetzt, sondern unter
Zwischenschaltung eines Planetengetriebes. Dieses Planetengetriebe besteht aus einem
auf die Antriebswelley aufgekeilten Zahnrad z und mit demselben in Eingriff stehenden
Planetenrädern a, die ihrerseits mit einer Innenverzahnung 3 eines durch den Achsstummel
c1 getragenen .Gehäuses q. kämmen. Die Achsen der Planetenräder z sind durch einen
Ring 5 getragen, der mit einem Zahnrad 6 verbunden ist und ebenso wie dieses drehbar
auf der Antriebswelle y sitzt. Das Zahnrad 6 greift in Planetenräder 7 ein, die
außerdem ebenfalls mit der Innenverzahnung 3 des Gehäuses 4 kämmen. Die Lagerachsen
derPlanetenräder 7 sind durch die Kupplungsscheibe x getragen.
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Durch die Teilung des die Trommel tragenden Achskörpers in zwei voneinander
völlig getrennte Achsstummel c1 und c2 wird bewirkt, daß alle die Momente, welche
aus dem Seilzug einerseits und aus den Stützreaktionen der Lagerschilder a und
b
andererseits entstehen, unmittelbar von dem hohlzylindrischen Trommelkörper
d aufgenommen werden müssen, da sonst keinerlei biegungssteife Verbindungen zwischen
den Lagerschildern bestehen. Der hohlzylindrische Trommelkörper ist zur Aufnahme
.dieser Biegemomente auch besonders gut geeignet, da er ein hohes Widerstandsmoment
besitzt. ,Es ist also im statischen Aufbau der Winde eine richtige Schalenbauweise
verwirklicht; gleichzeitig wird durch die Elastizität und Drehbarkeit der Lagerschilder
derselbe Vorteil, wie durch den Gegenstand des Hauptpatentes erreicht, nämlich die
Unempfindlichkeit des gesamten Windenkörpers gegen Verspannen durch Unebenheiten,
welche im Fundament bestehen oder
sich nach dem Aufbau der Winde
nachträglich einstellen können. Schließlich gewährleistet die erfindungsgemäße Bauart
neben dem Vorteil geringen Gewichtes und geringen Raumbedarfes den weiteren Vorteil,
daß nicht bloß Kupplung und Bremse, sondern auch das Übersetzungsgetriebe des Antriebes
in das Trommelinnere hinein verlegt werden können, wodurch sich nicht nur eine Platzersparnis,
sondern auch Schutz vor Verschmutzung und Beschädigung der Zahnräder ergeben.