DE88778C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. Y&

Der vorliegende Verschlufs für Blechdosen und -Büchsen ist ebensowohl für runde Gefäfse, wie für solche ovalen oder vieleckigen Profils geeignet. Zur Herstellung des Verschlusses bedarf es nur des einfachen Aufpressens des Deckels auf das Gefäfs, wie bei den allbekannten, auf Reibnng beruhenden Dosenverschlüssen , bei welchen ein cylindrischer Rand am Deckel den Rand des cylindrischen Gefäfses umfafst. Aber diesen Verschlüssen gegenüber wird durch den vorliegenden ein wesentlich festerer und dichterer Abschlufs erreicht, ohne dafs wiederum besondere Mittel zum Anpressen des Deckels (Gewindegänge, Druckschrauben, Keile oder Excenter) erforderlich wären. Der neue Verschlufs hält (unter sonst gleichen Bedingungen) Drücken und Stöfsen Stand, welche bei der Handhabung und Versendung von Dosen mit gewöhnlichem Verschlufs das Aufspringen des Deckels herbeiführen; deshalb sind Blechdosen mit dem neuen Verschlufs im Gegensatz zu gewöhnlichen Blechdosen zur Verpackung flüssiger Stoffe geeignet. Der Verschlufs ist vollständig luft- und wasserdicht, wenn am Gefäfsmantel keine Naht vorhanden ist (gezogene oder gestanzte Gefäfse); er gewährt aufserdem die Möglichkeit, einen elastischen Dichtungsring so fest aufzupressen , wie es sonst nur durch die oben erwähnten Mittel zum Aufpressen des Deckels möglich ist.

Auf beiliegender Zeichnung sind die Fig. 1 und 2 Längendurchschnitt und Grundrifs einer runden Dose mit dem neuen Verschlufs. Die den Verschlufs bildenden Theile sind für sich in gröfserem Mafsstabe dargestellt, in Fig. 3 ohne, in Fig. 4 mit Dichtungsring.

Der Mantel α des Gefäfses erhält am oberen Rande eine nach innen abgebogene Wulst b. Ein Weniges gröfser als die lichte Weite dieser Wulst ist der äufsere Durchmesser der Wulst c. Die letztere ist von dem verdoppelten flachen Rand d des Deckels e nach unten und aufsen abgebogen. Der Deckel könnte auch gewölbt oder oberhalb von d noch mit einem cylindrischen Fortsatz versehen sein.

Soll das Gefäfs verschlossen werden, so wird der Deckel aufgeprefst. . Dabei wird Wulst c durch die etwas engere Wulst b hindurchgetrieben, b und c geben federnd nach. Ist aber der gröfste Durchmesser von c über die kleinste lichte Weite von b hinweggegangen, so federn b und c zurück; gleichzeitig legt sich d auf b auf. Die Weite zwischen d und b, welche in Fig. 1 relativ gröfser als in, Fig. 3 und 4 ist, ist auf jeden Fall so bemessen, dafs b zwischen d und c fest eingekeilt wird, wenn c unter b (ob mehr oder minder weit) einspringt. So findet eine dichtende Berührung an zwei Stellen, zwischen c und b und zwischen b und d statt; der Verschlufstheil b wirkt zugleich als federnder Liderungsring.

Ein besonderer elastischer Dichtungsring /, nach Fig. 4 unter d gelegt, wird mit derselben

Kraft, mit welcher Wulst b zwischen c und d festgehalten wird, zwischen b und d eingespannt.

Zum Oeffnen des Verschlusses wird zwischen d und b die Schneide eines keilförmigen Werkzeuges eingeführt, mit dessen Hülfe man den Deckel leicht aufsprengen kann. Zufälligen mechanischen Einwirkungen aber widersteht der Verschlufs um so eher, als keinerlei nach aufsen hervorragende Theile vorhanden sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verschlufs für blecherne Dosen und Büchsen, gekennzeichnet durch eine innerhalb des flachen Deckelrandes (d) nach unten und aufsen abgebogene, durch Rollung des Blechs hervorgerufene Wulst (c) und eine nach innen abgebogene, ebenso durch Rollung des Blechs hervorgerufene Wulst (b) unmittelbar am Rande des Gefäfses.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.