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Vorrichtung zum Unterbringen von zwei oder mehreren längeren Geräten
an Fahrrädern Die Erfindung hat eine an Fahrrädern anzubringende Vorrichtung zum
Gegenstand, die eine Befestigung von Geräten, z. B. Schaufeln, Spaten, Äxten u.
dgl., erlaubt. Das Mitführen von derartigen Werkzeugen kommt vor allem für landwirtschaftliche
Arbeiter, für Gärtner usw. in Frage.
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Da die Werkzeuge oft eine erhebliche Länge haben und auch das Gewicht
der Werkzeuge: eine gewisse Rolle spielt, so sind die im allgemeinen verwendeten
Befestigungen mittels Schnur oder Riemens für einen sicheren Transport keineswegs
ausreichend, da es mit diesen Mitteln in vielen Fällen unmöglich ist, die unterzubringenden
Gegenstände so unverrückbar am Fahrradrahmen zu befestigen, daß beim Fahren kein
Scheuern derselben und damit keine Beschädigung der Befestigungsmittel und des Rahmens
eintritt. Aber auch der Fahrer wird durch diese mehr behelfsmäßige Befestigung der
Geräte beim Fähren stark behindert.
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Es sind schon spezielle Befestigungsvorrichtungen an Fahrrädern bekannt,
z. B. am Fahrradrahmen angebrachte Rohrschellen mit offenen Federbügeln zum Festhalten
der Pumpe oder Rohrschellen zum Festhalten der Glocke oder der Lampe. Solche Mittel
sind jedoch für die Befestigung von schweren Geräten oder von Geräten, denen infolge
ihrer Sperrigkeit eine besondere Lage am Rahmengestell des Fährrades gegeben werden
soll, nicht geeignet. Zu einem sicheren Festhalten der Geräte sind diese behelfsmäßigen
Vorrichtungen
insbesondere - auch deshalb ganz ungeeignet, weil
die Länge der Rahmenrohre sehr beschränkt ist und diese behelfsmäßigen Vorrichtungen
aus diesem Grunde nicht in genügender Anzahl vorgesehen werden können.
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Bei einer bekannten Einrichtung kommt zum Festhalten längerer Gegenstände,
z. B. von zusammenklappbaren, stockartig ausgebildeten Jagdsitzen od. dgl. eine
aufklappbare Schelle an dem einen Ende und eine Öse zum Einstecken der Stockspitze
am anderen Ende des oberen Rahmenträgers zur Anwendung. Es gibt auch schon Gerätehalter
an Fahrrädern" .die aus einer an der Fahrradlenkstange mittels einer Schelle anbringbarenklauenartigen
Krampe bestehen, in die die Stiele sperriger Geräte (Rechen, Schaufel od. dgl.)
eingelegt und durch einen Riemen festgehalten werden.-Auf der Radzapfennabe ist
dann noch eine gabelförmig ausgebildete Raste angebracht, auf der der zu befestigende
Gegenstand mit seinem unteren Ende aufgesetzt wird.
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Des weiteren sind bei Fahrrädern Vorrichtungen zum Festhalten von
langen sperrigen Gegenständen, z. B. von Schneeschuhen, bekannt, die es ermög- -lich,en,
diese Gegenstände in der Längsebene des Fahrradrahmens zu beiden Seiten desselben
unterzubringen. Die dabei benötigten Festhaltemittel bestehen in Winkelstücken,
die am Fahrradrahmen befestigt sind, und in an den Winkelstücken angesetzten elastischen
Bändern, die nach dem Einlagern der zu befestigenden Gegenstände über dieselben
gelegt und mittels Ösen und Haken in ihrer Lage festgehalten werden.
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Bei allen diesen bekannten Einrichtungen werden die mitzuführenden
Geräte, soweit sie sperriger Art sind, parallel zum Rahmengestell untergebracht.
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Mit keiner der bekannten Einrichtungen ist es möglich, mehrere verschiedenartig
gestaltete Gegenstände so am Rahmengestell des Fahrrades unterzubringen, daß der
Fahrer selbst in keiner Weise belästigt oder dadurch seine Aufmerksamkeit beim Fahren
irgendwie abgelenkt wird. Es ist mit den bekannten Einrichtungen. vor allen Dingen
nicht möglich, die verschiedenartig gestalteten Gegenstände, insbesondere auch solche
sperriger Natur, so unverrückbar am Rahmengestell unterzubringen, daß durch die
Erschütterungen, die beim Fahren zustande kommen, kein Scheuern eintreten kann.
Vor allen Dingen ist es aber auch unmöglich, die bekannten Befestigungsvorrichtungen
., in gleicher Form sowohl bei großer Hitze als auch bei starkem Frost ohne weiteres
in gleich bequemer Weise zu bedienen, insbesondere dann, wenn behelfsmäßige Befestigungsmittel
in Form von Riemen, Schnüren od. dgl. in Anwendung kommen. Aber auch dann, wenn
die Riemen noch vollkommen neu, also steif sind, ist es erfahrungsgemäß unmöglich,
diese Befestigungsmittel leicht und dennoch sicher zü-bedienen, wenn beispielsweise
die Hände infolge Frosteinwirkung klamm sind.
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Zweck und Ziel der Erfindung ist es, das Befestigen beliebiger -Gegenstände
(auch von solchen sperriger Form), und zwar in mehrfacher Anzahl, am Rahmengestell
des Fahrrades auch bei extremen Temperaturverhältnissen in schneller und dennoch
betriebssicherer Weise durchführen zu können, wobei besonderes Gewicht darauf gelegt
ist, daß die besonderen Befestigungsmittel auch einer robusten Behandlung standhalten,
ohne dabei an Betriebssicherheit einzubüßen.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung zum Unterbringen von zwei oder
mehreren längeren Geräten an Fahrrädern mit einem vorderen bzw. einem hinteren Mittel
zum Befestigen am vorderen bzw. am hinteren Ende des Fahrradrahmens wird ein schnelles
und sicheres Befestigen unter Anwendung von je einer Haltevorrichtung für jedes
der Geräte dadurch erfindungsgemäß erreicht, daß von den in verschiedener Höhe untergebrachten
Geräten das eine parallel zur Rahmenebene; und das andere derart schräg angeordnet
ist, daß es ,die Rahmenebene kreuzt, und daß die Befestigungsmittel am Rahmen aus
je einer an und zwischen zwei benachbarten Rahmenteilen befestigten Strebe bestehen.
Auf diese Weise ist es möglich, die Gegenstände unverrückbar und so am Rahmengestell
unterzubringen, daß die Gegenstände den Fahrer nicht stören und er in seiner Aufmerksamkeit
nicht abgelenkt wird: Gemäß einem weiteren Merkmal der Vorrichtung nach der Erfindung,
bei der die Geräte in den Haltevörrichtungen zwischen einem Auflager und einem Spannbügel
gehalten werden, sind erfindungsgemäß zwecks Unterbringung von Geräten der verschiedensten
Durchmesser und Ouerschnitte die Auflager aus zwei gegeneinander verschiebbaren
Auflagehaltern gebildet, -die durch eine einzige Schraube feststellbar sind. Vorteilhafterweise
besitzen die Spannbügel an ihren Auflagestellen Ausbiegungen von verschiedenen Halbmessern.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. i ein Fahrrad mit der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung und
zwei an dieser befestigten Geräten, Fig. a eine Draufsicht auf Fig. i, Fig. 3 die
vordere Strebe mit den Befestigungsschellen, Fig. ¢ eine Seitenansicht von Fig.
3, Fig. 5 die hintere Strebe mit den Befestigungsschellen, Fig. 6 eine Seitenansicht
von Fig. 5, Fig. 7 eine Befestigungsschelle- im Schnitt nach der Linie VII-VII der
Fig. 8, Fig. 8 eine Befestigungsschelle nach Fig. 7 in Draufsicht.
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Die Gesamtanordnung der Befestigungsvorrichtung geht aus Fig. i und
z 'hervor, in denen i die vordere Strebe und ? die hintere Strebe zum Befestigen
der Geräte bedeuten. Die vordere Strebe. i ist mittels der Rohrschelle 3 am oberen
Rahmenrohr q. und mittels der Rohrschelle 5 am unteren Rahmenrohr 6 befestigt. In
ähnlicher Weise ist die hintere Strebe z mittels der Ro'hrsc'helle 7 am oberen Rahmenrohr
4 und mittels der Rohrschelle 8 am Sattelrohr 9 angebracht,
Die:
Streben i und 2 haben Befestigungsschellen, von denen je zwei zur Befestigung eines
Gerätes dienen. Hierbei sind die oberen Befestigungsschellen derart angeordnet,
daß das 'hieran befestigte Gerät io, z. B. eine Axt, parallel zu einer Seite des
Fahrradrahmens verläuft. Dagegen ist die Anordnung der unteren Befestigungsschellen
so getroffen, daß das hieran befestigte Gerät i i, z. B. ein Spaten, von der einen
Seite des Rahmens durch diesen hindurch nach. der anderen Rahmenseite geführt ist.
Es ist auch Vorsorge getroffen, daß der Stiel des Gerätes i i in einem solchen.
Abstand an der Lenkstange bzw. dem Steuerkopf 12 vorbeigeführt ist, daß eine Behinderung
beim Lenken ausgeschlossen ist. Einen entsprechenden Abstand hat das Gerät i i vom
Hinterrad 13. Durch diese Anordnung können die Geräte io und ii eine erhebliche
Länge haben, ohne daß eine Beeinträchtigung beim Fahren auftritt.
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Die nähere Ausbildung der vorderen Strebe i zeigen Fig. 3 und 4. Um
die windschiefe Durchführung des Gerätes i i durch den Rahmen zu ermöglichen, ist
die zur Befestigung dieses Gerätes dienende Schelle mittels einer Kröpfung 14 schräg
an der Strebe i angeordnet. Für den gleichen Zweck ist eine Abbiegung an der Stelle
15 der Strebe i vorgesehen. Die Rohrschellen 3 und 5 sind mittels der Schrauben
16 am Fahrradrahmen befestigt. Um eine genaue Einstellung der Strebe i am Rahmen
zu ermöglichen und um Unterschiede in den verschiedenen Rahmenhöhen ausgleichen
zu können, ist die Schraube 16 der Rohrschelle 5 in einem Längsschlitz 17 geführt.
Es ist noch zu bemerken, daß die Befestigungsschellen für die Geräte io und i i
auf verschiedenen Seiten der Strebe i liegen.
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Bei der hinteren Strebe 2 liegen die beiden Befestigungsschellen,
wie Fig. 5 und 6 zeigen, auf der gleichen Seite. Der windschiefen Lage des Gerätes
i i wird durch die Verdrehungen 18 und i9 sowie durch die Abwinkelung 2o Rechnung
getragen. Die Strebe 2 ist an ihrem oberen Ende mittels der Rohrschelle 7 und der
Schraube 16 am Rahmen befestigt, während ihre untere Röhrschelle 8 als lose Doppelschelle
ausgebildet ist, deren Befestigung an der Strebe 2 bzw. am Rahmen durch zwei Schrauben
16 erfolgt.
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Der Aufbau der Befestigungsschellen ist aus Fig. 7 und 8 zu ersehen.
Auf der Strebe i bzw. 2 ist das aus den Teilen 21 und 22 bestehende Auflager verschiebbar
angeordnet. Zur Führung der verschiebbaren Teile 21 und 22 dienen die Schrauben
23 und 24, die in Längsschlitze 25 und 26 der Teile 21 und 22 eingreifen. Die eine
Schraube 23, die durch eine Bohrung 27 der Strebe hindurchgesteckt ist, erlaubt
ein Verschieben der Teile 21 und 22, während die durch die Bohrung 28 der Strebe
hindurchgesteckte Schraube 24 mittels der Flügelmutter 29 von Hand festgestellt
werden kann. Um eine Drehung der Schraube 24 beim Festziehen oder beim Lösen zu
verhindern, ist diese an ihrem im Schlitz 25 gleitenden Teil 30 vierkantig
ausgebildet. Durch die genannten Maßnahmen kann das Auflager mittels einer einzigen
Schraube 24, 29 auf den gewünschten Durchmesser eingestellt werden. Die an den Geräten
io bzw. ii anliegenden Teile 31 des Auflagers sind der Form der Geräte angepaßt
und mit Auflagen 32 aus Leder, Gummi, Textilien od. dgl. versehen.
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Zum Festhalten der Geräte io bzw. i i ist eine Lasche 33 vorgesehen,
die an ihren Auflagestellen Ausbuchtungen 34 und 35 aufweist, die geeignet sind,
Geräte von verschiedener Weite und verschiedenem Querschnitt (rund, oval usw.) zu
erfassen und sicher zu klemmen. Am einen Ende ist die Lasche 33 mittels Scharniers
36 an einem Fuß 37 angelenkt, der durch Niete 38 an der Strebe befestigt ist. Mit
dem anderen gabelförmigen Ende 39 greift die Lasche 33 in den Schnabel 4o ein und
liegt auf einem Ansatz 41 des mit dem Schnabel 4o fest verbundenen Fußes 42 auf.
Der Fuß 42 ist durch Niete 43 mit der Strebe fest verbunden. Das Festspannen der
Lasche 33 über dem Auflager geschieht mittels eines normalen handelsüblichen Spannverschlusses,
der aus einem durch Niete 44 mit der Lasche verbundenen Lagerbock 45, einem um die
Achse 46 des Lagerbockes 45 schwenkbaren Hebel 47 und einem um die Achse 48 des
Hebels 47 schwenkbaren Teil 49 besteht, dessen freies. Ende eine Öse 5o bildet.
Zum Schließen des Spannverschlusses wird die Öse 5o des Teiles 49 um den Schnabel
40 gelegt und der Hebel 47 gegen die Lasche 33 gedrückt. Beim Öffnen des Spannverschlusses
ist der Hebel 47 um seine Achse 46 von der Lasche 33 weg zu verschwenken, wobei
die Öse 5o aus dem Schnabel austritt.
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Es ist nicht notwendig, daß die Befestigungsvorrichtung gleichzeitig
für zwei Geräte verwendet wird. Auch beim Einsetzen eines einzigen Gerätes ist dessen
sichere Anbringung gewährleistet. Die Befestigungsvorrichtung ist nicht nur auf
die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Geräte beschränkt, sondern in gleicher
Weise auf andere Geräte und Werkzeuge anwendbar.