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Hydraulischer Stoßdämpfer für Fahrzeuge, Die Erfindung bezieht sich
auf einen hy-
draulischen Stoßdämpfer für Fahrzeuge.
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Es sind bereits Flüssigkeitsstoßdämpfer mit einem Flügelkolben und
einer feststehenden Trennwand bekannt, in welcher ventilgesteuerte sowie von außen
regelbare Flüssigkeitskanäle für die Bremsflüssigkeit vorgesehen sind, bei denen
der ventilgesteuerte Kanal in einem als Trennwand dienenden Einsatzstück mit einer
Arbeitskammer über eine im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung des Ventils
angeordnete Leitung in Verbindung steht. Es sind weiterhin auch Flüssigkeitsstoßdämpfer
bekannt, die eine besondere Vorrichtung zum Entlüften der Arbeitskammer und zum
Ausgleich der Leckverluste aufweisen und diese aus Ableitungskanälen und hydraulischen
Verschlüssen bestehende Vorrichtung sich durch eine nichtkapillare und ventillose
Ausbildung dieser Ableitun,-skanäle kennzeichnet.
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Diese bekannten Ausführungsarten sind aber durchweg einfach wirkend
und haben damit den Nachteil, daß beim Auftreten von Stößen dieselben nicht durch
die damit ausgelösten Abwärtsbewegungen des Aufbaues gedämpft werden, sondern vielmehr
erst -durch die darauffolgenden Auf-
wärtsbewegungen. Diese einfach wirkenden
Ausführungen bedürfen zu ihrer Herstellung zweier Modelle, und zwar je eines
für Rechts- und Linksausführung, wodurch Mehrkosten entstehen. Sie zeigen aber weiterhin
auch den Mangel, daß sie mit unter Federspannung stehenden Ventilen ausgestattet
sind und damit ein nur zu oft beobachtetes Nichtfunktionieren der Ventile durch
Erlahmung oder Bruch der Feder die Folge ist.
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Neben diesen Stoßdämpfern bestehen auch noch solche, die zum Auffangen
der Stöße und Stoßminderung meist mit Drucksteinen, und Kolbenhebeln ausgestattet
sind, die sich nach gewissern Ölverbrauch sehr schnell abnutzen. Die weitere Folge
ist aber auch, daß ein Druckstein seine Stellung verläßt und durch die Einwirkung
des Kolberihebels in den Druckraum des Stoßdämpfers
gelangt und
dort Schaden anrichtet, der die Auswechslung des Stoßdämpfers bedingt. Auch die
bei diesen Typen meist zur Anwendung kommenden zahlreichen Ventile und vor allem
Federn geben die Veranlassung zu Störungen, innerhalb solcher Stoßdämpfer. Auch
die weiterhin bekanntgewordenen Einkolbenstoßdämpfer haben insofern Nachteile, als
in dem öfter und leichter auftretenden Fall, daß .der Stoßdämpfer ziemlich ölleer
wird, der Kolbenhebel das obere -Gehäuse beschädigt. Diese Art von Stoßdämpfern
hat fast durchweg nur einen Ausschlag bis zu etwa go'. Auch bei diesen Ausführungsarten
ist eine Reihe von Federn eingebaut, die nur zu leicht zu Gefahrenquellen werden.
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Demgegenüber wurde beider Erfindung von dem Gedanken ausgegangen,
einen vollkommen doppelt wirkend-en hydraulischen Stoßdämpfer zu schaffen, der unter
Vermeidung von Federn und kleineren Einzelcleinenten bei einer Verdrehungsmöglichkeit
von etwa i8o' und sonst gleicher und einheitlicher Ausführung für alle Wagenachsen
od. dgl. zur Anwendungkommen -kann, der weiterhinden Ölinhalt vollständig abdichtet
und das erforderliche Reserveöl selbsttätig aus einem Ölspeicher in den Druckraum
führt und überschüssiges Öl in -ersteren zurückleitet.
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Dies wird der Erfindung entsprechend dadurch erzielt, daß indem Stoßdämpfergehätise
in an sich bekannter Weise eine Druckachse mit, einem von dieser ausgehenden und
über den Gehäuseboden ,drehenden Flügelkolben zentrisch dreht und außerdem in bekannter
Weise diesem Gehäuseboden eine im Rühezustand mit dem Flügelkolben auf gleicher
Achse liegende Trennwand fest eingesetzt- ist- und die beiden besondere Druckräume
abgeben-den Stücke von einer in bekannter Weise auf der Druckachse sitzenden Druckplatte
überdeckt sind, die außer einer Stopfbüchse einen durch ihre entsprechende Hohlgestaltung
erzeugten Ölspeicher aufweist, und daß erfindungsgemäß die ventilaufnehmende Trennwand
etwa -auf deren halber äußerer Bogenlänge eine Ausnehmung und jede der so
geschaffenen Hälften der Trennwand ein mit der Druckachse gleichlaufendes und mittels
einer Stellschraube- axial einstellbares Ventil mit einer querschnittsveränderlichen
quer axialen Bohrung aufweist, die jeweils auf der Achse eines von den Außenflächen
des Trennstückes zu der Ausnehmung verlaufenden Flüssigkeitskanals liegt, und daß
außerdem das Trennstück mit weiteren, mit diesen Kanälen etwa gleichlaufenden Druckkanälen
versehen ist, die mit Kugelventilen aus-gerüstet sind.
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Die Zeichnung gibt den Erfindungsgegenstand in ,einem Ausführungsbeispiel
wieder, das nachfolgend beschrieben ist, ohne dabei aber die Erfindung auf
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dasselbe zu beschränken. Es zeigt Abb. i den Stoßdämpfer im Längsschnitt,
Abb. 2 denselben nach Schnitt A-B, Abb. 3 nach Schnitt C-D.
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Der Stoßdämpfer besteht im wesentlichen aus .dem zentrisch gestalteten
Stoßdämpfergehäuse i.. .das über seinen Boden 2 und innerhalb seiner Gehäuseumfangswandung
3 die nach oben hin offene und zylindrisch gestaltete Ausnehmung4 aufweist.
In letzterer ist!zentrisch zur Umfangswandung die an ihrem äußeren Ende- den Schwinghebel.5
verstellbar tragende Druckachs--6 drehbar gelagert. Dieser ist über ihrem unteren
En-de, und zwar winkelrecht zu -ihrer Längsachse, der sektorförmig gestaltete Flügelkolben
7 angearbeitet, dessen Bogenfläche 8 sowie dessen Bodenfläche
9 innerhalb der Umfangswandung bzw. über der Bodenfläche des Gehäuses drehen.
Der untere Achsstumpf io ist zu diesem Zweck im Boden 2 gelagert. Auf der gezeichneten
Gegenseite des Flügelkolbens ist dem Gehäuse eine äußerlich ähnlich gestaltete Trennwand
ii zwischen Druckachse und Umfangswandung, und zwar vermittels der Schrauben 12,
innerhalb der Ausnehmung 13 lösbar eingesetzt. Diesen beiden gleichhohenundim-Ruhezustandetwa
auf gleicher Achse liegenden Teilen, die den zu ihren beiden Längsseiten verbleibenden
Hohlraum in die beiden Druckräume D' und D2 aufteilen, ist fernerhin die
Druckplatte 14, ebenfalls zentrisch zur Druckachse, übergeordnet, gegen deren Oberfläche
die der äußeren Gehäuseumfangswandung aufgeschraubte und nach außen hin entsprechend
abgedichtete Verschlußkappe 15 wirkt.
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Im besonderen trägt das Stoßdämpfergehäuse an seiner äußeren Bodenfläche
Stiftschrauben 16, die zur Verbindung des Gehäuses mit dem Fahrgestell .dienen.
Die Druckplatte weist innerhalb ihres Halses 17 die entsprechend gefüllte Stopfbüchse
18 auf, die über den zwischen Druckachsenumfang und der dafür bemessenen Druckplattenbohrung
ig verbleibenden geringen Hohlraurn mit dem inne - ren Gehäuse, besonders
aber mit dem Ölspeicher, in Verbindung steht. Letzterer ist dadurch geschaffen,
daß -sich die Druckplatte 14 aus einem Oberteil 14' und einem Unterteil i,4#' zusammensetzt,
die beide durch die Nabe für die Druckachse und eine Reihe zwischengegossener
S tützen 2o miteinander verbunden sind.- Von der Druckplattenbohrung ig zum
Ölspeicher verläuft dabei eine Ablaufbohrung2-i, die mit einer auf der'Druckachse
vorgesehenen Ölrille 6" auf gleicher Höhe -liegt und dem Ablauf an derAchsehochsteigendenölesindenÖlspeicherdient.
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Etwa im Wirkungsbereich des Flügelkolbenis 7
weist das Unterteil
1,4!' die beiden Bohrungen 2:2, 23 auf, in denen Kugelventile:24,:25 eingebaut
sind. Diesen gegenüber sind dem Oberteil und demUnterteil jeweils auf gleicher Achse
liegende Stells#hraubenbdhrungen26 und Ventilschaftbohrungen 27 eingearbeitet.
In ersteren sitzen die von oben her eingeführten Stellschrauben 28, während
in den letzteren die VentilSChäfte 29 gelagert sind, die von den eigentlichen Ventilkörpern
30, 31 ausgehen, die innerhalb ihrer Bohr:ungen drehen. Diese Ventilkörper
zeigen je eine Bohrung 32, 33, die im Durchflußbereich von das Ventilstück
von seiner Außenfläche zur Ausnehmung 13 horizontal durchziehen-,den Ölkanä:len
3-4, 35 liegen, und so hinsichtlich ihres Durchflußquerschnittes einstellbar
sind ' Parallel dazu verlaufen schließlich in diesem Ventilstück weitere
Druckkanäl-- 36, 37, -die jeweils durch die Kugelventilt 38, 39 verschließbar
sind,
Der teilweise mit01 gefül'IteStoßdämpfer erfährt einerseits
mittels der Stopfbüchse 18 und andererseits durch die zwischen dem inneren Gehäuseumfangsrand
und dem inneren Druckplattenränd ein'-I#la,-erte Dichtung die erforderliche Abdichtung.
Nach der Befestigung der einzelnen gleich-,stalteten Stoßdämpfer mittels der Stiftschrauben
16 am Fahrgestell werden die auf den Achsen 6
sitzenden Schwinghebel
5 mit ihrer jeweiligen Achse d-l-s Fahrzeuges in Verbindung gebracht. Erfolgt
nun beim Fahren durch eine größere Unebenheit in der Fahrbahn eine von der Fahrzeugachse
ausgeh-ende und auf den Schwinghebel einwirkende Drehung der Fahrzeugachse, z. B.
entgegengesetzt zumUhrzeigersinn, so wirkt sich diedieserDrehung entsprechende Mitdrehung
des Flügelkolbens 7 auf die im Druckraum D' befindliche Ölmenge derart aus,
daß das unter Druck versetzte Öl, infolge des Verschlusses des Kugelventils
39 nach innen, durch den ölkanal 35 und die in ihrem Querschnitt einstellbare
Ventilbohrung33 gepreßi--und weiterhin über das -weit öffnende Kugelventil.38 in
den Druckraum D2 gelangt.
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Für den Fall, daß die Druckachse samt Druckstück in entgegengesetzter
Richtung, also im Uhrz-ci""ersinn, dreht, erfolgt der Vorgang in umgekehrter Weise:
Das Öl wird über den Ölkanal 34 durch das nach außen hin öffnende Kugelventil
39
in den Druckraum DI gedrückt.
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Die im Unterteil 14" vorgesehenen und nach unten hin öffnenden Kugelventile
-24, 25 dienen für die erforderliche Zuführung von Fristhöl aus dem zwischen
Adern Oberteil 14' und dem Unterteil 14" d,-r Druckplatte 14 bestehenden Ölspeicher,
die derart erfolgt, daß bei der Drehung des Druckstückes 7 über eines dieser
beiden Kugelventile ein Ansaugen von Frischöl vom Ölspeicher her stattfindet, das
aber nur bei wirklichem Ölbedarf vor sich geht.
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Der Stoßdämpfer hat dabei in seiner Ausführung noch den besonderen
Vorteil, daß beim Auftreten des beschriebenen Preßvorganges des Öles von einem zum
anderen Druckraum unterhalb der Stopfbüchse ein Vakuum entsteht, durch welches diese
Büchse insofern eine Entlastung erfährt, als im Gegensatz zu anderen Stoßdämpfern
das Öl nicht nach der Stopfbüchse hin abgedrängt und durch den entstehenden
überdruck aus dem Gehäuse gepreßt wird.
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Es wäre entgegen der Beschreibung auch die. Möglichkeit gegeben, den
Stoßdämpfer an Stelle von Öl mit jeder dafür geeigneten Flüssigkeit züi der
beschriebenen Wirkung zu bringen.